Soziologische Klassiker/ Das soziologische Dorf/ Ahnengalerie - Hume

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David Hume (1711-1776)[Bearbeiten]

David Hume meint, dass das gesellschaftliche Leben ein Gleichgewichtszustand auf mehreren Ebenen sei.

  • Moralphilosophie auf der Grundlage der menschlichen Natur.

Grundlegung der Moral als Handlungslehre, ohne auf Gott Bezug zu nehmen. Mit Hilfe von Wahrnehmung und Erinnerung eignet sich der Mensch, die Wirklichkeit erkennend, an. David Hume verneint den Naturzustand, da davon auszugehen ist, dass der Mensch immer schon in Gesellschaften gelebt hat, er kann nur als gesellschaftliches Lebewesen existieren. Das Moralempfinden (moral sense) wird in Familien anerzogen, Menschen werden Verhaltensweisen beigebracht, die sowohl seine individuellen Neigungen als auch das Wohl der Gemeinschaft fördern.

  • In seinen ethischen Anschauungen vertritt Hume einen Utilitarismus (utilis = nützlich), der in der unveränderlichen, natürlichen Neigung der Menschen zur Lust bzw. zur Unlust die Ursache und Triebkraft aller Handlungen sieht.

Das Nützliche ist mit dem Streben nach dem Angenehmen für das Individuum verbunden und fördert das Wohlwollen gegenüber den Mitmenschen. Gesellschaftliches Zusammenleben entsteht durch das Gefühl für gemeinsame Interessen.

Der Mensch ist von Institutionen (Staat, Gemeinde, Familie, Gruppen) abhängig. Institutionalisierung von Gewohnheiten durch Routine, Habitualisierung.

  • Ökonomische Ansichten

Erst der Handel stimuliert die agrarische Produktion, mehr zu erzeugen als die Landbevölkerung selbst verbraucht, da überschüssige Produkte in den freien Handel gehen können. Auf diese Weise kommt es zur Förderung von Manufakturen und zur Verfeinerung handwerklicher Tätigkeit.

Je entwickelter Landwirtschaft, Manufakturen und Handel sind, desto größer ist die Macht des Staates.

  • Hume befürwortete die konstitutionelle Monarchie, da sie der natürlichen Eigenart der Menschen am besten entspreche.


Literatur

  • Gabriel, Manfred (2005):
    "Geschichte der Soziologie. Vorlesung WS 2005/06. Paris Lodron Universität"
    Salzburg