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Homestudio/ Allgemein

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Der Hobbyraum

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Zuerst sollten wir einen kurzen Ausflug in die Welt der Akustik machen und uns den Raum vor Augen führen, in dem wir mit Musik arbeiten wollen. Im Prinzip finden wir dafür zwei Arten von Material in jedem Raum. Die akustisch harten führen kein Eigenleben und werfen alles zurück, was man ihnen antut. Sie reflektieren den Schall, im Idealfall für jede Frequenz zu 100%. Allerdings ist nicht jede Wand akustisch hart. Nur wenn sie tatsächlich nicht schwingungs- und nicht absorptionsfähig ist, ist es ein akustisch hartes Material.

Die akustisch weichen Materialien sind das Gegenteil zu unseren Hardlinern. Sie können schwingen, schlucken alles oder Frequenzbereiche. Beide Verhalten sind in einem akustischen Raum in gewissem Maße erwünscht und in gewissem Maße störend. Zuviele Reflektionen verhallen ein Signal und lassen es undeutlich erscheinen. Zu hohe Absorptionsfähigkeit entfernt vielleicht wesentliche Frequenzbestandteile.

Bei rein elektronischen Instrumenten mag die Akustik zweitrangig sein. Das stimmt allerdings nur bis zur akustischen Ausgabe der fertigen Musik, dem sog. Monitoring. Dabei gestaltet der Raum das Signal der Lautsprecher nach seinen Gegebenheiten. Die Lautsprecher wiederum bilden die Grundlage für die räumliche Wiedergabe des Musiksignals.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass in den meisten Homestudios eine Couch oder sogar ein Bett stehen. Der Stoffbezug ist für hohe und mittlere Frequenzanteile akustisch weich. Die eingebauten Federungen und großen Polster schlucken tiefe Frequenzen. Zusätzlich wird auf dem restlichen Boden im überwiegenden Fall Bodenbelag sein. Teppich schluckt im Wesentlichen hohe Frequenzen, Laminat - mit Trittschalldämmung verlegt - vernichtet sehr gut tiefe Frequenzen. Gipskarton an den Wänden ist - wie Laminat - für tiefe Frequenzen akustisch weich, für hohe hart. Bücherregale sind die dekorativsten Schallschlucker. Durch die unterschiedlichen Buchhöhen, -dicken und -tiefen entstehen verschiedene Luftkammern. Je nach Frequenz der Schwingung läuft sie ins Regal hinein und kommt nicht wieder heraus.

Als Richtschnur kann man die Sprachverständlichkeit an verschiedenen Stellen des Raumes testen. Man muss nicht gleich mit Akustiknoppenschaum oder Resonatoren tapezieren, nicht jede Ecke entwickelt die Mode des Todes. Wenn man schon etwas Equipment hat oder eine zweite Person hilft, kann man sich samt Mikro mal in jede Ecke des Raumes begeben und ein paar Takte singen. Der zweiten Person erzählt man einfach etwas. Ist alles gut verständlich, brummt es nicht zu stark, gibt es wenig Hall, dann ist der Raum gut geeignet. Andernfalls kann man Maßnahmen ergreifen. Im einfachsten Fall: ins Gäste- oder Schlafzimmer umziehen.

Mehrspurigkeit

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Der wesentliche Unterschied zwischen einer teuren Stereoanlage und einem Studio besteht in der Mehrspurfähigkeit des Studios. An der Stereoanlage kann man nur immer eine Quelle hören, wenn das Radio an ist, ist das Kassettendeck aus. Der CD-Spieler geht nur, wenn alle anderen abgestellt sind. Allein durch diese parallele Wiedergabe verschiedener Schallerzeuger ist die feine Bearbeitung der Musik überhaupt möglich.

Der Segen des Studios wird auch augenblicklich zum Fluch. Wer ganz allein im stillen Kämmerlein Gesang und Gitarrenspiel arrangieren möchte, der steht vor dem Problem, beides übereinander zu bringen. Man könnte mit zwei Mikrofonen parallel Gitarre und Gesang zusammen aufnehmen, das braucht aber zwei Mikrofone. Deren Leitungen ließen sich problemlos elektrisch verbinden. So fehlt mir allerdings im Nachhinein die Möglichkeit, daraus ein Stereosignal zu zaubern und Gesang links und Gitarre rechts erklingen zu lassen. Noch schwieriger wird es, wenn verschiedene Quellen zu verschiedenen Zeiten genutzt werden. Selbst Phil Collins kann nicht Schlagzeug spielen, singen und am Keyboard sitzen. Neben der elektrischen Komponente ist also die Zeit entscheidend.

