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Diskussion:Computerhardware: HDD: Externe HDD

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Klaus Eifert in Abschnitt Hoppla

Hoppla

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Sorry, aber da steht einiges drin, was so nicht stimmt - vor allem im Abschnitt Gebrauchslage. Bei allen heutigen Festplatten ist die Einbaulage (oder Gebrauchslage) egal. Externe oder interne Festplatte - die Platten selbst sind die Gleichen.

  • Eine genau dosierte Federkraft drückt sie in Richtung zur der Magnetschicht. Ja, aber nur solange bis die Platte anläuft. Das Gewicht der Köpfe ist extrem gering, der durch die Feder gehaltene Teil wiegt keine 10mg. Der sogenanten Auflagedruck in Ruhe liegt bei rund 1g und ist damit 100mal so hoch wie das Kopfgewicht. Spricht das Kopfgewicht und in welche Richtung es gedrückt wird, ist vernachlässigbar.
  • Ihre aerodynamische Form hält die Köpfe im richtigen Abstand, sie sind gewissermaßen im Gleitflug. Dieser Effekt heißt Bernoulli-Effekt und hält einen Abstand von rund 25nm. Skaliert man das hoch entspricht das einem Kampfjet, der mit Schallgeschwindigkeit 50cm hoch über den Boden fliegt.
  • Das eigene Gewicht ist kein großer Einflussfaktor, darf aber trotzdem nicht vernachlässigt werden. Die Köpfe über der Magnetschicht werden von der Schwerkraft näher an die Oberfläche herangedrückt und an der Unterseite vergrößert die Schwerkraft den Abstand.. Im Betrieb spielt weder das Gewicht der Köpfe noch die Schwerkraft eine Rolle. Der Benoulli-Effekt verhindert eine zu nahe Annährung wie auch eine zu weite Entfernung der Köpfe zur Platte und ist im Verhältnis zur Größe sehr hoch. Das was aber eine Rolle spielt, sind Stoßimpulse. Die Spindel ist drehbar gelagert (wen wunderts ;-) und das erfordert ein klein wenig Spiel. Dieses Spiel ist sehr klein, aber eben leider größer als 25nm. Bekommt die Platte einen Stoß - z.B. weil sie runterfällt oder umkippt - dann bewegt sich die Spindel ein klein wenig und ist diese zu schnell (hohe G-Kraft), dann kommt es zum Headcrash. Bei einem Headcrash schlagen nicht die Köpfe auf die Platte, sondern es ist eigentlich umgekehrt.

Natürlich haben die Hersteller den Einfluss des Kopfgewichts bei der Dimensionierung der Federkraft einkalkuliert. Stellt man die Festplatte hochkant, fällt der Einfluss der Erdanziehungskraft weg. Die Köpfe an der Oberseite entfernen sich dadurch ein wenig von der Oberfläche der Scheibe, die Köpfe an der Unterseite rücken näher heran. Sorry, das ist kompleter Mumpitz. Bei älteren Modellen war der Aktor das Problem - nicht die Köpfe. Wurden diese Platten in der falschen Lage eingebaut, war die Kopfpositionierung komplizierter und damit stieg die Zugriffszeit. Diese Platten durften damals ausschließlich liegend vebaut werden. Die Zeiten sind vorbei. Die heutigen Aktoren sind perfekt ausniveliert und die merken die Lage noch nicht einmal.

Das Magnetfeld ändert sich mit dem Quadrat der Entfernung. Wenn sich z. B. der Abstand zwischen Kopf und Platte um 20 % vergrößert, wirkt das Magnetfeld beim Schreiben um 44 % auf die Magnetschicht ein. Bei einem nachfolgenden Lesen dieser schwach magnetisierten Bits gehen weitere 44 % verloren. Die Schwankungen werden von der Kopflageregelung und der Verstärkungsregelung weitgehend ausgeglichen, aber es steigt das Risiko, dass schwache Bits nicht mehr gelesen werden können. Da vergrößert sich nichts und da wird auch nichts nachgeregelt! Im Vergleich zu seiner Größe ist der Bernoulli-Effekt extrem stark und extrem präzise. Die Schwankungen in der "Flüghöhe" betragen keinen nm. Es gibt auch keine Kopflageregelung bezüglich der Flughöhe. Die Köpfe werden mit dem sogenannten Federblech mit dem Aktor verbunden und diese drücken eben mit der Vorspannung von etwa 10 mN auf die Platte. Da gibt es nichts zu regeln.

