Die kritischen Exponenten der Landau-Theorie sind nicht voneinander
unabhängig, was jetzt im Rahmen der Annahmen dieser Theorie gezeigt
werden soll. Die Beziehungen untereinander werden gerne als »Skalenrelationen«
bezeichnet.
Aus
folgt . Dies verwenden
wir zum einen in ,
woraus resultiert. Zum andern
verwenden wir es mit
und
(mit wegen )
in
,
was zu führt,
sodass sich ergibt. Der Zusammenhang
zwischen dem mittleren Schwankungsquadrat des Ordnungsparameters und
der Korrelationsfunktion führt wegen (da
)
und somit
als auch ,
zu:
,
woraus wir durch Vergleich mit
die Gleichung erschließen
können.
Aus dem Ginzburg-Kriterium,
,
erhalten wir zudem die sog. »Hyperskalenrelation«:
bzw. mittels auch .
Die Skalenrelationen beruhen auf der Invarianz der in der Landau-Theorie
auftretenden Beziehungen unter sog. »Skalentransformationen«, was
im Folgenden gezeigt werden soll. Beispielsweise ist
invariant unter den (gleichzeitigen) Transformationen
und , was wir umgekehrt
auch als deuten werden. Setzen wir
hierin , dann
erhalten wir über
den kritischen Exponenten .
Die freie Enthalpie ist eine extensive Größe, d.h. ,
weshalb wir folgenden Ansatz wagen:
,
wobei wir fortan definieren
möchten, sodass .
Setzen wir ,
dann erhalten wir aus unserem Ansatz
.
Für die Wärmekapazität resultiert hieraus wegen
der kritische Exponent .
Außerdem berechnen wir z.B. wie bei der Magnetisierung eines Ferrormagneten
m wie folgt aus der freien Enthalpie:
.
Hierin setzen wir zunächst ,
woraus
mit resultiert.
Dann setzen wir in die Gleichung für m ,
sodass sich
mit ergibt.
Aus den Gleichungen für und
lässt sich das Verhältnis
berechnen, das sich z.B. in die erstere der beiden Gleichungen für
m einsetzen lässt:
.
Die Suszeptibilität
liefert mit
über
den kritischen Exponenten .
Aus erhalten wir zum einen
eine neue Gleichung für Alpha, ,
was bereits die Hyperskalenrelation ist, und zum andern mittels
eine neue Gleichung für Gamma: .
Die Gleichung
lässt sich sehr einfach nach auflösen,
was ergibt. Dieses
Resultat kann wiederum in die Gleichung für Beta eingesetzt und nach
aufgelöst werden: .
Setzen wir wiederum diese Gleichung für
in die ursprüngliche für Alpha ein, dann ergibt sich .
Letztere Gleichung können wir aber verwenden, um in der neuen Gleichung
für Gamma den Term mit zu ersetzen, woraus
schließlich die Skalenrelation
resultiert.
Mit Hilfe von , ,
,
und des Ginzburg-Kriteriums,
,
bzw.
,
worin R eine systemabhängige Reichweite der Wechselwirkung sei,
lässt sich eine sog. »obere kritische Dimension« einführen, ab der
die Landau-Theorie richtig wird. Denn mit den Werten dieser Theorie
für die kritischen Exponenten und
ergibt sich für , dass dann
d.h. gelten muss. Umgekehrt kann es auch eine
sog. »untere kritische Dimension« geben, bei der der Phasenübergang
durch Fluktuationen unterdrückt wird.