Damit wären wir beim ersten Fachbegriff, dem sog. Overdubbing. Das Über-spielen eines Audiosignals mit einem zweiten muss taktgenau erfolgen. Dafür bietet sich das Vorhören des bereits aufgenommenen Audiosignals an. Wenn ich also erst Gitarre spiele und anschließend dazu singen möchte, muss ich das vorige Spiel hören können.

Gehen wir noch etwas weiter und laden wir uns ein paar Freunde ein. Jeder bringt ein Instrument mit und wir stehen schnell vor einem Gewirr aus Kabeln und Anschlüssen. Die E-Gitarre des einen liefert einen monophonen Instrumentenpegel, das Keyboard eines zweiten liefert ein symmetrisches Stereosignal, der Bassist hätte seinen Verstärker gern mit dem mitgebrachten Mikrofon abgenommen und der Schlagzeuger hat einen ganzen Koffer verschiedener Mikrofontypen mit, wovon einige sogar Phantomspeisung brauchen.

Es genügt also nicht, einfach nur mehrere Spuren aufzeichnen zu können. Man muss sie auch abhören können, sie müssen verschiedene Signale verarbeiten können und zu allen Überfluss, will auch jeder der lauteste sein. Leider ist das Instrumentengewimmel aber so gebaut, dass sich einige Frequenzen überschneiden und alles einfach elektrisch zu verbinden und loszumusizieren ist ein ziemlich matschiger und unverständlicher Klang.

Signalvielfalt

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Beschäftigen wir uns zuerst mit der Vielfalt der Signale, um ein paar Anwendungsfälle für das eigene Homestudio ausschließen zu können. Im wesentlichen lassen sich Signale mit hohem und Signale mit niedrigem Pegel unterscheiden. CD-Player, Keyboards/ Synthesizer und alles mit Line Level wird als Signal mit hohem Pegel bezeichnet. Solche Signale kommen auch meist schon als Stereo-Paar an. Nichtsdestotrotz gibt es auch monophone Synthesizer mit Line Level und Gitarren mit eingebauten Verstärkern.

Üblicherweise zählen alle übrigen nicht-elektrifizierten Geräte zu den Signalquellen mit niedrigem Pegel. Das sind Gitarren, Bässe und alle Mikrofone ohne Zusatzschaltungen. Diesen Geräten ist besondere Beachtung zu schenken, da der niedrige Signalpegel schnell durch Störgeräusche überlagert werden kann. Diese Geräte müssen verstärkt werden und jedes kleine Störgeräusch würde diese Verstärkung ebenfalls durchlaufen.

Die eben dargestellte elektrische Signalvielfalt wird noch durch die mechanische Vielfalt übertroffen. Man muss sich nur die Anzahl von Adaptern anschauen, mit denen man Geräte anschließen kann. Im Studiobereich gibt es zwei wesentliche Anschlussmöglichkeiten: symmetrisch und asymmetrisch. Die bekanntesten Stecker für erstere Verbindungen sind XLR- und Stereoklinkenstecker. Je Kabel/ Stecker wird nur ein einziger Kanal übertragen. Ein Stereo-Instrument hat also zwei Buchsen. Die asymmetrische Verbindung ist nur bei Signalen mit hohem Pegel zu empfehlen. Einige Geräte haben nur Cinch-Stecker und sind damit asymmetrisch. Wer die oft teureren symmetrischen Kabel nicht kaufen möchte, kann auch asymmetrische nehmen. Derjenige sollte sich dann aber nicht über Störgeräusche beschweren.[1]

Nun haben wir alle Kabel von den Instrumenten in der Hand und wollen loslegen, aber wer führt die Signale zusammen, wer wandelt die Pegel auf ein einheitliches Niveau und gibt es irgendwas mit Digitalanschluss?

