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Benutzer:Thirunavukkarasye-Raveendran/Ungarisch - Buchstaben-Aussprache, Wortbetonung

Aus Wikibooks
Es gibt im Ungarischen KEIN "ä".
Aber es gibt ein "ö" und ein "ü".
Und wenn die Punkte über "ö" bzw. "ü" längere Striche sind - also "ő" bzw. "ű" - dann werden diese Buchstaben lang ausgesprochen. Diese Striche haben also eine Verlängerung der Buchstaben zur Folge - so ähnlich, wie in der deutschen Rechtschreibung ein langes "ie" oder ein "Dehnungs-h".
Die Selbstlaute/Vokale "a, e, i, o, u" gibt es auch alle in der gedehnten Variante mit Strich - "á, é, í, ó, ú". Sie werden dann lang ausgesprochen.
Im Spanischen markiert ein "Akzent" (Strich) über einem Buchstaben, dass dieser betont wird - NICHT aber im Ungarischen.
Fun fact: Betont wird eigentlich nicht ein Buchstabe, sondern eine Silbe. Deshalb wird im Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) der Strich für die Betonung auch nicht auf einen Buchstaben gesetzt, sondern vor die zu betonende Silbe. Beispiel: "anfangen, IPA: [ˈanˌfaŋən].
Ungarische Wörter werden konsequent auf der ersten Silbe betont. Auch wenn sie aus anderen Sprachen übernommen wurden.
Beispiel:
Deutsch: Berlin, IPA [bɛr'li:n]
Ungarisch: Berlin, IPA: [ˈbɛrlin]
Die Schreibweise von Wörtern ausländischen Ursprungs wird absolut an die ungarische Schreibweise angepasst. Von wegen das Wort kommt aus dem Französischen oder Griechischen und wird deshalb so geschrieben wie im Ursprungsland. Nichts da. jetzt ist das Wort ungarisch und wird absolut ungarisch geschrieben.
Ungarisch wird geschrieben wie es gesprochen wird, eins zu eins. Nur 3 kleine Ausnahmen bei alten ungarischen Namen, die hier aber nicht interessieren. - Kein stummes "e" am Wortende wie im Französischen, kein "th" in Theater weil es aus dem Griechischen kommt wo es mit "theta" geschrieben wird, keine zweideutigen Schreibweisen wie im Englischen:
englische Beispiel: there, IPA [ðɛː] - dort; their, IPA [ðɛː] - ihr
[bæd] bad - schlecht; [bæt] bat - Fledermaus; [bɛd] bed - Bett; [bɛt] bet - wetten


ungarische Beispiele:
Fauteuil (französisch; österreichisch, altmodisch-deutsch), Ungarisch: fotel - Sessel
Vietnám, IPA [ˈvijɛtnaːm] - Betonung auf der 1. Silbe, und weil der Ungar das "a" in diesem Fall dehnt, wird es durch ein langes "á" in der ungarischen Schreibung markiert. Basta!
Übrigens: Die deutsche Angewohnheit (man nennt es Auslautverhärtung; besonders in Norddeutschland) am Wortende aus "d" als "t" auszusprechen (wie in "Bad", "Hund", "Rad", "schwieg", "Süd(ost)", "Hemd") - ohne dass sich das im Schriftbild widerspiegelt, gibt es im Ungarischen nicht.
Im Deutschen haben wir auch (regional verschieden ausgeprägt) eine Auslautverhärtung von "g" zu "k" (wie in "Sieg", "Betrag" - IPA [bəˈtʁaːk], "Erfolg", "Betrug")
Ebenso wir im Deutschen ein "b" im Auslaut gern als "p" gesprochen (Korb, Sieb, lieb, Dieb)
Im Ungarischen gibt es KEINE Auslautverhärtung.
Im Ungarischen ist ein "d" am Wortende auch ganz deutlich als ein zartes "d" zu hören.
föld - Land (Gegend), köd - Nebel, kód - Code, szakad - reißen


Das kurze "a" und das lange "á"

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Um bei der Aussprache des ungarischen "a" deutlich zu markieren, dass es nicht wie das übliche "deutsche" "a" ausgesprochen wird, markieren es einige Lehrbücher mit einem separaten Buchstaben "å" - (z.B. in Ginter Károly und Tarnói László: Ungarisch für Ausländer. Magyar nyelvkönyv Budapest 1986, 5. Aufl.)
Beispiel: az asztal - der Tisch - Aussprache: åz åstål (dieses "å" wird fast wie ein "o" ausgesprochen - wie englisch: Washington, what, was) å
Die Sache ist kompliziert: Wir haben im Deutschen keinen korrekten Lautwert für dieses ungarische kurze "a". Und auch das lange "á" fallt dem deutschen Muttersprachler schwer.
Falls es jemanden tröstet: Der Ungar kann nur schwer ein normales, deutsches "a" aussprechen. Das macht sehr stark diesen typischen Akzent aus, den man bei Ungarn hört, wenn sie deutsch sprechen.
Das ungarische kurze "a" sollte man fast wie ein "o" aussprechen. Höchstens wie ein leises vernuscheltes deutsches "a", bei dem man fast nicht den Mund öffnet. Für den Anfang sollte man das kurze ungarische "a" wie ein vernuscheltes "o" oder "a" aussprechen oder am bestens wie irgendetwas dazwischen "a-o" (natürlich nicht "a" und "o" hintereinander.
Beispiele:
magyar - ungarisch, IPA [ˈmɒ.ɟɒr] -


