Sei doch vernünftig: Einführung
Lieber Leser,
Vernünftiges Handeln kann man lernen. Im Folgenden werden Sie zuerst einmal lernen, wie Erkenntnisse funktionieren. Dies bedeutet auch, dass Sie an die Grundlagen herangeführt werden, wie man in die Zukunft blicken kann. „Woher weiß ich, dass vor mir eine Tasse steht und woher weiß ich, dass sie in 5 Minuten nicht sofort verschwinden wird?“ „Entsteht diese Erkenntnis ganz von alleine in meinem Gehirn oder kann ich auch nachvollziehen wie das ganze funktioniert?“ Das sind alles Fragen, mit denen Sie sich beim Lesen beschäftigen können.
Ist es eigentlich gut, dass man dies alles erklären kann? Und welche Gedanken sind eigentlich praktisch zum Denken brauchbar und nützlich?
Was ist eigentlich gut?
[Bearbeiten]Fangen wir gleich mit einer wichtigen Frage an: Was ist eigentlich gut? Gutes ist subjektiv. Der Eine mag vielleicht Karten spielen, der andere Häuser verkaufen, der andere Backen, der andere runde Tische, der andere eckige. Dies können alles gute Tätigkeiten oder Gegenstände sein. Man kann diese Dinge natürlich darin unterscheiden, wie komplex sie sind. Man könnte sie aber alle auch gleich komplex gestalten. Man könnte sie nach Anzahl der Emotionen unterscheiden, die bei ihnen auftreten. Es können aber potentiell bei verschiedenen Menschen bei all diesen Dingen beliebig viele Emotionen auftreten. Ein Sprichwort sagt auch: „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“. Gutes ist stets subjektiv und hängt von der Zeit und den Umständen ab. Böses aber nicht. Leid lässt sich objektiv feststellen. Unglück möchte letztlich niemand erfahren. Und was sich auch gut objektiv erklären lässt, ist der Weg zum Guten. Er besteht aus dem Lösen von Problemen.
Vernunft bedeutet, die Welt zu verbessern, und damit beschäftigt sich dieses Buch. Und vielleicht hilft es Ihnen auch, Ihr Leben zu verbessern.
In diesem Buch soll Ihnen der „Kritische Rationalismus“ vorgestellt werden und, um die Kritik vorwegzunehmen: der Kritische Rationalismus geht davon aus, dass man gar nicht wissen kann, was gut ist, sondern, dass man nur versuchen kann, irgendetwas zu tun ohne das Ziel wirklich zu kennen, indem man sich an kleinen Zeichen orientiert. Es ist sozusagen der kleine Hoffnungsschimmer in der Düsternis. Und wer ein wirklicher Anhänger des „Kritischen Rationalismus“ ist, möchte immer in dieser Düsternis bleiben. Nach der Theorie des Kritischen Rationalismus geht eine Erkenntnis immer von Intuition und Geistesblitzen aus. Damit wendet sich diese Einstellung entschieden gegen den Empirismus.