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Topographische Anatomie: Retrositus: Becken: Eingeweide

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Einige Becken-Eingeweide sind bei Mann und Frau gleich

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Das Rektum ist der Endabschnitt des Dickdarms

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Die Schleimhaut des Rektums wirft drei Falten

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Auf Höhe von SII geht das Colon sigmoideum in das Rectum über. Dieses besitzt - anders als die übrigen Dickdarm-Abschnite - eine ausgeprägte Längsmuskulatur und liegt ventral des Os sacrum. In der Sagittalebene weist es zwei Krümmungen auf,:

  • Die Flexura sacralis (retroperitoneal; Krümmungsbauch nach dorsal) vollzieht die Form des Os sacrum nach und dient als Behälter für den Faeces
  • Die Flexura perinealis (subperitoneal; Krümmungsbauch nach ventral) wird u. a. vom Musculus puborectalis verursacht (zieht das Rectum nach vental) und dient als Austreibungskanal; sie ist wichtig für die Stuhlkontinenz

Die Schleimhaut des Rectums besitzt drei charakteristische Falten:

  • Plica transversa recti superior (links)
  • Plica transversa recti media (rechts), "Kohlrausch-Falte"; auf Höhe dieser Falte endet der Peritonealüberzug des proximalen Rectums
  • Plica transversa recti inferior (links)

Zum Anus hin verengt sich das Rectum und geht von Dickdarmschleimhaut in unverhorntes Plattenepithel und dann in verhorntes Plattenepithel (perianale Haut) über. Drei Zonen lassen sich von proximal nach distal unterscheiden:

  1. Colorektale Zone (Colonschleimhaut mit kurzen Krypten)
  2. Zona intermedia (Übergangszone mit mehrschichtigem unverhorntem Plattenepithel): sie erstreckt sich von der Junctio anorectalis (proximal) bis zur Lina anocutanea (distal) und untergliedert sich in in zwei Unterzonen, die durch die Linea pectinea voneinander getrennt sind
    • Zona columnalis mit Schleimhautsäulen (Columnae anales), die sich taschenförmig zu Sinus anales einbuchten (von Valvulae anales begrenzt); in den Wandschichten findet sich Folgendes:
      • in der Submukosa liegen sowohl Proktodealdrüsen (phylogenetische Relikte) als auch das Corpus cavernosum recti (ein arterieller Plexus, der wesentlich zur Stuhlkontinenz beiträgt)
      • die Muscularis erweitert sich zum glattmuskulären Musculus sphincter ani internus, an dessen seitlichen und unteren Rand sich der skelettmuskuläre Musculus sphincter ani externus (bestehend aus Partes profunda, superficialis, subcutanea) anschließt; der Musculus sphincter ani internus strahlt durch den Musculus sphincter ani externus hindurch in das umliegende Bindegewebe ein und verankert sich somit (→ Faltenbildung um den Anus)
      • eine Adventitia fehlt somit
    • Zona alba (Pecten analis): das Epithel ist über Bindegewebe fest mit dem Musculus sphincter ani internus verwachsen
  3. Zona cutanea (mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel mit Talgdrüsen): unter ihr befindet sich der Plexus venosus subcutaneus

Die Zona cutanea geht schließlich in die perianale Haut über, die die übliche Ausstattung der Haut besitzt (Drüsen, Haare etc.).

Ein blutgefüllter Schwellkörper und Schließmuskeln gewährleisten Kontinenz

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Für die Kontinenz sind drei Muskeln und ein arterieller Plexus beteiligt.

