Religionskritik: Gewalt

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Zitat Voltaire:

Was sollte man einem Menschen antworten, 
der einem sagt, er gehorche lieber Gott als den Menschen, 
und der sich infolgedessen sicher ist, 
den Himmel zu verdienen, wenn er einen erdrosselt?" 
1914 standen auf den Koppelschlössern der deutschen Soldaten die Worte Gott mit uns
Schild an  Bahnlinie Kalka-Shimla

Religiös motivierte Gewalttaten Übersicht[Bearbeiten]

  • Religionskrieg
  • Kreuzzüge
  • Inquisition
  • Hexenverfolgungen
  • Zwangsmissionierungen
  • Judenverfolgung und Verfolgung anderer religiöser Minderheiten
  • Unterstützung von Diktaturen
  • Steinigungen
  • Bestrafung wegen Verletzung von Bekleidungsvorschriften
  • strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen


Wie kann man Kriege verhindern ? Eine praktische politische Bedienungsanleitung[Bearbeiten]

Kriege gibt es aus religiösen und nichtreligiösen Gründen. Natürlich kann man für den Frieden beten. Viel wichtiger ist es aber politisch praktische Ideen zu entwickeln, um das Problem der Kriege, Bürgerkriege und unkontrollierten Gewaltanwendung durch Menschen in den Griff zu bekommen. Es ist dazu vor allem notwendig, daß die Waffenindustrie weltweit eine Versicherung gründet, die für die Schäden aufkommt, die durch den Gebrauch ihrer Produkte entstehen. Dies wäre ein entscheidender Schritt zur Friedenssicherung. Erst wenn der Waffeneinsatz teuer wird, wird der Gebrauch zurückgehen. Diese Waffenversicherung muß auch bei Kriegseinsätzen von Waffen zahlen. Auch die Waffenindustrie selbst hat an so einer Versicherung ein Interesse, da sie auf diese Weise aus der Ecke der moralisch verwerflichen Industriezweige herauskommt.

In der Zeit der Industrialisierung kam es im 19.Jahrhundert zu einem drastischen Rückgang der Berufskrankheiten als Berufsgenossenschaften gegründet wurden, die für die Berufsunfälle und Krankheiten zahlen mußten. Mit Religion hatte das zwar nichts zu tun, aber es ist ein Beispiel dafür, wie man Probleme lösen kann, die viel menschliches Leid verursachen können und die zunächst als unlösbar erscheinen.

Mission[Bearbeiten]

Kreuzzüge und andere Gewaltanwendungen in der Geschichte des Christentums[Bearbeiten]

  • Beginnend im Jahr 1096 kommt es zu den  Kreuzügen mit dem Ziel der Befreiung Jerusalems und des heiligen Landes von Nichtchristen.
  • ab 1492 Kolonisierung und Christianisierung Amerikas
  • Ende 15. Jh. die Einführung der  Inquisition
    • 1481 Verbrennungen von 12000 Juden in Spanien
  • 1484 erste päpstliche „Hexenbulle“ und anschließender jahrhundertelanger  Hexenverfolgung mit geschätzt 100000 meist weiblichen Opfern.
  • 1618 - 48  Dreißigjähriger Krieg zwischen Katholiken und Protestanten

Gewalt in der Bibel[Bearbeiten]

Zitate[Bearbeiten]

Dtn 7,1 Wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land geführt hat, in das du jetzt hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, wenn er dir viele Völker aus dem Weg räumt - Hetiter, Girgaschiter und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die zahlreicher und mächtiger sind als du -,

Dtn 7,2 wenn der Herr, dein Gott, sie dir ausliefert und du sie schlägst, dann sollst du sie der Vernichtung weihen. Du sollst keinen Vertrag mit ihnen schließen, sie nicht verschonen

Dtn 7,3 und dich nicht mit ihnen verschwägern. Deine Tochter gib nicht seinem Sohn und nimm seine Tochter nicht für deinen Sohn!

Dtn 7,5 Ihr sollt ihre Altäre niederreißen, ihre Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfähle umhauen und ihre Götterbilder im Feuer verbrennen.


Mt 10, 34-39 34 Denkt nicht, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Ich bin gekommen, den Sohn mit seinem Vater zu entzweien, die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; 36 die eigenen Angehörigen werden zu Feinden. 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. Wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. 38 Und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. 39 Wer sein Leben festhalten will, wird es verlieren. Wer sein Leben aber wegen mir verliert, der wird es finden.

