Schusswaffen: Kapitel 2
Thompson
[Bearbeiten]Die Thompson-Maschinenpistole, auch Thompson A1 oder Tommy gun genannt, war eine amerikanische Maschinenpistole, die während der Zeit der Prohibition berühmt wurde. Echte Gangster nannten die Tommy gun die "Chicago-Schreibmaschine" und schätzten sie aufgrund ihrer kompakten Größe und hohen Feuerrate.
Als sie während des Ersten Weltkriegs von General John T. Thompson entworfen wurde, war sie zunächst mit einem Magazin vom Kaliber 45 ACP (Automatic Colt Pistol) verfügbar und wurde von der US-Armee und britischen Kommandoeinheiten während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt. John T. Thompson nannte seine Mp "Grabenputzer". Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Maschinenpistole noch in Korea und inoffiziell in Vietnam eingesetzt.
Die Thompson durchlief zahlreiche Veränderungen während ihres militärischen Einsatzes im Zweiten Weltkrieg, fast alle bezogen sich auf die Verringerung der Herstellungskosten und -zeit. Letztendlich wurde sie gegen Mitte des Krieges von der M3 "Grease Gun" ersetzt.
In den Vereinigten Staaten wurde die Thompson auch von staatlichen Stellen verwendet, am bekanntesten davon das FBI, bis sie 1976 für veraltet erklärt wurde. Alle Thompsons in Staatsbesitz wurden zerstört, mit Ausnahme von einigen wenigen Ausstellungsstücken für Museen sowie Waffen für Ausbildungszwecke. Aufgrund ihres Gangsterimages ist die Thompson ein sehr gefragtes Sammlerobjekt. Eine originale Thompson von 1928 in einsatzfähigem Zustand kann leicht einen Preis von 15.000 Dollar erzielen.
Funktionsprinzip:
Diese Waffe ist eine sehr einfache Konstruktion. Als Verschluss wurde bei dieser Waffe ein ganz normaler Masseverschluss verwendet. d.h es gibt keine Verrieglung des Verschlusses bei Schlussabgabe. Der Verschluss öffnet sofort ohne Verzögerung, die Hülse wird ausgeworfen und beim hervorschnellen des Verschlusses wird eine Patrone aus dem Magazin entnommen und in das Patronenlager eingeführt. Die Waffe ist nun wieder schussbereit. Nach diesem Prinzip wurde auch die berühmte UZI konstruiert.
FG42
[Bearbeiten]Das Fallschirmjägergewehr 42 (FG 42) wurde für die deutschen Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg entwickelt.
Als im Juni 1941 deutsche Fallschirmjäger auf Kreta landeten (Unternehmen Merkur), um die Versorgung des Afrikakorps über das Mittelmeer zu sichern, wurde schnell die geringe Feuerkraft des fünfschüssigen Karabiners K 98k, die Standardwaffe der Infanterie der Wehrmacht, deutlich. Daraufhin forderte die Luftwaffe, zu der die Fallschirmjäger-Divisionen gehörten, eine Waffe, die als Selbstlade-, Schnellfeuer- und Scharfschützengewehr tauglich sein sollte. Es sollte somit die Möglichkeit bestehen, Einzelschüsse und Feuerstöße abgeben zu können. Damit garantierte es eine hohe Feuerkraft und diente zugleich als Maschinengewehrersatz.
Das Gewehr war ein Gasdrucklader mit standardmäßig ausgestattetem Zweibein und einklappbaren Bajonett. Das Visier ermöglichte Entfernungseinstellungen von 100 bis 1.500 m und es war möglich ein optisches Visier zu montieren, so dass es als Scharfschützengwehr benutzt werden konnte. Auch konnten damit Gewehrgranaten verschossen werden.
Da die Fertigung des Fallschirmjägergewehrs 42 kompliziert war und während der laufenden Produktion immer wieder Änderungen hinzukamen, konnten bis zum Ende des Krieges nur ca. 4.400 Stück produziert werden.
