Karate: Tradition und Sport

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Tradition und Sport[Bearbeiten]

Im traditionellen Karate gibt es keinen Wettkampf. Wettkämpfe, wie sie heute im Karate ausgetragen werden, sind eine Erfindung der Neuzeit und ein Tribut an den westlichen Sportgedanken, der auf Wettbewerb basiert. Gichin Funakoshi lehnte Wettkämpfe als dem Grundgedanken des Karate widersprechend prinzipiell ab. Im Laufe der Jahre "überzeugten" einige seiner Schüler ihn, Kumite als Trainingsform zuzulassen. Eine frühe, noch stark an das Kihon angelehnte Form des Kumite findet sich in "Karate-Do Kyohan", dem Standardwerk von Funakoshi.

Kumite - wie es die Sportler heute verstehen - ist eigentlich Shiai-Kumite (Wettkampf-Kumite). Damit Karate zum Sport werden konnte, wurden Regeln erstellt, die Verletzungen im Kampf verhindern sollen. Die Kritik an der Versportlichung beruht auf dem Gegensatz des Wirksamen und des Erlaubten. Während die erlaubten Stöße und Schläge von einem trainierten Karateka ohne Schäden gut verkraftet werden können, sind die wirksamen Techniken gegen Vitalpunkte verboten. Das Stoppen der Angriffe vor dem Zielpunkt reicht erfahrungsgemäß nicht aus, da im Wettkampf auch heute noch trotz des Regelwerks Verletzungen entstehen.


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