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Haltung von Süßwassergarnelen: Tipps und Tricks

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Pflege im Urlaub

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Für die beste Urlaubsverpflegung muss man kein Geld ausgeben: Herbstlaub bietet Garnelen wochenlang eine Nahrungsquelle

Garnelen überstehen locker einige Wochen ohne Fütterung. Bevor man in den Urlaub fährt, empfiehlt es sich ein paar Laubblätter ins Becken zu geben. Mehr Informationen zur Fütterung mit Laub finden Sie im Kapitel Fütterung.

Auch sollte das Wasser vor dem Urlaub noch mal gewechselt werden. Ist man länger als 2 Wochen weg, ist es empfehlenswert, dass man jemanden organisiert, der ab und zu das Wasser wechselt und kontrolliert, ob die Technik noch funktioniert.

Man sollte sich gut überlegen wem man bei längerfristiger Abwesenheit sein Aquarium anvertraut. Oft meint es die Vertretung zu gut und überfüttert gnadenlos. Was dann zur Folge hat, dass man eine stinkende Brühe mit vielen toten Tieren im Aquarium vorfindet, wenn man wieder kommt. Von daher macht es sogar mehr Sinn Familienmitgliedern, Mitbewohnern, oder dem Nachbarn der die Blumen gießt ein striktes Fütterungsverbot auszusprechen.

Glücklich kann sich schätzen, wer im Familien- oder Freundeskreis eine erfahrenen Aquarianer hat, der sich während der Abwesenheit kümmern kann. In manchen Großstädten gibt es auch Zoohandlungen, die eine Ferienpflege anbieten. Bei einer Abwesenheit von vier Wochen oder länger kann man schon über solche Lösungen nachdenken.

Versand von Garnelen mit der Post

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Im Gegensatz zu Wirbeltieren, bei denen in Deutschland der Versand mit der Post durch das Tierschutzgesetz verboten ist, dürfen Wirbelose wie Garnelen auf dem Postweg versendet werden. In den AGBs der Deutschen Post sind explizit wirbellose Tiere als Versandgut zugelassen (§ 2 Abs. 2 Ziff. 4 AGB Paket/Express national)[1]. Auf diesem Punkt kann man sich berufen, wenn man am Postschalter den Inhalt der Sendung verplappert und ein schlecht informierter Mitarbeiter der Meinung ist, es sei prinzipiell verboten Tiere egal welcher Art zu verschicken.

Doch nur weil man es darf, heißt das noch lange nicht, dass man es bedenkenlos tun sollte. Ein paar Punkte sollte schon beachtet werden. Zuerst sei gesagt, dass der Versand von Garnelen immer mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Manchmal braucht ein Päckchen doch deutlich länger als die üblichen 24 bis 48 Stunden und kommt erst nach Wochen an. Ob die Garnelen dann noch leben, ist mehr als fraglich. Dieses Risiko lässt sich noch relativ einfach ausschließen, indem man den etwas teureren Expressversand wählt, der eine Lieferung binnen 24 Stunden garantiert.

Ein viel größeres Risiko stellen die Außentemperaturen dar. Große Hitze im Sommer oder eisige Temperaturen in Winter können schnell alle Garnelen im Päckchen oder Paket das Leben kosten. Man sollte daher bei Temperaturen unter 0°C bzw. über 30°C, den Tieren zuliebe vom Versand absehen. Denn es kann immer mal passieren, dass eine Palette mit Paketen im Winter über Nacht im Freien steht oder das Postauto im Sommer eine halbe Stunde in der prallen Sonne geparkt wird.

Damit die Garnelen den Versand gut überstehen, sollten sie fachgerecht verpackt werden. Als Gefäß eigenen sich die bekannten "Fischbeutel", wie man sie auch bekommt, wenn man in der Zoohandlung Tiere kauft. Geeignet sind aber auch PET-Flaschen oder robuste Gefrierbeutel. Glasgefäße sollte man wegen der Bruchgefahr nicht verwenden. Das Behältnis sollte zu 1/3 mit Wasser und zu 2/3 mit Luft gefüllt sein. Eine Ausnahme bilden so genannte "Breathing Bags", diese Transportbeutel bestehen aus einem sauerstoffdurchlässigem Material und werden zu 100% mit Wasser gefüllt. Man sollte Transportbeutel nicht mit dem Mund aufblasen, sondern lieber die Membranpumpe dazu verwenden.

