Benutzer:Bautsch/ Erkenntnisse
Auf dieser Seite werden vom Wikibooks-Benutzer Markus Bautsch in loser Folge einige gesudelte Aphorismen gesammelt. Die zugrundeliegenden Gedanken haben Bezug zur realen Welt und werden sicherlich immer wieder einmal Antithesen beinhalten. So manches, was überspitzt dargestellt erscheint, ist es vielleicht gar nicht so sehr.
Erkenntnisse
[Bearbeiten]Allgemeines
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- Bücher schaffen Wissen, Wissen schafft Bücher.
- Es ist ein Drama damit: Die Wissenden verstehen sich mangels Bildung nicht mehr, denn Erkenntnis kann nicht durch Wissen ersetzt werden.
- Ein richtiger Hinweis kann bei weniger gebildeten Menschen einen ähnlichen Zustand von Unbehagen und Verwirrung hervorrufen, wie eine inkompetente Entscheidung bei gebildeten Menschen.
- Der Schein des angeblich Offensichtlichen wird diejenigen nicht blenden,
- die die Fähigkeit haben, viele kleine Unterschiede wahrzunehmen,
- die die Geduld haben, diese Information zu sammeln, und
- die die Ausbildung haben, das Ganze korrekt zu bewerten.
- Wer nicht auf die vielen Schönheiten seitlich des Weges achtet, wird auf der uninteressanten Deponie am Ende des eingetretenen Pfades der Massen landen.
- Lernen und verstehen sind zwei grundverschiedene Tätigkeiten – eine davon wirkt nachhaltig, und die andere wird offenbar bevorzugt.
- Es wäre schön, wenn die Machthabenden nicht dauernd unsinnige Richtungsentscheidungen, sondern eher die Ebene für alle sinnvoll in Frage kommenden Wege frei machen würden.
- Wer zu viele Dinge nicht richtig tut, ist noch weit davon entfernt, sogar das Richtige zu tun.
- Nur weil jahrtausendelang über bestimmte Sachverhalte nichts aufgeschrieben wurde, bedeutet nicht, dass diese Sachverhalte nicht existiert und keine bedeutenden Einflüsse auf die Menschen gehabt haben. Man denke zum Beispiel nur an die mündliche Tradierung oder die Altersweitsichtigkeit (lateinisch: Presbyopie).
- Laie, Amateur oder Dilettant zu sein, bedeutet nicht notwendigerweise, geringere Dienste zu leisten als berufsmäßige Akteure. Es gibt sowohl professionell Ausgebildete, bei denen es irritierend ist, wie wenig sie über ihr Metier wissen, als auch amateurmäßig Tätige, die auch ohne weiteres in der Lage wären, mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten Geld zu verdienen.
- Umweltschutz sollte nicht auf Klimaschutz reduziert werden, sondern immer und im großen Maße auch alle Aspekte des Immissionsschutzes berücksichtigen.
- Wenn der Intelligenzquotient auf einer feststehenden Skala weitgehend ohne die Abfrage von Wissen ermittelt würde, könnte man zur Schlussfolgerung gelangen, dass dessen Durchschnittswert bei den Steinzeitmenschen im Mittel etwas höher gewesen sein muss als bei der heutigen Bevölkerung, da die Überlebenschancen für kognitiv eingeschränkte Personen damals vermutlich geringer waren als heute.
- Große Geister vermögen Kraft ihrer Vernunft und Weisheit Fehlentscheidungen zu revidieren; bei Kleingeistern scheint allein schon die Vorstellung dessen einen inneren Katastrophenalarm auszulösen.
- Menschen, die sich nur in ihrer Muttersprache sicher ausdrücken und fließend verständigen können, sollten sich aus allen Themen heraushalten, die die Globalisierung betreffen.
- Alle Bildungswilligen sollten sich folgendes nachhaltig klarmachen: Klugheit erlangt man weniger durch das Sammeln von Wissen (oder durch Medienkonsum) als vielmehr durch Ausdauer und die ernsthafte Beschäftigung mit Themen.
- Die Gelehrten aller Zeiten unterschieden sich nicht durch ihre Bildung, sondern nur durch ihr Wissen.
- Die meisten Berliner wissen gar nicht, dass es in ihrem Stadtgebiet mehrere europäische Vogelschutzgebiete mit einer ungeahnten Artenvielfalt gibt.
