Traktorenlexikon: Hanomag Brillant 601 (S)

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Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht Kapitel „Hanomag“
Hanomag Brillant 601 (S)
Hanomag Brillant 601
Hanomag Brillant 601
Basisdaten
Hersteller/Marke: Hanomag
Modellreihe: Brillant
Modell: Brillant 601 (S)
Bauweise: rahmenlose Blockbauweise
Produktionszeitraum: 1967–1969
Stückzahl: 3500
Maße
Eigengewicht: 3240 kg
Länge: 3750 mm
Breite: 1850 mm
Höhe: 1910 mm
Radstand: 2270 mm
Bodenfreiheit: 360 mm
Spurweite: vorne: 1370–1810 mm
hinten: 1500–1960 mm
Wenderadius mit Lenkbremse: 3600 mm
Wenderadius ohne Lenkbremse: 4200 mm
Standardbereifung: vorne: 6.00-20, 7.50-18, 7.50-20
hinten: 11-36, 12-36, 14-30, 15-30, 15.5-38
Motor
Nennleistung: 42,5 kW, 58 PS
Nenndrehzahl: 2600 U/min
Zylinderanzahl: 4
Hubraum: 3142 cm³
Drehmoment: 184 Nm
Kraftstoff: Diesel
Kühlsystem: Wasser
Antrieb
Antriebstyp: Hinterradantrieb
Getriebe: 12/3-Gruppenschaltgetriebe
Höchstgeschwindigkeit: 19,87–27,15 km/h

Der Brillant 601 (S) wurde zusammen mit den Modellen Brillant 700 und Robust 900 neu entwickelt und 1967 der Öffentlichkeit, werbewirksam (Benter Berg) vorgestellt. Mit der Entwicklung dieser völlig neuen Baureihe wollte man bei Hanomag den verlorenen Boden am Schlepper-Markt zurück gewinnen. Die Neuzulassungen bei Hanomag ließen sehr zu Wünschen übrig und man lag in der Zulassungsstatistik auf einem entäuschenden 6. Platz, bei nur noch 6% Marktanteil aller neu zugelassenen Schleppern in Deutschland. Die neue Baureihe stieß auf großes öffentliches Interesse, trotzdem verkauften sich Hanomag-Schlepper, im Vergleich zu den Mitbewerbern Deutz und IHC nur durchschnittlich. Die Maschinen waren äußerst zugstark, zumal sie mit den neu entwickelten Kompaktmotorenbaureihe, neuen Getrieben und endlich auch mit Allradantrieb erhältlich waren. Aber es zeichnete sich bereits 1970 ab das man ohne entsprechendes Nachsteuern und Neuentwicklungen z.B. ein Lastschaltgetriebe, sowie eine Lärmschutzkabine (beides war bei Hanomag bereits in der Entwicklung) nicht mit den anderen Bewerbern Schritt halten würde. Die "nächste" Baureihe sollte es allerdings nicht mehr auf den Markt schaffen. Der Rheinstahl-Konzern stellte die Produktion der einst renommierten Traktorenproduktion bei Hanomag ein. Im Jahr 1971 liefen die letzten Schlepper vom Fließband in Hannover/ Linden und der Abverkauf wurde mit Nachlässen auf die letzten Modelle beschleunigt. Das Unternehmen wurde dann an mehrere Unternehmen weiter gereicht und ist seit einigen Jahren 100%ige Tochtergesellschaft des Baumaschinenherstellers Komatsu.

Motor[Bearbeiten]

  • Hanomag Kompaktmotor D142 R
  • 4-Zylinder-/4-Takt-Diesel-Reihenmotor mit Wirbelkammer-Einspritzung
  • Leistung 58PS/42,5KW bei 2600u/min
  • Hubraum 3142 ccm

Kupplung[Bearbeiten]

  • Doppelkupplung LuK DT 280 / 280 G

Getriebe[Bearbeiten]

  • Gruppenschaltgetriebe G265/270 B
  • 4/1 Gänge in 3 Gruppen unterteilt (Kriech-, Acker-, Straßengruppe)
  • ergonomische "Lenkradschaltung", im Armaturenbrett verbaut
  • 12 Vorwärtsgänge und 3 Rückwärtsgänge

