Benutzer:Logicpro/ Leben mit einem künstlichen Darmausgang/ Was bringt ein Spül-Stoma?

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Viele Fragen wurden bisher schon beantwortet. Doch eine der wichtigsten Fragen ist noch immer offen. Was bringt eigentlich dieser Spül-Katheter, wenn dieser keinen künstlichen Darmausgang ersetzt, aber ihn dennoch verhindern kann? Diese Frage stellen sich sicherlich schon so einige Interessierte. Doch gibt es dazu noch keine klare Antwort. Dieses Spül-Stoma soll einfach den Darm erleichtern. Die meisten, die einen Spül-Katheter besitzen oder bekommen werden hatten bzw. haben das große Problem, inkontinent zu sein, was nicht nur für die Betroffenen ein schwerwiegendes Schicksal mit sich trägt, sondern auch für alle, die sich mit der betroffenen Person auseinandersetzen müssen.

Diese Inkontinenz wird jedoch durch einen ganz anderen Faktor ausgelöst, als die gewöhnliche Inkontinenz: der Darm ist zu stark überdehnt. Man nennt dies auch einen Megakolon der sich im Darm befindet und den Darm zu sehr weitet. Meist betrifft dies einfach nur Stuhlsteine die sich im Darm bilden und einfach immer größer werden, den Stuhl aufstauen und ihn schlussendlich zum Platzen bringen könnten. Diese Situation ist für alle Lebensgefährlich, da man sich hierbei leicht eine Vergiftung einholen kann, auch wenn der Darm platzt und sich der Stuhl im Bauchraum ausbreitet.

Aus diesem Grund wird vor der Operation, mithilfe von Darmrohren der Darm rektal geleert um ihn wieder auf den Null-Zustand zu bekommen, bevor man den Darm schlussendlich Operiert. Diese Natrium-Lösung die meistens mit weiteren Medikamenten vermischt wird, sorgt dafür, dass sich Stuhlsteine sofort auflösen oder ebenfalls durch den Darm gespült werden. Somit ist die Gefahr eines überdehnten Darmes fast ausgeschlossen. Kommt es jedoch zu komplikationen beim Spülen oder durch absichtliches Nicht-Spülen über längere Zeit hinweg, so kommt auch die Inkontinenz wieder zurück und ebenfalls ein Megakolon. Man braucht also für den Spül-Katheter viel Disziplin und vor allem viel Zeit.

Denn eine Spülung mit einem halben Liter dauert ungefähr eine halbe Stunde exklusive dem entleeren des Darms. So kommt man knapp auf eine Dreiviertel Stunde pro Tag. Man muss wirklich jeden Tag, am besten in der Früh, da das Wasser im Schlaf unkontrolliert austreten könnte, spülen. Die meisten erhalten jedoch ein bis zwei Liter pro Spülung. Und diese Zeit hat wirklich nicht gerade jeder. So praktizieren die meisten die Spülung am Abend, an dem sie am meisten Zeit haben.

Man muss beim Spülen jedoch immer darauf acht geben, dass der Katheter nicht zu weit nach außen rutscht. Das hätte nämlich die Folge, dass der Katheter aus der Darmöffnung herausrutschen könnte. Ist zwar kein großes Problem, da, wenn der Katheter sich aus der Darmöffnung bewegt, kein Wasser mehr fließen kann, jedoch muss der Katheter daraufhin ausgetauscht oder neu gesetzt werden.