Geschlecht und Identität/ Genitalbereich/ Frau zu Mann

Aus Wikibooks

Das Wichtigste[Bearbeiten]

  1. Jeder Eingriff in die Natur des Körpers bedeutet Risiken und sind psychisch, wie auch physisch anstrengend.
  2. Eine Rückkehr zum "alten" Körper ist völlig unmöglich und ausgeschlossen.
  3. Der Eingriff, welche Art, wo, wann und bei welchen Chirurgen muss gut und gründlich überlegt werden.

--DeanDouglas 00:33, 5. Jun. 2014 (CEST)

Tipps und Tricks[Bearbeiten]

  • Informationen durch Erfahrungsberichte und Bildmaterial sammeln
  • Gegebenenfalls persönlich mit den Transsexuellen sprechen
  • Beim Vorstellungstermin im Krankenhaus alle möglichen Fragen stellen, damit man sich sicher sein kann. Zur Not vorher ein Fragebogen vorbereiten.
  • Ebenso direkt nach Bildmaterial fragen.
  • Sich früh genug in der entsprechenden Klinik vorstellen.
  • Sich bei der Krankenkasse informieren, was man für den Antrag auf Kostenübernahme der Operationen an Material braucht.

--DeanDouglas 00:28, 5. Jun. 2014 (CEST)

Rechtliches[Bearbeiten]

Anders als bei der Mastektomie ist der Aufbau, egal welcher Art, nicht von einem Recht eingeschränkt. In reiner Theorie kann man bereits nach der Abheilung der Mastektomie bzw. der Hysterektomie mit dem Aufbau beginnen. Allerdings raten die Ärzte von zu vielen Operationen in kurzer Zeit ab.

--DeanDouglas 00:36, 5. Jun. 2014 (CEST)

Wissenschaftliches[Bearbeiten]

Frau-zu-Mann Phallusaufbau[Bearbeiten]

Die genitale Angleichung bei einem FzM-Patienten unterscheidet sich in erster Linie unter dem Klitorispenoid und dem Phallusaufbau.

Klitorispenoid: Bei dieser Methode wird die Klitoris von den Haltebändern gelöst, damit sie in die Position gebracht werden kann, wo bei Männern sich die Peniswurzel befindet. Die Vagina wird zuerst entfernt und dann verschlossen. Die Harnröhre wird mit Hilfe der kleinen Schamlippen bis zur Klitoriseichel, die sich am obersten Punkt der äußeren Geschlechtsorgane befindet, verlängert. Bei dieser Operationsmethode ist es mit etwas Übung möglich im Stehen zu urinieren, es können auch Hodenprothesen aus Silikon in die großen Schamlippen eingesetzt werden. Allerdings ist es mit diesem Penoid unmöglich Geschlechtsverkehr zu praktizieren. Ein Vorteil ist das die Operation nicht schwerwiegend ist und keine äußeren Narben davon trägt. Ärzte, die diesen Eingriff machen, sind zum Beispiel Dr. Brassard in Kanada, Dr. Liedl aus München und Dr. Reed aus den USA.


Phallusaufbau: Mit Hilfe dieser Operationsmethode soll das Organ so nah wie möglich an seinem biologischen Vorbild heranreichen. In der Ästhetik, so wie auch in der Funktionsfähigkeit erreichen die Ärzte wahre Wunder. Zur Perfektion tragen die Glansplastik, die Nachbildung der Eichel, der Hodenaufbau und eine Erektionsprothese bei.

Für einige Chirurgen, zum Beispiel Dr. Liedl und Dr. Schaff, ist der zuvor konstruierte Klitorispenoid, kurz Klitpen, eine Voraussetzung für den Phallusaufbau dar. Für andere Chirurgen, zum Beispiel Dr. Daverio und Dr. Krüger, ist diese Operation keine Voraussetzung für den Phallusaufbau.

Methode der Hautlappenentnahme:

  • Es stehen mehrere Hautlappen zur Verfügung:
  • Entnahme aus dem meist nicht dominanten Unterarm
  • Entnahme aus dem Unterschenkel, eventuell mit Knochen zur Versteifung
  • Entnahme aus dem Oberschenkel
  • Entnahme aus dem Rücken, allerdings wird dies nur in Serbien (Belgrad) angeboten
  • Entnahme aus zwei Leistenlappen und eines geraden Bauchmuskels
  • Rollhautlappen vom Oberschenkel oder Unterbauch, in Richtung des Schambeines

Die Methode der Leistenlappen und der Rollhautlappen sind veraltet und werden nur noch auf den eingehenden Wunsch des Patienten oder in Ausnahmefällen angewendet. Bei der serbischen Methode scheiden sich die Geister, es gibt viel Diskussionsbedarf. Die gängigste Methode ist die der Entnahme aus dem Unterarm.

