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Groovy: Installation

Aus Wikibooks

Natürlich müssen wir, bevor wir Groovy benutzen können, die zugehörigen Werkzeuge und Bibliotheken auf unserem Rechner verfügbar machen. Das ist keine besonders schwierige Aufgabe und sollte, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, in wenigen Minuten erledigt sein.

Voraussetzungen prüfen

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Die wichtigste Voraussetzung für die Installation von Groovy auf Ihrem Rechner ist ein aktuelles Java Development Kit (JDK) oder zumindest das Java Runtime Environment JRE) Seit Groovy 1.6 muss es die Versionsnummer 1.5 (Java 5) oder höher haben. Frühere Versionen funktionieren nicht; wenn Ihr Java also älter ist, können Sie dies gleich zum Anlass nehmen, die aktuelle JDK- (bzw. JRE-) Version einzuspielen.

Eine Möglichkeit, die korrekte Java-Version zu überprüfen ist die Eingabe des Befehls java -version in einem Konsolenfenster (unter Windows "Eingabeaufforderung" genannt):

> java –version
java version "1.5.0_06"
Java(TM) 2 Runtime Environment, Standard Edition (build 1.5.0_06-b05)
Java HotSpot(TM) Client VM (build 1.5.0_06-b05, mixed mode, sharing)

Stellen Sie weiterhin sicher, dass die Umgebungsvariable JAVA_HOME korrekt gesetzt ist und auf das Wurzelverzeichnis Ihrer JDK-Installation verweist. Wenn Sie andere Java-basierte Software verwenden, wird dies in der Regel ohnehin der Fall sein. Andernfalls benutzen Sie die Mittel Ihres Betriebssystems, um die Umgebungsvariable systemweit oder benutzerspezifisch zu setzen. Unter Windows sind die Umgebungsvariablen aus der Systemsteuerung unter System → Erweitert → Umgebungsvariablen zu erreichen. Bei Unix-artigen Systemen werden die Umgebungsvariablen in Profildateien definiert; im Detail ist dies von der Unix-Variante und der konkreten Installation abhängig.

Groovy herunterladen und entpacken

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Öffnen Sie Ihren Browser, lenken Sie ihn zu der Seite http://dist.codehaus.org/groovy/distributions/ und suchen Sie die neueste Groovy-Version als .zip- oder .tar.gz-Datei. Laden Sie diese herunter und entpacken Sie sie in einem temporären Verzeichnis.

Angenommen, die von Ihnen heruntergeladene Datei hat den Namen groovy-1.7.zip, und Sie haben sie unter Windows in das Verzeichnis C:\groovy entpackt, dann haben Sie darin nun ein neues Unterverzeichnis namens C:\groovy\groovy-1.7, in dem sich wiederum verschiedene Verzeichnisse und Dateien befinden.

Damit sind Sie schon fast fertig. Um Groovy nutzen zu können, sollten Sie nur noch zwei Anpassungen bei den Umgebungsvariablen vornehmen. Definieren Sie zunächst eine neue Umgebungsvariable GROOVY_HOME, die auf das Installationsverzeichnis verweist. In unserem Beispiel ist das also C:\groovy\groovy-1.7.

Fügen Sie der PATH-Variablen ein neues Element hinzu, das auf das Verzeichnis bin unterhalb des Groovy-Installationsverzeichnisses verweist. Unter Windows fügen Sie also wieder über die Systemsteuerung ;%GROOVY_HOME%\bin (also durch Semikolon getrennt) zur Umgebungsvarialben PATH hinzu, bei Unix-artigen Betriebssystemen ist es :$GROOVY_HOME/bin (hier durch Doppelpunkt getrennt). Es folgt ein Ausschnitt aus einem Unix-typischen Initialisierungsskript:

 # Java initialisieren
 JAVA_HOME=/opt/jdk1.5.0
 PATH=$PATH:$JAVA_HOME/bin
 export JAVA_HOME
 export PATH
 # Groovy initialisieren
 GROOVY_HOME=/home/user/groovy-1.7
 PATH=$PATH:$GROOVY_HOME/bin
 export GROOVY_HOME
 export PATH

Als schnellen Test können Sie nun ein neues Konsolenfenster aufmachen und mit groovy -v die aktuelle Versionsnummer abfragen. Darauf hin sollte eine Mitteilung erscheinen, welche Groovy-Version Sie soeben installiert haben und auf welcher Java-Version diese läuft.

> groovy –v
Groovy Version: 1.7 JVM: 1.5.0_06-b05

Wenn Sie stattdessen eine Fehlermeldung vorfinden, müssen Sie sich leider erst einmal auf die Suche nach der Ursache begeben. Kleiner Tipp: sehen Sie sich noch einmal an, ob die Umgebungsvariablen richtig gesetzt sind (auch JAVA_HOME) und ob, wenn Sie mit Unix arbeiten, die Shell-Skripte in $GROOVY_HOME/bin auf ausführbar gesetzt sind.

Wenn sich Groovy aufrufen lässt, könnten Sie noch ein Weiteres tun und die Groovy-Bibliotheken fest in Ihren Klassenpfad-Variable CLASSPATH aufnehmen, damit sie beim Aufruf des Java-Compilers oder der JVM automatisch referenziert werden. Dies wird von manchen Anleitungen so empfohlen, wir raten aber eher davon ab, denn die Shell-Skripte (groovy, groovyc, groovysh usw.) fügen ihrerseits auch noch einmal Groovy-spezifische Bibliotheken in den Klassenpfad ein, und es kann dann zu Konflikten kommen.

