Benutzer:Yomomo/ Corona

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Daten[Bearbeiten]

Grunddaten[Bearbeiten]

  • Infection Fatality Rate (IFR)
    • Auf internationalem Niveau auf 0,68% (KI 0,53%-0,82%) hier. Am Anfang gab es Studien, die eine IFR von 0,94% angaben (KI 0,375-2,9%) hier. Also Tendenz der Einschätzung fallend (ob die IFR selber fällt, ist eine andere Frage) ... Wie es damals Studien gab, die einen höheren Grenzwert der IFR angaben als das in China gemessenen CFR (Case Fatality Rate) hier ist schwer zu erklären.
    • Im deutschsprachigem Raum gibt es die Studie aus Gangelt: 0,36% (KI 0,29%-0,45%). RKI hatte Studien angesagt und durchgeführt, eine Schätzung der IFR hab ich mehr als 9 Monaten später noch nicht gefunden.
    • Ich finde leider keine ausreichende Daten zum Vergleich. Wenn ich den englischen Wiki-Artikel über die spanische Grippe lese, komme ich auf eine IFR zwischen 0,5% (in wenig betroffenen Ländern) und 10% (in hart betroffenen Ländern). WHO hingegen gibt eine CFR von 2-3% (Seite 37 hier. Bei Ebola ist eine [www.who.int/mediacentre/factsheets/fs103/en/ CFR von 25-90%] angegeben, ich finde aber keine Information über IFR. Für die gewöhnliche Grippe der letzten Jahre ist von der Seite von CDC eine CFR von höchstens 0,17% zu folgen (Jahr 2011-12: 37/21000), über die IFR finde ich aber auch nichts, wird allerdings nach diesen Daten sicher geringer sein (also eindeutig niedriger als bei corona)
  • Mittleres Todesalter.
    • In sämtlichen europäischen Länder wird ein Median von über 78,5 Jahre, aus mathematischen Gründen liegt der Durchschnitt sicherlich weiter nach oben (aber schon in diesem Bereich). Beispiele: Griechenland:79, Belgien am 14.2.21 lagen die entsprechenden Information hier auf Seite 22, Österreich, Deutschland. In vielen Berichten ist kein Median und in keinem ein Durchschnitt angegeben, von den Graphiken her kann man aber mit Sicherheit sehen, dass der Median über 78,5 liegt (in DE und AT eindeutig zwischen 82 und 85).
    • International finde ich wenige Daten. In USA scheint der Median ein bisschen niedriger zu sein (wird nur die Tabelle angegeben), aus welchem Grund auch immer.
  • Verläufe mit schwerwiegenden Folgen für den Rest des Lebens: Es gibt zwar Berichten, ich finde aber derzeit keine Studie mit statistischen Daten.

Weitere wichtige Daten[Bearbeiten]

Vergleich zwischen Staaten mit oder ohne Lockdown[Bearbeiten]

Der einzige Staat in Europa, der keine Lockdown Politik verhängt hat, ist Schweden. Das Land mit den meisten Todesfälle pro eine Million Einwohner ist Belgien (mehr als insgesamt 1800 Todesfälle mit positivem Test pro 1000000 Personen, allerdings in zwei Wellen, also in zwei Jahren, Quelle hier, Stand mitte Februar). Sie haben schon 2 mal Lockdown gehabt. Belgien weist allerdings eine der größten Bevölkerungsdichten in Europa auf. Ein Vergleich wäre daher sinnvoller mit Staaten, die bisher eine Welle hatten und eine vergleichbare mit Schweden Bevölkerungsteilung in Städten und Land aufweisen, wie Deutschland oder Österreich.