Lk 12:49-53 Ich bin gekommen um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen. (...) Meint ihr ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden sondern Spaltung. (...)

Lk 22:35-38 Wer aber kein Geld hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich Schwert kaufen.

Lk 19:27 (aus dem Gleichnis vom anvertrauten Geld):
Doch meine Feinde, die nicht wollten, daß ich ihr König werde; bringt sie her, und tötet sie vor meinen Augen. (Zitat des fingierten Königs)

Lk 14:26 Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwester ja sogar sein Leben haßt, dann kann er nicht mein Jünger sein.

Offenbarung 19:11 Dann sah ich den Himmel offen, […] da war ein weißes Pferd, […] der auf ihm saß, heißt „Der Treue und Wahrhaftige“; gerecht richtet er und führt er Krieg. […] Bekleidet war er mit einem blutgetränkten Gewand; und sein Name heißt „Das Wort Gottes“. […] Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert; mit ihm wird er die Völker schlagen.  Offenbarung; Offenbarung 19,13 (EU);  Offenbarung

Joel 4:9 Ruft den  Heiligen Krieg aus. -  Joel

Links[Bearbeiten]

Gewalt im Koran[Bearbeiten]

Mohammed hat in der expansiven Zeit des Islam Gewalt gegen Unschuldige angewendet, um seinen Glauben zu verbreiteten. So hat er die Dattelpalmen fällen lassen, um die ungefügige Bevölkerung auszuhungern. Diese Tradition der Gewalttätigkeit hat sich leider bis heute in einigen Teilen des Islams erhalten.

Besonders aufgewiegelt werden die Muslime von einigen Predigern, die ihre Botschaft in manchen Moscheen Europas und Arabiens ungestört verbreiten können. Wenn man die Rekrutierung von leicht verführbaren Jugendlichen für den Dschihad unterbinden will,

  • muß man diese Haßprediger wegen Volksverhetzung anklagen und stoppen,
  • die familiären Bindungen der arabischen Familien stärken und
  • den vielen jungen Menschen in Arabien und Europa ohne Arbeit und Aufgabe wieder bessere Chancen für ihre Zukunft bieten.

Zitate aus dem Koran[Bearbeiten]

Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo immer ihr sie findet. siehe  Schwertvers

Sure 2, Vers 191: Und erschlagt sie (die Ungläubigen), wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben; denn Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Totschlag. ...

Sure 2, Vers 193: Und bekämpfet sie, bis die Verführung (zum Unglauben) aufgehört hat, und der Glaube an Allah da ist. ...

Sure 2, Vers 216: Vorgeschrieben ist euch der Kampf, doch ist er euch ein Abscheu. Aber vielleicht verabscheut ihr ein Ding, das gut für euch ist, und vielleicht liebt ihr ein Ding, das schlecht für euch ist; und Allah weiß, ihr aber wisset nicht.

Sure 4, Vers 74: Und so soll kämpfen in Allahs Weg, wer das irdische Leben verkauft für das Jenseits. Und wer da kämpft in Allahs Weg, falle er oder siege er, wahrlich dem geben wir gewaltigen Lohn.

Sure 4, Vers 76: Wer da glaubt, kämpft in Allahs Weg, und wer da nicht glaubt, kämpft im Weg des Tagut. So bekämpfet des Satans Freunde. Siehe, des Satans List ist schwach. Sure 4, Vers 84: So kämpfe in Allahs Weg; nur du sollst (dazu) gezwungen werden; und sporne die Gläubigen an. ...

Sure 4, Vers 89: Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und dass ihr ihnen gleich seid. Nehmet aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer.

Sure 4, Vers 92: Ein Gläubiger darf keinen Gläubigen töten, es sei denn aus Versehen; und wer einen Gläubigen aus Versehen tötet, der soll einen gläubigen Gefangenen befreien, ...

