Westslawische Gedenktage: 24. Dezember
Feste
[Bearbeiten]- Orthodoxer Liturgischer Kalender: Vorfeier der Geburt unseres Herrn Jesus Christus - Fasttag
- Vorabend der Geburt des Herrn (24. Dezember in der Orthpedia)
Heilige
[Bearbeiten]Nonne Eugenia und Gefährten
[Bearbeiten]- Orthodoxer Liturgischer Kalender: Märtyrer-Nonne Eugenia von Rom, mit ihr Philip, Protus, Hacinth, Basilia und Claudia (262)
- Märtyrerin EUGENIA, Nonne von Rom und ihr Vater der Märtyrer PHILIPP sowie PROTOS, HYACINTHOS, BASILIA und CLAUDIA (24. Dezember in der Orthpedia)
- Eugenia und ihre Gefährten, Hl. Märtyrerin in der Orthpedia
Mönch Nikolaj der Krieger in Bulgarien
[Bearbeiten]Orthodoxer Liturgischer Kalender (M. Nikolaj der Krieger in Bulgarien (9. Jh.)
- Hl. Mönch NIKOLAUS von Bulgarien (24. Dezember in der Orthpedia)
- Nikolaus, der Klösterliche (der Soldat), Mönch in Bulgarien († im 9. Jahrhundert) (24. Dezember im Ökumenischen Heiligenlexikon)
- Gedächtnis des gottgeweihten NIKOLAOS des SOLDATEN Das Synaxarion – die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche. In 2 Bänden. Gestützt auf die 6-bändige Ausgabe des Hl. Klosters Simonos Petra. Erster Band. September bis Februar. Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania (Kreta) 2006, ISBN 960-88698-1-1, S. 499.
- Der hl. Nikolaos der Heerführer - Nikolaj Velimirović: Der Prolog von Ochrid. Verlag Johannes A. Wolf, Apelern 2009, ISBN 978-3-937912-04-2, S. 838.
Nikolai wurde kurz nach 780 als Slawe auf dem Balkan geboren. Um sein Brot zu verdienen, verdingte er sich als Soldat in der byzantinischen Armee. Er lebte aber dennoch fromm und sittsam.
Ende 802 war der Logothetes des Genikon (der leitende Finanzbeamte) Nikephoros I. als Ursurpator auf den byzantinischen Thron gekommen, indem er die Kaiserin Irene absetzte und in ein Kloster auf die Insel Lesbos verbannte, wo sie bereits am 9. August 803 nur etwa 50-jährig starb. Irene war Regentin seit 780, in welcher Eigenschaft sie als Ikonodule (Bilderverehrerin) 787 das Zweite Konzil von Nicäa einberief, welches entschied, daß Ikonen wieder geehrt werden dürfen. Seit 797 Alleinherrscherin, senkte sie die Steuern, um an Popularität zu gewinnen. Die dadurch heraufbeschworenen finanziellen Schwierigkeiten ermächtigten den Logothetes des Genikon, die Kaiserin abzusetzen. Zudem sah der Westen den Kaiserthron als verwaist an, da niemals zuvor eine Frau Kaiserin war. Dies ermöglichte bereits zu Weihnachten 800 die Kaiserkrönung des Frankenkönigs Karls des Großen durch den römischen Papst Leo III. (Papst) in der konstantinischen Basilika Alt-St. Peter in Rom. Mit dieser ersten westlichen Kaiserkrönung nach 324 Jahren war auch ein Anspruch auf die Regierung des gesamten ehemaligen römischen Reiches verbunden, zu diesem Zweck gab es auch Bestrebungen Karls des Großen, Irene zu ehelichen. Die Regierungsübernahme durch Nikephoros I. vereitelte solche Begehrlichkeiten. Folgerichtig bezeichnete der Ursurpator die Kaiserwürde Karls als Anmaßung und verweigerte deren Anerkennung. Das Reich Karls des Großen verfügte nicht annähernd über die Ressourcen und Gestaltungskraft damaliger Großreiche. Nikephoros I. erließ schon zu Beginn seiner Herrschaft eine Finanzreform, um die militärische Stärke des Reiches zu verbessern. Zudem hatte er mit mehreren Gegenursurpationen gegen seine Ursurpation zu kämpfen, da die dynastische Legitimation seiner Herrschaft fehlte.
