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Mac-OS-Kompendium/ Einstieg in Mac OS X/ Finder

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Der Finder ist eines der wichtigsten Programme von Mac OS X. Er wird beim Anmelden des Benutzers als erstes gestartet und ist das letzte Programm, das beim Abmelden beendet wird. Das Icon des Finders, das lächelnde Gesicht ist gleichzeitig zu einem Erkennungszeichen für Mac OS X geworden.

Aufgaben des Finders

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Der Finder stellt die grafische Sicht auf das Dateisystem von Mac OS X bereit und ist somit vergleichbar mit dem Explorer unter Windows. Er ist auch für die Darstellung des Schreibtischs zuständig, etwa dem Anzeigen von Wechseldatenträgern. Dabei ist der Finder so aufgebaut, dass Teile des Dateisystems dem Nutzer nicht angezeigt werden, um zu verhindern, dass wichtige Dateien gelöscht werden beziehungsweise der Nutzer mit unrelevanten Dateien, die bestimmte Dienste erstellen und benötigen, verunsichert wird. Er ist eines der wenigen Programme, die sich nicht beenden lassen. Selbst wenn ein Anwender das Beenden des Finders erzwingt, wird dieser vom System automatisch neugestartet.

Fensteraufbau

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Standardmäßig besteht ein Finderfenster aus einer Symbolleiste, einer Seitenleiste und dem eigentlichen Fenster für den Inhalt des aktuellen Ordners. Darüber hinaus lässt sich der Finder so konfigurieren, dass eine Pfad- und Statusleiste eingeblendet werden. Dies ist über den Menüpunkt Darstellung möglich (Pfadleiste einblenden beziehungsweise Statusleiste einblenden).

Symbolleiste

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In der Symbolleiste sind einige häufig genutzte Funktionen, wie das Vor- und Zurückgehen oder Umschalten zwischen den unterschiedlichen Ansichten integriert. Hervorzuheben ist hier das Suchfeld am rechten Rand des Fensters. Über dieses lassen sich direkt Suchanfragen an Spotlight stellen, um Dateien zu finden. Vorteilhaft gegenüber der normalen Suche mit Spotlight sind die erweiterten Optionen. Diese werden eingeblendet, sobald mit dem Eintippen des Suchbegriffs begonnen wurde. Hier lässt sich zum Beispiel festlegen, ob nur der aktuelle Ordner oder das ganze System durchsucht werden sollen, ob nur nach bestimmten Dateien gesucht werden soll, wie etwa Bilder oder PDFs oder auch, wann das Dokument erstellt wurde.

Seitenleiste

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Hier lassen sich Verknüpfungen zu häufig genutzten Ordnern anlegen. Die Reihenfolge, in der Ordner angezeigt werden, kann jederzeit per Drag-and-Drop verändert werden. Außerdem werden hier angeschlossene Wechseldatenträger und verbundene Server angezeigt. Um einen Ordner hinzuzufügen, kann dieser bequem per Drag-and-Drop in der Seitenleiste abgelegt werden. Zum Entfernen kann dieser bis einschließlich „Snow Leopard“ (10.6) einfach aus der Seitenleiste gezogen werden. Seit „Lion“ (10.7) ist diese Art des Entfernens nicht mehr möglich. Zum Entfernen wird der Ordner in der Seitenleiste rechtsgeklickt und auf den Menüpunkt aus der Seitenleiste entfernen linksgeklickt.

Die Liste der Seitenleiste ist in 3 Bereiche unterteilt:

  • Favoriten - hier werden Ordner abgelegt
  • Freigabe - andere Macs, PCs und Server werden hier aufgelistet
  • Geräte - hier werden angeschlossene Datenträger angezeigt

Pfadleiste

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Die Pfadleiste befindet sich, falls aktiv, im unteren Teil des Hauptfensters. Hier wird der gesamte Pfad zum aktuellen Ordner angezeigt. Wie so vieles in Mac OS X sind auch die Ordner in der Pfadleiste Drag-and-Drop-fähig und können auch als Ziel für Drag-and-Drop fungieren. Soll zum Beispiel eine Datei in den übergeordneten Ordner verschoben werden, kann die Datei auf den entsprechenden Ordner in der Pfadleiste gezogen werden.

Statusleiste

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In der Statusleiste werden einige allgemeine Informationen angezeigt. Dazu zählen die Anzahl an ausgewählten Dateien (hier als Objekte bezeichnet), die Gesamtanzahl an Dateien im aktuellen Ordner und der verfügbare Speicherplatz. In der Symbolansicht wird in der rechten Ecke ein Schieberegler angezeigt, über den die Größe der Symbole einstellbar ist.