Sure 5, Vers 52: Oh Gläubige, nehmt weder Juden noch Christen zu Freunden. Sure 3, Vers 118 : Oh ihr, die ihr glaubt schließet keine Freundschaft außer mit euch. ... Sure 8, Vers 12: ... Wahrlich in die Herzen der Ungläubigen werfe ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab. Sure 8, Vers 39: Und kämpfet wider sie, bis kein Bürgerkrieg mehr ist und bis alles an Allah glaubt.. Sure 8, Vers 41: Und wisset, wenn ihr etwas erbeutet, so gehört der fünfte Teil davon Allah und dem Gesandten und Verwandten und... Sure 8, Vers 60: So rüstet wider sie, was ihr vermögt an Kräften und Rossehaufen, damit in Schrecken zu setzen Allahs Feind und euern Feind und andre außer ihnen, die ihr nicht kennt, Allah aber kennt.

Sure 9, Vers 5: Sind aber die heiligen Monate verflossen, so erschlaget die Götzendiener, wo ihr sie findet, und packet sie und belagert sie und lauert ihnen in jedem Hinterhalt auf. So sie jedoch bereuen und das Gebet verrichten und die Armensteuer zahlen, so lasst sie ihres Weges ziehen. Siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig. Sure 9, Vers 5: Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf! ...

Sure 9, Vers 111: Siehe, Allah hat von den Gläubigen ihr Leben und ihr Gut für das Paradies erkauft. Sie sollen kämpfen in Allahs Weg und töten und getötet werden. ... Freut euch daher des Geschäfts, das ihr abgeschlossen habt; und das ist die große Glückseligkeit. Sure 9, Vers 111: Gott hat den Gläubigen ihre Person und ihr Vermögen dafür abgekauft, dass sie das Paradies haben sollen. Nun müssen sie um Gottes willen kämpfen und dabei töten oder den Tod erleiden. ... Freut euch über euren Handel, den ihr mit ihm abgeschlossen habt indem ihr eure Person und euer Vermögen gegen das Paradies eingetauscht habt! Das ist dann das große Glück.

Sure 9, Vers 41: Ziehet aus, leicht und schwer, und eifert mit Gut und Blut in Allahs Weg.

Sure 9, Vers 52: Sprich: ‘;Erwartet ihr (die Ungläubigen) etwa, dass uns nicht eins der beiden schönsten Dinge treffen wird (Sieg oder Märtyrertod)?’ Und wir erwarten von euch (den Ungläubigen), dass euch Allah mit einer Strafe treffen wird, sei es von Ihm oder durch unsere Hand. Und so wartet; siehe wir warten mit euch.

Sure 61 “Die Schlachtordnung”, Vers 3 u. 4 : Großen Hass erzeugt es bei Allah, dass ihr sprecht, was ihr nicht tut. Siehe Allah liebt die, welche in seinem Weg in Schlachtordnung kämpfen, als wären sie ein gefestigter Bau.

Sure 4, Vers 104: Und erlahmet nicht in der Verfolgung des Volkes (der Ungläubigen); leidet ihr, so leiden sie, wie ihr leidet.

Sure 47, Vers 35: Werdet daher nicht matt und ladet nicht ein zum Frieden, während ihr die Oberhand habt; ...

Sure 5, Vers 38 (42): Und der Dieb und die Diebin, schneidet ihnen ihre Hände ab als Lohn für ihre Taten. (Dies ist) ein Exempel von Allah, und Allah ist mächtig und weise.

Links[Bearbeiten]

Religionsfreiheit[Bearbeiten]

Selbstmordattentate[Bearbeiten]

Siehe  Selbstmordattentat

Ehrenmord[Bearbeiten]

Siehe  Ehrenmord

neuzeitliche Religionskonflikte[Bearbeiten]

Irland[Bearbeiten]

Katholische gegen Protestanten, siehe  Nordirlandkonflikt

Libanon[Bearbeiten]

Christen gegen Moslems

ehemaliges Jugoslawien[Bearbeiten]

orthodoxe Christen gegen Moslems

Indien[Bearbeiten]

Sikkhs, Hinduisten gegen Buddhisten und Moslems

Nigeria[Bearbeiten]

Moslems gegen Christen

Türkei[Bearbeiten]

Siehe zb  Pogrom von Istanbul Türkische Moslems gegen griechisch-orthodoxe Christen.

