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Meerschweinchen: Krankheiten

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In diesem Kapitel geht darum, welche Krankheiten und Verletzungen für Meerschweinchen typisch sind und was man dagegen machen kann.

Viruserkrankungen

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Meerschweinchenlähme

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Allgemeines
Eine der schlimmsten Krankheiten überhaupt, die beim Meerschweinchen bekannt geworden sind, ist die Meerschweinchenlähme. Der einzige Schutz vor dieser Krankheit ist eine konsequente Einhaltung der Quarantänezeiten für jedes neue Meerschweinchen, welches in den Bestand aufgenommen werden soll.

Erreger
Der Erreger für die Meerschweinchenlähme ist bis heute noch nicht eindeutig nachgewiesen, es handelt sich aber aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Virus. Ursprünglich nahm man an, es handele sich hierbei um einen Retrovirus, aber auch Polioviren sind inzwischen in der Diskussion (mündl. Mitt. von Th. Göbel an Dr. Wenzel [1]).

Übertragungswege
Übertragen wird die Krankheit über Tröpfcheninfektion, Kot und direktem Kontakt zu kranken Meerschweinchen. Sind die Schleimhäute verletzt, soll auch eine Übertragung über das Maul möglich sein.

Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beträgt 9 - 23 Tage.

Symptome
Es gibt zwei Verlaufsformen der Meerschweinchenlähme. Das eine ist die sog. Schlucklähme, die andere Verlaufsform ist die klassische Verlaufsform. Bei beiden Verlaufsformen wird das Nervensystem zerstört.

Zur Schlucklähme kommt es wahrscheinlich, wenn durch Verletzungen der Mundschleimhaut Erreger über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Die Nerven zu den Kaumuskeln werden als erstes Befallen, eine Reizweiterleitung ist demzufolge nur noch eingeschränkt möglich. Das Meerschweinchen kann nicht mehr richtig kauen und Schlucken. Es sabbert, weil es das Maul nicht mehr richtig schließen kann. Futter fällt zur Seite aus dem Maul wieder raus, das Meerschweinchen versucht also zu fressen, kann aber nicht mehr richtig fressen. Schließlich stellt es das Fressen endgültig ein und verhungert.

Bei der klassischen Form sind die Hinterbeine als erstes betroffen, weil der Erreger Hirn und Rückenmarksnerven schädigt. Das Laufen wird schmerzhaft, die Hinterbeine werden immer mehr nachgezogen, bis sie schließlich vollständig gelähmt sind. Im Endstadium sind zusätzlich noch Mastdarm und Blase gelähmt. Auch bei der klassischen Verlaufsform wird oft das Fressen eingestellt.

Bei beiden Verlaufsformen tritt zusätzlich Fieber und offensichtliches Unwohlsein auf. Die Tiere kauern sich im Anfangsstadium in einer Ecke zusammen. Weiterhin treten Atembeschwerden auf, Zittern und krampfartige Zuckungen der Rücken-, Hals und Schultermuskulatur sind nach und nach zu beobachten.

Wird das Tier nicht eingeschläfert, tritt der Tod nach spätestens vier Wochen ein, bei der aktuten Verlaufsform zum Teil aber schon nach 2 - 10 Tagen.

Nachweis

Behandlung
Eine Behandlung ist nicht möglich, alle betroffenen Tiere sterben ohne Ausnahme. Wird Meerschweinchenlähme festgestellt, sollten die betroffenen Tiere eingeschläfert werden, um weitere Qualen zu verhindern.

Differentialdiagnose
Da es bei der Meerschweinchenlähme einfacher ist, ähnliche Krankheiten auszuschließen, sollte insbesondere bei Verdacht auf Meerschweinchenlähme sorgfältig alles, was zu ähnlicher Symptomatik führen kann, ausgeschlossen werden.

Folgende Krankheitsbilder können ähnliche Symptome wie die Meerschweinchenlähme aufweisen:

Vorbeugung
Nur über das Einhalten einer Quarantäne von drei Wochen bei neuen Tieren kann eine Einschleppung in den Bestand vermieden werden. Da eine Übertragung über Kleidung und Händen möglich ist, sollte nach Anfassen fremder Meerschweinchen und bevor man zu seinen eigenen Meerschweinchen geht, die Hände gründlich gewaschen werden und die Kleidung gewechselt werden. Nur wenn 100% eine Einschleppung in den Fremdbestand ausgeschlossen werden kann, brauchen diese enormen Sicherheitsmaßnahmen nicht stattfinden.

Ein besonderes Risiko sind Ausstellungen. Normalerweise wird jeder, der Rassemeerschweinchen ausstellt, ein eigenes Interesse daran haben, Quarantänezeiten und ähnliches exakt einzuhalten, damit eben keine Krankheiten eingeschleppt und über Ausstellungen verbreitet werden. Leider gibt es aber immer noch einige Aussteller, die die Gefährlichkeit der Seuchenverbreitung über Ausstellungen unterschätzen und so kranke Meerschweinchen mit auf die Ausstellung bringen. Die Ausstellungsleitung kann hier nur die Tiere von der Ausstellung ausschließen, welche sichtliche Krankheitsanzeichen aufweisen, ein mit Meerschweinchenlähme infiziertes Tier könnten sie innerhalb der Inkubationszeit nicht erkennen.

Unter den Ausstellungsbedingungen kann dies leicht zu einer einzigen Katastrophe führen, wenn die übrigen Ausstellungstiere durch ein infiziertes Tier angesteckt werden. Deshalb sollte auf Ausstellungen auf Abstand zu fremden Meerschweinchen geachtet werden. Es sind Ausstellungen zu bevorzugen, wo entweder der Aussteller selbst sein Tier zur Begutachtung tragen darf, oder wo Zuträger und Richter auf besondere Hygiene achten.

Quellen im Internet
Frau Meier.org

Literatur

Lymphozytäre Choriomeningitis

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Pocken

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Bakterielle Infektionen

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Yersiniose

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Lippengrind

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Lungenentzündung

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Tularämie

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Osteomyelitis

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Endoparasiten

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Kokzidiose

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Salmonellose

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Schiefhals

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Trematoden

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Bandwürmer

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Ektoparasiten

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Grabmilben

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rote Vogelmilbe

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Haarlinge

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Läuse

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Flöhe

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Zecken

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Fliegenmaden

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Hautpilz

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Magen-Darm-Erkrankungen

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Mangelerkrankungen

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Skorbut

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Calciummangel

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Eisenmangel

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Kieselsäuremangel

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Fettsäuremangel

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Vergiftungen

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Zahnfehlstellungen

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Skeletterkrankungen

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Osteodystrophie

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Osteoporose

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Arthrose

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Tumore

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Hormonstörungen

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Immunsystemerkrankungen

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Allergien

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Verletzungen

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Knochenbrüche

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Prellungen

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Ausrenkungen

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Wunden

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Abzesse

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Hyperkeratosen

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Ballenabszesse

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Sonstiges

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Critical Care

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Bird Bene Bac

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