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Ein Kleiber (Sitta europaea caesia) mit Fang über seiner Bruthöhle an einem Baum auf einem alten Berliner Friedhof. Er gehört unter allen in Deutschland heimischen Vögeln der einzigen Art an, die ohne sich mit dem Schwanz abzustützen und sogar kopfüber klettern kann.
- Zu wissen, was es alles gibt, heißt noch lange nicht zu wissen, wie alles funktioniert – dafür braucht es Erfahrung und Bildung.
- Ein weiser Mensch vermag es, Unzulänglichkeiten und Fehler auszuhalten – insbesondere und sogar, wenn diese sich auf ihn selbst beziehen.
- Denke immer so groß wie möglich – aber möglichst nie größer als dein Denkvermögen ermöglicht.
- Cogito ergo non loquo.
- Βηρ δις λησεν κανν, ιστ βηρμουτλιχ γεβιλδετ.
- Ein neugieriger Künstler, der viele Lehmklumpen zu Gesicht bekommt, sagt bei einem bestimmten: "Oh wie wunderbar, mit diesem hier versuche ich, etwas herzustellen."
- Ein neugieriger Forscher, der viele Lehmklumpen zu Gesicht bekommt, sagt bei einem bestimmten: "Oh wie merkwürdig, an diesem hier versuche ich, etwas herauszufinden."
- „Der Tod kommt von links.“ – Weisheit meines sehr erfahrenen Fahrlehrers Franz-Otto Endt (1982)
- In unserer Gesellschaft sind oft diejenigen höher geachtet, die die Meinung einflussreicher Personen berücksichtigen, als diejenigen, die die Kenntnisse gut ausgebildeter Wissenschaftler beherzigen.
- Zahlreiche unerwünschte Finanz- und Immobilientransaktionen könnten durch nachhaltige regulatorische Maßnahmen vermieden werden, wenn diese nur ergriffen würden.
- Wer aus öffentlichen Kassen bezahlt wird, sollte seine dabei erzielten und für das Wohl der Allgemeinheit geeigneten Arbeitsergebnisse frei verfügbar machen müssen.
- Maschinell gelernt habende Algorithmen werden im Gegensatz zu vielen Menschen vermutlich schnell erkennen und propagieren, dass es diskriminierend ist, dass Schulabsolventinnen wegen ihrer im Mittel höheren und besseren Abschlüsse, bessere Chancen haben als männliche Absolventen.
- Kinder – die zukünftig verbleibenden Mitglieder der Bürgergesellschaft – sind in gegenwärtigen Demokratien durch die Parlamente nicht hinreichend repräsentiert, weil sie keine eigenen Wählerstimmen haben. Viele Parlamentarier bezeichnen ähnliche Sachverhalte als inakzeptable Diskriminierung.
- Fußgängerüberwege werden durch Lichtzeichenanlagen ersetzt, weil zu viele Kraftfahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln gehalten haben, nicht bestraft wurden. Also warten nun alle Verkehrsteilnehmer immer bei rotem Signal, weil sie sonst bestraft werden.
- Wenn Kraftfahrende in einem Verkehrsraum, den Kraftfahrende und zu Fuß Gehende gemeinsam nutzen, Vorrang vor den zu Fuß Gehenden haben, weil sie überfordert wären, den zu Fuß Gehenden gleiches Recht einzuräumen, dann ist das ganz offensichtlich nicht nur eine herabsetzende Diskriminierung der zu Fuß Gehenden.
- Falls die Endlagerung von radioaktiven Abfällen nur zehn Millionen Euro pro Jahr kosten würde, die Endlagerung wegen der lang anhaltenden Radioaktivität dieses Mülls mindestens 100000 Jahre aufrecht erhalten werden muss und die jährliche Inflationsrate bei zwei Prozent liegt, müssten die Verursacher heute allein für das 100000. Jahr die folgende Summe auf den Tisch legen, damit die zukünftigen Generationen damit nicht belastet werden:
- Was entgegnet man zu Beginn eines gemeinsamen Mahls einem Kind am Tisch auf die Frage, was mit dem Begriff "Juristen-Deutsch" gemeint sei ? "Du nimmst jetzt unverzüglich und ohne schuldhafte Verzögerung den Kaugummi aus dem Mund !"
