Burg Dohna

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Seitentitel: Geschichte der westslawischen Orthodoxie/ Die Frühzeit der westslawischen Orthodoxie/ Burg Dohna
(Geschichte der westslawischen Orthodoxie/ Die Frühzeit der westslawischen Orthodoxie/ Burg Dohna)

vgl. Artikel Burg Dohna in der deutschsprachigen Wikipedia

vgl. Artikel Dohna im Stadtwiki Dresden

Die Burg Dohna war zunächst ein slawischer (elbsorbischer) Burgwall an der wichtigen Verbindungsstraße nach Böhmen. Jede Vermutung eines ostfänkisch-frühdeutschen Burgenbaues und ostfränkisch-frühdeutscher Burggrafen bereits im 10. Jahrhundert ist reine Spekulation und zumeist von dem Wunschdenken patriotischer Geschichtsschreibung genährt.

Eine erste Erwähnung der Burg Dohna fand anlässlich eines Feldzuges von König Heinrich III. nach Böhmen im Jahre 1040 statt.[1] Die Burg Dohna lag auf dem Weg vor dem Aufstieg in das Osterzgebirge, weswegen sich dort das Heer sammelte.[2] Einige Historiker vermuten, dass bei dieser Gelegenheit die Burg dem Markgrafen von Meißen zu Lehen gegeben wurde. Diese Vermutung ist sicher ahistorisch, weil zu diesem Zeitpunkt sich die frühdeutsche Macht noch nicht einmal auf den westlichsten Teil von Nisan ausgebreitet hatte, und selbst dort die Markgrafen von Meißen erst 1144 durch Königsentscheid zu erstem kleinen Besitz gekommen waren.

Vor 1085 war Nisan mit Dohna in direkter böhmischer Verwaltung, in diesem Jahr wurde es Mitgift von Judith, der Tochter des Herzoges Vratislav, für ihre Ehe mit Wiprecht von Groitzsch, blieb allerdings unter böhmischer Oberhoheit. Dies ändert sich erst mit der Abtretung Nisans durch den böhmischen Herzog an den deutschen König wegen geleisteter Militärhilfe im Jahre 1142.

Einige Historiker vermuten hier einen weiteren (vierten) Burgward Dohna für den Gau Nisan. Es gibt allerdings keinen urkundlichen Beleg dafür, dass Dohna jemals zum ostfränkisch-frühdeutschen Burgwardsystem gehört hatte. Für viele andere Historiker hörte dieses Burgwardsystem insgesamt bereits an der Weißeritz auf, weil die Übergabe des Gaues in deutsche Herrschaft erst nach dem Ende der Zeit der Burgwardverfassung erfolgte.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Annalista Saxo
  2. Bardo (1031-1051) - RIplus Regg. EB Mainz 1 [n. 1027 1040 Aug. 15 bis 31, Dohna.]. In: RIplus Regg. EB Mainz 1 [n. 1027], in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b3340f79-50bb-4698-8faa-97be22684e40 (Abgerufen am 23. November 2018)