Bergrettung/ Verschuettetensuche

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Kameradenrettung[Bearbeiten]

Wenn auf einer Tour - oder auch während eines Einsatzes - Kameraden verschüttet werden, ist von den unverschütteten der Lawinenkegel nach sichtbaren Spuren abzusuchen. Dies können Skistöcke, Rucksäcke und andere Materialien sein. Es ist auch möglich, dass man eine nur zum Teil verschüttete Person sofort sehen kann. In diesen Fällen muss sofort gehandelt werden, dies hat Vorrang vor der Alarmierung weiterer Kräfte (besonders wenn dies länger dauern könnte, also zum Beispiel eine Abfahrt zur nächsten Hütte bedeuten würde).

Nachdem die Oberflächensuche abgeschlossen ist, wird das Verschüttetensuchgerät (VS-Gerät) eingesetzt. Jeder der sich abseits von gesicherten Pisten bewegt, sollte ein solches Gerät tragen und vorher auf Funktion prüfen.

Wenn die bisher genannten Schritte nicht zur Auffindung der Person(en) führen, ist spätesten dann die organisierte Rettung zu verständigen. Sondierungen sind ohne größere Mannschaft nur sinnvoll wenn die Lage des Verschütteten relativ genau geschätzt werden kann (Erfassungspunkt, Verschwindepunkt).

Organisierte Rettung[Bearbeiten]

Erste Schritte in der organisierten Suche sind ebenfalls Oberflächen- und VS-Suche. Wenn möglich wird aber ein Hundeführer das Lawinenfeld als erstes begehen, um möglichst frische und unverfälschte Spuren nutzen zu können. Die Begrenzungen der Lawine werden möglichst bald markiert. Hierfür sind zum Beispiel Flaggen sinnvoll. Auf die gleiche Art werden Fundstellen von Gegenständen und Punkte, an denen ein Signal eines VS-Geräts erstmals erfasst wurde, markiert.

Vom Einsatzleiter wird dabei eine Skizze angefertigt. Dieser Aufwand ist sinnvoll, da durch Hubschrauber und Schneefall leicht Spuren verwischt werden können.

Ein weiteres System zum Auffinden von Personen ist Recco. Dabei werden passive Bauteile in der Kleidung mit Funkwellen angestrahlt. VS-Gerät und Recco können auch von einem Hubschrauber aus genutzt werden.

In Reichweite dieser ersten Teams die die Lawine begehen sollte sich immer ein Schaufeltrupp befinden. Die weiteren alarmierten Personen und bei Bedarf auch weitere anwesende Personen werden in Sondiermannschaften eingeteilt, die die Lawine systematisch absuchen.