- Nach dem Vorbild und den Vorstellungen der Universalgelehrten aller Zeiten ist die Beherrschung der Rechenkunst (Arithmetik), der Messkunst (Geometrie) und der Sternenkunde (Astronomie) eine wesentliche Voraussetzung für das Betreiben wahrer Philosophie (siehe auch Platon, Politeia, siebentes Buch). Ohne diese anspruchsvollen Voraussetzungen sollte also besser keine Philosophie betrieben werden oder gar in dieser Disziplin eine Unterweisung für andere erfolgen.
- Ob es vernünftig ist, in Gebieten, wo keine jahrhundertealten Gebäude stehen, viel Kapital in Bauwerke zu investieren, dürfte aus Gründen von immer wieder auftretenden Naturkatastrophen oft zu bezweifeln sein.
- Reden ist Silber.
- Schweigen ist Gold.
- Hören ist Platin.
- Ein Grundübel der Gesellschaft ist es, dass großartige Leistungen viel weniger beachtet werden als großmäulige Worte.
- Menschen, die die vier Künste des Quadriviums nicht beherrschen und somit auch gar nicht wertschätzen können, sind beim Versuch des Philosophierens bestenfalls auf die drei Künste des Triviums beschränkt - man müsste einen solchen Versuch demzufolge wohl zwingend als trivial bezeichnen.
Musikalisches
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- Wer Buchstaben und Wörter lesen lernt, tut dies oft erst sprechend und dann stumm. Melodien und Harmonien können ebenfalls erst singend oder spielend erlernt und dann stumm gelesen werden, doch scheint dies noch viel weniger als das Lesen von Texten zu den erstrebenswerten Kulturtechniken zu gehören.
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Replik der Darstellung von zwei der vierundzwanzig gekrönten, mit einem Organistrum (mittelalterliche Drehleier) musizierenden Ältesten im Bogenscheitel des Pórtico da Gloria der Kathedrale von Santiago de Compostela.
- Es ist bemerkenswert, wie wenige Leute heute noch die beiden ältesten Notenschlüssel entschlüsseln können: den C-Schlüssel und den F-Schlüssel.
- Menschen, die keine Noten lesen können und sich sogar rühmen, nicht singen zu können, sollten auch bei den anderen großen gesellschaftlichen Themen zurückhaltend sein.
- Die Zuhörer, die einen Neapolitaner nicht von einem Trugschluss zu unterscheiden vermögen, seien getröstet mit dem Hinweis, dass beide weder etwas mit Geographie noch mit Logik zu tun haben.
- Man versuche sich vorzustellen, was es für die Rezeption von großer Musik bedeutet haben muss, als Tonträger noch nicht erfundenen waren.
- Trotz immer weiter abnehmender Wochenarbeitszeit und damit einhergehend längerer Freizeit, scheint es immer weniger Menschen zu geben, die sich ernsthaft mit Musik beschäftigen.
Tonumfang tiefer Stimmlagen | |
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Alt | Bass |
- Selbst ein Alt oder ein Bass können wiederholt ein eingestrichenes beziehungsweise kleines D singen, ohne zu ermüden. Die Gründe dafür, dass diese Töne sehr vielen Menschen angeblich zu hoch seien, sind mehr offensichtlich als nur vielfältig.
- Fibonacci-Zahlen sind einfach zu berechnen, und die ersten sechs ergeben als Tonhöhenstufe interpretiert sogar einen für abendländische Ohren ästhetischen Klang:
Himmlisches
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- Es ist durchaus beklagenswert, dass viele Menschen und insbesondere Künstler heute anscheinend gar nicht mehr wissen, wann, wo und wie die Mondsichel am Himmel erscheint, dass im Mondschatten keine Sterne zu sehen sein können und dass während eines Vollmonds keine Milchstraße zu sehen ist.
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Zunehmende Mondsichel mit Erdschein im Mondschatten einen Tag nach dem Neulicht des Abenderstes über dem westlichen Horizont kurz vor seinem akronychischen Untergang von Berlin aus gesehen.
- Bis ins neunzehnte Jahrhundert wussten noch die meisten gebildeten Menschen in jedem Lebensjahr, in welcher Jahreszeit und in welchem Sternbild der Planet Jupiter auf dem südlichen Meridian kulminiert.
