Bogenbau/ Zubehör/ Tillerstock

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Der Tillerstock vereinfacht die Beurteilung des Bogentillers, da der Bogen aufgespannt und aus Distanz von der Seite betrachtet werden kann.

Es sind zwei Arten von Tillerstöcken geläufig: Statische, wo der Bogen aufgespannt wird, und Tillerstöcke mit Umlenkrolle, bei welchen der Bogen mit einem Seil gespannt wird.

Statischer Tillerstock[Bearbeiten]

Tillerstock mit Lederschutz; Gepunktet der aufgespannte Bogen.

Diese Art von Tillerstock ist sehr einfach herzustellen und zu verwenden. Der Nachteil ist, dass gerade bei grösserem Auszug der Bogen relativ lang ausgezogen bleibt, speziell im Vollauszug sollte ein Holzbogen nur wenige Sekunden gehalten werden.

Zur Herstellung wird lediglich ein Stück Holz (Abmessungen etwa 8×8×80 cm) benötigt. Zur Arretierung der Sehne werden Kerben eingesägt oder Holzdübel eingebohrt. Oben wird der Tillerstock für das Griffstück eingesägt und mit Leder ausgebettet. Damit verhindert man Abdrücke am Griff.

Alle Teile, die die Sehne berührt, müssen abgerundet werden, sonst wird die Sehne auf Dauer beschädigt.


Tillerstock mit Umlenkrolle[Bearbeiten]

Bauanleitung für Tillerstock mit Umlenkrolle

Tillerstöcke mit Umlenkrollen müssen zum Beispiel an einem Tisch oder einem Pfosten befestigt werden; Schraubzwingen eignen sich dafür gut. Der Bogen wird mit einem Seil, das über einen Haken an der Bogensehne eingehängt ist, gespannt; somit kann von der Seite betrachtet werden, wie sich der Bogen biegt.

Der skizzierte Tillerstock ist auch für Bögen mit höherem Zuggewicht (um 100 Pfund) geeignet. Er kann sowohl mit dem Fuss auf einem Tisch geklemmt als auch mit dem Rücken an einem Pfosten befestigt werden. Fuss und Rücken werden miteinander verleimt und zusätzlich mit vier Buchendübeln gesichert. Die Griffhalterung oben ist ebenfalls angeleimt und mit einem Buchendübel gesichert — dies zur Minimierung des Holzverschnittes, der Rücken selber ist einfach ein Keil von 55 auf 20 mm Dicke.

Das am Seil zum Spannen befestigte Klötzchen sollte mit den Jahrringen in Längsrichtung gesägt werden. Mit grosszügig abgerundeten Kanten liegt es gut in der Hand. Das Seil wird erst durch das Loch im Klötzchen geführt und dann mit einem geeigneten Knoten (zum Beispiel einem Zimmermannsstek) befestigt.