  • Bei den Muskeln kann man zwei Schließmuskeln und den Musculus puborectalis unterscheiden:
    • Die beiden Schließmuskeln sind die Musculi sphincteres ani internus und externus
      • Der Musculus sphincter ani internus ist nicht willkürlich ansteuerbar und wird von Sympathikus und Parasympathikus innerviert.
      • Der Musculus sphincter ani externus ist dagegen willkürlich kontrahierbar.
    • Der Musculus puborectalis ist Bestandteil des Musculus levator ani und zieht das Rectum nach ventral, wodurch ein zusätzlicher Verschluss erreicht wird.
  • Das Corpus cavernosum recti ist arterio-venöses Gefäßgeflecht, das die darüberliegende (Schleim-)Haut wulstartig hervorhebt. Blut erhält das Corpus cavernosum recit von der Arteria rectalis superior, deren drei Äste von verschiedenen Richtungen an das distale Rectum herantreten (BEzugspunkt ist das Os coccygeum: "6 Uhr"): von "drei Uhr", von "sieben Uhr", von "elf Uhr". Die Venen, über die das Blut des Corpus cavernosum abfließt, bilden eine wichtige portocavale Anastomose (Vena portae → → → Vena rectalis superior → Vena pudenda interna → → → Vena cava inferior).

Drei Arterien treten an das Rectum heran

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Die motorische Innervation der Rektumsmuskulatur erfolgt aus verschiedenen Quellen, denn wie erwähnt ist der Musculus sphincter ani externus willkürlich ansteuerbar, der Musculus sphincter ani internus dagegen nicht.

  • Der Musculus sphincter ani externus wird versorgt von den Nervi rectales inferiores (aus Nervus pudendus)
  • Der Musculus sphincter ani internus wird sympathisch und parasympathisch versorgt:
    • Sympathikus: Nervi splanchnici lumbales und sacrales, die sich in den Plexus hypogastrici superior und inferior verzweigen
    • Parasympathikus: Nervi splanchnici pelvici (S2-S4), die sich im Plexus hypogastricus inferior mit sympathischen Fasern mischen.
Der Sympathikus bewirkt eine Tonussteigerung des Musculus sphincter ani internus, der Parasympathikus eine Tonusverminderung.

Die sensible Innervation erfolgt ebenfalls getrennt:

  • viszerosensibel: Nervi splanchnici pelvici (→ Stuhldrang)
  • somatosensibel: Nervi rectales inferiores aus dem Nervus pudendus (→ z. B. Schmerzen)

Die arterielle Versorgung übernehmen drei Arterien:

  • Arteria rectalis superior (aus der Arteria mesenterica inferior) für den proximalen Bereich des Rectums
  • Arteria rectalis media (aus der Ateria iliaca interna) für den mittleren Bereich (über dem Musculus levator ani)
  • Arteria rectalis inferior (aus der Arteria pudenda interna) für den distalen Bereich (unter dem Musculus levator ani).

Der venöse Abfluss erfolgt analog zu den Arterien (Venae rectales superior, media, inferior), jedoch fließt nur das Blut aus der Vena rectalis superior über die Vena mesenterica inferior in die Vena portae hepatis ab.

Der Lymphabfluss gliedert sich - parallel zu den Arterien - in einen proximalen, mittleren und distalen Abschnitt:

  • Proximal: in die Nodi mesenterici inferiores
  • Mitte: Nodi iliaci interni
  • Distal: Nodi inguinales superficiales.

Bei der digitalen Untersuchung sind vom Rectum aus verschiedene Objekte tastbar, und zwar abhängig vom Geschlecht folgende:

  • Beim Mann: Prostata (ventral distal), Glandulae vesiculosae (ventral proximal)
  • Bei der Frau: Vagina, Muttermund, Cervix uteri

Die Harnblase ist der Urinspeicher des Körpers

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Die obere Hälfte der Harnblase ist mit Bauchfell überzogen

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Die Harnblase (Vesica urinaria) hat bei Mann und Frau je verschiedene Nachbargebilde, denn beim Mann schließt sich ihr etwa nach dorsal hin das Rektum an, während bei der Frau der Uterus der dorsale Nachbar ist. Der Teil der Harnblase, der von Bauchfell überzogen ist, ist der obere Bereich, der sogenannte Blasenscheitel bis zu der Stelle, wo die Ureteren in die Harnblase einmünden.