Der erste Eingriff: Während der Operationsvorbereitung im Genitalbereich kümmert sich ein anderer Chirurg um den Eingriff am Unterarm. Es entstehen hierbei die zu verwendeten Hautlappen. Ein großer und schmaler Streifen für die verlängerte Harnröhre. Ein kleiner und breiter Hautlappen werden zum Penis geformt. Mit den Lappen werden noch Blutgefäße und ein Hautnerv entfernt. Der Penis wird, durch die „tube-in-tube“-Technik der Hautlappen, so geformt, dass eine Röhre in einer Röhre entsteht. Dabei dient die innere Röhre als Harnröhre, die Äußere als Phalluskörper. Um den dafür benötigten Platz und die Form für die Harnröhre zu schaffen dient ein dünner Katheterschlauch. Um die fehlende Haut am Unterarm zu ersetzten wird ein Vollhauttransplantat meistens aus der Leiste am Oberschenkel entnommen. Mit diesem Transplantat wird die Wunde bedeckt und vollständig geschlossen.

Ist dies geschehen kann der Phallus an der korrekt anatomischen Stelle angeschlossen werden. Die Klitoris, vorher wie eine Orange geschält, sodass nur noch das „nackte“ Organ vorhanden ist, wird in den Phallus integriert. Der zuvor entnommene Hautnerv wird mit dem Leistennerv und, bei manchen Chirurgen zusätzlich mit einer guten Faser des Klitorisnerven, verbunden. Nach der erfolgreichen Heilung kann der Patient im Stehen urinieren und Gefühl im Penis entwickeln. Die sexuelle Stimulation wird durch Zug oder Druck am Penis hervor gerufen. In der Regel bleibt die körperliche Orgasmusfähigkeit erhalten, allerdings ist diese Fähigkeit von der Psyche stark abhängig.

Weitere Eingriffe: In einer zweiten Operation wird die Glans (Eichel) durch einen Hautschnitt und das einrollen der Haut gebildet. Diese Wunde wird im Anschluss durch ein Hauttransplantat bedeckt, ebenso werden in den großen Schamlippen die Silikonhoden eingesetzt. Je nach Chirurg wird in der selben Operation die Erektionsprothese implantiert, ansonsten erst in einer dritten und letzten Sitzung. Stäbe, die zur Erektion führen sollen, werden rechts und links im Penis auf fast der gesamten Länge der Hanröhre implantiert. Dabei muss auf die Länge der Stäbe besonders geachtet werden. Wenn sie zu lang sind besteht die Gefahr durch die Penisspitze zu brechen, oder sie ragen zu sehr in das Gesäß. Beides führt zu großen Schmerzen. Die Flüssigkeit für die Stäbe wird durch ein Reservoir in der Bauchdecke platziert, die eigentliche Pumpe in den noch leeren Teil des Hodensacks.

Die Ziele des Phallusaufbaus:

  • Im Stehen zu urinieren
  • Geschlechtsverkehr in männlicher Form
  • Authentisches Erscheinungsbild
  • Kein Fremdkörper, wie zum Beispiel einen Stuffer oder Packer, mit sich zu Tragen.
  • Je nach Patient spielt der Aufbau eine große Rolle sich vollständig als Mann zu fühlen

Dauer des Krankenhausaufenthaltes und der Krankschreibung: Der Aufenthalt des Phallusaufbaus beträgt im Durchschnitt drei Wochen. Die komplette Heilung kann, je nach beruflicher Betätigung und natürlichem Heilfleisch zwischen sechs Wochen und drei Monaten variieren. In der Zeit ist eine Krankschreibung unvermeidbar. Beim zweiten Eingriff ist der längste Aufenthalt zwei Wochen und die Krankschreibung danach kann bis zu zwei Monaten dauern.

Risiken und Komplikationen: Das Hauptrisiko liegt hierbei bei der Infektionsgefahr. Auch hier, wie bei jedem Eingriff, können Blutungen, Wundheilungsstörungen und Schmerzen auftreten. Ebenso kann die Prothese Komplikationen verursachen. Operative Korrekturen können bei einem technischen Defekt möglich sein.

Ärzte in Deutschland:

  • Dr. Daverio und Dr. Krüger in Potsdam
  • Dr. Liedl und Dr. Schaff in München
  • Dr. Exner und Dr. Sohn in Frankfurt


--DeanDouglas 00:19, 5. Jun. 2014 (CEST)

Subjektives[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mastektomie

Hysterektomie

Quellen[Bearbeiten]

Klitorisaufbau: http://www.trans-eltern.de/?Wichtig.Medizinisches%3A_Operationen.M%E4nner.FzM%3A%0AKlitorispenoid

Phallusaufbau: http://www.trans-eltern.de/?Wichtig.Medizinisches%3A_Operationen.M%E4nner.FzM%3A%0APhallusaufbau