Irak[Bearbeiten]

  • Sunniten gegen Schiiten
  • Sunniten gegen Jesiden
  • Sunniten gegen Christen

Syrien[Bearbeiten]

Sunniten gegen Schiiten

Steinigungen[Bearbeiten]

Rembrandt: Steinigung des Hl. Stephan, 1506

Die Steinigung (lat. lapidatio) ist eine besonders grausame Art der Hinrichtung, die für viele Gesellschaften des Altertums bezeugt ist und in einigen islamischen Staaten, beispielsweise im Iran oder auch in Teilen Afghanistans, noch heute praktiziert wird. Dazu finden sich Leute zusammen, die meist nach einem Urteil eines Rechtsorgans den bis zur Hüfte oder unter die Brust eingegrabenen Verurteilten durch Steinwürfe töten. Frauen sind heute von dieser Hinrichtungsart weit häufiger betroffen als Männer. In Afrika ist Steinigung ebenfalls ein verbreitetes Mittel der Lynchjustiz. Hier sind Diebe und als Hexen beschuldigte betroffen.


Judentum[Bearbeiten]

Bei den Hebräern des Altertums war die Steinigung die typische Vollzugsform für die Todesstrafe. Sie galt als härteste Form der Bestrafung und wurde bei folgenden Vergehen verhängt:

  • Gotteslästerung (3 Mose 24,16),
  • Götzendienst (z. B. 5 Mose 17,5),
  • Sabbatschändung (4 Mose 15,35f.),
  • Wahrsagerei (3 Mose 20,27),
  • Übertretung eines Tabugebotes (Josua 7, 25),
  • Ehebruch (Deuteronomium/Debarijm 22,22 und
  • Ungehorsam gegenüber den Eltern (5 Mose 21,21)

Bemerkenswert ist, dass diese harte Bestrafung gerade für Vergehen gegen die Religion und Sittlichkeit geübt wurde und nicht gegen Verbrechen im heutigen Verständnis. Instruktiv ist hierfür  3. Buch Mose 24,14, an welcher Stelle Gott selbst zu Mose spricht:

Lass den Flucher, der den Namen des Herrn missbrauchte, 
vor das Lager hinausführen, und alle, die es gehört haben, 
sollen die Hände auf sein Haupt stützen, 
und dann soll ihn die ganze Gemeinde steinigen.

Weitere Beispiele finden 4. Buch Mose 14,10 und 5. Buch Mose 13,11; 17,5 und 22,21, wo die Steinigung für eine Frau verordnet wird, die beim Eheschluss nicht mehr Jungfrau war. Neben der gesetzlich geregelten Form der Steinigung existierte schon von jeher auch die Steinigung als Lynchjustiz einer aufgebrachten Menge. So wurden Moses und  Aaron von den Israeliten mit der Steinigung bedroht, als diese sie in das "Gelobte Land" führen wollten (4 Mose 14, 10).

Im talmudischen Judentum wird die Steinigung in der  Mischna (Traktat Sanhedrin 7) ausführlich erörtert:

VII 4 (a) Diese werden gesteinigt: Wer seiner Mutter beiwohnt, der Frau des Vaters, der Schwiegertochter, einem Mann oder einem Vieh beiwohnt, oder eine Frau, die einem Vieh beiwohnt, und ein Lästerer, wer Götzendienst treibt, wer von seinem Samen dem Moloch gibt, ein Totenbeschwörer, ein Wahrsager, wer den Sabbat entweiht, wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wer einem verlobten Mädchen beiwohnt, ein Verlocker, ein Verführer zum Götzendienst, ein Zauberer und ein unbändiger oder widerspenstiger Sohn.

Die Durchführung erfolgte, in dem man den Verurteilten von einer Mauer oder einem Felsen rücklings hinabstieß. War er dann noch nicht tot, warf der erste Zeuge einen Stein nach ihm, danach der zweite und schließlich die ganze Gemeinde, bis er tot war. Danach wurde das Opfer noch aufgehängt und zur Schau gestellt.

Steinigung im Neuen Testament[Bearbeiten]

Zur Zeit der Abfassung des Neuen Testaments scheint die Steinigung – auch außerhalb der Vorschriften des mosaischen Gesetzes – eine übliche Art der Hinrichtung gewesen zu sein, die öfters erwähnt wird (Mt 21,35; 23,37; Lk 20,6): Jesus selbst riskiert, einer Steinigung zum Opfer zu fallen (Joh 10,31).  Stephanus wird, vom Sanhedrin zum Tode verurteilt, vor der Stadt gesteinigt (Apg 7,59). Paulus wurde in Lystra vom Mob gesteinigt, überlebte jedoch (Apg 14,19).

