Soziologische Klassiker/ Das soziologische Dorf/ Strukturtheoretisches Paradigma

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Strukturtheoretisches Paradigma[Bearbeiten]

Das Strukturtheoretische Paradigma versucht individuelle Akteure/Innen in einem Netzwerk mit von miteinander in Verbindung stehenden sozialen Positionen zu erfassen. Es werden strukturelle Zusammenhänge erfasst [1]. In diesem Paradigma wird Struktur rein quantitativ betrachtet und zwar als Verteilung von sozialen Positionen, die auf die menschlichen Interaktionen und Rollenbeziehungen Einfluss ausüben. Unter Sozialstruktur versteht man einen multidimensionalen Raum sozialer Positionen und Strukturen sind Ressourcenverteilungen wie Bildung, Einkommen, Geschlecht, Alter und Beruf [2]. Letztendlich gänzlich ausgeblendet werden aus diesem Paradigma Wertorientierungen und Erwartugen von Akteuren/Innen sowie subjektive Präferenzen und Strategien [3].

Der bekannteste Vertreter dieses Paradigmas ist Peter M. Blau (1977)[4].

Literatur[Bearbeiten]

  • Gabriel, Manfred: Einheit oder Vielfalt der soziologischen Handlungstheorie: Einleitende Vorbemerkungen. In: Balog, Andreas/ Gabriel, Manfred (Hrsg.): Soziologische Handlungstheorie. Einheit oder Vielfalt. Österreichische Zeitschrift für Soziologie. Sonderband 4. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 1998.
  • Gabriel, Manfred/Gratzl, Norbert: Paradigmen in der Soziologie - Explikation, Unterscheidungen und Unterschiede. In: Balog, Andreas/Schülein, Johann, August (Hrsg.): Soziologie, eine multiparadigmatische Wissenschaft. Erkenntnisnotwendigkeit oder Übergangsstadium?. VS Verlag, Wiesbaden 2008.
  • Merton, Robert K./Meja, Volker/Stehr, Nico: Soziologische Theorie und soziale Struktur. Walter de Gruyter, Berlin 1995.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. vgl. Merton/Meja/Stehr 1995: X
  2. vgl. Gabriel/Gratzl 2008: 94
  3. vgl. Gabriel 1998: 12
  4. vgl. Gabriel 1998: 12