Schweden[Bearbeiten]

Erst werden die Daten aus Schweden analysiert, also des Landes, wo die Epidemie eher ihrem natürlichen Verlauf gefolgt ist, wenn auch etwas langsamer. In Schweden gab es nur begrenzte Maßnahmen, nämlich wurden Großveranstaltungen begrenzt (allerdings nicht verboten), am Anfang über 50, ab Mitte Dezember über 8 Personen. Schulen (bis ca. 15. Altersjahr) blieben offen, ohne Begrenzungen den Abstand betreffend, es gab keine allgemeine Maskenpflicht (nicht mal Empfehlung, eher das Gegenteil, erst gegen Ende der Epidemie gab es Empfehlung für die Öffis). In Hinsicht einer Epidemie bedeutet das, dass Menschen einander weiter angesteckt haben, allerdings ohne "Superspreader", was eindeutig zu einer Verlangsamung aber nicht zu einer besondere Begrenzung der Epidemie führen kann.

Schauen wir zunächst einmal die Übersterblichkeit nach Monat, wie sie von der offiziellen EU-Behörde (Euromomo) angegeben wird und im wöchentlichen Bericht des schwedischen Gesundheitsministeriums erscheint:

Man könnte meinen, dass wir diese Periode eine extrem ausgeprägte Übersterblichkeit im Vergleich zu vorherigen Jahren hatten. Ist es tatsächlich so? Bringen wir das ganze etwas genauer in Rahmen. Schauen wir daher die Mortalität in Schweden die letzten 18 Jahre. Die Daten stammen aus der schwedischen Statistik Behörde (hier und hier). Da die Grippewelle jedes Jahr zwar Oktober aber auch Januar anfangen kann, sind die Daten immer ab Oktober des ersten Jahres bis September des nächsten.

Wie ganz eindeutig zu sehen ist, liegt die Jahresübersterblichkeit innerhalb der gewöhnlichen Schwankung. In einigen Jahren zwischen 1995 und 2003 hatten wir sogar etwas mehr Toten insgesamt (obwohl vermutlich die Bevölkerung niedriger war). Noch dazu zu bemerken ist, dass, obwohl die zweite Welle (ab Oktober 2020) schon ausgeprägter ist, die Übersterblichkeit nicht so ausgeprägt wie in der vorherigen Welle ist (wie in Euromomo Bild ganz sichtbar ist), was vermuten lässt, dass auch nach der zweiten Welle die Auswirkung von Corona auf die gesamte Mortalität weiter begrenzt bleiben wird (wenn überhaupt vorhanden). Wenn wir die Daten nach Monat (hier ersichtlich, die Daten sind allerdings die vorläufige, für die Endgültige siehe wiki) sehen, dann merken wir, dass es im Jahr 1995-6 eine ziemlich ähnliche (Grippe(?)-) Welle gab, mit 10132 Todesfälle im Januar 1996, also fast so viele wie die 10555 Todesfälle im April 2020, zwar bei einer niedrigeren Bevölkerung, andererseits bei einer etwas niedrigeren Lebenserwartung. Das bedeutet, dass wir in der Periode 1995-6 eine Epidemie Welle in Schweden hatten, die von der Ausbreitungsgeschwindigkeit und der Letalität her sehr ähnlich zur Welle im Frühling 2020 war. Noch dazu: im Jahr 2018-9 hatten wir ein (zumindest) 25-Jahre Minimum der Mortalität. Es ist nicht auszuschließen, dass die etwas höhere Mortalität im Jahr 2019-20 dadurch vollständig erklärbar ist (aufpassen: "es ist nicht auszuschließen" bedeutet selbstverständlich nicht, dass es tatsächlich so ist...).

Zum Vergleich war die Übersterblichkeit bei der Grippewelle 1918-19 etwa 50% (siehe gleiche Quelle und auch die zweite Tabelle hier). Statt 10 von 1000 Menschen sind damals 15 von 1000 gestorben. Auch das hat mit schweren Pandemien wie die Pest (als zumindest 20% der Bevölkerung gestorben ist, also eine Übersterblichkeit von über 1500% !!) gar nichts zu tun. Allerdings gab es bei der Pandemie von 1918-19 einen grundsätzlichen Unterschied: Das mittlere Todesalter war (leider) viel niedriger.

