Computerhardware: Netzteil: Hersteller
Netzteile sind im Lauf der Jahrzehnte zu relativ simplen Massenprodukten geworden. Die Technologie der Erzeugung einer stabilen Spannung ist alt. Jeder kann Netzteile bauen. Folglich werden sie gebaut, wo die Lohnkosten niedrig sind. Inzwischen sind viele, wenn nicht die meisten „Hersteller“ von Netzteilen eigentlich keine Hersteller mehr. Sie lassen die Netzteile nach ihren Vorgaben bauen, meist in Asien, und kleben ihr Logo auf das fertige Netzteil.
Zu den Netzteilherstellern, die keine eigene Fertigung haben, gehören beispielsweise: Asus, BeQuiet, Chieftec, Cooler Master, Corsair, Levicom, Sharkoon, Silverstone, Thermaltake, Xilence, Zalman und weitere.
Zu den asiatischen Produzenten gehören u.a. Delta, Enermax, Enhance, Lite-On, Seasonic, SevenTeam und Sirtec. Sie haben das Know-how und die Techniker für die Entwicklung und Fertigung. Deutsche Ingenieure in die Entwicklung einzubeziehen wäre teuer und unterbleibt deshalb meistens. Diese Produzenten liefern Netzteile oft gleichzeitig an verschiedene Abnehmer, wobei sich die Netzteile nur durch das Etikett unterscheiden. Einige Produzenten verkaufen ihre Netzteile auch direkt an europäische Großhändler. So kommt es vor, dass ein teures Markennetzteil baugleich mit einem etwas preiswerteren Netzteil ist. Es gibt allerdings auch Netzteile, die exclusiv für einen einzigen Kunden gefertigt werden.
Die Marken„hersteller“ lassen ein Netzteilmodell oft von mehreren asiatischen Produzenten herstellen. Wenn die Netzteile des einen Produzenten eine zu hohe Ausfallrate haben, wird ein anderer Produzent unter Vertrag genommen. Dadurch kommt es vor, dass Netzteile mit dem gleichen Label voneinander abweichen, sogar wenn sie im Abstand weniger Tage oder Wochen gekauft worden sind. Tests in Fachzeitschriften beginnen deshalb schon nach wenigen Wochen ihre Aussagekraft zu verlieren.
Noch bedauerlicher ist es, wie stark die Qualität bewährter Netzteile schwanken kann. Man bestellt jahrelang Netzteile einer bewährten Marke, aber plötzlich trifft eine Lieferung ein, von der jedes zweite Netzteil innerhalb des ersten Vierteljahres ausfällt.
Bei einem Kauf sollte man deshalb keinen übermäßigen Wert darauf legen, ein Netzteil einer gerade beworbenen, bekannten Marke zu kaufen. Suchen Sie ein Netzteil vor allem anhand der Leistungsdaten, des Wirkungsgrades und des Geräuschpegels aus.