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Sex im Tierreich: Seepferdchen

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Nicht jeder weiß, dass es sich bei den skurrilen Seepferdchen um Fische handelt. Sie fallen besonders durch ihr Äußeres auf, dass nur sehr wenig an einen Fisch erinnert. Ihr Kopf ähnelt eher dem eines Pferdes, ihr Hinterleib einem Wurm. Dieses Aussehen brachte den Tieren auch ihren wissenschaftlichen Namen ein: Hippocampus, die Pferderaupe.

Schwangere Väter

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Doch nicht nur das Aussehen der etwa 32 Arten ist etwas Besonderes, auch ihre Lebensweise weist einige Besonderheiten auf, die einmalig im Tierreich sind. Dabei ist vor allem die Tatsache zu erwähnen, dass hier nicht die Weibchen schwanger werden und die Embryonen austragen, sondern die Männchen. Die Weibchen produzieren zwar die Eier und legen mit ihnen einen recht großen Dottervorrat an, beim Geschlechtsakt spritzen sie diese jedoch dem Männchen in die dafür vorgesehene Bauchtasche, wo sie vom männlichen Sperma befruchtet werden. Bis zu 200 Eier gelangen so in die Bruthöhle. Im Innern dieser Tasche werden die Eier von einem Gewebe umwachsen, das vor allem die Atmung der Embryonen regelt, indem es Kohlendioxid aufnimmt und Sauerstoff abgibt. Daneben stellt das Gewebe eine Umgebung her, die im Salzgehalt dem Meerwasser entspricht. Die Entwicklung der jungen Fische dauert etwa zehn bis zwölf Tage. Nach dieser Zeit zieht sich das schwangere Männchen in das Seegras zurück und beginnt unter großen Anstrengungen die Jungfische einzeln zu gebären. Die kleinen Fische sind von nun an auf sich selbst gestellt und beginnen mit der Jagd auf Kleinkrebse im Plankton. Das Männchen hat jetzt erstmal eine kurze Pause, sofern es den Gebärvorgang überlebt hat. Bei einigen Arten dauert die Pause jedoch nicht länger als einen Tag, dann wird es von seiner Partnerin erneut mit neuen Eiern versorgt.

Die Tatsache, dass diese Tiere sehr bekannt und beliebt sind, schützt sie nicht davor, dass sie zu den gefährdetsten Tieren der Welt gehören. Dies liegt vor allem an der massiven Zerstörung ihrer Lebensräume, der unterseeischen Seegraswälder, und der intensiven Befischung der Gewässer, wodurch sie häufig als Beifang in den Netzen landen. Hinzu kommt der Glaube, vor allem in Südostasien, dass zerstoßene Seepferdchen Heilwirkung haben. Nicht zuletzt stellt ihr hoher Wert als Touristensouvenir einen Grund für ihre Gefährdung dar.