Nikolai war vermutlich bereits 803 in den Dienst der byzantinischen Armee getreten, als die Finanzströme, welche unter Kaiserin Irene zum Erliegen gekommen waren, wieder zu fließen begannen. Im Jahre 811 befehligte Nikolai bereits als Heerführer eine Heeresdivision beim Feldzug gegen die Bulgaren. Die byzantinische Armee war im Mai zusammengestellt worden und marschierte zur bulgarischen Grenze, welche sie am 10. Juli bei Marcellai (dem heutigen Karnobat) erreichte. Auf diesem Wege nächtigte Nikolai in einer Herberge, wo ihm als Heerführer fleischliche Sünden angeboten wurden. Die junge Tochter des Gastwirtes wurde durch seine stattliche Gestalt verlockt, kam in seine Kammer und versuchte ihn zu verführen. Obwohl Nikolai ihr sagte, eine solche Verführung sei satanisch, kam das schamlose, leichte Mädchen noch ein zweites und selbst ein drittes Mal zu ihm, um ihre Lust befriedigt zu sehen. Nikolai widerstand aber tapfer allen Bemühungen des Versuchers, da er in byzantinischen Diensten zum Glauben an Christus gefunden und sich taufen lassen hatte. Er wies das Mädchen immer entschiedener zurück und riet ihr, sie solle besser ihre Jungfräulichkeit bewahren und nicht ihre Seele und ihren Leib durch solche Missetat dem Teufel überantworten. Als auch dies nicht fruchtete, erwiderte er auf ihr zügelloses Verlangen, er sei schließlich ein Soldat auf dem Weg in den Krieg, und es sei genauso würdelos wie gefährlich für einen Soldaten, sich durch eine solche unreine Tat geistig zu beschmutzen, weil dies Gottes Zorn auslösen und ihm damit den sicheren Tod bringen würde. Nach diesen Worten ließ das Mädchen endlich von ihm ab und der gottliebende Nikolai hatte die Versuchung des Teufels überwunden. Noch in der gleichen Nacht wurde ihm als Lohn in einer Vision offenbart, dass er bei einer bevorstehenden Katastrophe als guter Soldat Christi verschont bleiben würde. In dieser Vision stand er auf einem weiten, offenen Feld. In seiner Nähe saß ein sehr kräftiger Mann, das rechte Bein über das linke gekreuzt. Vor Nikolai standen sich zwei Armeen gegenüber, die Griechen und die Bulgaren. Der Mann forderte ihn auf, alles genauestens zu beobachten. Als der kräftige Mann das rechte über das linke Bein kreuzte, siegten die Griechen über die Bulgaren, aber als er das linke Bein über das rechte kreuzte, siegten die Bulgaren und metzelten die Griechen nieder. Nach dieser Katastrophe nahm der kräftige Mann Nikolai mit hinüber zur abgeschlachteten griechischen Armee. Das ganze Feld war bedeckt mit übereinander liegenden Leichen. Erst in der Mitte des riesigen Feldes gab es einen einzigen freien Platz in der Form eines noch fehlenden Körpers. Auf diesen Platz weisend sagte der Mann zu Nikolai: "Dieser Platz war für deinen Körper bestimmt, aber da du dreimal in Folge die Versuchung des Satans überwunden hast, werden dein Leib und deine Seele vom Tod verschont bleiben!"
Nachdem die byzantinische Armee am 23. Juli 811 den Aul (den befestigten Hof) des Bulgarenkhans Krum vernichtet hatte, schrieb sie dies ihrer eigenen Größe und Stärke und nicht Gottes Hilfe den Sieg zu. Sie überhob sich daraufhin und Kaiser Nikephoros I. ignorierte ein erneutes Friedensangebot der Bulgaren im Vertrauen auf seine eigene Stärke. Statt dessen marschierte er mit der byzantinischen Armee tief in das bulgarische Land in Richtung Serdica (das heutige Sofia). Im tiefen Tal des Flusses Titscha (heute Kamtschija), dem längsten Fluß der Balkanhalbinsel, der direkt in das Schwarze Meer fließt, lief die byzantinische Armee in eine Barrikade, wurde umzingelt und fast bis auf den letzten Mann niedergemacht. Kaiser Nikephoros I. fiel, aus seinem Schädel machte sich der Sieger Khan Krum einen Trinkbecher. Auch der Mitkaiser und Sohn des Nikephoros, Staurakios, wurde so schwer verwundet, daß er regierungsunfähig war und schon im Januar 812 starb.
Nikolai entkam diesem Gemetzel und blieb verschont, so wie es die Vision ihm zuvor gezeigt hatte. Aus Dankbarkeit und Ehrfurcht gegenüber der Vorsehung Gottes verließ er seine gehobene Stellung in der Armee und wurde Mönch. Er kehrte nach Byzanz zurück, aber nicht in eine Kaserne, sondern in ein Kloster. In Bulgarien gab es 811 noch kein Christentum.
Dem frühen Tod entronnen, lebte Nikolai ein besonders langes Leben der Askese, dankte beständig Gott und zeichnete sich durch viele Großtaten in der Miliz der Diener Gottes aus statt in einer irdischen Armee. Gott ließ ihn sogar noch die Taufe Bulgariens im Jahre 865 erleben. Nikolai wurde so vollkommen, daß er große Hellsichtigkeit erlangte. Statt in der Schlacht starb er um 870 im hohen Alter von rund 90 Jahren in Frieden und nahm seine Wohnstatt im gesegneten Reich Christi des Herrn ein.