Trotzdem gab es in Schweden eine Kommission, die untersucht hat, ob doch ein Teil der Todesfälle vermieden werden könnte. Hier ist der letzter Absatz der Zusammenfassung auf Englisch:

"We have found that elderly care was unprepared and ill-equipped when the pandemic struck and that this was founded in structural shortcomings that were known long before the outbreak of the virus. The ultimate responsibility for these shortcomings rests with the Government in power –and with the previous governments that also possessed this information. The Government governs the Realm (Chapter1,Section6 of the Instrument of Government) and should therefore have taken the necessary initiatives to ensure that elderly care was better equipped to deal with a crisis of this nature."

Laut der Kommission lag daher das Problem nicht etwa an fehlenden Maßnahmen die Gesamtbevölkerung betreffend, sondern an der fehlenden Versorgung in Altersheimen und entsprechenden Strukturen (jede Ähnlichkeit mit den restlichen Staaten Europas ist doch eindeutig). Es kann wohl sein, dass die Sache auch mit der Teil-Privatisierung des entsprechenden Sektors in Schweden zu tun hat. Der König Schwedens und die Regierung haben diesen Fehler zugegeben (allerdings aber doch noch nichts dagegen gemacht). Wie dieser Bericht des Königs und der Regierung in den deutschsprachigen Medien präsentiert wurde ist wieder eine völlig andere Geschichte...

Weitere Diagramme[Bearbeiten]

Im Folgenden aufgeführt sind die gesamten Todesfälle im Verlauf der betrachteten Jahre nach offiziell gemeldeten Zahlen. Dem Diagramm kann die w:Übersterblichkeit oder Untersterblichkeit entnommen werden. Die Daten werden im Bericht der statistischen Behörde Schwedens veröffentlicht.[1] Die Zahlen für 2021 sind vorläufig.

Tägliche Todesfälle (aller Todesursachen) in Schweden

Das nächste Diagramm zeigt die w:Mortalität (Anzahl der jährlichen Todesfälle bezogen auf die jeweilige Gesamtbevölkerung) in Schweden seit 1910, unabhängig von Todesursache oder jeglichen anderen Faktoren. Die Daten stammen aus der schwedischen statistischen Behörde.[2][3]

Mortalität in Schweden seit 1910. Todesfälle
jeweils ab Oktober bis September des folgenden Jahres

  1. Preliminär statistik över döda.
  2. SCB Statistics Sweden: Todesfälle. Daten für die Jahre bis September 2020. Abgerufen am 24. Februar 2021.
  3. SCB Statistics Sweden: Bevölkerung Abgerufen am 3. März 2021.

Österreich[Bearbeiten]

In einer Pressemitteilung der österreichischen Statistik Behörde wurde eine 10%-ige Übersterblichkeit für das Jahr 2020 und ein (voraussichtlich) zum ersten mal erscheinende Rückgang der Lebenserwartung von sogar 6 Monate berichtet. Versuchen wir der Situation etwas genauer einzugehen.

Zunächst einmal, wenn wir die wöchentliche Übersterblichkeiten, die in diesem Bericht erscheinen, betrachten, kommen wir leicht auf einen Jahresdurchschnitt von ca. 7,8% Übersterblichkeit. Da die Welle noch am Gang ist, ist es überhaupt nicht auszuschließen, dass dieser Durchschnitt am Ende der Welle die 10% sogar um einiges übersteigt. Schauen wir ein entsprechendes Bild (Daten aus der Statistik Österreich):

In der Tat können wir beobachten, dass wir im Jahr 2020 (im Bild "25") eine schon erhöhte Mortalität hatten. Wie im folgenden noch klarer zu sehen ist, ist diese Mortalität weder durch eine quadratische noch von eine Trendlinie zu erklären.