An der Spitze der Harnblase befindet sich übrigens das Lig. umbilicale medianum, das den obliterierten Urachus enthält, den embryonalen Verbindungsgang zur Allantois. Die Harnblase kann man mittels der Sectio alta über das Spatium retropubicum erreichen, um sie zu punktieren. Beim Mann liegt die Harnblase übrigens etwas kranialer als bei der Frau, weil die Blase ja auf der Prostata sitzt.

Die Ecken des Trigonum vesicae an der Innenseite der Harnblase werden von Öffnungen gebildet

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Innerhalb der Harnblase markiert das Trigonum vesicae, das sich an der unteren Hinterwand der Blase befindet, mit seinen beiden kranialen Ecken die Eingänge der Ureteren (mit der Plica interureterica als Dreiecksseite) und mit seiner kaudalen Ecke die innere Urethra-Öffnung. Innerhalb des eben beschriebenen Dreiecks ist auch die Blasenschleimhaut mit der Blasenmuskulatur verwachsen. Weil die Ureteren übrigens schräg in die Blase einmünden, kommt es kaum zu einem Reflux des Harns von der Vesica in die Ureteren. Auch die Urethra ist vor Rückflüssen gesichert, einmal durch Venengeflechte, zum anderen durch die Uvula vesicae. Außerdem gibt es am Blasenhals einen unwillkürlichen Schließmuskel (M. sphincter urethrae internus), zu dem sich die drei Muskelschichten der Blase verdichten. Ist er hypertrophiert, dann liegt eine sogenannte Balkenblase vor.

Weil das umliegende Bindegewebe Muskelfasern enthält, steht die Blase mit umliegenden Dingen in muskulärer Verbindung, so beispielsweise mit der Symphyse und dem Rectum; auch die Urethra des Mannes ist mit dem Rektum auf diese Weise verbunden.

Die Kontinenz der Harnblase resultiert aus dem Zusammenspiel von Schließvorrichtungen, die aus Muskeln oder aus Gefäßen bestehen

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Innerviert wird die Harnblase über den Plexus hypogastricus inferior, der auf der Blase den Plexus vesicalis bildet und Anteile von Sympathikus und Parasympathikus enthält. Arteriell versorgt wird sie über zwei Gefäße, nämlich die Aa. vesicales superior und inferior, die beide letztlich aus der A. iliaca interna stammen. Der Abfluss des Blutes erfolgt über den Blasen-Venenplexus. Die Kontinenz wird hauptsächlich von autonomen Nerven aufrecht erhalten, und zwar kontrahieren sich die Schließmuskeln und der Venenplexus, während die Harnblase selbst nicht kontrahiert wird. Bei der Blasenentleerung kehren sich diese Innervationsverhältnisse um. Während die Blase nun selbst kontrahiert wird (M. detrusor vesicae), erschlaffen die Sphincteren und entleert sich der Venenplexus, so dass der Harn durch die Urethra an die Außenwelt fließen kann. Der M.levator ani erschlafft, wodurch die Blase eine Trichterform annimmt.

Die Organe des kleinen Beckens werden von der A. iliaca interna versorgt

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Arteriell versorgt werden die Organe beider Geschlechter entweder über die Arteria testicularis/ovarica (direkt aus der Aorta abdominalis) oder über die Arteria iliaca interna (aus der Arteria iliaca communis), die den Großteil der Versorgung übernimmt.

Die Arteria iliaca interna gibt dabei verschiedene Äste ab, wobei man parietale (mit "*" markiert) Äste für die Beckenwand und viszerale Äste für die Organe unterscheiden kann. Zur besseren Übersicht seien die Abgänge in einen oberen und einen unteren Abschnitt geteilt.