Der erste Einsatz des Gewehres fand im Jahr 1943 statt, als im Rahmen der Operation Eiche eine Fallschirmjäger-Kompanie den gestürzten italienischen Diktator Mussolini aus der Gefangenschaft befreiten.
Das FG 42 gab es in drei Modellen. Die Modelle 1 und 2 unterschieden sich kaum. Bei dem Modell 3 wurde das Zweibein verstärkt und weiter zur Mündung verschoben, um das Gewehr standfester zu gestalten, so dass sich das Schießverhalten verbesserte.
MP40
[Bearbeiten]Die MP40 war die Standard-Maschinenpistole der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Entwickelt wurde sie von Heinrich Vollmer und der Maschinenfabrik Geipel in Erfurt, hergestellt von ERMA, von der Fa. Haenel in Suhl und bei den Steyr-Werken in Steyr, Österreich. Sie ging - fälschlicherweise - als Schmeisser in die Geschichte ein. Der deutsche Waffenbauer Hugo Schmeisser hatte mit deren Konstruktion jedoch nichts zu tun. Von amerikanischen Truppen ist bekannt geworden, dass diese die MP 40 bevorzugten und als Beutewaffe führten, soweit dies toleriert wurde. Eine Besonderheit der MP ist die "Nase" unter dem Lauf, welche gedacht war, um die Waffe in Schießscharten "einzuhaken". Die MP 40 hatte den Ruf häufig unerwartet zu feuern, da sie über einen extrem empfindlichen Abzug verfügte, wobei es häufig zu Unfällen kam. MP40s wurden üblicherweise an Zug- und Gruppenführer ausgegeben, während der überwiegende Teil der Soldaten mit Karabinergewehren kämpfte.
Sten Gun
[Bearbeiten]Die Bezeichnung Sten Gun wurde für eine Reihe von sehr einfach konstruierten, aber dennoch zuverlässigen, Maschinenpistolen der britischen Streitkräfte im 2. Weltkrieg verwendet. Die Mitarbeiter des britischen Staatsarsenals Major Reginald V. Shepperd und Mister Harold J. Turpin entwickelten diese Waffe 1941 und die Waffenfabrik Enfield Firearms (daher die Bezeichnung) produzierte bis Mitte 1942 die ersten 100.000 Stück der Sten Mark I (kurz Sten Mk. I, MK 1).
Die Sten Gun wurde entworfen und produziert, da man eine Invasion Englands durch Deutschland befürchten musste. Besonders die hohen Materialverluste bei der Evakuierung von Dünkirchen und die Verwundbarkeit amerikanischer Transporte durch deutsche U-Boote führten zu einem Versorgungsengpass bei den automatischen Waffen.
Im Juni 1941 wurde die äußerst einfach und grob gefertigte Sten Mk. I bei der Armee eingeführt. Es wurden auch noch weitere, bessere und billigere Versionen (Sten Mark II, III, IV, V und VI) produziert, die teilweise sogar Schalldämpfer besaßen. Die einfachste Version, die Mark III, benötigte nur 5 Arbeitsstunden in der Produktion.
1944 wurde die letzte Version, die MK 5, hergestellt und mit dieser Variante erlangte der Gesamtausstoß aller so bezeichneten Waffen eine Höhe von ca, 3.570.000 Stück. Sie dienten bei vielen Armeen der Welt bis weit in die 60er Jahre. Die Waffe wurde ebenfalls von Partisanen und die schallgedämpfte Variante von Spezial-Einheiten benutzt. Das Konzept größtmöglicher Einfachheit teilte die Sten Gun mit der zeitgleich entwickelten und produzierten US-amerikanischen M3.
M3
[Bearbeiten]Die rückstoßladende Maschinenpistole M3 wurde auch Grease gun (deut. Fettpresse) oder Cake Decorater (Sahnespritze) genannt. Sie schießt das Kaliber .45 ACP ab und wurde im Dezember des Jahres 1942 - während des Zweiten Weltkrieges - von George J. Hyde entwickelt um die teuer und kompliziert herzustellende Thompson zu ersetzen.