In diesen Bildern sehen wir allerdings etwas, dass in der Pressemitteilung gar nicht erwähnt wird: Die Mortalität in Österreich steigt schon seit ca. 15 Jahren. In der Pressemitteilung wird auch nicht erklärt, wie der Rückgang von 6 Monaten berechnet wird. Der schreibende hat versucht, diese Aussage zu überprüfen. Eine Geogebra Anwendung für die Berechnung des mittleren Verlusts an der Lebenserwartung wegen einer Epidemie (egal welcher Art) liegt hier vor. Jede Person mit Mathematikwissen der 11. Schulstufe (die genug Geduld, Zeit, Interesse und mathematischen Talent hat) kann die Richtigkeit der Annahmen und der Berechnungen in dieser Anwendung überprüfen. Um eine Jahresübersterblichkeit von ca. 10% zu bekommen, können wir beispielsweise die "Letalität" (damit ist IFR gemeint) auf 0,2% setzen und die "Herdeimmunität" auf 46%. Der damit gemessene mittlere Verlust ist dann ca. 10 Tage, was weit entfernt von der Aussage der Pressemitteilung ist. Wir müssen daher abwarten, bis die Gültigkeit der Aussagen der Pressemitteilung zumindest genauso überprüfbar sind, wie die Berechnungen in der Geogebra Anwendung oder schwerwiegende Fehler in der Anwendung entdeckt werden (selbstverständlich durchaus möglich). Die Differenz können wir aber auch auf folgende Aussage in der Mitteilung zurückführen:

"Die für ein Kalenderjahr berechnete Lebenserwartung bei der Geburt gibt an, wie viele Jahre ein neugeborenes Kind im Durchschnitt leben würde, wenn sich die im Kalenderjahr beobachteten altersspezifischen Sterberaten in Zukunft nicht mehr ändern würden. Im Rahmen der Schätzung der Lebenserwartung 2020 wurde der zu erwartende Effekt durch im Ausland verstorbene Personen berücksichtigt, so dass die Ergebnisse mit den vorangegangenen Jahren vergleichbar sind."

Ob es jetzt wirklich sinnvoll ist zu denken, dass jedes Jahr eine ähnliche Epidemie zu erwarten ist, können wir diskutieren. Erfahrungsgemäß ist das eindeutig nicht der Fall. Aus dieser Aussage lässt sich allerdings folgen, dass der mittlere Lebenserwartungs-Verlust der an der Epidemie verstorbenen ca. 6 Monate sein soll, was mit dem Modell der Geogebra Anwendung fast vollständig übereinstimmt (diesen Wert kann man allerdings in der Anwendung nicht direkt sehen).

Des Weiteren, wenn wir die Wirkungen von Epidemien überprüfen wollen, müssen wir ein geeignetes Jahresintervall wählen, also ab Anfang Oktober bis Ende September. Schauen wir das entsprechende Bild:

In der Saison 2019-2020 beobachten wir nichts ungewöhnliches. Ob die Welle der Wintersaison 2020-21 eine Übersterblichkeit von 10% verursachen wird, ist nicht auszuschließen. Genauso ist es nicht auszuschließen, dass die Übersterblichkeit für diese Periode nicht besonders ausgeprägt sein wird. Dafür müssen wir bis Ende September 2021 warten. Im Bild ist allerdings auch zu sehen, dass wir eine ähnliche Situation in der Saison 2014-15 hatten. Ein Vergleich sowohl zur vorherigen Saison, als auch zum Durchschnitt der vorherigen 7 Jahren ergibt eine Erhöhung von ca. 7%. Ich finde zur Zeit keine Daten, um zu berechnen, ob es damals auch einen Rückgang der Lebenserwartung gab.

Mehr dazu im Kapitel "Vergleich Österreich und Schweden".

Deutschland[Bearbeiten]

Mexiko[Bearbeiten]

Es sieht so aus, dass Mexiko etwas stärker betroffen wurde. Vor allem würden mich hier Daten über das mittlere Todesalter und die Korrelation zur Fettleibigkeit interessieren.