Geschwindigkeiten vor- und rückwärts[Bearbeiten]

  • Vorwärts 19,8 km/h bei Getriebe mit gesperrten 12. Gang, 27 km/h bei entsperrten 12. Gang und Druckluftbremsanlage
  • Bei den verwendeten Getrieben wurde der 12. Gang gesperrt oder entsperrt, je nach dem welche Höchstgeschwindgkeit erreicht werden sollte. Bei entsperrten 12. Gang und der Auslegung als Schnelle Ausführung, schrieb der Gesetzgeber die Verwendung einer Druckluftbremsanlage vor, um am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen.

Zapfwelle[Bearbeiten]

  • umschaltbare Zapfwelle Normaldrehzahl 540u/min, Schnelldrehzahl 1000 U/min

Bremsen[Bearbeiten]

  • Hinten hydraulische Scheibenbremse auf Vorgelegewelle wirkend, Einzelradbremse als Lenkbremse, vorwählbar am Armaturenbrett
  • Optional Druckluftbremsanlage, bei schnellem Getriebe nach STVO vorgeschrieben

Achsen[Bearbeiten]

  • Vorne Spurweiten Verstellachse
  • Hinten Serie mit Differentialsperre

Lenkung[Bearbeiten]

  • ZF Gemmer GD40

Hydraulik[Bearbeiten]

  • Regelhydraulik, optional Pilot-Regelhydraulik
  • 3to Hubkraft an der Ackerschiene

Steuergeräte[Bearbeiten]

  • einfachwirkendes Steuergerät
  • Optional auf 3 Steuergeräte und kreise erweiterbar

Elektrische Ausrüstung[Bearbeiten]

Maße und Abmessungen[Bearbeiten]

Bereifung[Bearbeiten]

  • Vorne 6.00-20 (Serie), 7,50-18, 7,50-20
  • Hinten 12-36 (Serie), 11-36, 14-30, 15-30, 15.5-38


Füllmengen[Bearbeiten]

  • Getriebeöl: 60 Liter
  • Tankvolumen: 120 Liter

Verbrauch[Bearbeiten]

Sonderausrüstung[Bearbeiten]

  • Synchrongetriebe a. W. G270 B
  • ZF Spindel-Hydrolenkung
  • hydraul. Mähwerk
  • LFE Frontlader
  • Pilot-Regel-Hydraulik
  • Radgewichte vo/hi
  • Front-Zusatzgewichte, bis zu 7 Stk. in ausziehbaren Lampenträger

Kabine[Bearbeiten]

  • Fritzmeier Verdeck M315
  • Fritzmeier Kabine FK6001
  • Peko Verdeck 400

Sonstiges[Bearbeiten]

Der Brillant 601 (S) war der kleinste der neu vorgestellten, schweren Schlepper-Baureihe. Er hatte die gleichen Ausstattungsmerkmale wie die beiden größeren Schleppermodelle Brillant 700 und Robust 900. Nur war er mit dem einzigen in Serie verbauten 4-Zylinder/4-Takt-Diesel-Reihenmotor, D142 R ausgerüstet. Da man bei Ihm das gleiche Getriebe und Kraftheber, der größeren Schleppermodelle Brillant und Robust verbaute, geriet er im Vergleich zu seinen Konkurrenten etwas zu schwer. Auch preislich war er recht teuer, im Vergleich zu den Modellen der am Markt vertretenen Mitbewerber und der immer stärker auf den deutschen Markt drängenden ausländischen Konkurrenz, kaufte die interessierte Bauernschaft lieber die preislich günstigeren Modelle anderer Marken. Auf eine Version (Brillant 551), mit dem Hubraumschwächeren Kompaktmotor D141 R, um die 55PS Leistung, wurde Seitens der Hanomag verzichtet, obwohl in dieser immer beliebter werdenden Schlepper-Klasse, leistungsmäßig keines der Modelle, aus der angebotenen Produktpalette exakt passte.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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