Innere Medizin kk: Migräne

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Das Wichtigste[Bearbeiten]

  • Die  Migräne ist ein häufiges neurologisches Krankheitsbild mit einer meist typischen Symptomatik.
  • Bei Erwachsenen ist sie gekennzeichnet durch einen öfter wiederkehrenden, anfallsartigen, halbseitigen Kopfschmerz.
  • Bei der klassischen Migräne mit Aura geht dem Kopfschmerz eine kurz anhaltende neurologische Symptomatik voraus, die durch Flimmerskotome oder andere sensible Wahrnehmungsstörungen gekennzeichnet ist.
  • Die Hemikranie der Migräne wird oft durch zusätzliche Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, übermäßige Lichtempfindlichkeit oder übersteigerte Geräuschempfindlichkeit begleitet.
  • Die Diagnose ist bei typischen Beschwerden und wiederkehrenden Anfällen bereits aus der Anamnese heraus einfach zu stellen.
  • Die Behandlung ist meist relativ einfach, und kann in eine Anfallsvorbeugung und eine Anfallstherapie eingeteilt werden.

Krankheitsnummer ICD 10 Klassifikation[Bearbeiten]

G43.0  Migräne ohne Aura (Gewöhnliche Migräne)
G43.1  Migräne mit Aura (Klassische Migräne)
G43.2  Status migraenosus
G43.3  Komplizierte Migräne
G43.8  Sonstige Migräne
G43.9  Migräne, nicht näher bezeichnet

Definition, englische Bezeichnung und Abkürzungen[Bearbeiten]

Einteilungen[Bearbeiten]

Migräne[Bearbeiten]

  • Klassische Migräne mit Aura
  • Chronische Migräne
    • Kopfschmerzen an ≥ 15 Tagen im Monat
    • Davon ≥ 8 Tage mit Migräne
  • Hormonell bedingte Migräne
  • Migräne im Alter
  • Migräne bei Kindern
  • Stressbedingte Migräne
  • Migräne im Urlaub
  • Migräne am Wochenende

Ätiologie Ursachen[Bearbeiten]

Triggerfaktoren[Bearbeiten]

Die Logik eines Migräneanfalles ist nicht gut nachvollziehbar, denn es gibt keine typischen kausalen Auslöser. Auffällig sind allerdings einige Triggerfaktoren, bei denen es leicht zu Anfällen kommen kann:

  • Entspannung nach Stress
  • Plötzlicher Stress
  • Veränderungen des Tagesrhythmus
  • Ausgeprägte Emotionen
  • Hormonelle Veränderungen
  • Auslassen von Mahlzeiten
  • Überanstrengung und Erschöpfung
  • Schlafmangel
  • langes Schlafen am Samstag oder Sonntag
  • plötzliche Veränderung des normalen Tagesrhythmus.

Epidemiologie Statistik Kosten[Bearbeiten]

  • 90 % aller Kopfschmerzen sind entweder Migräne oder Spannungskopfschmerzenn
    • Woher stammt diese Zahl ?

Pathologie Pathophysiologie[Bearbeiten]

Symptome und Klinik[Bearbeiten]

Diagnostik[Bearbeiten]

Therapie[Bearbeiten]

 Migräne Therapie Übersicht[Bearbeiten]

Akut[Bearbeiten]

  • Nassen Waschlappen auf die Stirn
  • grelles Licht meiden
  • Acetylsalizylsäure
  • Ibuprofen
  • Novaminsulfon
  • Diclofenac
  • Triptane
  • Leichte Sedierung
    • Tavor sublingual
  • Ergotamin
  • Antiemetika
    • Metoclopramid
  • bei schwerer Migräne Diazepam iv
  • Reizabschirmung
    • geräuscharmer, abgedunkelter Raum

Anfallsvorbeugung[Bearbeiten]

Medikamente[Bearbeiten]
nicht medikamentöse Maßnahmen[Bearbeiten]

Empfohlen von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG)

  • Behalten Sie Ihren Schlaf-Wachrhythmus bei
  • Finden und meiden Sie Ihre persönlichen Migräne - Auslöser
  • Meiden Sie Saunabesuche
  • Treiben Sie Sport
  • Hetzen Sie nicht in den Urlaub
  • Planen Sie Ihren Tagesablauf und nehmen Sie sich nicht zuviel vor
  • Lernen Sie „Nein“ zu sagen, wenn Sie sich überfordert fühlen
  • Vermeiden Sie zu strenge Prinzipien für sich selbst
  • Vermeiden Sie Tage mit extremer und langer Arbeitsbelastung
  • entspannen Sie sich und versuchen Sie ihr leben mehr zu genießen
Unwirksam[Bearbeiten]
  • Alkohol in niedriger Dosis ist bei Migräne wahrscheinlich unwirksam.

