Persisch: Einleitung

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Über die Persische Sprache[Bearbeiten]

Persisch ist eine indoiranische Sprache, die in Iran, Afghanistan, Tadschikistan und vielen anderen Ländern gesprochen wird. Es gibt bedeutende persischsprachige Gemeinden in Bahrain, Irak und in den USA. Persisch belegt mit ca. 70 Millionen den 17. Platz bei der Anzahl der Muttersprachler auf der Erde. Erstaunlich ist, dass sich die Sprache seit dem 11. Jahrhundert wenig verändert hat.

Persische Dialekte[Bearbeiten]

Es gibt viele persische Dialekte. Wer das Persische nur in Farsi und Dari teilen will, wird sich nicht nur mit Unterschieden in Schrift- und Gebrauchssprache auseinander setzen müssen. Es gibt in jeder größeren Stadt einen eigenen Dialekt, die sich von Region zu Region derart unterscheiden, dass umstritten ist, ob es sich um Dialekte oder unterschiedliche Sprachen handelt. Zur Dialektentwicklung tragen verschiedene Schriftsysteme bei.

Geschichte der Persischen Sprache[Bearbeiten]

Zur ausführlichen Geschichte der Persischen Sprache siehe auch: Persische Sprache in der Wikipedia.

Die Entwicklung der persischen Sprachen wird in drei Perioden gegliedert:

  • altpersisch (bis 100 v. Chr.)
  • mittelpersisch (100 v. Chr. bis etwa 900 n. Chr.)
  • neupersisch (ab 900 n. Chr).

Das Altpersische hat noch eine komplexere Grammatik mit bis zu sieben Kasus und drei Genera. Auch der Dualis ist neben Singular und Plural noch erhalten. Das Verbalsystem differenziert Imperfekt, Aorist und Perfekt.

Die für das Altpersische verwendete Keilschrift wurde eigens dafür erfunden und ist eine rechtsläufige gemischte Laut- und Silbenschrift. Überliefert sind vor allem Monumentalinschriften auf Felsen oder Gebäuden. Meist steht neben der altpersischen Version noch eine elamische und eine babylonische.

Mittelpersisch ist grammatisch einfacher als Altpersisch und wurde meist in einer Aramäischen Schrift aufgezeichnet. Es verlor nach der Eroberung Persiens durch die Araber an Bedeutung, doch wurde seine Literatur vielfach ins Arabische übersetzt.

Neupersisch entwickelte sich bis zum 9. Jahrhundert als internationale Standardsprache von Zentral- und Südwestasien. Das in hebräischer Schrift geschriebene Persisch-Jüdisch ist als frühestes Zeugnis der neupersischen Sprache von besonderer Bedeutung. Neupersisch besitzt parthische und mittelpersische Anteilen, so dass die nicht klar ist, ob Neupersisch direkt aus dem Mittelpersischen entstanden ist. Auch wenn die Sprache heute Persisch heißt, sind ihre Ursprünge nicht ausschließlich dem aus der Provinz Fars stammenden Altpersischen oder Mittelpersischen zuzuordnen. Da sich die Sprache in Zentralasien entwickelte, ist es wahrscheinlich, dass die ostiranischen Sprachen (Baktrisch, Parthisch, Sogdisch) diese Sprache erheblich beeinflusst haben. Die Anzahl parthischer und sogdischer Lehnwörter im modernen Neupersisch ist beträchtlich, aber im Kernbereich ist die ursprüngliche persische Basis immer noch erkennbar.

Dari ist die neupersische Schriftsprache, die sich als Schriftsprache im 9. Jahrhundert n. Chr. in den kulturellen Zentren der persischen Samaniden in Zentralasien entwickelte. Von dort aus verbreitete sie sich in ganz Persien. Der erste Autor der Literatur des Dari ist Rudaki. Im Gegensatz zum normalen Persisch handelt es sich bei Dari um die geschriebene Sprache, nicht um die gesprochene Sprache.