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Innere Medizin kk: esbl

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 ESBL = Extended Spectrum β-Lactamasen

Das Wichtigste

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  • ESBL-Keime sind Keime die Beta-Lactamase-Enzyme bilden können und bei denen die üblichen β-Lactam-Antibiotika nicht mehr wirken.
  • Bei ESBL-tragenden Bakterien sind deswegen Penicilline, Cephalosporine (Generation 1-4) und Monobactame unwirksam.
  • Es sind meistens E. coli und Klebsiellen (Gram-negative Bakterien) die diese ESBL-Resistenzgene tragen.
  • Das Hauptreservoir dieser Keime ist die menschliche Darmflora und die Harnwege.
  • Die Atemwege und die Lunge sind selten mit ESBL-Bildnern besiedelt.
  • Der Nachweis von ESBL-Bildnern ist nicht zwangsläufig mit einer Infektion gleichzusetzen.

Diagnostik

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Die übliche bakteriologische Diagnostik aus Stuhl, Urin, Blut und Sputum kann als Ergebnis den Nachweis von ESBL-Keimen erbringen.

Therapie

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Basis

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  • Eine Antibiotikatherapie ist nur bei klinischen Zeichen einer Infektion indiziert. Falls der Patient nur kolonisiert ist, dann erfolgt keine Antibiotika-Gabe!
  • zusätzlich zu einem Betalactam-Antibiotikum werden β-Lactamase-Inhibitoren gegeben
    • Clavulansäure, Sulbactam oder Tazobac
  • Bei schweren Infektionen
    • Carbapeneme
    • Tigecyclin
    • Colistin


Pneumonie durch ESBL

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selten

Sepsis durch ESBL

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Hygienemaßnahmen

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Patientenbezogen

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  • Einzelzimmer-Isolierung
    • falls Patienten keine Hygienemaßnahmen selbst durchführen können
    • bei Kindern
    • bei Nachbarpatienten mit Immunsuppression
  • Kontaktisolierung
    • Handschuhe bei direktem Patientenkontakt und bei Kontakt mit infektiösen Materialien
      • bei kooperativen Patienten
  • Mund-Nasenschutz
    • nur bei Besiedelung oder Infektion der Atemwege
  • Täglicher Wäschewechsel
  • Aufklärung der Patienten, der Besucher, des medizinisches Personal, desReinigungspersonal mit Hinweis auf vermehrte Händedesinfektion
  • Normale Routinedesinfektionsmaßnahmen für Flächen, Inventar und Instrumente

Personalbezogen

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  • Hygienische Händedesinfektion
    • vor Betreten und beim Verlassen des Zimmers
    • nach jeder Tätigkeit am Patienten
  • Schutzkittel
    • bei direktem Patientenkontakt
    • bei Kontakt mit infektiösen Materialien
  • Handschuhe
  • bei direktem Patientenkontakt
    • bei Kontakt mit infektiösen Materialien
  • Bei Verlegung Information an die übernehmende Einrichtung und den Hausarzt

Risikofaktoren

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  • Alte,multimorbide abwehrgeschwächte Patienten
  • Häufige Antibiosen

Fälle

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Fall 1 babys besiedelt , aber nicht krank

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Siehe http://www.welt.de/newsticker/news3/article106288079/Fuenf-Babys-in-Meppener-Klinik-mit-multiresistentem-Keim-infiziert.html

  • Die frühgeborenen Babys auf der neonatologischen Station des Krankenhauses sind besiedelt aber nicht erkrankt.

Fragen

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Wie bekommt man ESBL-Besiedlung im Rachen am besten wieder weg?

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  • Mit was soll man am besten Gurgeln, und wie oft?
  • Hilft Kaugummi kauen?
  • Hilft frische Luft?
  • Helfen Kneippsche Güsse?

Literatur

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