Mixer

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Für all das gibt es futuristische Kontrollzentren, die stark an die Brücke eines Raumschiffs erinnern. Die Mixing-Konsole oder einfach Mixer genannte Ansammlung von Knöpfen, Schiebe- und Drehreglern wird noch um Mäusekinos - VU-Meter und zahllose LEDs angereichert. Sie haben meist große Anschlussfelder oder werden mit sog. Patchbays vorbeschaltet. Die kleinsten Ausführungen verarbeiten meist 4 Kanäle [2]. Jeder der Kanäle kann entweder mit einem Mikrofonsignal oder einem Line-Signal beschickt werden. Große Modelle liefern 96 Kanäle und mehr und digitale Konsolen verstehen natürlich auch eine Vielzahl an digitalen Signalen. Im Zeitalter der Computer gibt es sogar virtuelle Konsolen, für die man dann entsprechende Schnittstellen benötigt.

Nach der Wahl des Eingangsweges (Line/ Mikro) gibt es meist einen Regler zur Pegelanpassung, einen Equalizer, einen Regler zur Bestimmung der Position des Signals im Stereofeld und natürlich den großen Fader, um das Signal schließlich auf den Summenausgang zu geben. In den beiden folgenden Spezialkapiteln wird weiter auf die verschiedenen Techniken, Möglichkeiten und besonders die Unterschiede von Mixern eingegangen.

Signalbearbeitung

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Mit den Instrumenten, den Kabeln, den Kanälen des Mixers und seinen Bearbeitungsmöglichkeiten sind wir schon ein ganzes Stück vorangekommen. Die verschiedenen Instrumente lassen sich im Stereofeld verteilen, die Gitarre kommt etwas in den Vordergrund, das Schlagzeug erhält mehr Bass-Fundament und der Gesang wird um sehr tiefe und sehr hohe Frequenzen beschnitten. Aber alles in allem klingt der Mix bis hier hin noch recht trocken.

Diese Art von Signal wird vom Tontechniker auch als dry (engl. trocken) bezeichnet. Wirklich wet (engl. nass) wird es erst nach der Signalbearbeitung. Dafür steht eine Vielzahl von Effekten zur Verfügung, die entweder schon vom Instrument mitgeliefert werden (Bodentreter bei Gitarren, Effekteinheit eines Synthesizers), oder als externe Geräte (Hallgerät, Effektprozessor), virtuelle (Plugins) oder in den Mixer integrierte oben drauf kommen.

Die deutlich hörbaren und bekannten Effekte zu erläutern ist nicht Bestandteil eines Buches über ein Homestudio, sondern eines über Effekte. Der Vollständigkeit halber zähle ich hier ein paar wichtige auf:

Ganz besondere Aufmerksamkeit möchte ich der Dynamikbearbeitung widmen, ganz speziell der Compressor und das Gate sollen dabei erwähnt werden. Als Dynamik bezeichnet man die Lebhaftigkeit eines Stückes, d.h. das Verhältnis zwischen leisen und lauten Tönen. In professionellen Musikproduktionen werden das Arrangieren, das Mischen und das Mastern von getrennten und spezialisierten Studios vorgenommen. Im Homestudio fällt das zusammen.

Ein Gate einzusetzen ist eine gute Idee, wenn das Signal Rausch- oder Störsignalanteile hat oder zur Klangformung bestimmte Signalteile abgeschnitten werden sollen. Erreicht das Messsignal einen bestimmten Pegel, öffnet das Gate und lässt das Signal passieren. Unterschreitet das Signal diesen Pegel wieder, macht das Gate dicht und der Kanal ist frei von Geräuschen. So lassen sich auch Hallfahnen abschneiden und der Klang wird deutlich perkussiver. Man kann damit aber auch Platz schaffen, wenn sich bspw. zwei Hallfahnen überlagern oder eine zu lange Hallfahne eines lauten Instrumentes ein leises überdeckt.

Der Compressor ist - wie das Gate - auf ein Messsignal angewiesen. Überschreitet dieses eine Schwelle, wird das zu steuernde Signal gedämpft, nicht wie beim Gate eingeschaltet. Diese Reaktionszeit, das Dämpfungsverhältnis, die Dämpfungsdauer und viele Parameter mehr können für gute Compressoren unabhängig und in weiten Grenzen geregelt werden.

So wie es eine gute Idee ist, ein Gate zu verwenden, ist es eine schlechte mit einem Compressor alles platt zu klopfen Man nimmt sich damit Dynamik, das Musikstück verliert an Lebendigkeit. Im selben Atemzug muss aber gesagt werden, dass dieser Dynamikverlust durchaus gewünscht sein kann und die Aussteuerung des Kanals bis an die Grenze gehen soll.