Windows hält die Belegungstabellen und Verzeichnisse im Arbeitsspeicher (im Cache-RAM) bereit. Einerseits wird damit Zeit gespart: Statt alle fünf Etappen für jede zu schreibende Datei auszuführen, wird nur die dritte Etappe ausgeführt, während die Aktualisierung der Verwaltungstabellen zunächst nur im Arbeitsspeicher erfolgt. Das spart Zeit, außerdem verlängert sich dadurch die Lebensdauer des USB-Sticks oder der externen Festplatte. Erst wenn eine gewisse Zeit kein Schreibzugriff erfolgt ist oder wenn im Cache der Platz knapp wird, schreibt Windows die Verwaltungstabellen auf den Massenspeicher. Nur wenn Sie Windows von Ihrer Absicht informieren, den Stick bzw. die externe Festplatte zu entfernen, können Sie sicher sein, dass alle zu schreibenden Daten tatsächlich auf dem Datenträger ankommen. Auch das stimmt so nicht. NTFS ist ein Journaling Filessystem und schreibt auch die Änderungen der Block-Verzeichnis sofort weg. Ein Caching findet nur für gelesenes statt, nicht für Geschriebenes - außer die externe Festplatte ist nicht als solche gemountet, was leider immer wieder vorkommt. Werden zehn Dateien geschrieben, dann landen diese zuerst im Cache. Dann wird der Dateieintrag auf die Platte geschrieben, aber noch nicht bestätigt. Erst wenn die Daten geschrieben wurden, dann wird der Eintrag auch bestätigt. Wird die Platte während des Datenschreibens abgezogen, dann merkt Windows das beim nächsten Anstöpseln und will eine Pfrüfung durchführen. Wenn das z.B. bei der 5. Datei passiert, dann sind die ersten 4 definitiv erfolgreich geschrieben, die restlichen 5 fehlen. Die 5. ist nicht bestätigt und somit nicht existent. Vorsicht ist bei externen Kopierprogrammen walten zu lassen. Diese sind in der Regel schneller, weil sie mehrere Dateien auf einmal schreiben. Dort ist dann der Datenverlust entsprechend höher. NTFS ist nicht das schnellste Filesystem und Windows selbst neigt dazu eine erfolgreiche Schreiboperation zu vermelden, obwohl es noch gar nicht fertig ist. Sobald auf die Platte nicht mehr erkennbar geschrieben wird (in der Regel geht das Blinken der LED am Laufwerk in ein Dauerlicht über) kann sie abgezogen werden. Das kann aber manchmal eine Minute dauern. Klassiker beim Abmelden ist, das es noch ein Prozess geben soll, der auf die Platte zugreift und sie deshalb nicht abgedockt werden kann. Das ist in der Regel der Explorer selbst. Um dies zu verhindern, sollte vor dem ersten Gebrauch der Platte die Indexierung abgeschaltet werden.

Doch es ist nicht ratsam, eine Festplatte jahrelang unbenutzt im Regal liegen zu lassen. Im Kapitel "Warum gehen PCs kaputt?" sind einige Gründe dafür genannt. Bei magnetischen Festplatten scheint es ausreichend zu sein, alle zwei bis fünf Jahre die gespeicherten Daten auszulagern, die Festplatte zu formatieren und die Daten zurückzukopieren. Der Konjunktiv im Satz steht wohl für "was genaues weiß man nicht" - der Tipp selbst ist Mumpitz. Ich habe hier Festplatten, die sind 20 Jahre alt - da wurde noch nie etwas umkopiert oder gar neu formatiert - und aller gehen noch. Noch nie habe ich bei einer Festplatte erlebt, dass diese aus magnetischen Gründen nicht mehr lesbar war - bei Disketten ist (äh...war) das nach 5 Jahren eher die Regel. Der wichtigste Tipp an dieser Stelle fehlt aber interesanterweise... Festplatten sollten alle drei Jahre einmal eingeschaltet werden und für ne Stunde laufen. Daten müssen keine gelesen oder geschrieben werden. Wenn eine Platte nach Jahren nicht mehr geht, dann meistens weil die Spindel oder der Aktor fest sitzt. In den Lagern ist ein Schmiermittel als Dauerschmierung. Liegt die Platte unbewegt nur rum, kann es passieren, dass sich das im Lager unten sammelt und leicht verharzt (IBM hatte mal massiv Probleme damit). Deswegen soll die Platte einmal alle paar Jahre für ne Stunde laufen, damit sie warm wird und sich das Schmiermittel im Lager wieder korrekt verteilt.