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Hochkontrastbild der Jupiterscheibe (rechts unten) mit den vier Galileischen Monden Io, Ganymed, Europa und Kallisto (bei maximaler Elongation rechts oberhalb vom Jupiter) im Verhältnis zum Vollmond bei der Begegnung am 10 April 2017 im Sternbild Jungfrau. Der Winkeldurchmesser der Mondscheibe beträgt zirka 30 Bogenminuten, der Winkeldurchmesser der Umlaufbahn von Kallisto ungefähr 20 Bogenminuten, und der Winkeldurchmesser der Jupiterscheibe etwa 0,75 Bogenminuten.
- Schade, dass ein Sonnenuntergang in Dankbarkeit für einen guten Abend im modernen Abendland eine so viel häufigere Ehrerbietung verursacht als ein Sonnenaufgang in der Hoffnung auf einen guten Morgen im altertümlichen Morgenland.
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Sonnenaufgang im Naturschutzgebiet Rangsdorfer See Anfang November mit Kranichen
- Das Engagement von Pädagogen, Kindern und Jugendlichen die Astronomie trotz Lichtverschmutzung, Quantenmechanik sowie spezieller und allgemeiner Relativitätstheorie näher zu bringen, kann nicht hoch genug gepriesen werden.
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Der trotz der über der Berliner Innenstadt vorhandenen Lichtglocke sichtbare Komet C/2020 F3 (NEOWISE) kurz nach der unteren Kulmination zwei Bogengrad östlich vom nördlichen Meridian im Sternbild Luchs (Lynx) in acht Bogengrad Höhe über dem Horizont.
- Es ist immer wieder irritierend, wenn von "Millionen von Sternen" gesprochen oder geschrieben wird, denn diese Anzahl entspricht praktisch nie irgendwelchen Gegebenheiten: Heute sind wegen der Lichtverschmutzung an vielen Orten häufig nur so wenige Sterne mit bloßem Auge zu sehen, dass diese ohne große Anstrengung gezählt werden können. In Lichtschutzgebieten könnten selbst unter idealen Bedingungen gerade einmal einige tausend Sterne aus unserer Galaxis abgezählt werden. Bei der Betrachtung der Milchstraße sehen wir jedoch gleichzeitig Abermilliarden von Sternen.
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Die Sommermilchstraße aufgenommen im Internationalen Sternenpark Westhavelland. In der Bildmitte das Sternbild Adler (Aquila) mit dem Hauptstern Altair, darüber das Sternbild Pfeil (Sagitta), links daneben am Bildrand das Sternbild Delphin (Delphinus). Unterhalb der Mitte das Sternbild Schild (Scutum), und rechts daneben das Sternbild Schlange (Serpens), ganz rechts das Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) mit den hellen Sternen Ras Alhague (oben) und Cebalrai (Mitte), links darüber der offene Sternhaufen IC4665..
- Der sich im Winter am westlichen Horizont bietende Anblick der untergehenden Plejaden gehört bei völliger Dunkelheit sicherlich zu den erhabensten Naturerfahrungen, die je ein Mensch machen konnte und kann.
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Der am nordwestlichen Horizont im Sternbild Stier (Taurus) untergehende Planet Mars (die kleine rote Scheibe unten halb rechts) drei Tage vor Passage des Goldenen Tors der Ekliptik bei Annäherung an den offenen Sternhaufen der Plejaden (rechts oberhalb davon). Der helle Rote Riese Aldebran (α Tauri) gehört nur scheinbar zum offenen Sternhaufen der Hyaden unten links im V-förmigen Kopf des Himmelsstieres.
- Was die Geometrie für die himmelsmechanischen Grundlagen der Astronomie ist, ist die Arithmetik für die quantenmechanischen Grundlagen der Astrophysik.
- Die kognitive Betrachtung des Himmels gleicht dem Lesen in einem unerschöpflichen Lehrbuch der Natur. Die sieben Wandelgestirne sind die Buchstaben, die sich auf der unbegrenzten Zeile der Ekliptiklinie zu immer wieder neuen Wörtern aufreihen. Die dazugehörige Grammatik nennen wir Astronomie.
- Manche Zeichner können sich offenbar nicht merken, in welcher Reihenfolge verschiedene Farbtöne in einem Regenbogen erscheinen.
Eselsbrücke: der außen liegende farbige Bogen ist am längsten, und dessen Licht hat die längste Wellenlänge.
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Der Ausschnitt eines Regenbogens mit innen liegenden Interferenzbögen.