Sonderfunktionen

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Der Finder integriert darüber hinaus einige Sonderfunktionen, die das Arbeiten erleichtern.

Alias

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Eigentlich keine echte Sonderfunktion, helfen Alias dennoch bei der Organisation des Dateisystems. Ein Alias ist vergleichbar mit einer Verknüpfung unter Windows, das heißt es ist ein Verweis auf eine andere Datei. Sie können sich zum Beispiel ein Alias zu einem Ordner in ihrem Dokumenteordner auf den Desktop legen, um diesen schnell zu erreichen.

Intelligente Ordner

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Intelligente Ordner sind keine Ordner im normalen Sinne. Sie enthalten keine Dateien und es können Ihnen auch keine Dateien hinzugefügt werden. Es handelt sich bei ihnen um gespeicherte Spotlight-Suchabfragen. Sie werden in der Seitenleiste gespeichert und lassen sich von dort jederzeit aufrufen. Der „Inhalt“ eines intelligenten Ordners füllt sich erst beim Öffnen, das heißt, die Abfragen werden immer live durchgeführt.

Alle meine Dateien

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Hierbei handelt es sich um einen weiteren, sehr speziellen „Ordner“. Alle meine Dateien ist nichts weiter als ein vordefinierter Intelligenter Ordner. Hier werden alle Dateien des aktuellen Nutzers angezeigt, sortiert nach Art der Datei.

Brennordner

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In einem Brennordner werden Dateien gelegt, die auf CD oder DVD gebrannt werden sollen. Brennordner lassen sich an jeder Stelle im Dateisystem erstellen und verhalten sich wie normale Ordner mit dem Unterschied, dass unter der Symbolleiste eine kleine Leiste angezeigt wird, die einen Brennen'-Button beinhaltet.

Cover Flow in  Songbird

Cover Flow

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Cover Flow ist eine spezielle Ansicht im Finder. Dabei wird die Hauptansicht horizontal geteilt. Im oberen Bereich wird eine Vorschau der aktuellen Datei angezeigt. Diese ist in viele Fällen interaktiv. So können PDFs direkt in der Cover Flow Ansicht durchblättert oder Filme direkt angesehen werden. Im unteren Bereich ist der Inhalt des Ordners als Detailliste dargestellt.

QuickLook

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Zur schnellen Vorschau von Dateien ist QuickLook in den Finder integriert. Es ist zum Einen zuständig für die Darstellung der Miniaturen im Finder, kann aber auch größere Vorschauen darstellen. Dies wird mit der Leertaste aktiviert beziehungsweise deaktiviert. QuickLook kann eine Vielzahl von Dateien von Hause aus darstellen. Dazu zählen neben den Formaten bekannter Officeprodukte (wie Microsoft Office oder iWork) und Bildern auch Musik und Filme.

Die Darstellung weiterer Dateitypen lässt sich leicht über Plug-Ins hinzufügen. Ein Plug-In besteht aus einer Datei mit der Dateiendung .qlgenerator. Diese Datei muss nur in ~/Library/QuickLook/ (/Library/QuickLook/, um es für alle Benutzer auf dem Computer zur Verfügung zu stellen) kopiert werden. Sollte der Ordner QuickLook noch nicht vorhanden sein, muss er erstellt werden. Nach der Installation eines Plug-Ins muss entweder der Finder neu gestartet werden oder ein erneutes Laden aller Quicklook-Plug-Ins mittels des Kommandos "qlmanage -r" (ohne Anführungszeichen) im Terminal erzwungen werden.

Gelöscht wird ein Plug-In, indem es aus dem Verzeichnis gelöscht wird. Nach der Deinstallation eines Plug-Ins muss der Finder neu gestartet werden oder ein erneutes Laden aller Quicklook-Plug-Ins mittels des Kommandos "qlmanage -r" (ohne Anführungszeichen) im Terminal erzwungen werden. Es ist nicht notwendig, den Ordner wieder zu löschen.

Kommentare

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Kommentare sind Schlagworte für Dateien, nach denen mit Spotlight gesucht werden kann. Zum Zuweisen von Kommentaren muss das Infofenster einer Datei geöffnet werden. Dies ist erreichbar über Ablage Informationen, Rechtsklick und Informationen oder cmd + I. Hier lassen sich unter dem Punkt Kommentare mit Spotlight suchen: Schlagwörter hinzufügen und entfernen.