In Joh 8,1-11 wird berichtet, dass Jesus eine Ehebrecherin vor der Steinigung rettet, indem er die in Lev 20,10 und Dtn 17,6-7 festgesetzten Hürden (die beiden Ankläger sollen anfangen, Steine zu werfen) erschwert:

Wer von euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein auf sie (Joh 8,7).

Steinigung im Islam[Bearbeiten]

Heute findet die Steinigung noch in bestimmten islamisch geprägten Regionen und Ländern Anwendung. Nach der  Schari'a kann die Steinigung zur Bestrafung nur eines der so genannten  Hadd-Vergehen verhängt werden, nämlich einvernehmlichem Geschlechtsverkehr von zwei Personen, die mit anderen verheiratet sind oder waren. Die Verurteilung kann auf Grund eines Geständnisses oder der Aussage von mindestens vier männlichen Zeugen erfolgen, wenn diese behaupten, dass sie beim Geschlechtsakt unmittelbar dabei waren. Da nach islamischem Recht Zeugenaussagen von Frauen weit weniger schwer wiegen als die von Männern und zudem von zwei Männern bestätigt werden müssen, werden Frauen weitaus häufiger wegen Ehebruchs angeklagt und zum Tod durch Steinigung verurteilt als Männer.

Während manche Länder die Steinigung einführen wollen oder erst kürzlich eingeführt haben (z. B. der islamisch geprägte Norden Nigerias), sind in anderen Ländern Bestrebungen im Gange, die Steinigung durch andere Hinrichtungsmethoden zu ersetzen. Gemäß § 83 des iranischen Strafgesetzbuches ist die Todesstrafe durch Steinigung bei Ehebruch vorgeschrieben, wenn ein verheirateter Mann oder eine verheiratete Frau daran beteiligt waren. Im Berichtsjahr 2003 wurde im Iran an mindestens zwei Personen die Steinigung vollzogen. Dabei wurden die Opfer der Hinrichtung bis zu den Knien im Erdboden eingegraben und komplett mit einem undurchsichtigen Tuch verhüllt. Die Steine durften nicht größer als die werfende Hand sein, um den Tod des oder der Verurteilten hinauszuzögern. Die bisher letzte im Iran dokumentierte Steinigung fand laut  Amnesty International am 5. Juli 2007 statt. Eine Initiative zur Abschaffung der Todesstrafe erklärte, ein Mann sei in Aghche-kand, einem Dorf außerhalb von Takestan, zu Tode gesteinigt worden.

Internationales Aufsehen erregte der Fall von  Amina Lawal, die im Jahre 2002 in Nigeria von einem Scharia-Gericht zur Steinigung verurteilt wurde, sowie die Steinigung der tunesischstämmigen  Ghofrane Haddaoui durch zwei Landsleute in Frankreich im Jahre 2004.

Weitere Steinigungen[Bearbeiten]

Ein berühmtes Opfer der Steinigung war der Azteken-Kaiser  Moctezuma II. Bekannt aus dem Mittelalter ist die Steinigung des  Ansverus bei Ratzeburg.

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Steinigung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten]

↑ a b http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/AlleDok/D3D10CFDFC90C568C125731400567FF4?Open

Zitate[Bearbeiten]

 Joann Sfar Friends from the whole world, thank you for #prayforParis, but we don’t need more religion! Our faith goes to music ! Kisses! Life! Champagne and joy! #ParisisaboutLife.

Literatur[Bearbeiten]

  • Jung, deutsch, Taliban
    • Wolf Schmidt (Autor)
      • wie wird man Gotteskrieger ? Das Buch zeigt dazu viele Beispiele auf.
  • Wurzeln der Gewalt in Bibel und Christentum. Mit einem Seitenblick auf Wurzeln der Gewalt im Koran und im tibetischen Buddhismus
    • Taschenbuch – 1. Mai 2003
      • von Hannes Müller (Autor)
  • Die Gewalt des einen Gottes. Die Monotheismusdebatte zwischen Jan Assmann, Micha Brumlik, Rolf Schieder, Peter Sloterdijk und anderen
    • Rolf Schieder

Links[Bearbeiten]