Tschechien[Bearbeiten]

Tschechien erlebt gerade zwei (oder sogar drei) Wellen in einer. Der Staat weist eine gesamte Anzahl von Todesfälle, die proportional die größte ist (oder bald wird), also mehr als Belgien (oder wird bald mehr). Belgien hat allerdings zwei Wellen erlebt. Die wöchentliche Übersterblichkeit war teils um 100%, die Welle dauert schon drei Monate an. Vor allem würden mich (auch) hier Daten über das mittlere Todesalter und die Korrelation zur Fettleibigkeit interessieren (und zwar dringend, bin auf der Suche, jede Hilfe gern). Mit solchen Daten könnte die Jahresübersterblichkeit sogar 25% erreichen, der mittlere Verlust in Lebenserwartung für die ganze Bevölkerung einen Monat, der Verlust für diejenigen, die daran sterben könnte 1,5 Jahre sein (falls das mittlere Todesalter 80 Jahre ist).

Vergleich Österreich und Schweden[Bearbeiten]

Für die Laien ist es zunächst ein mal wichtig hier zu erklären, dass die bisher gezeigten Diagramme mit einer Art von Lupe gezeigt werden. Die tatsächlichen Diagramme sehen so aus:

Beide Bilder hier sind allerdings nicht nach Winter-Saison sondern nach Kalenderjahr. Ein Merkmal, das wir hier ziemlich leicht erkennen können, ist das Schweden in den letzten 40 Jahren eine fast stabile Mortalität hatte (bei leicht anwachsende Bevölkerung und Lebenserwartung) und Österreich ein Minimum ca. im Jahr 2005 hatte. Wenn wir die Daten aus Schweden für die letzten Jahre durch eine quadratische Funktion oder ein 4-Jahre Trend-Linie anzunähern versuchen, sehen wir, dass vielleicht Schweden sich gerade an diesem Minimum befindet:

Menschen sind bis auf neuem nicht unsterblich. Es ist daher schon zu erwarten, dass der Anstieg der Lebenserwartung seine Grenze haben wird. Es ist also nicht auszuschließen, dass wir uns gerade ganz nah zu dieser Grenze befinden (bis vielleicht eine neue Entwicklung diese Grenze noch ein bisschen nach oben schiebt). Ob die weitere Verlängerung der Lebenserwartung wünschenswert ist, ist eine moralische Frage, die an einem anderen Punkt diskutiert wird. Hier geht es allerdings darum, dass es nicht etwas völlig Unerwartetes sein wird, wenn wir dieses Jahr in Österreich tatsächlich einen Rückgang der Lebenserwartung beobachten werden. Solche Rückgänge wurden auch in anderen Zusammenhänge und aus völlig anderen (vor allem wirtschaftlichen) Gründen beobachtet (dieses Thema wird auch an einem anderen Punkt diskutiert).

Was jetzt die Epidemiewelle des Winters 2020-21 in Österreich angeht, ist ein Vergleich zwischen den Daten von Österreich und Schweden sinnvoll. Die zu einer Übersterblichkeit entsprechenden Daten in der Pressemitteilung der Statistik Österreich werden genauer als "Abweichung der Sterbefälle 2020 gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2015–2019 in %" definiert. Dort können wir Werte von bis fast 60% (47. bis 49. Kalenderwoche) ablesen. Im Euromomo Diagramm für Schweden können wir vergleichbare Werte von bis fast 55% um der 13. Kalenderwoche im Jahr 2020 (auch für drei Wochen lang) ablesen. Die 2020-21 Welle in Österreich dauert allerdings schon länger als die damalige Welle in Schweden und Schweden erlebt auch im Winter 2020-21 eine entsprechend lange aber von der Übersterblichkeit her mildere Welle (von der Todesanzahl der an oder mit Korona verstorbenen allerdings doch härtere). Es ist also nicht auszuschließen, dass Österreich die zwei Wellen sozusagen "kombinieren" wird und in einem Jahr die Übersterblichkeit von 2 Jahren verzeichnen wird. Genau das Gleiche gilt möglicherweise für Tschechien (das hier noch nicht berücksichtigt wurde und im Winter 2020-21 eine besonders starke Welle erlebt). Es ist selbstverständlich eine andere Sache, wenn ein anderer Faktor die Sterblichkeit beeinflussen wird. Mit der jetzigen Datenlage ist allerdings schwer eine Sondersituation, was die Mortalität betrifft, zu begründen.