Etiketten

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Dateien im Finder können mit Etiketten versehen werden. Etiketten sind farbige Kennzeichen für Dateien und Ordner. Es gibt insgesamt 7 fest definierte Farben:

  • Rot
  • Orange
  • Gelb
  • Grün
  • Blau
  • Violett
  • Grau

Den Etiketten könne in den Einstellungen des Finders alternative Namen zugewiesen werden, nach denen dann per Spotlight gesucht werden kann. Somit lassen sich Dateien thematisch auch über normale Ordnerstrukturen hinaus zusammenfassen. Hinzufügen und Entfernen von Etiketten ist möglich über den Menüpunkt Ablage oder einen Rechtsklick auf die Datei.

Air Drop

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Seit „Lion“ (10.7) ist in den Finder eine einfache Form des Datenaustausch zwischen Macs integriert. Anstatt Netzwerkeinstellungen und Freigaben zu bearbeiten, können Daten direkt ausgetauscht werden. Dazu wird auf beiden Macs Air Drop in der Seitenleiste des Finders ausgewählt. Es öffnet sich eine Ansicht, in deren unterer Mitte das eigene Benutzersymbol dargestellt wird. Sobald die Ansicht aktiviert ist, sucht der Finder nach anderen Macs in der Umgebung, die ebenfalls Air Drop aktiviert haben. Diese werden in einem Halbkreis um das eigene Benutzersymbol angeordnet. Um einer anderen Person Dateien zu schicken, werden diese einfach auf das Benutzersymbol gezogen und der auftauchende Dialog bestätigt. Der anderen Person wird nun eine Anfrage geschickt. Wird diese angenommen, werden die Daten übertragen und im Downloadsordner des Empfängers gespeichert. Wird das Air Drop Fenster geschlossen, dann werden alle laufenden Übertragungen abgebrochen und der eigene Mac ist für andere nicht mehr sichtbar. Besonderheit an Air Drop ist dabei die Art und Weise, wie die Kommunikation stattfindet. Die Geräte können sich in unterschiedlichen WLANs befinden und dennoch laufen die Übertragungen, ohne die normale WLAN-Verbindung zu beeinflussen.

Datei- und Ordneroperationen

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  • Pfeiltasten: Navigation zwischen den Dateien und Ordnern
  • enter: Dateien/Ordner umbenennen
  • cmd + c: Dateien/Ordner kopieren
  • cmd + v: Dateien/Ordner einfügen
  • cmd + alt + v: Dateien/Ordner bewegen (seit Lion)
  • cmd + ↑: in den übergeordneten Ordner wechseln
  • cmd + ↓: in den ausgewählten Ordner wechseln, Datei öffnen
  • cmd + i: Anzeige der Dateiinformationen

Die von anderen Systemen bekannte Funktion „Ausschneiden und Einfügen“ ist seit Lion (10.7) auch im Finder vorhanden, funktioniert allerdings etwas anders. Erst beim Einfügen wird entschieden, ob die Datei beziehungsweise der Ordner kopiert (cmd + v, die Originaldatei bleibt vorhanden) oder verschoben (cmd + alt + v, die Originaldatei ist am Ursprungsort nicht mehr vorhanden) wird. Sollen mehrere Dateien kopiert oder verschoben werden, bietet es sich an, ein Fenster mit dem Ursprungs- und ein weiteres mit dem Zielordner zu öffnen und beide nebeneinander auf dem Bildschirm zu platzieren oder die Dateien mit shift oder cmd vorher auszuwählen.

Unterschiede zum Explorer (Windows XP)

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  • Ordner stehen nicht den übrigen Dateien voran, sondern sind alphabetisch eingeordnet.
  • Bis einschließlich Snow Leopard (10.6) ist es nicht möglich, Dateien auszuschneiden (hier muss das Ziel bekannt sein, und die Dateien müssen per „Drag & Drop“ verschoben werden). Mit Lion (10.7) wurde diese Funktion nachgereicht und ist unter dem Namen „Kopieren und Einsetzen“ bekannt
  • Wird ein Ordner in ein Verzeichnis kopiert, in dem bereits ein Ordner mit dem selben Namen vorhanden ist, so wird bis einschließlich „Snow Leopard“ (10.6) der alte Ordner unumkehrbar überschrieben.
  • Die Enter-Taste dient zum Umbenennen, geöffnet werden Dateien und Ordner durch Doppelklick, Rechtsklick und „Öffnen“, cmd + o oder durch cmd + ↓.
  • Neue Dateien lassen sich nicht im Finder anlegen. Sie müssen durch ein Programm gespeichert werden.
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