Verlauf und Prognose[Bearbeiten]

Fälle[Bearbeiten]

Migräne[Bearbeiten]

siehe http://www.krankheitserfahrungen.de/module/chronischer-schmerz/personen/birgit-weiss

Flimmerscotom flackernder Gesichtsfeldausfall

typischer Migräne Anfall + Flimmerskotome[Bearbeiten]

Der Anfall beginnt an einem entspannten Samstagnachmittag. Der Patient liegt auf seinem Bett und liest Zeitung. Er springt am Ende des Lesens ziemlich abrupt auf und bemerkt dann zentral im Gesichtsfeld einen kleinen hellen Kreis. Dieser Kreis ist auch erkennbar bei geschlossenen Augen. Er ist auf beiden Augen zu sehen. Der Patient kann bei geschlossenen Augen den Seheindruck getrennt rechts und links ausschalten. Je nach Umschaltung ist der helle Kreis rechts oder links zu sehen, wenn er die Seheindrücke beider Augen wie üblich addiert , liegt der Ausfall ziemlich in der Mitte. Das zunächst runde Skotom wird langsam grösser und zackiger. Es ist nicht mehr rund sondern länglich. Augen abdecken mit einem nassen Tuch, Entspannungsmassage des Kopfes und Hinlegen sind zwar angenehm, unterbrechen das Skotom aber nicht. Nach circa 20 bis 30 Minuten endet das Skotom wieder ziemlich abrupt . Es stellt sich ein leichter beidseitiger Stirnkopfschmerz ein, der über einige Stunden anhält, den Patienten kaum beeinträchtigt. Schmerzstärke 1 von 10 . Keine Einnahme von Medikamenten.

Migräne mit Bradykardie und engen Pupillen[Bearbeiten]

Fall 51 aus dem Migränebuch von Sacks. Ein 48 jähriger Mann hat Migräne seit seiner Kindheit, außerdem hat er eine Neigung zum schnellen Herzschlag. Während seiner Migräneattacken wird der Puls allerdings langsam. Außerdem werden seine Pupillen eng. Sacks hat so einen Anfall beobachtet: Der Patient war blaß und zeigte einen Schweißausbruch, enge Pupillen, õdematös geschwollene Bindehãute  Chemosis und eine Bradykardie von 45.

Migräne mit Hemiplegie[Bearbeiten]

siehe https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/mandel-op-warum-eine-patientin-ploetzlich-die-augen-verdreht-a-1277710.html

Geschichte der Krankheit[Bearbeiten]

Experten und Krankenhäuser[Bearbeiten]

Top ten Krankenhäuser mit der Diagnose Migräne[Bearbeiten]

bundesweit stationäre Fallzahl 2013 nach Weisse Liste

  • Klinikum Weimar 275 stationäre Behandlungsfälle
  • Klinikum Augsburg 244
  • Charite Berlin 229
  • Bürgerhospital Klinikum Stuttgart 219
  • Herz jesu krankenhaus Münster hiltrup 202
  • Helios Klinik Krefeld 200
  • Kreisklinik Altötting 183
  • Klinikum Hohe Warte Bayreuth 176
  • Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg 169
  • Klinikum Ingolstadt 167

Selbsthilfegruppen[Bearbeiten]

Fragen und Anmerkungen[Bearbeiten]

Was muß man beachten, wenn ein Patient über belastungsabhängigen Kopfschmerz berichtet ?[Bearbeiten]

Der Kopfschmerz entsteht zb beim Treppensteigen.

Macht niedriger Blutdruck vermehrt Kopfschmerzen ?[Bearbeiten]

Hilft Theobromin in der Kopfschmerzvorbeugung zb jeden Tag eine Tafel Schokolade in verteilter Gabe ?[Bearbeiten]

Macht Schlafmangel Kopfschmerzen ?[Bearbeiten]

Kann man durch einen Spaziergang an der frischen Luft Kopfschmerzen beseitigen ?[Bearbeiten]

Kann man durch Spinning auf dem Heimtrainer zb 100 Watt 30 Minuten lang Kopfschmerzen beseitigen?[Bearbeiten]

Warum soll man bei Migräne keine Opiate geben ?[Bearbeiten]

Mit welchen Akutmedikamenten kann man Flimmerskotome beeinflussen ?[Bearbeiten]

Wann muß ein Patient mit Migraene ins Krankenhaus ?[Bearbeiten]

Kann durch helles Licht Migräne ausgelöst werden ?[Bearbeiten]

Empfindet man helles Licht bei der Migräne nur unangenehm oder kann es Anfälle auslösen ?

Literatur[Bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten]

  • Migräne
    • Oliver Sacks
      • rororo Buch Erscheinungstermin: 1. März 1996
      • Gibt es auch als E-Buch
  • On Megrim
    • Edward Livings
      • 1873
        • immer noch lesenswertes Buch zum Thema
  • Migräne
    • Diagnostik - Therapie - Prävention
      • Göbel, Hartmut
        • Aktuelles zu Diagnostik, Therapie und Prävention der Migräne
        • 2012

Links[Bearbeiten]

  • www.migraeneliga.de
  • Die MigräneLiga e.V Deutschland

Internationale Kopfschmerzgesellschaften[Bearbeiten]

  • www.ihs-headache.org
  • www.ehf-org.org
    • European Headache Federation
  • www.headache.ch
    • Die Schweizer Kopfschmerzgesellschaft
  • www.oeksg.at
    • Österreichische Kopfschmerzgesellschaft