Segelflug: die Winde

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Einleitung[Bearbeiten]

Als Segelflieger wird im Verein meist angeboten, zusätzlich neben dem Flugschein noch den Startwindenfahrerschein zu machen. Die Winde ist für Vereine ein unentbehrliches Mittel zum Starten. Allerdings ist die Winde nicht einfach zu bedienen, sodass hierfür ein spezieller Schein erforderlich ist. Die Ausbildung zum Windenfahrer kann mit 15 Jahren begonnen werden, als Startwindenfahrer darf man aber erst mit Erreichen des 16ten Lebensalter tätig sein. Außerdem muss man selber mindestens 30 Windenstarts mit dem Segelflugzeug geflogen sein.

Theoretische Grundlagen[Bearbeiten]

Um die Winde richtig bedienen zu können, sind wohl oder übel theoretische Grundlagen erforderlich. Hier werden die wichtigsten Handgriffe vorgestellt. Die kompletten Bestimmungen sind in den "Startwindenbestimmungen" ausgeben vom Deutschen Aero-Club e. V. (Segelflugkommission) nachzulesen. Da die Bestimmungen urheberrechtlich geschützt sind, können sie nur grob umrissen werden.

Vorbereitung[Bearbeiten]

Die Winde wird an einem vom Flugleiter bestimmten Platz aufgestellt, und zwar immer so, dass die Flugzeuge gegen den Wind starten. Sie muss gut befestigt und vor elektrischer Entladung geschützt sein. Außerdem muss eine Sprechverbindung zwischen Startwagen und Winde bestehen, meistens über Telephon oder Funk. Früher wurden die Startzeichen mit großen, signalfarbigen Kellen übertragen, die man über den ganzen Platz sehen konnte.

Die Winde wird gründlich überprüft, damit möglichst keine unvorhergesehenen Startunterbrechungen vorkommen. Wie das genau abläuft, wird in der Ausbildung gelehrt.

Sprechverbindung[Bearbeiten]

Um Missverständnisse zu vermeiden, gibt es einheitliche Regeln, wie die Startkommandos vom Startleiter an den Windenfahrer lauten. Diese sind in der S. B. O. (Segelflugsport-Betriebs-Ordnung) zu finden. Vorerst wird der Windenfahrer vom Flugzeugtyp, der Besatzung und anderen Besonderheiten wie z. B. erster Alleinflug oder Wasserbalast, damit er weiß, wie der Windenfahrer sich zu verhalten hat.

Start[Bearbeiten]

Nach dem Erhalt der Informationen über das Flugzeug startet der Windenfahrer die Winde und meldet "Winde startklar". Zu beachten ist, dass alle Kommandos und Informationen bestätigt werden müssen.

Nach der Bestätigung erhält der Windenfahrer das Kommando "Seil anziehen", sodass dieser langsam das Seil strafft. Ist das Seil straff, werden die Meldungen "Seil straff" und, wenn das Flugzeug anfängt zu rollen, "Fertig" gegeben. Währenddessen erhöht der Windenfahrer die Leistung, sodass das Flugzeug abhebt.

Muss der Start abgebrochen werden, wird die Meldung "Halt-Stopp" dreimal gegeben.

Praxis[Bearbeiten]

Meist sind es Scheinpiloten, die die Ausbildung anfangen und danach regelmaessig Windendienst übernehmen. Das bedeutet fast den ganzen Tag auf der Winde sitzen, essen, warten, sonnen und zwischendurch ein paar Flugzeuge hochziehen. Gegen Ende des Tages organisiert der Flugleiter einen anderen Windenfahrer, sodass man auch noch in die Luft kommt.

Quellen[Bearbeiten]

  • Startwindenfahrerbestimmungen des Deutschen Aero-Clubs e. V.