Problematik in der wissenschaftlichen Arbeit[Bearbeiten]

Problematik in den Medienberichten[Bearbeiten]

Rechtliche Problematik[Bearbeiten]

Entscheidungen des österreichischen VfGH, die mehr oder weniger sämtliche Verordnungen der österreichischen Regierung für Verfassungswidrig erklären (siehe 1.10 und 10.12).

Argumente für die Maßnahmen[Bearbeiten]

  1. Das Gesundheitssystem soll nicht überfordert werden, damit alle möglichst in Intensivstation landen können, falls notwendig.
  2. Wir sollten die schwächere Personen der Gesellschaft schützen.
  3. Das Gesundheitssystem soll nicht überfordert werden, damit das Gesundheitspersonal nicht überlastet wird.

Argumente gegen die Maßnahmen[Bearbeiten]

  1. Argument Kurzfassung: Die moralische Grundargumente, die für die Rechtfertigung der Maßnahmen benutzt werden, werden durch diese Maßnahmen und in anderen Bereichen unseres Lebens noch stärker ignoriert.
    Schritte in Kürze:
    1. Das Grundargument für die Maßnahmen ist, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert werden soll, damit alle möglichst in Intensivstation landen können, falls notwendig.
    2. Hinter diesem Argument stehen zwei moralische Grundprinzipien: Alle haben die gleichen Rechte und alle sollten (eine ausreichende medizinische Versorgung und dadurch) die gleichen Chancen länger zu Leben haben.
    3. Und eben diese Prinzipien ignorieren wir in so vielen anderen Bereichen unseres Lebens, dass der Widerspruch nur gewaltig sein kann. Wenn wir uns nur auf Corona konzentrieren, ignorieren wir sowohl das Prinzip der Gleichheit als auch des längeren Lebens.
    4. Der Widerspruch geht noch tiefer, wenn wir feststellen, dass sogar vorsätzliche Unterdrückung anderer Menschen, die zum ihren früheren Tode führt, uns völlig egal ist („uns“ als Gesellschaft, die solche Entscheidungen trifft)
  2. Argument Kurzfassung: Das Leben ist kein absolutes Prinzip. Wir dürfen nicht das Leben (oder Überleben) mit der Unsterblichkeit verwechseln. Es geht also um eine Haltung dem Tod gegenüber.
    Schritte in Kürze:
    1. Wie schon beschrieben, sind die Grundprinzipien hinter den Maßnahmen: "Alle gleich" und "länger leben".
    2. Nun in diesem Sinne hätten wir auch für ALLE beispielsweise Kryonik (oder wie auch immer das heißt) benutzen müssen, also sterbende Menschen ins Eis legen, bis eine Therapie gefunden wird.
    3. Übertreibung? Eben...
    4. Genauso hätten wir Reanimation weiter bis hin zur Intensivstation führen und zwar in ALLEN Fällen.
    5. Tun wir nicht.
    6. Sind wir daher Mörder? Eben nicht...
  3. Argument Kurzfassung: Das eigene Leben oder das Leben in unserem Gesellschaft darf nicht über das Leben anderer gestellt werden.
    Schritte in Kürze:
    1. Wenn wir uns auf das länger Leben konzentrieren, gelangen wir unausweichlich auf eine Ungleichheit. Das wir in unseren Länder überhaupt die Möglichkeit für so ein Gesundheitssystem haben, basiert auf die Ausnutzung von anderen Ländern (vorsätzliche Ausnutzung, die zum viel früheren Tod führt), wie schon oben angedeutet (Argument 1)
  4. Argument Kurzfassung: Wir dürfen nicht vorsätzliches Töten oder vorsätzliche Verweigerung von Hlfe mit aus wenigen Möglichkeiten oder Fehler entstandener Verweigerung von Hilfe verwechseln.
    Schritte in Kürze:
    1. Ärzt*innen sind unseres Wissens keine göttlichen Wesen (oder haben wir was verpasst?).
  5. Argument Kurzfassung Das Recht aufs Leben ist Teil von mehreren Rechten. Kombinieren wir diese Rechte, können wir nur eine Pflicht schließen, nämlich die Pflicht, ein Leben zu führen, ohne andere auszubeuten.
    Schritte in Kürze:
    1. Das Recht aufs Leben ist ja ein Menschenrecht und wir sollten es respektieren.
    2. Die Menschenrechte, wenn wir sie kombinieren, besagen allerdings nichts über Rechte (auf Würde, Leben, Bildung, Eigentum und what so ever)
    3. Die Menschenrechte, wenn wir sie kombinieren, sprechen nur über eine Pflicht.
      Nämlich die Pflicht, ein Leben zu führen, ohne andere auszubeuten.
    4. Auch wenn das bedeutet, das wir (und ja auch "unsere" alte Menschen und nicht andere Menschen, jung oder alt) doch etwas früher sterben werden.
    5. Die Maßnahmen in diesem Sinne sind alles anderes als solidarisch, weil sie alle andere Bereiche, wo Solidarität viel notwendiger ist, völlig ignorieren, völlig außerhalb unserer Sicht bringen, als ob es nichts anderes gäbe, was wichtig wäre.
    6. Sie sind das Ergebnis einer völlig egoistischen Gesellschaft, die glaubt, dass sie mehr Rechte als andere Gesellschaften haben soll.
    7. Aber jetzt können wir doch endlich behaupten, dass wir "solidarisch" sind...
  6. Argument Kurzfassung: An Korona sterben Menschen, die viele andere Merkmale aufweisen und gegen die keine Maßnahmen getroffen werden.
    Schritte in Kürze:
    1. Schlechte Nachricht: wir werden alle sterben.… Wenn jemand das nicht akzeptieren kann, brauchen wir kein Gespräch führen.
    2. Die Menschen die an oder mit Korona sterben, sind in mehr als 40% dick (sorry adipös), in mehr als 60% der Fälle mit mehr als einem Gesundheitsproblem belastet, die (nicht immer aber schon sehr) oft mit unserem Lebensstil zu tun haben (ein Bier?).
    3. Das sind eindeutig auch grundsätzliche (wenn nicht sogar die Haupt-) Gründe ihres Sterbens.
    4. Wir haben keine ausreichende Kampagne gegen diese "Gewohnheiten" gesehen, geschweige Verbote usw. Widerspruch? Nööö, um Gottes Willen... Das ist ja ganz normal. Die "neue" Normalität.
  7. Argument Kurzfassung: Der Kosten-Effizienz Vergleich der Maßnahmen ist ungünstig (ohne die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen überhaupt zu berücksichtigen).
    Schritte in Kürze:
    1. Gehen wir von einem beschränkten Budget aus. Hätten wir das gleiche Geld, das wir für das Virus ausgeben (also nicht das Geld, das wir wegen der Maßnahmen verlieren, das enorm viel mehr ist), (nur Beispielsweise) in einer ausreichenden Kampagne gegen Rauchen investiert, hätten wir in einem Jahr schon das 5-fache in Lebensjahren "gerettet" (wir sind ja Götter und wir können Leben "retten", also "geben", aber immerhin), in ein paar Jahren das 20-Fache (ohne andere Schaden). Sowohl in DE als auch in AT tun die Regierungen nicht besonders viel gegen Rauchen…
  8. Argument Kurzfassung: Angeblich sollen die Maßnahmen Respekt für die Älteren aufzeigen. Seit wann ist Einsperren und vernachlässigen ein Ausdruck des Respekts?
  9. Argument Kurzfassung: Angeblich kann man Rauchen mit Masken tragen nicht vergleichen, da Rauchen eine freie Wahl ist und Masken die anderen schützen. Was ist aber mit den Unternehmen, die Tabak verkaufen?
  10. Argument Kurzfassung: Manche beziehen sich auf die persönliche Ebene. "Mein Onkel, Schwester, Oma, Opa usw. ist an Corona gestorben, daher müssen wir uns einschränken". Naja, viele sind auch an Unfälle gestorben, wir legen deshalb nicht den gesamten Verkehr lahm...
  11. Argument Kurzfassung: Es wurde oft die Meinung ausgedrückt, dass ohne Maßnahmen das Gesundheitssystem kollabieren würde. Na ja, das Gesundheitssystem gibt es schon viel Zeit bevor wir überhaupt so viel Kapazitäten und Intensivstationen hatten, ist aber nie kollabiert, auch wenn wir extreme Epidemien hatten. Na, merkwürdig... Kollabiert ist es hingegen im Krieg und wenn die Staaten es nicht finanziert haben.

