Datensicherung/ Zyklische Sicherung

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Eine Festplatte statt vieler Bänder[Bearbeiten]

Auf dieser Seite geht es um die Möglichkeit, ein Bandgerät und viele Bänder durch eine einzige Festplatte zu ersetzen und trotzdem auf frühere Versionen einer Datei zurückgreifen zu können.

Ein großes Plus der Drei-Generationen-Sicherung ist die Möglichkeit, auf tage-, wochen- und monatealte Versionen einer Datei zurückgreifen zu können. Wenn Sie eine externe Festplatte verwenden, ist vermutlich Platz für viele Sicherungen. Wenn Sie Ihre Dateien jeden Tag in ein anderes, neu angelegtes Verzeichnis sichern, können Sie bald auf viele frühere Dateiversionen zurückgreifen.

Allerdings müssen Sie

  • jeden Tag ein neues Zielverzeichnis anlegen
  • jeden Tag den Namen des neuen Zielverzeichnisses in den Befehl eintragen, mit dem die Datensicherung erfolgt.

Diese tägliche Änderung manuell durchzuführen ist natürlich völlig unakzeptabel. Wie könnte man das automatisieren?

In den Beispielen verwendete Bezeichnungen und Annahmen[Bearbeiten]

C: Das Laufwerk mit dem Betriebssystem
Q: Das Quellen-Laufwerk mit den zu sichernden Daten
Z: Das Ziel-Laufwerk, wohin die Daten gesichert werden
DVD: Der Laufwerksbuchstabe Ihres Brenners

Für diesen Zweck ist eine der Windows-Variablen gut geeignet. Windows stellt die Variable %DATE% zur Verfügung, die während der Ausführung durch das aktuelle Datum in der Form tt.mm.jjjj ersetzt wird. Mit einem einfachen DOS-Befehl

md  \%DATE%

kann man jeden Tag ein neues Verzeichnis erstellen. Probieren Sie es einfach mal aus: Öffnen Sie ein DOS-Fenster (Start-Ausführen-cmd-OK), tippen Sie den Befehl ein und überzeugen Sie sich, dass im aktuellen Laufwerk ein neues Verzeichnis entstanden ist! Wenn Sie anschließend den Befehl

xcopy  Q:\*.doc  \%DATE%\*.doc /s

eintippen und Enter drücken, werden alle Ihre Word-Dokumente in ein Datumsverzeichnis kopiert.

Nachteil dieses Verfahrens: Pro Jahr würden 365 Kopien entstehen, die wohl kaum auf die Festplatte passen würden. Eine Möglichkeit wäre es, länger zurückliegende Sicherungen zu löschen. Das müsste aber automatisch geschehen, sonst taugt das ganze Konzept nichts.

Eine sinnvolle Möglichkeit wäre es, nur ein Teil des Datums zu verwenden. Wenn man vom Datum nur die beiden Ziffern des Tages verwendet, erhält man jeden Tag ein neues Verzeichnis, insgesamt 31 Verzeichnisse pro Monat. Am entsprechenden Tag des nächsten Monats würden die im Vormonat kopierten Daten überschrieben werden. Dadurch bliebe einerseits der Platzbedarf in Grenzen, andererseits kann man bis zu 31 Tage rückwärts jeden Tag rekonstruieren. Das sollte wohl für alle praktisch relevanten Fälle ausreichen.

Für die meisten Anwender würde es genügen, den Datenstand der letzten zehn Tage rekonstruieren zu können. Auch das ist problemlos möglich. Dafür braucht man die Einer-Ziffer des Tages. Die Variable %DATE:~1,1% liefert diese eine Ziffer. Mit den folgenden Befehlen

md  \%DATE:~1,1%
xcopy  Q:\*.doc  z:\%DATE:~1,1%\*.doc  /s

erfolgt die Sicherung am 1., 11., 21. und 31. Tag des Monats in das Verzeichnis mit dem Namen "1". Am 2., 12. und 22. Tag des Monats erfolgt die Sicherung in das Verzeichnis mit dem Namen "2" usw.

Weil Verzeichnisnamen, deren Namen nur aus einer Ziffer besteht, verwirrend wären, ändern wir das Programm etwas ab:

md  \Tag_x%DATE:~1,1%
xcopy  Q:\*.doc  z:\Tag_x%DATE:~1,1%\*.doc  /s

erfolgt die Sicherung am 1., 11., 21. und 31. Tag des Monats in das Verzeichnis mit dem Namen "Tag_x1". Am 2., 12. und 22. Tag des Monats erfolgt die Sicherung in das Verzeichnis mit dem Namen "Tag_x2" usw.