Radiologie: CT: CT-Abdomen
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Technik
[Bearbeiten]Es gibt fünf verschiedene CT-Untersuchungstechniken des Bauches: nativ, arterielle Phase, portalvenöse Phase, spätvenöse Phase und Ausscheidungsphase. Diese Untersuchungstechniken können je nach Fragestellung mit einander kombiniert werden. Eine Standardtechnik ist die Durchführung einer arteriellen Phase des Oberbauches und einer portalvenösen Phase des gesamten Abdomens.
Die arterielle Phase
[Bearbeiten]Die arterielle Organphase ist notwendig um bestimmte Lebertumore und um suspekte Herde im Pankreas zu detektieren. Zum Beispiel nehmen hepatozelluläre Karzinome früharteriell Kontrastmittel auf. Im Pankreas lassen sich suspekte herde oft nur in dieser Phase sehen. Jeder vermeht oder vermindert Kontrastmittelaufnehmende Herd im Pankreas ist suspekt.
Übersicht
[Bearbeiten]Technik | Anwendung |
---|---|
nativ | Nebennieren, Nierentumor, Nierenbeckensteine, Pankreas |
arteriell | HCC, sonstige Lebertumore, Pankreastumore |
portalvenös | Standardtechnik |
spätvenös | Leberhämangiome |
Ausscheidung | Nebennierentumor, unklare Harnwege |
Befundung
[Bearbeiten]Normalbefund
[Bearbeiten]Normale Darstellung der mitangeschnittenen basalen Lungenabschnitte. Kein Pleuraerguß. Kein Perikarderguß. Homogenes Leberparenchym. Gallenblase ohne Nachweis von Konkrementen. Kein Nachweis erweiterter intra- oder extrahepatischer Gallenwege. Pankreas scharf abgrenzbar. Nebennieren beidseits unauffällig. Nieren beidseits normal groß. Keine Zeichen einer Harnabflussstörung. Milz nicht vergrößert. Normale Weite der abdominalen Gefäße. Kein Nachweis pathologisch vergrößerter intraabdominaler Lymphknoten. Unauffällige Darstellung des kontrastieren Verdauungstraktes.
Befundungsschema
[Bearbeiten]Lunge/Herz
[Bearbeiten]Die Basalen Lungenabschnitte werden in einer abdominalen CT automatisch miterfasst. Diese Bereiche sollte man sich im Lungenfenster anschauen um Lungenrundherde nicht zu übersehen. Ausserdem können Pleuraergüße und Perikardergüsse gut gesehen werden.
Tipp: Auch das restliche Abdomen sollte man einmal im Lungenfenster durchmustern. So lässt sich freie oder retroperitoneale Luft zuverlässig entdecken. Insbesondere retroperitoneal gelegene Luft kann ansonsten leicht übersehen werden, da sich diese nicht unter der Bauchdecke sammelt, sondern z.B. in der Mesenterialwurzel, im Milzhilus oder im Bereich der V. cava oder der Aorta zur Darstellung kommen kann. Z. B. Nach koloskopischen Polypektomien lässt sich relativ häufig freie retroperitoneale Luft nachweisen.
Leber
[Bearbeiten]Hämangiom
[Bearbeiten]Leberhämangiome zeichnen sich häufig durch eine langsame Kontrastmittelaufnahme aus und lassen sich dadurch von anderen Lebertumoren unterscheiden. Späte Phasen z.B. nach 3 - 15 min post i.V. KM sind für die Diagnostik sinnvoll.
Pankreas
[Bearbeiten]Jedes unklare vermehrt oder vermindert Kontrastmittel aufnehmende Areal im Pankreas ist als suspekt zu betrachten.
Viele Tumoren des Pankreas lassen sich nur in der arteriellen Kontrastmittelphase abgrenzen.
Zur Unterscheidung der Pars descendens duodeni vom Pankreaskopf lässt man den Patienten, bei der Frage nach einem Pankreastumor, idealerweise vor der Untersuchung Wasser ohne Kontrastmittel trinken.
Insulinom
[Bearbeiten]Insulinome lassen sich vom Pankreasgewebe durch eine früharterielle KM Anreicherung unterscheiden. In der nativen oder venösen Organphase gibt es keinen Dichteunterschied zum Pankreasgewebe.
Niere
[Bearbeiten]Harnstau
[Bearbeiten]Zur Differenzierung zwischen einem Harnstau und parapelvinen Nierenzysten eignet sich die Durchführung einer zusätzlichen Spirale über die Nieren ca. 10 min nach i.V. Kontrastmittelgabe. Parapelvine Zysten nehmen dann kein Kontrastmittel auf.
Der Harnstau lässt sich sonografisch in 4 Grade unterteilen:
Harnstau Grad I: entspricht einer Dilatation nur des Nierenbecken. Zur Verlaufsbeurteilung empfiehlt sich die Ausmessung der echofreien Ausdehnung in Nierenlängsachse. Differentialdiagnostisch muss an ein ampulläres Nierenbecken gedacht werden.
Harnstau Grad II: hier findet sich eine Dilatation sowohl von Pyelon als auch Nierenkelchen – das Parenchym ist noch normal. Zur Verlaufsbeurteilung sollten Kelch- und Pyelonweiten ausgemessen werden.
Harnstau Grad III: zur II.-gradigen Stauung kommt noch eine beginnende Parenchymverschmälerung hinzu.
Harnstau Grad IV: die Maximalvariante des Harnstaus zeigt sich in einem kompletten Verlust des Nierenparenchyms – die hydronephrotische Sackniere.