Zum oberen Abschnitt zählen folgende Arterien:

  • Arteriae gluteae superior und inferior: ziehen nach dorsal
    • Arteria glutea superior* gibt folgende Äste für die Gesäßregion ab:
      • Arteria iliolumbalis*
      • Arteria sacralis lateralis*
    • Arteria glutea inferior* für die Gesäßregion
  • Arteria umbilicalis, die distal verödet als Ligamentum umbilicale unter der Plica umbilicalis medialis liegt und zum Umbilicus zieht; sie gibt ab
    • Arteria vesicalis superior für die kraniale Harnblase bei beiden Geschlechtern,
    • Nur beim Mann: Arteria ductus deferentis
  • Arteria obturatoria* zur ventralen und laterlen Beckenwand. Man beachte die Anastomose mit der Arteria epigastrica inferior (Ramus pubicus, "Corona mortis")
  • Arteria vesicalis inferior zur kaudalen Harnblase
  • Nur bei der Frau: Arteria uterina (Analogon zur Arteria ductus deferentis des Mannes)
  • Nur bei der Frau: Arteria vaginalis, kann aber auch aus der Arteria vesicalis inferior oder der Arteria uterina (dann bezeichnet als "Arteria azygos vaginae") entspringen
  • Arteria rectalis media für das Rectum (Ampulla recti) und den Musculus levator ani

Die Arteria iliaca interna tritt nun durch das Foramen infrapiriforme aus dem Becken aus, biegt um das Ligamentum sacrospinale herum und tritt durch Foramen ischiadicum minus wieder in das Becken ein, um nun unterhalb des Musculus levator ani im Alcock-Kanal nach ventral zu ziehen. Ab jetzt wird sie als "Arteria pudenda interna" bezeichnet (die Arteria pudenda externa kommt dagegen aus der ARteria femoralis). Aus ihr gehen die Arterien für den unteren Abschnitt hervor, und zwar entsprechend der Organe, an denen die Arteria pudenda interna auf ihrem Weg nach ventral vorbeikommt:

  • Arteria rectalis inferior für das distale Rectum,
  • Arteria perinealis für den Damm,
  • Rami scrotales posteriores/labiales posteriores für die dorsalen Bereiche von Hodensack/Schamlippen,
  • Arteria urethralis für die Urethra (verläuft beim Mann distal im Corpus spongiosum),
  • Arteria bulbi penis/vestibuli für die Penis-/Scheidenvorhofswurzel
  • Arteria dorsalis penis/clitoridis für Penisrücken und Klitoris,
  • Arteria profunda penis/clitoridis für die jeweiligen Corpora cavernosa.

Man beachte, dass sich die Arteria iliaca interna in etwa 40 % in einen vorderen und einen hinteren Hauptast aufspaltet.

Auch der Lymphabfluss aus den Organen des kleinen Beckens ist bei beiden Geschlechtern ähnlich

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Die viszeralen Lymphknoten liegen in der Umgebung der Beckenorgane, also in Umgebung von Blase, Rektum und ggf. Vagina und Uterus, wobei die Lymphe aus den Ovarien/Hoden direkt in die Nll. lumbales neben der Aorta/Vena cava transportiert wird, die Lymphe der äußeren Genitale dagegen in die oberflächlichen Leistenlymphknoten kommt. Die Lymphe der Organe, die eine Mittelstellung zwischen äußeren und inneren Genitalen einnehmen, fließt in sozusagen intermediäre Lymphknoten, also in die Nll. iliaci interni und externi.

Die Beckenorgane des Mannes sind vor allem Drüsen

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Die Prostata liegt unterhalb der Harnblase

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Die etwa kastaniengroße Prostata liegt zwischen Harnblase und Diaphragma urogenitale. Sie wird außen von einer straffen bindegewebigen Kapsel umhüllt und gliedert sich im Inneren folgendermaßen:

  • Im Horizontalschnitt:
    • Lobus dexter
    • Lobus sinister
    • dazwischen:
      • ventral: Isthmus
      • dorsal: Lobus medius
  • Im Sagittalschnitt, voneinander durch die Ductus ejakulatorii getrennt
    • Basis (kranial)
    • Apex (dorsal)

Bei der digitalen Untersuchung des Rectums kann man die Hinterfläche der Prostata tasten.

Die Bläschendrüsen geben ihr Sekret in den Samenleiter ab

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Die Glandulae vesiculosae (Bläschendrüsen) liegen seitlich über der Prostata und am dorsalen Rand der Harnblase bis hinauf in die Excavatio rectovesicalis. Sie münden in den Ductus deferens.

