Bogenbau/ Materialien/ Leder
Leder wird durch Gerben von Tierhaut hergestellt. Es gibt mehrere Gerbeverfahren, die klassischen sind zum Beispiel die vegetabile Gerbung mit Tanninen (zum Beispiel aus Eichenrinde), die Fettgerbung (mit Räuchern) und die Hirngerbung. Das daraus resultierende Leder hat entsprechend auch unterschiedliche Eigenschaften.
Beim Gerben und Trocknen wird Leder regelmässig gestreckt oder gespannt. Da dies jedoch oft nicht total gleichmässig möglich ist, lassen sich Lederstücke in eine Richtung noch mehr oder wenier stark dehnen. Dies sollte bei der Verarbeitung mit einberechnet werden.
Die glatte Seite des Leders wird Narben genannt, dies war die behaarte, der Witterung exponierte Aussenseite der Haut. Beidseitig rauhes Leder entsteht durch Teilen in zwei oder mehr Schichten und wird Spaltleder genannt.
Anders als gewobener Stoff sind die einzelnen Fasern in Leder in alle Richtungen miteinander verwoben. Es ist dadurch in alle Richtungen gleich belastbar, und Löcher reissen nicht auf. Bei Ledergurten sind daher – anders als bei Stoffgurten – keine Ösen notwendig.
Lederverarbeitung
[Bearbeiten]Lederschnur
[Bearbeiten]Lederschnur kann aus Reststücken hergestellt werden, indem man dem Rand entlang schneidet, bis die gewünschte Länge erreicht ist. Zu enge Kurven sollten vermieden werden.
Festeres Leder mit Leinöl
[Bearbeiten]Durch Behandlung mit Leinöl kann Leder praktisch wasserundurchlässig und dauerhafter und härter gemacht werden. Speziell für Schuhsohlen bietet sich das an. Das geölte Leder wird für ein, zwei Tage an die pralle Sonne gelegt, damit es aushärten kann (für Leinölfirnis; Reines Leinöl benötigt länger). Das Leder bekommt dann eine plastik- oder Linoleumähnliche Schicht.
Leder schärfen
[Bearbeiten]Eine heutzutage kaum mehr bekannte Buchbindertechnik ist das Schärfen von Leder. Dabei wird die Lederschicht zum Rand hin mit einer breiten Klinge dünner geschnitten, damit keine zu hohen Kanten entstehen.
Messer sind für diese Technik nicht geeignet, da sie sich nicht flach genug ansetzen lassen. Ein Werkzeug dafür lässt sich aber im Eigenbau aus einem Malerspachtel (zum Abkratzen von Farbe) herstellen, indem man die vordere Kante schärft und die Ecken abrundet.