Die M3 kann nur Voll-automatisch schießen. Ihr Magazin fasst 30 .45 ACP Patronen. Die Feuerrate liegt bei 350 bis 450 Schuß in der Minute.
Bevor man abfeuern kann muß man das Patronenfach manuell öffnen. Sie ist mit Kolben 74,5 cm und ohne 57 cm lang. Es gab wenige Modelle mit Schalldämpfer für Spezialeinheiten und Widerstandskämper. Sie hatte einen Pistolengriff und eine zusammenschiebbare Draht-Armstütze. Das M3 war bei den Soldaten aufgrund ihrer Instabilität beim Schießen sehr unbeliebt.
Das M3A1 wurde im Zweiten Weltkrieg, Koreakrieg, Vietnamkrieg und im Zweiten Golfkieg von den US-Streitkräften gebraucht. Insgesamt wurden 679.200 Modelle hergestellt. Später wurde noch eine Mündungsbremse im M3 und M3A1 eingebaut.
- Varianten
- M3
Hergestellt: 1942 Die M3 wurde 1942 entwikelt um eine kostengünstigere Maschinenpistole als die bereits Vorhandenen, wie z.B. die Thompson, herzustellen. Die Thompson war zwar zuverlässig aber zu teuer. Das M3 wurde aus gestampften Metallteilen hergestellt. Nach zwei Jahren wurden jedoch diverse Mängel gefunden. Das veranlasste die Hersteller, das M3 weiterzuentwikeln. Der Nachfolger war das M3A1.
- M3A1
Hergestellt 1944 Das M3A1 hatte ein größeres Patronenfach und konnte nun auch mit 9mm Parabellum Patronen feuern, da man den Lauf und den Schlagbolzen verkleinert hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein gebogener Schlagbolzen in die M3A1 integriert. Die M3 und die M3A1 wurden bis 1990 von Panzerdivisionen der US-amerikanischen Nationalgarde und der US-Army aufgrund ihrer handlichen Größe benutzt. Es wurde noch bis 1995 von US-Einheiten auf einem M88 Hercules benutzt.
MP5
[Bearbeiten]Die MP5, kurz für Maschinenpistole 5 ist eine Maschinenpistole der Waffenfirma Heckler und Koch. Die Waffe wurde in den Jahren 1965/66 als Projekt HK64 aus dem Sturmgewehr G3 entwickelt. Sie findet Verwendung u.a. bei den Polizeibehörden der Bundesländer (Schutzpolizei als auch dem SEK/ MEK), der Bundespolizei und Spezialeinheiten des Zoll und selten auch beim Militär. Hier wird die MP5 überwiegend von Fallschirmjäger-Einheiten sowie den Feldjägern genutzt. Ihre Genauigkeit und der relativ geringe Rückstoß bei hoher Kadenz macht sie zu einer der beliebtesten Maschinenpistolen der Welt. Die Waffe ist ein Rückstoßlader und verfügt wie das Sturmgewehr G3 über einen aufschießenden, beweglich abgestützten Rollenverschluss. Die MP5 gibt es in einer Vielzahl von Ausführungen und Versionen. Die Standardversion der Bundespolizei, die MP5A3, hat einen Kolben aus Metall und Kunststoff, das Magazin fasst 30 Schuss des Kalibers 9x19mm Luger. Es gibt sie auch in der Fassung der US-Navy mit einem ausziehbaren Kolben und Schalldämpfer. Ihr Nachfolger ist die MP7.