Für das Homestudio ist weniger oft mehr. Bevor man teure Geräte in großer Stückzahl kauft und sie dann doch nicht braucht, sollte man Effekte, Gate und Compressor in geringem Umfang einsetzen oder vorher gründlich probieren. Nichts ist schlimmer als verschwendeter Rack-Platz oder vergeudete Rechenzeit.

Wenn im Heimstudio nicht die Möglichkeit besteht, mit höheren Laustärken zu spielen, dann sind noch Sustainer hilfreich, mit denen man Gitarren-Feedback unabhängig von der Lautstärke erzeugen kann. Sustainer bringen die Saiten - im Gegensatz zum normalen Feedback über die Schallwellen - durch ein Magnetfeld zum Schwingen, was bei jeder Lautstärke funktioniert. Je nachdem , welche musikalische Stilrichtung man aufnehmen möchte, ist das Feedback ein wichtiger Bestandteil, ohne das die Aufnahmen steril klingen. In großen Tonstudios wird für ein gutes Feedback oft ein erheblicher Aufwand betrieben.

Routing

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Mittlerweile wird das Studio immer vollständiger. Mit den zuvor beschriebenen Effekten habe ich die Beschickung mit Signalen bewusst ausgespart, denn wie bei allen bisherigen Themen gibt es nicht nur eine Art der Signalverteilung. Die einfachste Signalverarbeitung findet vor dem Mixer statt, man schleift das Effektgerät einfach vor dem Mixer in den Signalweg ein.

Danach kommen die sog. Inserts. Die meisten Mixer bieten dafür extra Anschlüsse, die immer asymmetrisch sind und mit Line-Pegel arbeiten. Man braucht dafür oft ein Y-Kabel, denn der Anschluss besteht aus einer Stereoklinke, die einen Hin- und einen Rückkanal anbietet. Mit dieser Konfiguration können Effekte in den Signalweg über den Mixer eingeschleift werden.

Nach den Inserts gibt es die Aux-Kanäle (engl. auxiliary, Behelfs-/ Neben- in Zusammensetzung). Das sind eingeständige Kanäle im Mixer, mit denen man das Signal wahlweise vor- oder nach dem Equalizer im Kanalzug abgreifen kann. Zu jedem Aux-Kanal gehört ein Aux-Out, an dem alle auf diesem Aux-Kanal befindlichen Signale gemeinsam ausgegeben werden. Oft benutzt man diese Kanäle für das vorhin bereits angedeutete Vorhören bereits fertiger Teile. Sie lassen sich aber für jeden erdenklichen Ausgabezweck benutzen, bspw. für Effekte oder die Verarbeitung in anderen Instrumenten wie Vocoder-Eingängen von Synthesizern. Aux-Kanäle sind grundsätzlich vor dem Kanalfader angeordnet und besitzen einen eigenen Lautstärkeregler in jedem Kanal, dem sog. Send-Anteil oder Aux-Send.

Zwischen Aux-Kanälen und Summenkanal befinden sich noch die Subgruppen. Mit Hilfe dieser lassen sich Signale zusammenfassen/ gruppieren. Wer verschiedene Gesangsteile gemeinsam bearbeiten möchte, fasst sie zu einer Subgruppe zusammen, denn typischerweise verfügen Subgruppen nicht nur über eigene Ausgänge, sondern auch über Inserts. Ebenso speisen sich die Subgruppen üblicherweise aus dem Signal nach dem Kanalfader, d.h. mit Kanalfader in unterster Stellung geht auch nichts über die Subgruppe.

Am Ende steht schließlich der Summenausgang, auf dem all das zu hören ist, was über die Eingangskanäle, durch die übrige Verarbeitungskette und den Kanalfader auf diesen gegeben wird.

Schallwandler

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Jetzt, am Ende der Signalkette, muss ein Schallwandler her, ein Paar Lautsprecher oder gleich eine ganze Batterie für den Surround-Sound - das geht auch im Homestudio. Für das sog. Monitoring (engl. überwachen, to monitor) reichen die vertrauten Boxen vollkommen aus. Es ist wichtig, dass man das Klangbild kennt und nutzt. Oft vergleicht man die eigene Musik mit anderen Produktionen und dabei müssen dieselben Lautsprecher verwendet werden. Wie jedes Glied unserer Verarbeitungskette ist auch der Lautsprecher ein klanggestaltendes Element. Selbst Kopfhörer sind beim Monitoring brauchbar und sogar notwendig.