Vorschläge[Bearbeiten]

Zunächst sollten wir uns auf die größten Probleme, mit denen wir gerade konfrontiert sind, konzentrieren:

  1. Die extreme Ungleichheit in der Vermögensverteilung gefährdet alle Menschenrechte. Geld bedeutet (aus welchem Grund auch immer) Macht. Vermögende Personen können möglicherweise auch die öffentliche Meinung lenken, wenn sie die Medien kontrollieren.
  2. Diese extreme Ungleichheit wäre nicht möglich, wenn die Bevölkerung nicht eine gewisse Mentalität aufweisen würde. Eine Mentalitätsänderung in Richtung einer Moral, die ein Leben ohne Ausbeutung gewährleistet (wennmöglich auch ohne Ausbeutung der Natur) ist erstrebenswert. Dazu ist eine kritische Haltung von Bedeutung.
  3. Ewiges Wachstum mit begrenzten Ressourcen kann es nicht geben. Ein Leben mit weniger Konsum ist auch notwendig.
  4. Das Wachstum der Erdpopulation muss auch gebremst werden. Vielleicht sogar eine Abnahme (durch Geburtenkontrolle) wird notwendig sein.
  5. Eine bessere Kontrolle der Medien wäre auch sinnvoll. Notwendig ist vor allem die Bildung der Bevölkerung, damit sie vom Sensationalismus der Medien nicht mehr gelenkt wird und damit sie ein kritisches Denken entwickelt.

Was Epidemien anbelangt, sollten wir in der Lage sein, so schnell wie möglich zwei Merkmale einer Epidemie messen zu können, das IFR und das mittlere Todesalter (und möglicherweise Krankheitsverläufe die lebenslange negativen Auswirkungen haben). Mit diesen Daten können wir voraussagen, wie gefährlich die Epidemie auch im schlimmsten Fall einer rapiden Ausbreitung sein kann. Über Corona hatten wir schon Ende März 2020 ausreichende Daten, ihre Gefährlichkeit schätzen zu können. Diese Gefährlichkeit war (und ist) im Rahmen einer schweren Grippenepidemie (vielleicht etwas größeres IFR aber auch eindeutig größeres mittleres Todesalter). Auch wenn das Gesundheitssystem überlastet wäre (was nicht auszuschließen war), wären die Folgen in verlorenen Lebensjahren in allerschlimmsten Fall nicht mehr als doppelt so viel, wie eine schwere Grippe auch ohne Maßnahmen überhaupt, und auf alle Fälle viel weniger als bei anderen Faktoren (Rauchen, Adiposität usw). Warum wir nicht diese Daten berücksichtigt haben, bleibt mir ein Rätsel. Gezielte Maßnahmen (bessere Schutz der Risikogruppen) waren fast völlig abwesend, die wären aber die einzigen notwendigen. Maßnahmen aber gegen Epidemien zu treffen, ohne die vorherigen Faktoren zu bekämpfen (Ungleichheit usw.) ist moralisch gesehen einfach voll daneben.