Schlangenbuch für Kinder: Der Königspython
Der Königspython (wissenschaftlich Python regius) ist eine Schlangenart, die zu den Pythons gehört. Man nennt ihn auf englisch auch Ball Python, da er sich bei Gefahr oft zu der Form eines Balles zusammenrollt und seinen Kopf durch die Schlingen seines Körpers schützt. Die Art wurde 1802 von dem englischen Naturforscher George Shaw als Boa regia (lateinisch Königsschlange) beschrieben.
Beschreibung
[Bearbeiten]Königspythons sind die kleinsten Pythons überhaupt, erwachsene Tiere haben meist Kopf-Rumpf-Längen von einem bis 1,50 Meter und erreichen maximal 2 m Gesamtlänge. Das Gewicht beträgt 1-2 kg. So hatten Weibchen im afrikanischen Land Togo eine durchschnittliche Kopf-Rumpf-Länge von 116 cm und wogen 1235 g.[1] Weibchen werden größer und schwerer als Männchen; in Togo waren geschlechtsreife Weibchen mindestens 95 cm lang (Kopf-Rumpf-Länge).[2]
Der Körper ist kräftig, der Schwanz ist kurz. Der kegelförmige Kopf ist deutlich vom Hals abgesetzt. Die Grundfarbe des Körpers ist hell- bis dunkelbraun. Über die Rückenmitte verläuft ein mehr oder weniger ununterbrochenes Band großer, gelblich brauner bis beigebrauner, runder oder langgezogener Flecken. An den Flanken weist die Art ebenfalls große runde oder langovale, meist hell gerandete Flecken auf; häufig mit einem dunklen Zentrum. Am Kopf gibt es einen hellen, breiten Augenstreif von den Nasenöffnungen bis zum Hinterkopf; darunter schließt ein schwarzbraunes Band an, das bis zum Schnauzenwinkel reicht. Dieses wird hinter dem Auge durch ein weiteres helles Band nach unten begrenzt. Die Bauchseite ist cremefarben.
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten]Der Königspython ist über weite Teile Westafrikas und Zentralafrikas verbreitet. Die Schlange kommt in den Ländern Senegal, Sierra Leone, Gambia, Elfenbeinküste, Burkina Faso, Ghana, Togo, Benin, Nigeria und Kamerun; Kongo, Uganda und Sudan vor.
Die Art gilt hinsichtlich ihrer Habitatwahl als Generalist und besiedelt den geschlossenen Tropischen Regenwald ebenso wie Savannen und landwirtschaftlich genutzte Gebiete.[3]
Lebensweise
[Bearbeiten]Die Art ist dämmerungs- und nachtaktiv. Den Tag verbringen Königspythons in Verstecken, oft in Termitenhügeln oder Nagerbauten. Jungtiere klettern gern, ältere Königspythons wohnen meist am Boden.
Nahrung
[Bearbeiten]Bisher ist bekannt, dass Königspythons sich ausschließlich von kleinen Säugetieren und Vögeln ernähren.
Fortpflanzung
[Bearbeiten]Königspythons legen 5-10 Eier, die Eier werden in Bauten von Nagern oder Schildkröten abgelegt. Eier von Wildfängen waren cremeweiß, wogen im Mittel 86 g und maßen im Mittel 6,9 x 4,2 cm.[4] Nach der Eiablage rollt sich das Weibchen auf den Eiern zusammen und sorgt durch Muskelzittern für gleichmäßige Temperaturen zwischen 30 und 31°C.[5]
Gefährdung
[Bearbeiten]Königspythons werden in großen Mengen zur Ledergewinnung, zum Verzehr und für die Terrarienhaltung gefangen.
Aufgrund ihrer geringen Reproduktion wird diese massive Nutzung als zunehmend bedrohlich für den Fortbestand der Art angesehen.
Königspythons werden, weil sie günstig zu kaufen sind und wegen ihrer Schönheit und geringen Größe sehr häufig gehalten, sind aber als Pfleglinge keineswegs unproblematisch. In Gefangenschaft treten häufig Maulfäule, Lungenerkrankungen und durch Bakterien oder andere kleine Tiere verursachte Krankheiten auf. Häufig weigern sich Königspythons, in Gefangenschaft etwas zu fressen.
Quellen
[Bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ Aubret, F., X. Bonnet, R. Shine & S. Maumelat: Clutch size manipulation, hatching success and offspring phenotype in the ball python (Python regius). Biological Journal of the Linnean Society 78 (2); 2003: S. 263–272. doi:10.1046/j.1095-8312.2003.00169.x
- ↑ Aubret, F. X. Bonnet, M. Harris and S Maumelat: Sex Differences in Body Size and Ectoparasite Load in the Ball Python, Python regius. Journal of Herpetology 39, Heft 2; 2005: S. 315–320
- ↑ vgl. z. B. Akani, Godfrey C., Ikomah F. Barieenee, Dario Capizzi and Luca Luiselli: Snake communities of moist rainforest and derived savanna sites of Nigeria: biodiversity patterns and conservation priorities. Biodiversity and Conservation 8, Heft 5; 1999: S. 629-642. DOI 10.1023/A:1008849702810
- ↑ Ellis, T. M. & Mark A. Chappell: Metabolism, temperature relations, maternal behavior, and reproductive energetics in the ball python (Python regius). Journal of Comparative Physiology B: Biochemical, Systemic, and Environmental Physiology 157, Heft 3; 1987: S. 393-402. DOI 10.1007/BF00693366
- ↑ Aubret, F., X. Bonnet, R. Shine & S. Maumelat: Clutch size manipulation, hatching success and offspring phenotype in the ball python (Python regius). Biological Journal of the Linnean Society 78 (2); 2003: S. 263–272. doi:10.1046/j.1095-8312.2003.00169.x