HK UMP
[Bearbeiten]Die UMP, kurz für Universal Maschinenpistole, ist eine Maschinenpistole der Waffenfirma Heckler und Koch. Sie findet Verwendung unter anderem bei Sondereinheiten der Polizei, wie dem SEK in Deutschland. Grund für die Entwicklung war allerdings ein Auftrag für Maschinenpistolen im Kaliber .45 ACP vom amerikanischen FBI, welches die UMP heute ebenfalls einsetzt, in .45 ACP und .40 S&W. Viel exportiert wurde sie auch nach Fernostasien. Sie gilt als Quasinachfolger der MP5, hat sich aber noch nicht allzu sehr durchsetzen können. Auch in der Bundeswehr wird sie derzeit erprobt oder ist bei den Spezialverbänden schon im Einsatz.
Das besondere an der Waffe ist die Verwendung von relativ viel Kunststoff, was sie leichter macht als etwaige Konkurrenten. Die UMP gibt es in einer vergleichsweisen geringen Anzahl von Ausführungen; der größte Unterschied dabei liegt in dem Kaliber, es gibt demnach drei verschiedene: die HK UMP9 in 9mmx19, die HK UMP40 in .40 S&W und die HK UMP45 in .45 ACP. Äußerlich sind die Versionen nicht leicht zu unterscheiden, wenn man von Magazinform (die 9-mm-Version hat zum Beispiel ein gebogenes Magazin) und Beschriftungen absieht.
Walther MPL
[Bearbeiten]Die Walther MPL (Maschinen-Pistole-Lang) wurde von 1963-1987 gebaut. Sie ist mit einem Klappschaft ausgerüstet und besitzt das Kaliber 9*19 mm. Die MPL und ihre kleine Schwester, die MPK (Maschinen-Pistole-Kurz), waren bei BGS (heute: Bundespolizei BUPO) langjährig im Einsatz. Die Reichweite beträgt 200 m. Spätere Versionen wurden nach Mexiko exportiert.
MP5k
[Bearbeiten]Die MP5k ist eine vollautomatische Maschinenpistole der Waffenfirma Heckler und Koch und die verkürtzte Form der MP5. Sie wird aufgrund ihrer kompakten Form von Spezialeinheiten gebraucht, da die MP5 zu groß und sperrig war. Die MP5k ist insgesamt 325mm kürzer. Der Lauf wurde um 115mm gekürzt. Bei dem MP5k wurde auf den Schulterstütze verzichtet und die Visierung wurde verändert. Die Visierung des MP5k besteht aus einem Balkenkorn mit Ringschutz und einem offenen Drehvisier. Bei dem MP5k NBW wurde die Schulterstütze wieder eingebaut.
PPSch-41
[Bearbeiten]Die Maschinenpistole PPSch [ППШ] (ausgesprochen als peh-peh-schah) ist eine Entwicklung des russischen Waffenkonstrukteurs Georgij Schpagin. Das erste Modell wurde 1940 gebaut und zusammen mit anderen Entwürfen im gleichen Jahr getestet. Dabei wurden die Waffen in Neigungswinkeln von 85°, mit künstlich verstaubten Magazinen und ungeschmiert (dafür wurden die Einzelteile mit Kerosin gereinigt und trockengerieben) abgefeuert. Zusätzlich wurden 5000 Schuss abgegeben, ohne die Waffe zu reinigen. Als die am meisten zufriedenstellende Waffe wurde die PPSh am 21. Dezember 1940 als "7,62 mm Pistoljet-Pulemjot Schpagina obrastsa 1941 goda" (kyrillisch: 7,62 мм пистолет-пулемет Шпагина образца 1941 года, --> 7,62 mm Maschinenpistole Schpagins, Modell 1941) in der Roten Armee eingeführt. Die Lebensdauer der Maschinenpistole wird mit 30.000 Schuss angegeben, wobei die Waffe auch danach eine vernünftige Präzision und Zuverlässigkeit aufweisen soll. Zur Zeit der Entstehung der PPSch-41 war das Blechprägeverfahren nicht sehr verbreitet. Dennoch