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Innere Medizin kk: Digitoxin

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Unterscheide Digitoxin von Digoxin

Das Wichtigste

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  •  Digitoxin ist das heute am häufigsten verordnete Digitalispräparat.
  • Digitoxin wird heute fast nur noch bei dauerhafter Tachyarrhythmie bei Vorhofflimmern zur Frequenzsenkung eingesetzt.
  • bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern und Tachyarrhythmie, die zusätzlich einen DDD SM implantiert bekommen haben, ist es auch gut brauchbar.
  • Es hat den Vorteil gegenüber anderen Frequenzsenkern, daß es den Blutdruck nur wenig reduziert.
  • Es wird hepatisch ausgeschieden und ist deswegen dem Digoxin meist vorzuziehen, da es weniger Probleme bei Niereninsuffizienz macht.
  • Die positiv inotrope Wirkung bei reduzierter Pumpfunktion konnte bisher nicht in Form einer Prognoseverbesserung bei Herzinsuffizienz nachgewiesen werden.
  • Der Wirkspiegel und die Wirkung auf die Herzfrequenz sollte regelmäßig überprüft werden.
  • Die therapeutische Breite ist klein.

Wirkstoff

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Die wichtigsten Herzglykoside

Herzglykosid    Handelsname                Aufsättigung -   Erhaltungsdosis    
-----------------------------------------------------------------------
Digitoxin       Digimerck®  3 Tage         0,40 mg          0,05 mg 
Digoxin         Lanicor®    2 Tage         0,75 mg          0,375mg 
ß-Methyldigoxin Lanitop®    2 Tage         0,40 mg          0,20 mg 
ß-Acetyldigoxin Novodigal®  2 Tage         0,60 mg          0,20 mg 

Dosierung mit mittelschneller Aufsättigung und normaler Nierenfunktion

Zusammensetzung

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  • Tabletten enthalten 0,05 mg, 0,07 mg oder 0,1 mg Digitoxin
  • Ampullen mit 1 ml Injektionslösung enthalten 0,1 mg oder 0,25 mg Digitoxin

Wirkungsweise

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Negativ Dromotrop

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  • Depolarisation der Vaguskerne (Nervus vagus)
  • Verzögerung der AV-Überleitung

Positiv inotrop

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  • Hemmung der Natrium-Kalium-ATPase in den Herzmuskelzellen
    • Folge ist eine Depolarisation und ein vermehrter Calcium-Einstrom
    • Folge ist eine gesteigerte Herzkraft

Indikation

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  • dauerhafte Tachyarrhythmie bei permanentem Vorhofflimmern, die anders nicht zu beheben ist.
  • Patienten mit einem DDD Schrittmacher und rezidivierendem Vorhofflimmern mit zu schneller Kammerfrequenz
    • Der DDD Schrittmacher verhindert das Absacken der Herzfrequenz bei Sinusrhythmus
    • Digitoxin verhindert die schnelle Kammerfrequenz in der Tachyarrhythmiephase
  • manifeste chronische Herzmuskelschwäche aufgrund einer systolischen Funktionsstörung
    • In dieser Indikation wird Digitalis bei Sinusrhythmus nur noch selten angewendet, da es keinen Überlebensvorteil gegenüber Plazebo bietet.

Art der Anwendung Dosierung

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Schnellaufsättigung oral

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  • Erster Tag 7 Tabl 0,07 mg
  • Zweiter Tag 3 Tabl 0,07 mg
  • Dritter Tag 1 Tabl 0,07 mg

Dauertherapie

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  • 1 * 1 Tabl 0,07 mg bei Männern
    • Spiegelbestimmung
  • bei Frauen in der Dauertherapie meist nur 0,05 mg / Tag, sonst treten Überdosierungen auf.