Das lange ungarische "á" ist genauso tricky. Es macht diesen typischen sound der ungarischen Sprache aus, wenn man ungarische Muttersprachler ungarisch sprechen hört. Manche bezeichnen es fast als "schneidend".
Diese lange ungarische "á" wird ganz deutlich artikuliert. Dazu wird der Mund deutlich und weit geöffnet. Es kommt dabei zu einer kurzzeitigen, starken Anspannung des Gaumensegels.
Manchmal wird zur Aussprache das "a" in "wach" herangezogen. Der Ungar würde aber "wách" noch viel schneidender aussprechen, und er würde auch einen deutlichen Unterschied machen, wenn er "wach" liest - was er eher als "woch" aussprechen würde.
Wenn es beim HNO-Arzt heißt: "Bitte 'Aaaa' sagen!", dann will er nicht nur ein "Aaaa" hören, sondern mit der damit verbundenen Anspannung des Gaumensegels die Gelegenheit bekommen tiefen in den Rachen schauen zu können. Dazu muss man ein ziemlich lautes, angespanntes, langezogenes "Ahhh" rauspressen, was so ganz anders klingt, als das "ah" im Alltag. So ein schneidendes "á" brauchen wir im Ungarischen. Und es muss gar nicht so extrem langgezogen ausgesprochen werden, sondern nur schön "schneidend" und deutlich artikuliert.
Wenn man von Ungarn ungarische Wörter diktiert bekommt, dann hört man auch als Deutscher diesen Unterschied relativ schnell sehr deutlich - was noch nicht heißt, dass man das selber auch so gut aussprechen kann.
Beispiele:
április - April -
bárány - Lamm - File:Hu-bárány.ogg]]
ág - Ast -
ár - Preis (Kosten) -
áll - Kinn, stehen
dal - Lied, Gesang, Song -
dán - dänisch, Däne -
hát - Rücken -
ház - Haus -
nap - Tag, Sonne -
lát - sehen -
rág - kauen, nagen -
rák - Krebs -
van - sein/haben -
zab - Hafer -
vág - schneiden, hacken -
vak - blind, der Blinde
rab - Gefangener, Häftling
vám - Zoll, Zollamt
zár - Türschloss, Sperre, abschließen
áru - Ware
zaj - Geräusch
láz - Fieber
láb - Bein
tea - Tee


lap - Blatt, Karte -
láp - Moor, Sumpf -


vad - Wild, wild -
vád - Anklage, Klage -


vaj - Butter -
váj - aushöhlen, ausschneiden -


kar - Arm -
kár - Schaden - -


mar - brennen, beißen, ätzen -
már - schon -


tar - kahl, glatzköpfig -
tár - Lager, Sammlung, Magazin (Patronen) -


tálal - servieren, anrichten
talál - finden, antreffen -


agy - Gehirn -
ágy - Bett -


bájos - charmant, anmutig, reizend
bajos - schwerlich, misslich, prekär, schwierig, kaum


ágyas - "bettreich" (z.B. ein Schlafsaal mit vielen Betten; kein geläufiges Wort) -
ágyás - Beet (Garten) -

Der Digraph "gy"

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"gy" wird wie "dj" ausgesprochen - z.B. wie in "Adjeu", IPA [aˈdjøː]
Auf Ungarisch könnte man das dann 8rein hypothetisch) so schreiben: Agyő (NICHT vergessen, dass die Betonung aber automatisch auf der ersten Silbe liegen müsste)
Aber viele Deutsche machen aus "gy" in der ungarischen Aussprache ein "tsch" - was FALSCH ist.
megy, IPA [ˈmɛɟ] - gehen (das klingt dann aus einem deutschen Mund anfangs oft wie "metsch" - IPA [matʃ]) - Für "tsch" haben die Ungarn den Digraphen "cs" (dazu mehr weiter unten) - "gy" ≠ "cs"
megy, IPA [ˈmɛɟ] - gehen, fahren

agy, IPA [ˈɒɟ] - Gehirn

ágy, IPA [ˈaːɟ] - Bett

commons - Category:Hungarian pronunciation

Der Digraph "cs"

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KEIN Digraph "ck"

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das ungarische "c" wird wie das deutsche "z" ausgesprochen (Ziege, Zucker, Zeh) - es hat nicht mit dem deutschen "ck" zu tun (wie in Zacken, Bäcker oder kleckern)
kocka - Würfel - (in deutscher Schreibweise sprich: kozka)
fickó - Kerl, Bursche - (in deutscher Schreibweise sprich: fizko)
palack - Flasche
kalicka - Käfig
kuckó - Grotte
mackó - Pelz


arckép - Porträt (arc = Gesicht; kép = Bild)


Konsonantenverdoppelungen

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Eine Konsonantenverdoppelung bedeutet nicht wie im Deutschen, dass der Buchstabe davor doppelt so lang ausgesprochen wird (z. B. Zicke).
csökkent - verringern