wurden viele Teile der Maschinenpistole mittels Prägetechnik hergesellt. Insgesamt besteht die PPSch-41 aus 87 Einzelteilen, die zu ihrer Bearbeitung etwa 5,6 Stunden brauchen. Die Fertigung war kein komplizierter Vorgang, so dass die Waffe nicht nur in Rüstungsfabriken, sondern in allen Werken mit einfacher Metallprägeausrüstung hergestellt werden konnte. Da die Einzelteile nicht mehr gegossen, sondern aus Stahlblechen von 2-5 mm Stärke gefertigt wurden, konnte auf diese Weise Metall gespart und Herstellungskosten gesenkt werden. Die am aufwendigsten herzustellenden Teile waren der Lauf und das ohne Veränderungen von der Vorgänger-Waffe PPD-40 übernommene Trommelmagazin. Die Waffe besitzt lediglich zwei Gewindeverbindungen. Insgesamt wurden etwa 5,4 Millionen Exemplare hergestellt. Die PPSch-41 besteht aus zwei Hauptteilen, dem Lauf- und dem Systemkasten, die ähnlich wie das Sturmgewehr M16 von einem Scharnier in der Mitte zusammengehalten werden. Der Laufkasten beinhaltet den Lauf und dient als Handschutz. Er besitzt mehrere Ausschnitte, die der Luftzirkulation und damit der Kühlung des Laufes dienen. Das Ende des Laufkastens ist bis auf ein Loch für das Projektil geschlossen und angewinkelt und dient als Mündungsbremse. Beim Ausströmen drücken die Pulvergase gegen die Stirn und damit die Mündung nach unten. Der Lauf kann herausgenommen und durch einen anderen ersetzt werden.
Im Systemkasten ist der Verschluss zusammen mit der Abzugseinrichtung untergebracht. Die PPSch-41 ist ein Rückstoßlader mit zuschiessendem Masseverschluss. Zuschiessend bedeutet, dass der Verschluss sich vor dem Schuss in der hinteren Stellung befindet. Beim Betätigen des Abzugs schnellt er unter dem Druck der Verschlussfeder nach vorne, holt eine Patrone aus dem Magazin und zündet diese, sobald sie ins Patronenlager eingeführt wurde. Da die vergleichsweise schwache Pistolenmunition keine starre Verriegelung erfordert, erfolgt diese allein durch die Masseträgheit des Verschlusses.
Der Feuerwahlschalter befindet sich unmittelbar vor dem Abzug und kann hin- und hergeschoben werden. In seiner hinteren Stellung feuert die Waffe halbautomatisch, bzw. vollautomatisch in der vorderen. Wenn die Waffe gespannt ist, hält der Fanghebel den Verschluss in hinterer Position. Betätigt man den Abzug, drückt dieser den Fanghebel nach unten, der Verschluss wird befreit und der oben beschriebene Ablauf findet statt. Ist die Waffe auf Einzelfeuer eingestellt, betätigt der Verschluss bei seiner Vorwärtsbewegung einen zweiten Hebel, der den mit dem Fanghebel interagierenden Teil des Abzugs ins Abzugsinnere eindrückt und so die Verbindung zwischen Abzug und Fanghebel löst. Dadurch bewegt sich der Fanghebel wieder nach oben und fängt den Verschluss. Um ein weiteres Mal zu feuern, muss der Abzug losgelassen und erneut betätigt werden.
Bei Umstellung auf Dauerfeuer wird der Fanghebel die ganze Zeit durch den durchgedrückten Abzug unten gehalten, d.h. der Verschluss wird nicht gefangen und kann die nächste Patrone abfeuern.
Die Sicherung ist ein Schieber und befindet sich auf dem Ladehebel. Die Waffe kann sowohl in vorderer als auch in hinterer Position des Verschlusses gesichert werden.
