Benutzer:Uptojoe/Mögliche Bausteine von Bildung

Aus Wikibooks

Über mögiche Bausteine von Bildung

Einleitung

Ich habe mir das Hörbuch "Bildung - Alles was man wissen muss" von Dietrich Schwanitz zugelegt. Mich interessierte am meisten die Diskurstheorie (CD 10 TR 2), der Dekonstruktivismus (CD 10 TR 3) und die Evolution (CD 10 TR 7).

Mein gewähltes Zitat lautet: "Chaos und Ordnung bildeten die erste Differenz. Als es durch Zufall irgendwo mehr Ordnung gab als drumherum (z.B. in einem Molekül oder Zelle) wirkte die Ordnung als Selektionsprinzip, d.h. Auswahlprinzip für die Unordnung, und so entstanden am ersten Tag der Schöpfung die Variation und die Selektion. Jetzt brauchten nur noch die selektierten Ordnungen stabilisiert zu werden, um die Evolution in Gang zu setzen." (CD 10 TR 7)

Diskurstheorie

Terminologie

Bis in die 60er Jahre bedeutete Diskurs meist "erörternder Vortrag" oder "hin- und hergehendes Gespräch" (z.B. Frage und Antwort, Vorwurf und Rechtfertigung). Ab den 60er Jahren bekam das Wort durch unterschiedliche Diskurstheorien spezielle Bedeutungen. Eine dieser Theorien entwickelte weitgehend der französiche Philosoph Michel Foucault. Aber auch andere Philosophen haben eigene Diskurstheorien erfunden (z.B. Jürgen Habermas).

Diskurstheorie nach Michel Foucault

"Sprachen der Macht beschreiben nicht, sondern sie bestimmen." (vgl. Schwanitz, 2003, CD 10 TR 2)

Foucault beobachtete, dass Mitarbeiter von Institutionen (Kliniken, Irrenhäuser, Gefängnisse, Schulen usw.) Sprache gezielt gebrauchen. Sprachliche Ausdrücke machen jemanden z.B. zum "Irren", "Kranken" oder "hoffnungslosen Fall". Durch solche Aussagen werden Menschen "in Schubladen gesteckt" oder "abgestempelt". Meiner Meinung nach wollen Institutionen ihre Macht nicht verlieren, sondern versuchen, sich durch gezielte "sprachliche Definitionen" Respekt, Achtung, Furcht oder Bewunderung zur verschaffen. Ich will in meinem Leben solche Manipulationen zumindest erkennen können. Leider muss man oft feststellen, dass man sich alleine schlecht wehren kann. Wie schwer muss dann erst die Unterdrückung in einer menschenfeinlichen Diktatur sein?

Dekonstruktivismus

Terminologie

Dekonstruktivismus bzw. Dekonstruktion sind philosophische Begriffe, welche durch den französichen Philosophen Jacques Derrida erstmals bestimmt wurden. Dekonstruktivismus nach Jacques Derrida "Dekonstruktion ist eine Art Karnevall des Sinns, indem man alles umdreht und eine umgekehrte Herrschaft errichtet. Dann aber diese Herrschaft zugunsten der Einsicht abschafft, dass Zeichen und Bezeichnetes, Körper und Geist und Frau und Mann gleichberechtigt sind." (vgl. Schwanitz, 2003, CD 10 TR 3) Dekonstruktivismus ist meiner Ansicht nach eine Methode, um die Absichten (siehe Diskurstheorie), die hinter sprachlichen Ausrucksformen liegen zu entlarven. Derrida glaubt, dass unser Denken mit "Gegenbegriffen" (z.B. aktiv-passiv, Ordnung-Chaos, Gut-Böse, Form-Inhalt, Mann-Frau, Wissen-Können) funktioniert. Durch die Fähigkeit Unterschiede zu erkennenn, ordnet man seine Gedanken sinnvoll. Gegenbegriffe stiften Sinn. Sinn ist wiederum Herrschaft bzw. Macht.

Evolution

Terminologie

Der Begriff Evolution (v. lat.: evolvere = abwickeln, entwickeln; PPP evolutum) wurde 1774 von dem Schweizer Naturforscher Albrecht von Haller (1708-1777) für seine Vorstellung von der Entwicklung des Menschen geprägt. Seit der Evolutionstheorie von Charles Darwin nimmt man an, dass die Umgestaltung der Lebewesengemeinschaft (auf der Erde) durch zufällige Mutation und anschließende Selektion geschieht.