Der Musikkonsument ist ja nicht mit einem Standardtyp von Wiedergabegerät ausgestattet. Mancher liebt alte Schallplatten und schwört auf Class-A-Verstärker, ein anderer hat einen kleinen MP3-Player, ein dritter nutzt den CD-Player im Auto und manches Küchenradio hat nur einen Lautsprecher und gibt trotzdem Musik wieder. Für alle diese Wiedergabegeräte sollten wir einen akzeptablen Klang erreichen.

Wie alle Aspekte in diesem Buch ist auch das Monitoring heiß diskutiert. Man muss selbst entscheiden, welcher Partei man sich anschließt, bzw. welche Meinung der eigene Geldbeutel finanzieren kann. Studiomonitore - ganz gleich ob semi-professionell oder High End - sind fast linear in der Wiedergabe, d.h. sie verzerren das Signal kaum. Der Neuling ist dann versucht, Bässe und Höhen zuzugeben und bewirkt auf dem Küchenradio schließlich Chaos und Ohrenschmerzen oder vergibt Lautstärke. Computerboxen (Kunststoffgehäuse, aus dem Elektronikmarkt für ein Taschengeld) sind wegen ihres (schlechten) Frequenzgangs fast Instrumente und Kopfhörer werden ganz anders wahrgenommen, als Lautsprecher vor den Ohren.

Das vergleichende Hören ist wohl das wichtigste Messinstrument. Sich ein bekanntes Stück aus einer professionellen Produktion anzuhören und mit dem eigenen Signal zu vergleichen zeigt, wo man nacharbeiten muss, bzw. wie weit man am Original ist. An neuen Boxen muss man das erst einmal üben, die eigene Stereoanlage lässt dagegen vielleicht ein paar Frequenzen fallen. Manchmal genügt es, die Gefahr zu kennen und damit zu leben, statt gleich die Hälfte des Budgets für Lautsprecher auszugeben.

Alles an seinem Platz

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Nun haben wir eine Menge an Geräten, viele Stecker, mischen fleißig und bieten eine Vielzahl an Effekten an. Das alles will untergebracht werden. Der Nutzer eines digitalen Studios, eines Kompaktstudios oder der Grooveboxen hat bereits alles an Board und muss sich keine Gedanken machen. Das Routing ist unproblematisch und erfolgt über Menüs ganz ohne Kabel.

Der analoge Musiker muss hingegen für Ordnung sorgen. Hier hat sich das 19" (Neunzehnzoll)-Format, das sog. Rack etabliert. Einfache Holzkisten werden im Abstand von 19 Zoll (ca. 440mm) mit Schienen versehen, in denen Muttern gleiten. Zwischen die Schienen schiebt man dann die 19"-kompatiblen Geräte, pickt sich ein paar Muttern aus der Schiene und schraubt das Gerät fest. Die Auswahl ist schier unendlich und Einzelteile gibt es natürlich auch. So kann man sich alle Formen und Varianten von 19"-Befestigungen kaufen, bauen oder bauen lassen. Die meisten der Geräte sind aber so konzipiert, dass sie Gerätefüße mitliefern und die Rack-Ohren abnehmbar sind. Ein Turm mit Effektgeräten ist also auch möglich, ganz ohne Rack.

Racks haben den Vorteil der Mobilität und der Stabilität. Die Schienen kann man auch in alte Möbel oder Eigenkonstruktionen einfassen. Das macht alle Oberflächen sauber und auf einer Ebene gut bedienbar. Nichts ist schlimmer als der Absturz eines Effektturmes, weil man etwas fester auf den Power-Knopf des untersten Gerätes drücken musste.

  1. Zum Schluss wären noch digitale Anschlüsse zu erklären, dort gibt es auch Signalpegel, aber digitale Signale erfordern auch digitale Hardware. Deshalb ist alles zu diesem Thema im eigenen Kapitel.
  2. Kanal bezeichnet hier einen einfachen monophonen Kanal, keinen Stereo-Kanal