Wichtig ist auch, dass die Garnelen etwas haben, woran sie sich festhalten können. Das kann z.B. ein Stück Filterschwamm sein. Pflanzen sollte man nicht verwenden, da diese im dunklen Paket nur unnötig Sauerstoff verbrauchen. Um den Einflüssen der Außentemperatur wenigstens etwas entgegen zu wirken, haben sich isolierende Styroporboxen bewährt. Zusätzlich kann man bei kühlerem Wetter so genannte "Heat Packs" mit in das Paket legen. Diese geben zumindest einen Tag lang etwas Wärme an das Versandgut ab. Bei -10°C Außentemperatur sind aber auch Heat Packs und Styroporboxen wirkungslos. Wer sich nicht sicher ist, ob die Außentemperaturen einen Versand zulassen, kann einfach mal ein Paket fertig verpacken (nur Wasser ohne Garnelen), es über Nacht auf die Fensterbank stellen und nach ein, zwei Tagen schauen, wie die Temperatur des Inhaltes ist.

Viele robustere Arten aus der Gattung Neocarinia vertragen niedrige Transporttemperaturen um die 5 - 10°C recht gut. Während das für wärmeliebende Arten wie Sulawesigarnelen oft schon tödlich ist. Allgemein lässt sich sagen, dass besonders empfindlichere Arten auch eine Versand mit der Post wesentlich schlechter verkraften. Hier sollte unbedingt der Expressversand gewählt werden um zumindest eine Chance zu haben, dass die Tier lebend ankommen.

Bei besonders wertvollen Tiere ist es am besten, gleich einen spezialisierten Lebendtierversand zu beauftragen, diese garantieren oft sogar die Lebendankunft und sorgen auch dafür, dass die Sendung immer entsprechend temperiert ist. Vor dem Versand ist es ratsam, die Tiere einen Tag lang nicht zu füttern, da so das Transportwasser weniger mit Ausscheidungen belastet wird. Auf keinem Fall sollte den Garnelen "Reiseproviant" mit in das Transportgefäß gegeben werden. Das wenige Wasser würde dadurch nur unnötig belastet.

Eine uralte Technik aus Asien - das Essstäbchen

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Dieses Gerät ist vielleicht etwas, dass uns die Japaner voraus haben. Es lohnt wirklich, sich mit diesem Werkzeug ein wenig zu beschäftigen. Mit etwas Fingerspitzengefühl sind Essstäbchen fast noch nützlicher als ein Kescher. Man kann sich damit viele Griffe ins Aquarium sparen.
Es ist zum Beispiel geeignet, um Algen drauf aufzuwickeln, Erlenzapfen zu platzieren oder einfach Sachen aus den Aquarium zu fischen.

Mann kann auch ein Stück Filterschwamm darauf stecken und die Scheibe reinigen oder einer Garnele einen Schups geben, damit sie richtig sitzt fürs Foto (nur dumm wenn sie dann auf das Essstäbchen klettert...)

Mittelfristig kann man dann im Chinarestaurant einen auf weltgewandt machen und sich Stäbchen bringen lassen, während all die Banausen rings um ihre gebratenen Nuden mit Messer und Gabel essen. Noch besser als Essstäbchen sind übrigens "Kochstäbchen" geeignet, da sie länger sind. Beschaffen kann man sich diese im Asialaden, mit etwas Glück rückt auch der Chinamann um die Ecke einen Satz raus. Alternativ kann man natürlich auch andere Holzstäbe verwenden. Essstäbchen haben aber den Vorteil, dass sie sehr gut in der Hand liegen. Stäbe aus Kunststoff oder Metall sind weniger gut geeignet, da sie eine sehr glatte Oberfläche haben. Weshalb Objekte, die man bewegen will, schnell daran abgleiten.


Alternativ zu den genannten Essstäbchen kann auch eine extra lange Pinzette aus Edelstahl verwendet werden. Diese ist im Fachhandel erhältlich.

Einzelnachweise

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  1. Allgemeine Geschäftsbedingungen DHL Paket/Express National - von 07/2013 - (abgerufen auf deutschepost.de am 12.11.2014)