Ursprünglich verwendete die PPSch-41 Trommelmagazine mit einer Kapazität von 71 Schuss. Die Munition wird in zwei Reihen von je 39 und 32 Patronen aufgefüllt. Um das Magazin zu laden, musste dessen Abdeckung abgenommen und die Spiralfeder aufgezogen werden. Danach wurde die Trommel aufmunitioniert und wieder geschlossen. Obwohl der Ladevorgang an sich nicht kompliziert war, benötigte man dafür dennoch viel Zeit. Zusätzlich waren Trommelmagazine schwer und unbequem (die gleichen Probleme hatte die amerikanische Maschinenpistole Thompson). Deswegen führte man später ein Stangenmagazin mit einer Kapazität von 35 Schuss ein. Diese Magazine bestanden aus 0,5 mm starkem Blech und konnten unter Kampfbedingungen verbogen werden. Das Problem wurde gelöst, indem man 1 mm starkes Blech verwendete.
Die früheren Modelle hatten eine Visierung mit einer Schiebekimme, wie sie damals bei Gewehren üblich war. Die Einstellung reichte bis 500 m und wurde in Schritten von je 50 m vorgenommen. Die Erfahrung zeigte jedoch, dass solche Entfernungen unrealistisch waren und das Visier deswegen unnötig kompliziert war. Deshalb wurde die Schiebekimme durch eine einfachere umklappbare ersetzt, die Einstellungen auf 100 und 200 m ermöglichte; zudem mussten jetzt sieben Teile weniger gefertigt werden. Die Maschinenpistole PPSch-41 war nicht nur in der Roten Armee beliebt, auch die Wehrmacht nutzte sie gerne. Die ohne Veränderungen übernommene Waffe trug die Bezeichnung MP717(r). Die auf das Kaliber 9x19 umgebauten PPSch-41 wurden als MP41(r) bezeichnet. Da die von der PPSch verwendete 7,62x25 Patrone mit der 9x19 entfernt verwandt ist, musste zur Kaliberumstellung nur der Lauf ausgewechselt und das Magazinfenster zur Aufnahme der Magazine der deutschen MP-40 umgebaut werden. Eine rückwärtige Konvertierung war jederzeit möglich.
1942 suchte man nach einer leichteren und kompakteren Waffe. Schpagin stellte eine überarbeitete Version seiner Maschinenpistole vor. Die neue Waffe ermöglichte nur vollautomatisches Feuer. Eine neue Sicherung blockierte den Ladehebel, indem sie den Ausschnitt im Systemkasten und das Hülseauswurffenster verschloss. Die Holzschulterstütze konnte abgenommen und durch eine abklappbare aus Metall ersetzt werden. Schlechte Präzision, mangelnde Zuverlässigleit und ein kaum geringeres Gewicht führten dazu, dass die Maschinenpistole PPS-42 des Konkurrenten Sudajew genommen wurde.
1945 baute Schpagin ein weiteres Modell. Die neue Waffe bestand gänzlich aus Metall und hatte eine zusammenklappbare mehrgliedrige Schulterstütze. Das Modell 1945 hatte eine zusätzliche Sicherung und bekam wieder eine bis auf 500 m einstellbare Schiebekimme.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die PPSch-41 zu den besten Waffen ihrer Zeit und Klasse gehörte. Die Vorteile waren schnelle und unkomplizierte Fertigung, gute effektive Reichweite und enorme Feuerkraft. Als Nachteile werden das hohe Gewicht und die Neigung zur Schussabgabe bei Fall auf harte Oberflächen genannt.