Installierte Verzeichnisse

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Damit Sie wissen, was Sie mit dieser Installation eigentlich auf Ihrem Rechner angerichtet haben, wollen wir einmal die verschiedenen Verzeichnisse unterhalb Ihres Groovy-Installationsverzeichnisses durchgehen und feststellen, was sich eigentlich genau darin befindet.

bin

Hier liegen die verschiedenen Dienstprogramme von Groovy in der Form von Shell-Skripten für Unix und Batch-Dateien für Windows. Weiter unten sind sie noch einmal einzeln erläutert.

conf

In diesem Verzeichnis befindet sich gegenwärtig nur eine Konfigurationsdatei, die festlegt, welche Laufzeitbibliotheken standardmäßig beim Aufruf von Groovy geladen werden.

docs

Anders als Sie vielleicht erwarten, liegt hier keine umfassende Groovy-Dokumentation. Vielmehr befinden sich in diesem Verzeichnis einige HTML-Dateien zum Projekt. Interessant ist die Datei groovy-jdk.html, die eine aktuelle Übersicht der von Groovy vordefinierten Methoden liefert. Außerdem befinden sich in den Unterverzeichnissen xref und xref-test navigierbare HTML-Versionen der Groovy-Quelldateien. Die Dokumentation können Sie aber von der Groovy-Website herunterladen.

embeddable

Hier befindet sich eine Java-Archivdatei, die für die Integration von Groovy-Programmen in Java benötigt wird.

lib

Eine lange Reihe von Java-Bibliotheken, die überwiegend bei der Entwicklung von Groovy selbst benötigt werden. Als Groovy-Anwender benutzen Sie lieber die JAR-Datei im Verzeichnis embeddable.

Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht der verschiedenen Dienstprogramme, die sich im Unterverzeichnis bin befinden. Eine ausführlichere Beschreibung einschließlich der jeweils verfügbaren Optionen finden Sie im Anhang Groovy-Tools.

Übersicht der Groovy-Dienstprogramme
Befehl Beschreibung
groovy Aufruf des Groovy-„Interpreters“. Das anzugebende Groovy-Programm, das aus unterschiedlichen Quellen kommen kann, wird direkt ausgeführt.
groovyc Aufruf des Groovy-Compilers. Er übersetzt analog zum Java-Compiler javac das übergebene Groovy-Programm in Java-Bytecode.
groovysh Aufruf der befehlszeilenorientierten Groovy-Konsole.
groovyConsole Aufruf der grafischen Groovy-Konsole.

Und was ist mit meinem Lieblings-IDE?

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Dies ist der vielleicht der einzige wirklich wunde Punkt, wenn Sie sich von Java kommend an die Sprache Groovy gewöhnen möchten. Die Tool-Unterstützung ist bei weitem noch nicht so ausgereift, wie Sie es von der Java-Entwicklung mit einer integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) wie Eclipse, NetBeans, JBuilder, IntelliJ und wie sie alle heißen, gewohnt sind.

Dies liegt zum einen daran, dass Groovy wegen seiner dynamischen Eigenschaften weniger Möglichkeiten der Unterstützung bietet. Wenn der Editor nicht wissen kann, was für ein Objekt ich in einer Variablen speichere, und wenn diesem Objekt womöglich auch noch dynamisch Methoden zugeordnet werden können, dann kann er beim besten Willen nicht wissen, welche Methoden an ihnen aufgerufen werden können. Was die statische Typisierung bei Java ermöglicht, nämlich zum Beispiel auf Knopfdruck alle Felder und Methoden des Objekts anzuzeigen, das sich gerade unter dem Cursor befindet, ist dann nicht mehr so ohne Weiteres möglich.

Dazu kommt, dass Groovy noch eine verhältnismäßig junge Sprache ist, und deshalb die Werkzeuglandschaft zwangsläufig noch nicht so weit entwickelt sein kann wie bei anderen Sprachen mit einer längeren Geschichte.

Trotzdem gibt es einige Plugins für gängige Java-Entwicklungsumgebungen und Highlighter für Texteditoren, die Ihnen zumindest Syntax-Coloring, zum Teil aber auch weiter gehende Fähigkeiten wie die Unterstützung des Debuggers bieten. Sie stellen schon mal eine wertvolle Hilfe dar, und machen auch stetig Fortschritte, aber erwarten Sie nicht zu viel. Auf der Groovy-Website finden Sie unter IDE Support Informationen zu den aktuellen Plugins und deren Download-Adressen.

Aktuell: In der Zwischenzeit hat sich die Groovy-Unterstützung deutlich weiter entwickelt. Insbesondere hat, nachdem die Groovy- und Grails-Projekte von SpringSource übernommen worden ist und damit wesentlich verbesserte Ressourcen verfügbar sind, das Groovy-Plugin für Eclipse einen Stand erreicht, der kaum noch Wünsche offen lässt.

In den Beispielen zu diesem Buch werden wir generell davon ausgehen, dass Sie mit einem ganz normalen Texteditor arbeiten, in dem Sie Skripte schreiben, die Sie dann mit groovy ausführen. Andernfalls müssten wir ständig die Besonderheiten dieser oder jener Entwicklungsumgebung berücksichtigen. Wenn Sie Ihre Java-IDE gut kennen, dürfte es aber auch kein Problem sein, wenn sie sich dass passende Groovy-Plugin besorgen und in Ihrer gewohnten Umgebung weiterarbeiten.

Häufig gibt es aber auch „Einzeiler“, die Sie einfacher in einer der Interaktiven Konsolen (groovysh und groovyConsole) nachvollziehen können, die Sie gleich noch näher kennenlernen werden. Dieser letztere Fall wird in den Beispielen durch fetten Druck und den vorangestellten Groovy-Prompt gekennzeichnet, wie z.B. in der folgenden kurzen Zeitanzeige:

groovy> println new Date()
Mon Mar 21 15:02:35 CET 2007