Die Cowperschen Drüsen garantieren die Gleitfähigkeit der Harnsamen-Röhre

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Die Glandulae bulbourethrales (Cowperschen Drüsen) geben ein Sekret ab, welches die Urethra gleitfähig macht und somit für den Durchtritt des Samens vorbereitet. Sie liegen im Diaphragma urogenitale, ihr Ausführungsgang mündet in die weite Pars spongiosa der Urethra (s. u.).

Der Samenleiter zieht einen Bogen und über- oder unterkreuzt verschiedene Gefäße

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Der Ductus deferens ist die Fortsetzung der Epididymis und mündet letztlich in die Urethra (Harnröhre), die dann als "Harn-Samen-Röhre" bezeichnet wird.

Der Ductus deferens

  • entspringt am Schwanzteil der Epididymis,
  • durchzieht den Canalis inguinalis und gelangt durch den Anulus inguinalis profundus (Fossa inguinalis lateralis) in die Bauchhöhle,
  • zieht an der Wand des kleinen Beckens nach kranial, wobei er intraperitoneal die Arteriae epigastrica inferior und iliaca externa überkreuzt,
  • macht einen Bogen,
  • überkreuzt den Ureter,
  • nimmt die Ausführungsgänge der Glandulae vesiculosae auf,
  • zieht als Ductus ejakulatorius dorsal und kaudal der Harnblase in die Prostata hinein und
  • mündet schließlich von dorsal in die Urethra (sichtbar als Colliculus seminalis).

Die Harnsamen-Röhre hat drei Engstellen und drei Erweiterungen

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Die männliche Harnröhre wird in vier Teile untergliedert, nämlich in erstens eine Pars intramuralis, d. h. der Abschnitt, der innerhalb der Harnblasen-Wand verläuft, in zweitens einen innerhalb der Prostata verlaufende Abschnitt (Pars prostatica), in drittens einen im Corpus spongiosum liegenden Teil (Pars spongiosa) und schließlich in ein Intermediärstück, das im Diaphragma urogenitale liegt und am kaudalen Ende vom M. sphincter externus umgeben wird.

Dieses zuletzt genannte Zwischenstück ist zugleich eine der drei Urethra-Engstellen. Die übrigen zwei Engstellen befinden sich direkt am Beginn der Harnröhre, wo sie also aus der Harnblase austritt (Ostium urethrae internum), und unmittelbar an ihrem distalen Ende (Ostium urethrae externum).

Sie hat aber auch drei Erweiterungen, die in den anderen beiden Stücken liegen, d. h. in der Pars prostatica, auf deren Sameninsel der Ductus ejaculatorius einmündet, und in der Pars spongiosa, in der die Ausführungsgänge der Gll. bulbourethrales liegen. Außerdem gibt es kurz vor dem Ausgang, also proximal des Ostium urethrae externum, die Fossa navicularis urethrae, die dafür sorgt, dass der Harn nach der Miktion zurückgehalten wird.

Spezielle autonome Nerven versorgen die Beckenorgane des Mannes

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Das Nervensystem für die Beckenorgane ist ein wenig unübersichtlich. Der Sympathikus ist wie gewohnt in prävertebralen Ganglien repräsentiert, im Becken sind es vier paarige und ein unpaariges. Aus diesen ziehen – analog zu den Verhältnissen im Abdomen – unverschaltete Neurone in den Nn. splanchnici sacrales zum Plexus hypogastricus inferior. Dieser Plexus ist sehr wichtig – er ist sozusagen das vegetative Nervenzentrum des Beckens – und steht über die Nn. hypogastrici mit dem Plexus hypogastricus superior in Verbindung. In ihm werden Reflexe direkt verschaltet, d. h. die zu verschaltenden Neurone ziehen nicht ins Rückenmark!