MP7
[Bearbeiten]Die MP7 (Maschinenpistole 7) ist eine von Heckler und Koch entwickelte Maschinenpistole, die im Rahmen des Programmes Infanterist der Zukunft (kurz IDZ) entwickelt wurde. Mit ihr sollen Truppenteile, die theoretisch in keine direkten Kampfhandlungen verwickelt werden, wie z.B. Versorger, KFZ-Besatzungen usw. ausgestattet werden. Die MP7 (die auch mit dem Beinamen PDW, Personal Defence Weapon, vertrieben wird) ist auch beim KSK der Bundeswehr im Einsatz. Die MP7 vereint die Vorteile mehrerer Waffentypen. So hat sie das Gewicht und die Handhabung einer normalen Pistole, die Kadenz einer Maschinenpistole und die Durchschlagskraft eines Sturmgewehrs. Ermöglicht wird dies durch eine neue Kleinkaliber-Patrone im Kaliber 4,6 x 30 mm, die hohe Durchschlagskraft bei geringem Rückstoß gewährleisten soll. Diese Wirkung wird allerdings nur für den für viele Einsatzsituationen relevanten Bereich bis 200m Entfernung erzielt. Die Waffe ist mit (eingeklappt) 34 Zentimetern Länge und dem durch die Verwendung von Kunststoffen geringen Gewicht (1,2 kg ohne Magazin) auch für das einhändige Feuern und bedingt auch für verdecktes Tragen geeignet. Für die MP7 wurden zwei verschiedene Magazingrößen entwickelt: Eine mit zwanzig und eine mit vierzig Patronen pro Magazin. Die Kadenz der Waffe liegt bei etwa 950 Schuss pro Minute. Je nach Griff- und Verschlussstück besitzt die MP7 bis zu drei verschiedene Feuermodi: Einzelfeuer, 3-Schuss-Feuerstoß und Dauerfeuer. Es werden auch halbautomatische Modelle angeboten. Der zentrale Spannhebel hinten am Gerät ermöglicht die Bedienung auch für Linkshänder. Außerdem verfügt diese Waffe über einen ausziehbaren Kolben und kann vielseitig bestückt werden, z.B. mit einem Zielfernrohr, Laserpointer oder einer Lampe.
UZI
[Bearbeiten]Uzi ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Maschinenpistole MP 2 mit Holzschaft und MP 2A1 mit klappbarer Schulterstütze der Bundeswehr aus israelischer Produktion. Hergestellt werden sie von Israel Military Industries (IMI) und nach ihrem Erfinder, Uziel Gal, benannt. Sie soll nach und nach zugunsten einer PDW (Persönliche Verteidigungswaffe, cal. 4,6 mm) ersetzt werden. Die Uzi ist berüchtigt für ihre Unberechenbarkeit, denn aufgrund ihrer simplen Konstruktion mit einem zuschießenden Massenverschluss kann sie auch in gespanntem und gesicherten Zustand losgehen. Die Uzi wird heute in Armeen und Polizeikräften von über 90 Ländern der Welt benutzt. Die israelischen Streitkräfte kündigten im Dezember 2003 die Entfernung der Uzi aus ihrem Arsenal an. Sie wird jedoch weiterhin sowohl für den Export als auch für den Gebrauch im Inland hergestellt. Ihr israelischer Erfinder Uziel Gal starb am 7. September 2002 im Alter von 78 Jahren.
MP 18
[Bearbeiten]Die Bergmann MP18 war die erste "echte" Maschinenpistole. Sie wurde während des Ersten Weltkriegs von Hugo Schmeisser entwickelt und 1918 an die Fronttruppen ausgeliefert. Bis Kriegsende produzierte die Firma Bergmann etwa 10.000 Stück.
Die MP18 wurde speziell für den Grabenkrieg entwickelt, da ein MG zu schwer war und ein Gewehr nicht die nötige Kadenz aufwies. Anders als die von den Alliierten gegen Kriegsende eingesetzten leichten Maschinengewehre (Browning Automatic Rifle, Lewis Gun, Chauchat) war sie als echte Handfeuerwaffe ausgelegt, das heißt sie konnte ohne weiteres aus der Bewegung in gezielten Feuerstößen abgefeuert werden, ohne ein längeres Anvisieren zu erfordern. Der zuvor auf deutscher Seite von Artillerie-Truppen verwendeten "Langen Pistole 08" oder "Ari-08", einer Luger-Pistole mit verlängertem Lauf, Schulterstütze und Trommelmagazin, war sie in jeder Hinsicht überlegen.