Doch wenn SSDs unbenutzt im Regal liegen, geht allmählich die Ladung der Speicherzellen verloren. Ich konnte leider keine verlässlichen Aussagen zur Lebensdauer einer unbenutzten SSD finden, schätze aber, dass ein halbes und vielleicht sogar ein ganzes Jahr unkritisch sein dürfte. SSD halten mindestens ein Jahr, USB-Sticks mindestens fünf Jahre. Auch hier meine Erfahrung: Noch nie Datenverlust, auch nicht auf dem Stick, der 12 Jahre in der Couchritze steckte.

Speziell USB-Sticks, aber auch USB-Platten. Wenn diese nicht die angebene Geschwindigkeit erreichen, dann liegt das zu 90% am Treiber und nicht am Gerät. Wurde bei W7 oder W8 keine Motherboardtreiber installiert, laufen die meisten USB 3.0 Controller im 2.0 Modus. Auch ein Problem sind die Controler selbst. Vor allem bei günstigen PCs hängen zwei oder mehr USB-Ports an einem Controler und teilen sich damit die Datenrate.

Auf das Hauptproblem bei externen Festplatten wird so gut wie nicht eingegangen: Die Temperatur. Kaum ein Modell, das im Dauerbetrieb nicht zu heiß wird. Platte angesteckt, ne Stunde laufen lassen ohne was drauf zu machen und schon 38°C (bei 23°C Raumtemperatur) - nicht gut, aber oft zu sehen. Auch wenn die Hersteller schreiben, dass der Betrieb bis 60°C zulässig ist, bedeutet das nur, dass die Platte dann noch geht. Dass sich dann aber die Lebenserwartung auf ein zehntel(!) reduziert, steht da nicht. Eine bei Raumtemperatur betriebene Festplatte sollte folgende Temperaturen einhalten:

  • unbelastet im Betrieb - 25-32°C
  • bei normaler Nutzung - bis 38°C
  • bei intensiver Nutzung - bis 45°C (z.B. Verschlüsselung, Defragmentierung, komplettbackups)
  • bei Überschreiten von 50°C baldigst Abhilfe schaffen
  • bei Überschreiten von 55°C sofort Abhilfe schaffen!

Wichtig: Eine heißgelaufene Festplatte niemals komplett abstellen, sondern kaltlaufen lassen (<45°C, beser < 40°C)! Wird eine zu heiße Festplatte einfach so abgestellt, kann es passieren, dass die beim nächsten Mal nicht mehr anläuft.

Wer sich eine Externe holt und vor der Entscheidung steht, welche Größe etc, der sollte auf ein paar Dinge für Anschaffung und Betrieb achten:

  • 3,5 oder 2,5 - was nehm ich? Ist einfach: Wenn die Baugröße nicht der Schowstopper ist, sollte man eine große nehmen. Der Nachteil der großen Festplatten ist der etwas höhere Stromverbrauch und die Tatsache, dass sie ein Netzteil benötigen. Das wird aber durch die Vorteile mehr aus aufgewogen. 3,5er Platten kosten bei gleicher Größe weniger, sind robuster, in der Regel schneller und langlebiger.
  • Bei 3,5er Platten auf das Gehäuse achten - ein Lüfter ist bei den heutigen Platten fast schon ein muss - aber nur die wenigsten haben auch einen.
  • Die Platten sollten frei stehen oder liegen und im Betrieb nicht gestapelt werden.
  • Bei 3,5er Platten lohnt es sich die Gehäuse einmal zu öffnen. Steht auf der Platte "refurbished", dann geht sie zurück in den Laden. Wenn man für eine neue Platte bezahlt, hat man auch einen Anspruch drauf und nicht auf eine Wiederaufbereitete. Warum ich das schreibe - weil es leider immer wieder vorkommt. Gefährdet sind dabei die unteren Größen. Heute (2018) also 1 und 2 TB-Platten.
  • Auch die Marke achten! Es ist schon interessant, das ein Großteil der Platten, die in unserer Plattenforensik landen, von einem Hersteller stammen. Nun könnte man argumentieren, dass von diesem Hersteller auch der Marktanteil recht hoch ist. Dumm nur, das Marktanteil und Defektanteil nicht so recht zusammenpassen wollen. Der Hersteller bedient das untere Segment - die Platten im oberen Preissegment fallen kaum aus.

Achja - Artikel selbst bearbeiten - das hab ich mit abgewöhnt ;-)

2003:CB:A3CD:2101:40AB:7441:F9F8:B3EA 16:18, 4. Jun. 2018 (CEST)Beantworten

Allerherzlichsten Dank! Ich werde die entsprechenden Artikel auf den aktuellen Stand bringen. -- Klaus 18:34, 7. Jun. 2018 (CEST)Beantworten