Innere Medizin kk: Krampf
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Das Wichtigste
[Bearbeiten]- Muskelkrämpfe sind keine Krankheit, sondern ein Symptom
- Sie treten vorwiegend bei körperlicher Überanstrengung einer Muskelgruppe oder bei alten Leuten auf.
- Sie sind zwar sehr schmerzhaft, aber meist harmlos.
- ein starker Flüssigkeits- und Salzverlust auch ohne Sport zum Beispiel bei Durchfall oder Erbrechen kann Ursache von Muskelkrämpfen sein
Krankheitsnummer ICD Klassifikation
[Bearbeiten]- R25.2 Wadenkrampf (ICD-10-GM)
Andere Bezeichnungen
[Bearbeiten]- Beinkrampf
- Crampi
- Crampus-Syndrom
- Gesichtskrampf
- Hemispasmus
- Kaumuskelkrampf
- Krampf der oberen Gliedmaßen a.n.k.
- Krampf der unteren Gliedmaßen a.n.k.
- Muskelkrampf
- Nächtlicher Wadenkrampf
- Spasmus
- Spastik
- Trismus
- Wadenkrampf
Definition, englische Bezeichnung und Abkürzungen
[Bearbeiten]Englisch
[Bearbeiten]cramp
Abkürzungen
[Bearbeiten]- EAMC = exercise associated muscle cramping
Einteilungen
[Bearbeiten]Ätiologie Ursachen
[Bearbeiten]- Muskelkrampf ohne erkennbare Ursache
symptomatische Krämpfe mit erkennbarer Ursache
[Bearbeiten]- starkes Schwitzen
- körperlicher Arbeit oder sportlicher Belastung,
- Erbrechen oder Durchfall über längere Zeit
- einseitige Ernährung, langes Hungern
- Alkoholmissbrauch über längere Zeit
- Hitzebelastung
- Schwangerschaft
- Hypovolämie, hypotoner Dehydratation (Hyponatriämie)
- unter der Hämodialyse
- Erkrankungen des zweiten Motoneurons
- Mono- und Polyneuropathien,
- Übererregbarkeit des peripheren Nervs
- radikuläre Läsionen
- Vorderhornzellschäden (Zustand nach Poliomyelitis, amyotrophe Lateralsklerose)
- endokrinen Erkrankungen
- Schilddrüsenfunktionsstörung
- Morbus Addison
- Leberzirrhose
Alkohol und Medikamenten
[Bearbeiten]- Betasympathomimetika,
- Betarezeptorenblocker mit partiell agonistischer Aktivität,
- Cholinergika/Acetylcholinesterasehemmer,
- Kalziumantagonisten,
- Statine und Clofibrinsäurederivate,
- Diuretika
- Theophyllin
- Terbutalin
- Salbutamol
- Neuroleptika
- Isoniazid
- Morphinpräparate
- Steroide
- Abführmittel
Epidemiologie Statistik Kosten
[Bearbeiten]Pathologie Pathophysiologie
[Bearbeiten]Symptome und Klinik
[Bearbeiten]- Hauptsymptom ist der starke Schmerz, der minutenlang anhalten kann und rezidiviert.
- Bewegungseinschränkung: Der betroffene Muskel ist in der Krampfphase kaum zu benutzen und eine Anspannung des Muskels kann neue Krämpfe auslösen.
- Der Krampf ist unwillkürlich und selbstlimitierend
- Er kann durch schnelle Bewegungen ausgelöst werden.
- abrupter Beginn
- sicht- und tastbare Kontraktion eines Muskels oder einer Muskelgruppe
Betroffene Muskelgruppen
[Bearbeiten]Häufig betroffene sind folgende Muskelgruppen:
- Waden
- Oberschenkel
- Fußgewölbe
- Bauchdeckenmuskeln
- Rückenmuskeln
Risikogruppen und Risikofaktoren
[Bearbeiten]- Sportler
- Schwangere
- Patienten die Wassertabletten (Diuretika) einnehmen müssen.
- Mangelernährung
- übermäßiger Alkoholkonsum
Diagnostik
[Bearbeiten]Anamnese fragen
[Bearbeiten]Differentialdiagnose
[Bearbeiten]- Muskelschmerzen, Myalgien
- Einblutung in den Muskel
- Wadenvenenthrombose
Therapie
[Bearbeiten]Akuttherapie
[Bearbeiten]Bei akuten Krämpfen bewährt sich
- sofortige Ruhe und Entspannung
- eine Dehnung des Muskels
- eine Anspannung des Gegenspielers
- ein Benzo iv oder sublingual
Vorbeugende Therapie
[Bearbeiten]Übersicht
[Bearbeiten]- Magnesium
- Chininsulfat
- Massagen
- Bewegungsübungen
- Überlastungen vermeiden
- Dehnungsübungen vor dem Schlafengehen
- warm halten der Muskelgruppen
Verlauf und Prognose
[Bearbeiten]Meist harmloser Verlauf. Teilweise aber schwer zu beeinflussen.
gefährliche Situationen durch Muskelkrämpfe
[Bearbeiten]- Beim Autofahren oder Motorradfahren kann es durch einen Muskelkrampf in der Wade zu Unfällen kommen.
- Beim Einsatz als Feuerwehrmann kann ein Wadenkrampf bedrohlich sein.
- bei bestimmten Sportarten können Krämpfe gefährlich sein: Klettern, Skifahren, Schwimmen, Tauchen
Fälle
[Bearbeiten]Geschichte der Krankheit
[Bearbeiten]Experten und Krankenhäuser
[Bearbeiten]Selbsthilfegruppen
[Bearbeiten]Fragen und Anmerkungen
[Bearbeiten]Helfen Benzos gegen Muskelkrämpfe ?
[Bearbeiten]Jedenfalls machen sie die Schmerzen viel erträglicher . Vorsicht : Man ist nach Benzos nicht mehr verkehrstüchig.
Helfen Infusionen gehen Muskelkrämpfe ?
[Bearbeiten]Hilft Magnesium iv gegen Muskelkrämpfe ?
[Bearbeiten]Hilft Calcium iv gegen Muskelkrämpfe ?
[Bearbeiten]Ja, jedenfalls gegen Krämpfe, die durch eine akute Hypocalcämie ausgelöst werden.
Literatur
[Bearbeiten]Links
[Bearbeiten]- http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-037l_S1_Crampi_Muskelkrampf_2012_1.pdf
- Awmf Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
- Muskelkrämpfe: Was im Körper passiert