Lunge: Untersuchung
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Die wichtigsten Methoden zur Untersuchung der Lunge
[Bearbeiten]Die wichtigsten Methoden zu Untersuchung der Lunge sind
- Anamneseerhebung – Welche Beschwerden schildert der Patient, welche Vorerkrankungen sind bekannt?
- Inspektion (Wie ist die Thoraxform, wie sieht die Atemexkursion aus, Messung der Atemfrequenz,...)
- Auskultation (Abhören) von Herz und Lunge
- Perkussion (Abklopfen)
- das Röntgenbild der Lunge
- die Computertomografie (CT) der Lunge
- die Lungenfunktionsuntersuchung (Spirometrie, -graphie)
- die Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie)
- die Blutgasanalyse
- die Spiroergometrie
- die Allergietestung
- der Ultraschall der Pleura und der Lunge
- die diagnostische Pleurapunktion
- die Lungenszintigrafie
- die Thorakoskopie
Übersicht
[Bearbeiten]- Beschwerden des Patienten erfragen (Anamnese)
- Inspizieren (Atemfrequenz, Thoraxform, Zyanose)
- Abhören der Lunge
- Perkussion der Lunge
- Sauerstoffsättigung und andere Laborwerte
- Ultraschall der Pleura
- Röntgen Thorax
Anamnese Vorgeschichte erfragen
[Bearbeiten]Anamnese
[Bearbeiten]Als Anamnese bezeichnet man die Ermittlung der persönlichen medizinischen Vorgeschichte eines Patienten und ähnliches.
Gezieltes Abfragen von Beschwerden bei Verdacht auf eine Lungenerkrankung
[Bearbeiten]Allgemeiner Fragebogen zur Lungendiagnostik
[Bearbeiten]Körperliche Untersuchung
[Bearbeiten]Auskultation
[Bearbeiten]Bei der Auskultation der Lungen wird das
- normale vesikuläre Atemgeräusch von
pathologischen Formen wie
- dem bronchialen und amphorischen Atmen sowie
- trockenen Rasselgeräusche,
- feuchten Rasselgeräuschen und
- Reibegeräusche
unterschieden.
Die Auskultation der Lunge, dient der Diagnostik von Erkrankungen der Lunge und ist ein wichtiger Teil der körperlichen Untersuchung. Unter Auskultation versteht man in der Medizin das Abhorchen von Organen mit einem Stethoskop (Hörrohr). Im Rahmen der Auskultation der Lunge können Atemgeräusche und Nebengeräusche unterschieden werden. Die Atemgeräusche können in normale und krankhafte oder abnorme Atemgeräusche unterteilt werden. Nebengeräusche der Lunge sind immer krankhaft (pathologisch).
Normale (Physiologische) Atemgeräusche
[Bearbeiten]Atemgeräusche entstehen durch turbulente verwirbelte Luftströmung. Im Gegensatz dazu ist die laminare Luftströmung geräuschlos. Die normalen Atemgeräusche werden in zentrale und periphere Atemgeräusche unterschieden. Der Entstehungsmechanismus ist derselbe. Sie unterscheiden sich durch die spektrale Zusammensetzung. Diese wird durch die Übertragungsdistanz und das schallleitende Medium beeinflusst.
- Das zentrale Atemgeräusch wurde früher auch Bronchialatmen genannt. Es ist sowohl bei der Ein- als auch Ausatmung als lautes, mittel- bis hochfrequentes Geräusch über den zentralen Atemwegen hörbar (beispielsweise direkt über der Luftröhre) .
- Das periphere Atemgeräusch wurde früher auch als Vesikuläratmen bezeichnet und entsteht nicht wie früher angenommen in den Lungenbläschen. Sein Ursprung liegt auch in den zentralen Atemwegen, es wird aber durch das Lungengewebe gedämpft und ist so eher leise und tieffrequent. Es ist in Ruhe vor allem während der Ein- und zu Beginn der Ausatmung hörbar.
Krankhafte (Pathologische) Atemgeräusche
[Bearbeiten]Das abnorme Atemgeräusch wird entweder durch eine abnorme Schallleitung oder eine abnorme Schallentstehung verursacht. Bei abnormer Schallentstehung ist das Atemgeräusch entweder zu leise, wie man es bei flacher Atmung (Hypoventilation) findet, oder zu laut, wie es bei vermehrter Atmung ( Hyperventilation) oder strukturellen Veränderungen des Bronchialbaumes vorkommt.
Bei einer abnormen Schallleitung ist das Atemgeräusch entweder verstärkt oder abgeschwächt. Verstärkt ist es, wenn die Dämpfung vermindert ist, wie dies bei einer Lungenentzündung oder bei einem Lungenkollaps (Atelektase) im oberen Lungenlappen der Fall ist. Abgeschwächt ist das Atemgeräusch entweder durch vergrößerte Übertragungsdistanz, wie dies bei Überblähung (z. B. Asthma und Emphysem) der Fall ist, oder durch Verstärkung der Dämpfungsfaktoren wie z. B. Pneumothorax, Pleuraerguss, Pleuraschwarte, Unterlappenatelektase der Fall ist.
Nicht zu verwechseln sind Atemgeräusche mit pulmonalen Nebengeräuschen.
Pulmonale Nebengeräusche
[Bearbeiten]Pulmonale Nebengeräusche entstehen bei Erkrankungen der Atemorgane oder von Organen, welche sich auf die Atmung auswirken. Die Einteilung erfolgt nach einer historisch begründeten Benennung, die sich an den Sektionsbefunden von Erkrankten orientierte.