In diesen Plexus hypogastricus inferior ziehen nun auch parasympathische Fasern, deren Perikarya im Sakralmark (S2-S4) gelegen sind; verwirrenderweise gelangen diese Fasern über Nn. splanchnici pelvici in den Plexus. Bereits dort (und nicht erst in den Wänden der Organe, die sie versorgen) werden sie auf das zweite Neuron umgeschaltet. Diese gelangen dann zu den Organen.

Prominentestes Beckenorgan der Frau ist der Uterus

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Die Vagina endet in zwei Gewölben

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Die Vagina ist ein circa zehn Zentimeter langer Schlauch, der hinter der Harnblase und der nur fünf Zentimeter langen Harnröhre und vor dem Rektum liegt. Sie endet in zwei Scheidengewölben, die sich am Uterushals befinden. Das hintere dieser Scheidengewölbe ist größer und grenzt direkt an den Douglas-Raum an, d. h. an die unterste Stelle der Excavatio rectouterina. In der Vagina herrscht ein saures Milieu (niedriger pH-Wert), welches eine von zahlreichen Spermien-Barrieren darstellt.

Der Uterus hat eine besondere Lage

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Der Uterus ist sowohl nach vorne gekippt als auch nach vorne geknickt

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Der Uterus, der sich an die Vagina anschließt, ist birnenförmig und liegt dem Blasengrund auf, er ist also nach vorne vertiert und zudem zwischen seinem Isthmus und dem Korpus nach vorne geknickt (Anteversio und Anteflexio des Uterus). Bei einer Retroversio ist es möglich, dass der Uterus durch die Vagina nach außen rutscht.

Mit seinem Hals ragt der Uterus zu einem Teil in die Vagina, und zwar mit der Portio vaginalis, der übrige Teil steht in keiner solchen Beziehung mit dem Uterus mehr (Portio supravaginalis). Die Öffnung am Uterushals heißt "äußerer Muttermund" (Ostium uteri) und wird bei Frauen, die schon ein Kind geboren haben, von zwei Lippen umschlossen; der äußere Muttermund liegt auf der Linie zwischen den beiden Spinae ischiadicae. Der innere Muttermund ist das intra-uterielle Analogon und wird vom Isthmus uteri umgeben. An den Hals schließt sich schließlich der Corpus an, von dem die Tubae uterinae nach links und rechts abgehen.

Wie die Harnblase ist auch der Uterus zum Teil von Bauchfell bedeckt

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Der Uterus ist an seiner Vorder- und seiner Hinterwand von Bauchfell überzogen, wobei das Peritoneum vorne nur bis zum Hals gelangt und dabei die Excavatio vesicouterina bildet, hinten dagegen bis zum hinteren Scheidengewölbe reicht und dort den Douglasraum (auf der Höhe der Kohlrauschfalte) definiert.

Mehrere Stützstrukturen halten den Uterus in seiner Lage

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Fixiert wird der Uterus kaudal von den beiden Diaphragmen (Stützapparat), an die seitliche Beckenwand wird er durch das Lig. latum uteri gehalten. Vom Tubenwinkel gehen zwei Bänder aus, nämlich zum einen das Lig. teres uteri, das durch den Canalis inguinalis zu den Labia majora gelangt, zum anderen das Lig. ovarii proprium, das lediglich den Ovar am Uterus fixiert. Die Plica rectouterina ist das Bindegewebe dorsal des Uterus, also zwischen Uterus und Rektum, das auch Muskelfasern enthält; es begrenzt die Excavatio rectouterina lateral.

Die Arterienversorgung und der Lymphabfluss des Uterus sind komplex

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Arteriell versorgt wird der Uterus von der A. uterina, die aus der A. iliaca interna kommt. An den Eingeweiden spaltet sie sich auf und versorgt mit jeweiligen Arterien die Vagina, die Tube und den Eierstock. Außerdem gibt sie einen R. ovaricus zum Eierstock ab. Das Lig. teres uteri wird eigens von einer entsprechenden Arterie aus der A. epigastrica inferior versorgt. Die Venen bilden auf Vagina und Uterus Geflechte, schließlich kommt das Blut über die Vv. uterinae in die V. iliaca interna.