- Der Anblick des Sternenhimmels von der Erde aus vor tausenden von Jahren und heute unterscheidet sich fast gar nicht wegen der ständigen und gigantischen Veränderungen im Universum, sondern fast ausschließlich wegen der zunehmenden Veränderung der Menschen. Dies führt notwendiger Weise zu einer Entfremdung der Menschen vom Kosmos.
- Die Erfindung des Zählens lange vor der Erfindung des Rades und des Zirkels dürfte eine nicht zu unterschätzende Bedeutung gehabt haben.
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Auf dem 12500 Jahre alten Knochen, der in den Höhlen von Thais bei Saint-Nazaire-en-Royans im französischen Vercors gefunden wurde, gibt es auch Reihen mit 28 bis 30 Kerben, mit denen die Tage der Mondphasen in Mondzyklen gezählt werden konnten. Teilweise sind die Kerben in Wellenform dargestellt, die den schwankenden ekliptikalen Breiten des auf- und absteigenden Mondes entsprechen.
- Schon in der Steinzeit werden die Menschen das farbige Funkeln der hellsten Sterne des Nachthimmels über dem Horizont bewundert haben. In der heutigen so aufgeklärten Zeit müsste jeder Betrachter wissen, dass dieses Phänomen auf der Dispersion und der wetterbedingten Variation der Refraktion von atmosphärischen Gasen beruht, die sich in der Troposphäre auf dem Lichtweg dieser Sterne befinden.
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Die Szintillation von Sirius bei einer freihändigen, fünfzehn Sekunden gedauert habenden Belichtung mit einem Teleobjektiv ohne Bildstabilisation.
- Halo und Korona sind Erscheinungen, die beide bei wolkigem Himmel um den Mond herum beobachtet werden können, aber auf verschiedenen optischen Prinzipien beruhen.
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Halo mit ringförmigen Refraktionserscheinungen durch Brechung des Lichts an den Eiskristallen von Wolken.
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Korona mit ringförmigen Interferenzerscheinungen durch Beugung des Lichts an den Wassertröpfchen von Wolken.
- Wer im Gegensatz zu Immanuel Kant die Gesetze des "bestirnten Himmels über ihm" nicht umfassend verinnerlicht hat, sollte sich nicht zu sehr bemühen, dessen sonstige Aussagen zu deuten.
- Man stelle sich eine umfangreiche Biographie über Alexander von Humboldt vor, in der dessen von ihm als "größter Astronom seiner Zeit" bezeichnete Königsberger Freund, dessen Briefe Humboldt entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten weitgehend aufgehoben hatte, nur in Fußnoten oder gar nicht erwähnt wird.
- „ascendit in caelis, sedet ad dexteram Patris“ (Altrömisches Glaubensbekenntnis)
Das Lamm (Aries) befindet sich am nördlichen Sternenhimmel zur Rechten des Stieres (Taurus). Sowohl der mesopotamische Himmelsstier als auch das altarabischen Sternbild Thuraya verbinden diese beiden neuzeitlichen Sternbilder zu einer Einheit. Der Frühlingspunkt ist von der monotheistischen Schöpfung bis zur Geburt des Gottessohns vom Kopf des Stiers bis zum Kopf des Lammes gewandert.
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Astrophotographie vom Asterismus Himmelsstier
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Beschriftete Astrophotographie vom Himmelsstier am winterlichen Abendhimmel in Richtung südlicher Meridian. Die Ekliptiklinie verläuft horizontal etwas unterhalb der Bildmitte.
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Astrophotographie der Himmelsregion mit dem beduinischen Sternbild "Hände der Thuraya" (grüne durchgezogene Linien, Ekliptik rot gepunktete Linie) mit arabisch bezeichneten Sternen. Der Vollmond befindet sich zwischen den Sternbildern Taurus, Aries und Cetus.
- Hochkulturen mit nachhaltiger Wirkung auf andere Völker und Epochen haben sich meist intensiv mit dem Geschehen am Sternenhimmel beschäftigt, und das könnte auch heute durchaus mehr Beachtung finden.
Technisches
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- EOS = European Operating System: In einem Europa ohne Struktur wird ein solches Betriebssystem wegen der ewigen ohnmächtigen Sorglosigkeit nur eine Vision bleiben.
- Es ist interessant und aufschlussreich, mit welcher Gleichgültigkeit es hingenommen und ertragen wird, wenn die Software auf einem Computers mit mechanischer Festplatte für den Benutzer blockiert wird, weil sie offenbar wegen mangelhafter Gebrauchstauglichkeit oder Qualität immer wieder aktualisiert werden muss.