Feuchte Geräusche
[Bearbeiten]Feuchte Geräusche sind Knistern und Rasseln (abgekürzt RG). Schleim und Sekretblasen lösen in Abhängigkeit von ihrer Konsistenz und der Lokalisation in den kleinen oder großen Atemwegen Geräusche aus, die wir im Alltag beim Öffnen einer Limonadendose als Geräusch der aufsteigenden und platzenden Bläschen hören (Knistern). Rasselnde Geräusche entstehen durch Sekrete in Luftröhre und Bronchien. Feuchte Rasselgeräusche werden auch als diskontinuierliche oder nicht musikalische Nebengeräusche bezeichnet.
Trockene Geräusche
[Bearbeiten]Trockene Geräusche sind
Verengungen von Atemwegen lösen eine beschleunigte Strömung aus, die hörbare Schwingungen der Luftsäule in den Atemwegen erzeugt. Trockene Rasselgeräusche werden auch als kontinuierliche oder musikalische Nebengeräusche bezeichnet.
- Stridor ist ein bei der Einatmung über der Luftröhre hörbares Strömungsgeräusch, das über den Mundraum nach außen fortgeleitet werden kann.
- Brummen ist ein niederfrequentes tiefes Geräusch, das durch unregelmäßige, wechselnde Beläge und flottierende Schleimfäden in den großen Atemwegen entsteht. Bläst man zwischen zwei nahe zusammengehaltene Blättern Papier, entsteht ein brummender Ton, der mit dem Versiegen des Atemstromes verstummt.
- Pfeifen ist ein hochfrequentes Geräusch, das durch hochgradige Verengungen der Atemwege durch Schleim oder Zusammenziehen von Atemwegen auftritt. Pfeifen entsteht im Alltag bei der quietschenden klingenden Entleerung eines Gases aus einem Reservoir mit einem engen Auslass.
- Giemen ist das orchestrale Zusammenklingen von Atemluft, die behindert durch verengte kleinste Atemwege (Bronchiolen) in die großen Atemwege entweicht.
Weblinks
[Bearbeiten]- http://e-learning.studmed.unibe.ch/lungenauskultation/index.htm
- http://www.lungenaerzte-im-netz.de/lin/lincontent/show.php3?id=146&nodeid=83 mit Klangbeispielen
Perkussion
[Bearbeiten]- Bei der Perkussion wird mit dem Finger der rechten Hand locker auf den Finger der linken Hand , welcher auf dem Patienten ruht geschlagen. Dabei wird über der gesunden Lunge der sonore Klopfschall erzeugt.
- Ist die Lunge überbläht, so entsteht der hypersonore Klopfschall, welcher tiefer und lauter als normal ist.
- Ist das das Lungengewebe durch Flüssigkeit verdrängt (Pleuraerguss, wächst dort ein solider Tumor, oder ist die Lunge infiltriert mit Eiter oder Flüssigkeit (Pneumonie), so ist in diesem Bereich eine Dämpfung festzustellen.
Ebenso ist der Bereich des Herzens als Dämpfung zu erkennen.
- Am Unterrand der Lunge kann man durch Perkussion in Ausatemstellung und anschliessende Perkussion in Einatemstellung die Verschieblichkeit und Lage der Lungengrenzen feststellen.
Laborwerte
[Bearbeiten]Blutgase Normalwerte
[Bearbeiten]Methode Einheit arteriell kapillär venös ph 7,36 - 7,44 7,36 - 7,44 7,36 - 7,40 BE mmol/l -2 bis +2 -2 bis +2 -2 bis +2 pCO2 mmHg 35 - 45 38 - 45 40 - 50 pO2 mmHg 90 - 100 > 80 35 - 45 SO% % 95 - 96 94 - 96 55 - 70
Lungenfunktion
[Bearbeiten]Bildgebung
[Bearbeiten]Röntgen Thorax
[Bearbeiten]Siehe Röntgen-Thorax
Ultraschall der Pleura und der Lunge
[Bearbeiten]Computertomografie der Lunge
[Bearbeiten]Kernspintomografie der Lunge
[Bearbeiten]Bronchoskopie
[Bearbeiten]BAL Bronchiallavage
[Bearbeiten]Die bronchoalveoläre Lavage ist ein medizinisches Verfahren zur Entnahme von Proben aus der Lunge, das im Rahmen einer Bronchoskopie angewendet wird. Es ist eine Spülung der tiefen Atemwege ( Luftröhre und Bronchien) mit 0,9 % Kochsalzlösung zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken. Der Name leitet sich von französisch lavage = Wäsche ab. Abgekürzt wird es mit BAL. Im Englischen spricht man auch tracheal wash.
Dabei werden beim Menschen 20 bis 50 ml 0,9%ige Kochsalzlösung in die Lunge eingegeben und anschließend wieder abgesaugt. In der abgesaugten Lösung befinden sich herausgespülte Zellen des Atemwegs-Epithels und des Immunsystems sowie eventuell Bakterien und andere Krankheitserreger. Das so gewonnene Material kann zytologisch untersucht werden, um beispielsweise Bronchialkarzinome zu diagnostizieren, oder einer bakteriologischen Untersuchung zur Bestimmung des spezifischen Krankheitserregers zugeführt werden. Weiterhin können Aussagen über die Organbeteiligung im Rahmen von Autoimmunerkrankungen (z. B. systemische Sklerodermie) getroffen werden. Hierzu ist ein negativer Erregernachweis bei vorhandenen Abwehrzellen (v. a. Leukozyten) wegweisend.
Die BAL braucht ein erfahrenes Untersuchungsteam und der Patient muß sediert werden. In der Intensivmedizin kann die BAL ziemlich einfach beim beatmeten Patienten durchgeführt werden.
Therapeutisch kann man die BAL zum Säubern der Atemwege nutzen.