Die Lymphe gelangt aus mehreren Bezirken in verschiedene Lymphknotengruppen. Generell verläuft der Lyphabfluss antiparallel zum Arterienzufluss. Die Lymphe von Ovar, Tube und eines Teils von Uterus-Fundus und -Corpus gelangt entlang der A. ovarica, die sich ja im Lig. suspensorium ovarii befindet, in die Nll. lumbales. Ein zweiter Teil der Uteruslymphe, d. h. von Fundus, Corpus und Cervix gelangt antiparallel zur A. uterina in die Nll. iliaci. Schließlich fließt ein dritter Teil der Uterus-Lymphe – diesmal von Fundus und Corpus – entlang des Lig. teres uteri zu den Nll. inguinales superficiales. Metastasen können daher in allen drei Abflussgebieten auftreten.

Eileiter und Ovar sind Anhangsgebilde des Uterus

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"Adnexe" sind diejenigen Dinge, die am Uterus "dranhängen". Zu ihnen zählen der Eileiter (Tuba uterina) und der Eierstock (Ovar).

Der Eileiter gliedert sich in drei Abschnitte

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Der Eileiter (Tuba uterina, Tube) wird dabei in drei Abschnitte eingeteilt. Die Pars uterina ist die Austrittsstelle der Tube aus dem Uterus und zugleich der engste Abschnitt. Der Isthmus ist ebenfalls ziemlich eng und verbreitert sich in die Ampulla tubae uterinae, die schließlich im Infundibulum mit den daran hängenden Fimbrien ausmündet. Eine dieser Fimbrien ist direkt mit dem Ovar verbunden. Der Eileiter liegt innerhalb des Lig. latum uteri, das ja den Uterus mit der Seitwand des Beckens verbindet. Der Teil dieses Bandes, der die Tube fixiert, wird als "Mesosalpinx" bezeichnet.

Das Ovar ist in ein System von Bändern eingebettet

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Das Ovar liegt an der Seitenwand des Beckens in der Fossa ovarica zusammen mit dem N. obturatorius. Es handelt sich hier um ein etwa pflaumengroßes Organ, in dem die Eizellen heranreifen. Das Ovar liegt im Lig. latum uteri, und ist über das Mesovarium an der Vorderfläche (!; Margo mesovaricus) mit dem Lig. latum uteri verbunden. Das Lig. suspensorium ovarii hält den Eierstock an den oberen Beckenrand befestigt und führt die A. ovarica zum Eierstock, während das Lig. ovarii proprium das Ovar lediglich mit dem Tubenwinkel verbindet. Beide Bänder bilden gewissermaßen die Kanten des Mesovars, das Lig. suspensorium ovarii die laterale und das Lig. ovarii proprium die mediale Kante. Die Bänder sind in der Lage, sich zu kontrahieren und so das Ovar zu verschieben, so dass die Fimbrien das Ovar an unterschiedlichen Stellen abtasten können.

Die nervale (vegetative) Versorgung erfolgt über den Plexus, der sich auf dem Ovar ausbildet. Arteriell wird der Eierstock über die eben erwähnte A. ovarica versorgt, allerdings auch über den R. ovaricus der A. uterina. Der venöse Abfluss erfolgt über die beiden Vv. ovarica in die Vena cava (rechts) oder in die V. renalis (links).

Spermien müssen auf ihrem Weg zahlreiche Barrieren überwinden

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Bis ein Spermium zur Tuba uterina gelangen kann, wo es möglicherweise eine Eizelle zu befruchten hat, muss es eine Reihe von Barrieren überwinden. So herrscht in der Vagina ein saueres Milieu, in dem viele Spermien abgetötet werden. Neben dieser chemischen Barriere gibt es mechanische Barrieren wie den Uterus-Hals und diverse Sphincteren beispielsweise am Tubeneingang. Während der Ovulation sind diese Barrieren jedoch gelockert, so dass die Spermien leichter in die Tube gelangen können.