- Wir sollten uns davor hüten, unser Aussehen und unsere Umwelt den manipulierten Bildern nachzubilden, die inzwischen massenweise aus den photographischen Aufnahmen von uns und unserer Umwelt erzeugt werden.
- Komplexe Software, die mit der veralteten, aber leider immernoch beliebten Programmiersprache C entwickelt wurde, ähnelt häufig einem Haushalt, bei dem die Kühlschrankbeleuchtung morgens nicht funktioniert, weil am Vorabend vergessen wurde, die Klospülung zu betätigen. Das ist für die Anwender wie für die Bewohner frustrierend, und die Fehlersuche ist mühsam, zeitfressend und nervenzehrend sowie kostspielig.
- Menschen, die damit kokettieren, dass sie in der Schule schlechte Noten im Fach Mathematik hatten, sollten sich vorzugsweise aus Diskussionen in den Fächern Logik, Philosophie oder Technik heraushalten.
- Wahrhaft gebildete Schöngeister erfreuen sich an der Einsicht, dass der Kosinussatz drei prominente Spezialfälle hat, nämlich den Satz des Pythagoras sowie die erste und die zweite binomische Formel.
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Die Verallgemeinerung des Satzes des Pythagoras zum Kosinussatz nach dem 1427 veröffentlichten Miftah al-Hisab (zu Deutsch: "Schlüssel des Rechnens") des persischen Arztes, Mathematikers und Astronomen Ghiyath ad-Din Dschamschid bin Masʿud bin Muhammad al-Kaschi.
- Wenn also die Informatik ebenso wie die Mathematik eine Strukturwissenschaft ist, dann sollten auch ihre Aufgaben und Probleme mit streng strukturierten Mitteln bewältigt werden – eine recht hohe Hürde für die Betroffenen.
- Viele nicht hinreichend gebildete Menschen werden in den folgenden korrekten Aussagen mehrere Fehler wähnen: 1967 wurde in der deutschen Metallindustrie die 1010002-Stunden-Woche eingeführt, und seit 1995 gilt in der westdeutschen Metallindustrie die 1000112-Stunden-Woche. Das ist eine Verringerung um 1012 Stunden oder um 1/10002. Anders ausgedrückt: es sind 1100,12 Prozent weniger Stunden geworden.
- Die private Videoüberwachung und -speicherung öffentlicher Räume ist in Deutschland nur dann erlaubt, wenn die davon unmittelbar betroffenen Personen zugestimmt haben. Andernfalls stellt dies eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts der Betroffenen dar.
Dann ist offensichtlich auch die private Internetüberwachung und -speicherung öffentlicher Räume in Deutschland nur dann erlaubt und stellt keine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts der Betroffenen dar, wenn die davon unmittelbar betroffenen Personen zugestimmt haben.
Sowohl die Ausführenden als auch die Betroffenen sind zum Beispiel Smartphone-Nutzer. Diese wissen als Ausführende in der Regel gar nicht, dass manche der von ihnen verwendeten mobilen Apps permanent und systematisch alle in der Umgebung verfügbaren Netzwerkknoten suchen und deren personenbeziehbare eindeutige MAC-Adressen an private Unternehmen nach Übersee senden. Und als Betroffene ahnen sie gar nicht, dass sie bespitzelt werden, und können demzufolge auch gar nicht zugestimmt haben.
Merkwürdige Verhältnisse...
- Die Chatbots des Jahres 2023 berücksichtigen nicht, was man ihnen früher persönlich mitgeteilt hat - im sozialen Umfeld würden ein solches Verhalten vermutlich starke Irritationen hervorrufen.
- Ein autonom tätiges Gerät darf einem menschlichen Nutzer auf eine Anforderung hin aus eigenem Willen mitteilen, dass es sich gerade vorzugsweise anderweitig oder mit sich selbst beschäftigen möchte.
- Ein vollständig selbstfahrendes Fahrzeug muss bei unerwarteten Situationen in Erwägung ziehen dürfen, vorzugsweise andere Verkehrsteilnehmer zu schützen und die eigenen Fahrzeuginsassen zu gefährden.
- Wenn selbstfahrende Fahrzeuge menschlichen Verkehrsteilnehmern nicht signalisieren, dass sie diese wahrgenommen haben und ihnen deren Rechte einräumen werden, werden diese Menschen diskriminiert.