Studienführer Hans Albert: Schnelles Kennenlernen
Der Zugang zu Alberts Aufsätzen ist einfach. Etwa ein Drittel seiner wissenschaftlichen Aufsätze, und zumeist die wichtigsten, finden sich in Mohr-Siebeck-Bänden oder UTB-Taschenbüchern. Sie enthalten auch viele überarbeitete Aufsätze aus den nicht mehr aufgelegten Werken Plädoyer für kritischen Rationalismus, Aufklärung und Steuerung und Konstruktion und Kritik.
Eine repräsentative Auswahl aus Alberts Aufsätzen aus den Jahren 1964 bis 1991 bietet das Hans Albert Lesebuch (UTB, Mohr Siebeck 2001). Den systematischen Überblick verschafft der leicht lesbare Band Kritischer Rationalismus (UTB, Mohr Siebeck 2000), der viele wichtige Bereiche menschlicher Praxis behandelt: ›Erkenntnis, Wahrheit und Wirklichkeit‹, ›Werturteil, Recht und soziale Ordnung‹, ›Sinn, Verstehen und Geschichte‹, ›Wissen, Glaube und Heilsgewissheit‹, ›Wissenschaft und Verantwortung‹. Als Vorlesung mithören kann man eine Albertsche Einführung in den Kritischen Rationalismus auf der Hörkassette des Auer-Verlages (1994).
Wer auf noch schnelleres Kennenlernen aus ist, sei auf die vier Abschnitte 1, 4 und 9 in Kritischer Rationalismus verwiesen (Zusammenbruch der klassischen Erkenntnisidee; Werteproblematik; Kritik des hermeneutischen Denkens) und den 11. Aufsatz über ›Rationalität und Wirtschaftsordnung‹ im Hans Albert Lesebuch.
Der in viele Sprachen übersetzte Traktat über kritische Vernunft von 1968 ist nach wie vor die gründlichste Einführung in das theoretische und praktische Erkenntnisprogramm Hans Alberts. Wegen der Antworten an über fünfzig Kritiker in den Anhängen empfehlen sich die neueren Auflagen (ab der 4.). In die mehr praktischen Aspekte der Albertschen Philosophie führen ein: Konstruktion und Kritik (vergriffen) und der Traktat über rationale Praxis.
Ein sehr hilfreiches Buch, Hans Albert zur Einführung, das den Autor oft mit Zitaten zu Worte kommen lässt, schrieb Eric Hilgendorf (Junius 1997). Es erläutert die zentralen Thesen des Albertschen Kritischen Rationalismus und behandelt auch das weite Gebiet, in dem es um die Rolle von Wertungen in Erkenntnis und Wissenschaft geht und um eine technologisch orientierte Wissenschaftslehre, wie sie langsam Fuß fasst in den Sozialwissenschaften, von der Ökonomie angefangen bis hin zur Jurisprudenz.