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Bogenbau/ Werkzeug/ Ziehklinge

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Schwanenhalsziehklinge

 Ziehklingen sind ideal für den Feintiller am Schluss und um Werkzeugspuren am Bogen zu entfernen. Mit etwas Übung im Umgang mit der Ziehklinge erübrigt sich das Schleifen des Wurfarmes mit Schleifpapier. Die Ziehklinge muss zuerst geschärft[1] werden.

Ziehklingen sind meist in den Stärken 0.4, 0.6 und 0.8 mm erhältlich. 0.4 mm sind für den Bogenbau zu dünn; sie stumpfen schnell ab und haben wenig Materialabtrag. 0.6 mm ist perfekt und lässt sich noch gut durchbiegen, 0.8 mm dicke sind sehr steif und hauptsächlich für konvexe Flächen geeignet.

Wie der Schweifhobel kann die Ziehklinge sowohl gestossen als auch gezogen werden. Wichtig ist in beiden Fällen, dass sie in Schneiderichtung gekippt und durchgebogen wird. Das Durchbiegen dient dazu, dass nicht auf der ganzen Breite der Ziehklinge, sondern nur in der Mitte Holz abgetragen wird – sie müsste sonst sehr stark angedrückt werden. Ausserdem können Kurven besser gefolgt werden.

Wie schräg die Ziehklinge gehalten werden muss, ist abhängig davon, wie sie geschärft wurde; der ideale Materialabtrag kann zwischen beinahe senkrecht und beinahe waagrecht liegen. Erfahrene Anwender suchen deshalb (oft unbewusst) bei den ersten Zügen den besten Anstellwinkel.

Die Finger auf der Rückseite der Ziehklinge drücken den Ziehklingenstahl aufs Holz. Je näher die Finger an der Holzoberfläche sind, desto weniger Kraft wird benötigt.

Zum Durchbiegen der Ziehklinge gibt es natürlich auch Ausnahmen. Auf einem runden Bogenrücken liegt sie bereits nur noch auf geringer Breite auf, hier ist es auch möglich, einhändig zu arbeiten. Das Selbe gilt für die Schwanenhalsziehklinge und andere mit einer bereits abgerundeten Kante.

Ziehklinge schärfen

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Runder Ziehklingenstahl

Um eine Ziehklinge zu schärfen, muss erst die Stirnseite plan geschliffen werden, denn vom vorherigen Schärfen und dem Gebrauch ist sie abgerundet, und der Grat kann nicht wiederverwendet werden. Um einen guten Grat anziehen zu können, müssen die Kanten rechtwinklig und scharf sein, ohne Dellen und Rundungen. An einer Bandschleifmaschine geht dies sehr schnell. Die Ziehklingen wird in Längsrichtung geschliffen und darf das Schleifband nur kurz berühren, da der Stahl durch die entstehende Hitze schnell weich wird. Statt einer Schleifmaschine kann man auch einen Holzklotz auf ein Stück Schleifpapier drücken und die Seite als Anschlag für die Ziehklinge verwenden, damit sie genau senkrecht bleibt.

An einer gebrauchten Ziehklinge muss erst die Stirnseite rechtwinkling geschliffen werden, bevor ein neuer Grat gezogen werden kann.

Danach muss der entstandene Grat entfernt werden. Dazu legt man die Ziehklinge flach auf einen feinen Schleifstein oder ein mit 1000er-Schleifpapier beklebtes Holzstück und schiebt sie nach vorne, mit der Stirnseite voraus, mit Druck auf die Kante.

Abschleifen an der Schleifmaschine und Grat entfernen an einem mit Schleifpapier bespannten Holzklotz

Schlussendlich wird der Grat angezogen. Dazu muss die Ziehklinge senkrecht eingespannt werden, die Stirnseite zeigt also nach oben. Mit dem Ziehklingenstahl oder einem anderen Stück harten Stahls – dicke Schraubenzieher sollen sich auch eignen – fährt man mit kräftigem Druck und etwa 20° Neigung der Kante entlang und zieht gleichzeitig den Stahl nach aussen. Dadurch wird ein kleiner Grat herausgedrückt, und die Ziehklinge ist wieder einsatzbereit.

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  1. Das Schärfen von Ziehklingen wird unter http://www.holzwerken.de/techniken/ziehklingen.phtml erklärt.