Schnellaufsättigung iv

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Nur unter Monitoring auf einer Überwachungsstation und strenger Kontrolle der Herzfrequenz Körpergröße, Gewicht und Leberfunktion berücksichtigen

  • Erster Tag 2 Amp 0,25 mg
  • Zweiter Tag 2 Amp 0,25 mg
  • Dritter Tag 1 Amp 0,25 mg

Dauertherapie

  • 1 * 1 Tabl 0,05 mg
  • Spiegelbestimmung
  • bei großen Menschen 1 * 1 Tabl 0,07 mg

Alternative nach M.Chapran

  • Erster Bolus 0,5 mg
    • = 2 Ampullen 0,25 mg
    • Kontrolle der Herzfrequenz
  • Zweiter Bolus nach 6 Stunden 0,25 mg falls Herzfrequenz immer noch über 100 / min
    • = 1 Ampulle 0,25 mg
    • Kontrolle der Herzfrequenz
  • Dritter Bolus nach 6 Stunden 0,25 mg falls Herzfrequenz immer noch über 100 / min
    • = 1 Ampulle 0,25 mg
    • Kontrolle der Herzfrequenz
  • Vierter Bolus nach 6 Stunden 0,25 mg falls Herzfrequenz immer noch über 100 / min
    • = 1 Ampulle 0,25 mg
  • dann Spiegelbestimmung und orale oder intravenöse Dauertherapie

Vorsichtsmaßnahmen für die Verwendung

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  • Bei Bradykardie oder AV Block nicht geben oder pausieren
  • bei Übelkeit und Erbrechen an Überdosierung denken
  • bei Farbensehen ("olympische Ringe") an Überdosierung denken
  • bei Frauen in der Dauertherapie meist 0,05 mg / Tag ausreichend

Gegenanzeigen

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  • Bradykardie
  • AV Block 2,3
  • SA Block
  • Hypokaliämie
  • Hyperkaliämie
  • Hyperkalzämie
  • Leberzirrhose ??
  • hypertrophe Kardiomyopathie mit Obstruktion
  • Karotissinussyndrom
  • Kammertachykardie
  • Brustaortenaneurysma ??
  • WPW-Syndrom
  • Digitalisvergiftung (Digitalis-Intoxikation)
  • Überempfindlichkeit gegen Herzglykoside
  • akuter Herzinfarkt
  • kurz vor einer elektrischen Kardioversion
Digitoxin stammt aus dem Fingerhut

Nebenwirkungen

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  • Bradykardie
  • AV-Block
  • Tachykardien bis zum Kammerflimmern
  • Übelkeit, Erbrechen, reduzierter Hunger
  • gestörtes Farbsehen

Wechselwirkungen

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Verstärkung der Bradykardieneigung

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  • in Kombination mit Betablocker, Verapamil, Amiodaron, andere bradykardisierende Antiarrhythmika

Verstärkung der Proarrhythmie

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  • Hypercalcämie oder Gabe von Calcium iv
  • Hypokaliämie

Verminderte enterale Resorption bei Durchfall etc

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subtherapeutischer Spiegel und Unwirksamkeit

Packungsgröße

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Verfallsdatum und Lagerung

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Kosten

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Firma

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  • Coramedan® Tabletten
  • Digimed® 0,07/-0,1 Tabletten
  • Digimerck® Ampullen 0,1 mg/-0,25 mg iv.
  • Digimerck® pico 0,05 mg/-minor 0,07 mg/-0,1 mg Tabletten
  • Digitoxin AWD 0,07 Tabletten
  • Digitoxin Bürger® Lösung
  • Digitoxin-Philo Injektionslösung

Alternativen

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  • Betablocker
  • Clonidin
  • Verapamil
  • Amiodaron
  • AV Knoten Ablation und Implantation eines VVIR oder CRT Schrittmachers.

Fragen

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Digitoxin und Amiodaron

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Welche Wechselwirkungen sind bei der gleichzeitigen Verordnung von Digitoxin und Amiodaron zu beachten ?

Siehe zb Läer S, Scholz H, Buschmann I, Thoenes M, Meinertz T. Digitoxin intoxication during concomitant use of amiodarone. Eur J Clin Pharmacol 1998; 54: 95–6.

Digitoxin und Marcumar

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Welche Wechselwirkungen gibt es bei der Kombination ?

Literatur

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DIG Studie

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  • The effect of digoxin on mortality and morbidity in patients with heart failure.
    • Digitalis Investigation Group.
      • N Engl J Med. 1997 Feb 20;336(8):525-33.
        • PMID: 9036306
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