Unter dem Begriff Variation (v. lat.: variare verändern) versteht man die spontane oder gewollte Abänderung von Informationsfolgen oder Eigenschaften. Selektion (lat. selectio = Aussonderung, Auswahl) ist ein grundlegender Begriff heutiger Theorien der biologischen Evolution. Sie besteht als natürliche Selektion in der natürlichen Auslese und als künstliche Selektion in einer menschlich gesteuerten Zuchtwahl.

Evolutionstheorie nach Charles Darwin

Diese Theorie wurde 1859 im Buch von "Entstehung der Arten" der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Das "Ausleseprinzip" der am besten angepassten Arten liegt seiner Theorie zu Grunde. Der Mensch ist folglich nicht von Gott erschaffen worden, sondern ein "Prokukt des Zufalls". Die Erde ist nicht 60 000 Jahre alt sondern viel, viel älter. Seine Theorie war sehr umstritten, da man sich die Welt wie ein Uhrwerk vorstellte (Newton). Alle Rädchen sind planmäßig logisch verzahnt.Als Planer dachte man an Gott. Nach Darwin gibt es aber keinen Plan, sonder ein Wechselspiel aus Chaos und Ordnung.

Vor Darwin waren die Ansichten der Uniformitariern wissenschaftlich anerkannt. Ihrer Ansicht nach hätte sich das Leben durch äußere Einflüsse (z.B. Klima) im Laufe der Zeit verändert. Die Katastrophisten behaupteten, dass Katastrophen das Leben wieder und wieder zerstört haben. Dann musste Gott das Leben neu erschaffen. Die Kirchen unterstützten diese Idee. In den USA greift eine Theorie namens "Intelligent Design" die Lehre Darwins an. Sie wollen, dass auch ihre Lehre an Schulen unterrichtet werden soll. Sogar in Italien denkt die Bildungsministerin Letizia Moratti darüber nach, Darwins Evolutionstheorie aus den Lehrbüchern zu streichen. (vgl. www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,295513,00.html)




Literaturangabe Schwanitz, Hörbuch „Bildung – alles was man wissen muss“, Philosophie CD 10 TR 2/3/7, 2003 url: www.wikipedia.at url: www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,295513,00.html

Zitat: "Chaos und Ordnung bildeten die erste Differenz. Als es durch Zufall irgendwo mehr Ordnung gab als drumherum (z.B. in einem Molekül oder Zelle) wirkte die Ordnung als Selektionsprinzip, d.h. Auswahlprinzip für die Unordnung und so entstanden am ersten Tag der Schöpfung die Variation und die Selektion. Jetzt brauchen nur noch die selektierten Ordnungen stabilisiert zu werden, um die Evolution in Gang zu setzen." (Schwanitz, Hörbuch „Bildung – alles was man wissen muss“, Philosophie CD 10 TR 7)


Fussnote

1)Es gibt das Sprichwort "Stillstand ist der Tod". Damit wird ausgedrückt, dass stetige Entwicklung lebensnotwenig ist. Die meisten Menschen sind in ihrem Leben auch immer wieder auf der Suche nach Neuem (Input). Dieses Neue wird dann mit bestehendem Wissen bzw. Können verglichen, bewertet und eingeordnet. Krisen entstehen, wenn neue Erfahrungen und alte Erfahrungen völlig gegensätzlich sind und man sich für den einen oder den anderen Weg entscheiden muss. Dann gerät man in ein Dilemma (Zwickmühle). Ich sehe den Begriff "Teufelskreis" (lat. circulus diabloli) als einen Stillstand der Entwicklung. Beispielsweise kreist das Denken von depressive Menschen oft um ein Thema, das nicht gelöst werden kann. Wie kommt man aus dem Teufelskreis heraus? Zuerst muss man sich bewusst werden, dass man sich im Kreis dreht. Schafft man das alleine? Oder braucht man Hilfe von außen (Input). Welche Leute geben dieses "Input"? Wollen sie helfen (z.B. gute Psychologen) oder die missliche Situation ausnützen (z.B. manche Sekten)?