Einführung in die Chirurgie: Die Person des Chirurgen

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Der Barmer Chirurg Ferdinand Sauerbruch, 1932

Die Verantwortung, die ein Chirurg im Alltag tragen muss, ist groß. Nur durch technisch richtiges Handeln, durch die richtige Indikationsstellung und eine gute perioperative Versorgung der Patienten kann für die Heilung chirurgischer Patienten eine optimale Grundlage geschaffen werden. Die Frage, ob Chirurgen im Durchschnitt andere Charaktereigenschaften als andere Menschen besitzen, lässt sich von vielen bejahend beantworten.

Der berühmte römische Arzt Aulus Cornelius Celcus schrieb dazu:[1]
"Ein Chirurg muss ein junger Mann sein, oder der Jugend nah, mit einer entschlossenen Hand die niemals zittert, mit der linken Hand nicht weniger geschickt als mit der rechten und mit einer scharfen, klaren Sehkraft, mit einem unerschrockenen Geist, so mitleidig dass er ihn heilen will, wenn er ihn annimmt, und dass er nicht, bewegt durch sein Schreien, entweder schneller macht als es die Sache erfordert, oder weniger wegschneidet als nötig ist, sondern alles genauso macht, als ob durch das Wimmern des anderen keine Gemütsregung entsteht."

Eine Umfrage des Royal College of Surgeons of England unter Chirurgen, mit der allgemeinen Bevölkerung als Vergleichsgruppe, ergab nach Analyse der Ergebnisse folgende typische Eigenschaften:[2]

  • Hohe soziale Verträglichkeit ("Agreeableness")
  • Hohe Gewissenhaftigkeit
  • Neigung zu Neurotizismus
  • Hohe Offenheit ("Openness")

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Aulus Cornelius Celcus, De Medicina, Liber VII
  2. Matthew Whitaker: The surgical personality: does it exist? Ann R Coll Surg Engl, 2018: 100(1), Ss. 72-77, (pdf) abgerufen am 27. August 2020


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