Traktorenlexikon: MAN AS 250

Aus Wikibooks
Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht Kapitel „MAN“
MAN AS 250
MAN AS250 (Baujahr 1943)
MAN AS250 (Baujahr 1943)
Basisdaten
Hersteller/Marke: MAN
Modellreihe: AS
Modell: AS 250
Bauweise: rahmenlose Blockbauweise
Produktionszeitraum: 1938–1946
Stückzahl: 1323
Maße
Eigengewicht: 3400-4060 kg
Länge: 3680-3930 mm
Breite: 1850-2250 mm
Höhe: 1750 mm
Radstand: 2100 mm
Bodenfreiheit: 260 mm
Spurweite: vorne: 1425 mm
hinten: 1450 mm
Wenderadius mit Lenkbremse: 4000 mm
Standardbereifung: vorne: 6.50-20
hinten: 12.75-28
Motor
Nennleistung: 36,6 kW, 50 PS
Nenndrehzahl: 1500/min
Zylinderanzahl: 4
Hubraum: 4504 cm³
Kraftstoff: Diesel, Holz, Anthrazit
Kühlsystem: Wasserkühlung
Antrieb
Antriebstyp: Hinterradantrieb
Getriebe: 5/1-Getriebe
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h

Der 50 PS starke Schlepper AS 250 wurde von MAN in den 1930er und 1940er Jahren produziert. Nach dem ersten Weltkrieg war das ein weiterer Versuch in die Schlepper-Branche einzusteigen. Der verwendete hauseigene LKW-Motor verblüffte die Mitbewerber durch die direkte Einspritzung und das verwendete G-Verfahren. Dem Zeitgeist entsprechend musste der AS 250 auf Holzgasbetrieb umgebaut werden. Auf Weisung der Machthaber wurde die Produktion im Februar 1943 beendet, was zur Zusammenarbeit mit der französischen Firma Latil führte. Latil fertigte dann unter Lizenz den AS 250 noch bis August 1944. Bei dieser Zusammenarbeit erwarb die MAN umfangreiches Know-how über den Allradantrieb. Ein Versuch der MAN, nach dem Krieg die Zusammenarbeit mit Latil wieder aufleben zu lassen, hatte keinen Erfolg. Dieser Umstand führte zur Fertigung weiterer 500 Schlepper durch die Firma Latil. Die ohne Lizenz produzierten Schlepper wurden unter der Bezeichnung "Latil AS-250" vertrieben.

Motor[Bearbeiten]

  • MAN, Typ: D 0534 GS, stehender wassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihen-Dieselmotor mit G-Verbrennungsverfahren, Direkteinspritzung, nasse-auswechselbare Zylinderlaufbuchsen, Einspritzpumpe mit Regler, Flachsitzdüse, fünffach-gelagerte Kurbelwelle, Druckumlaufschmierung, Wirbelöl-Luftfilter, und Umlaufkühlung.


  • Nennleistung = 50 PS bei 1500 U/min.
  • Bohrung = 105 mm, Hub = 130 mm
  • Max. Drehmoment = 24 mkg
  • Zugkraft am Haken = 1800 kg
  • Max. Anhängelast = 24 Tonnen


Von Januar 1943 bis August 1944

  • Imbert-Vergaser-Motor oder Einheitsgenerator-EG 60
  • Typ: V 0534 GS mit 45 PS bei 1500 U/min.
  • Zugkraft am Haken = 1600 kg
  • Max. Anhängelast = 20 Tonnen

Kupplung[Bearbeiten]

Fichtel & Sachs Einscheiben-Trockenkupplung Komet-Mecano

Getriebe[Bearbeiten]

  • Das Getriebe HS 28 wurde von der Zahnradfabrik Augsburg (Renk) geliefert und war mit dem Motor tragend verblockt.
  • 5 Vorwärtsgänge und 1 Rückwärtsgang


  • Mit Eisenbereifung ist der 4 und 5 Gang gesperrt
  • 3 Vorwärts-und ein Rückwärtsgang

Geschwindigkeiten vor- und rückwärts[Bearbeiten]

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 20,0 km/h., mit Eisen-Bereifung beträgt sie 7 km/h.


  • 1.Gang = 4,00 km/h.
  • 2.Gang = 5,25 km/h.
  • 3.Gang = 7,00 km/h.
  • 4.Gang = 12,00 km/h.
  • 5.Gang = 20,00 km/h.


Zapfwelle[Bearbeiten]

  • Fahrabhängige Getriebe-Zapfwelle
  • Stummel = 42 mm Durchmesser, 8 mm Breite und 6 Keile
  • Drehzahl = 545 U/min.


  • Optional mit aufsteckbarer Riemenscheibe
  • 320 mm Durchmesser und 180 mm Breite
  • Drehzahl = 1090 U/min.
  • Leistung = 45 PS

Bremsen[Bearbeiten]

  • Pedal betätigte Zweibackenbremse auf die Hinterräder wirkend, als Einzelrad-Bremse ausgebildet
  • Unabhängige Handbremse, als Bandbremse ausgeführt, auf die Hinterachs-Vorgelegewelle wirkend

Achsen[Bearbeiten]

  • Pendelnd aufgehängte Stahl-Vorderachse mit Blattfederung
  • Ausgleichsgetriebe der Hinterachse mit Differentialsperre

Lenkung[Bearbeiten]

Hydrauliksystem und Kraftheber[Bearbeiten]

Steuergeräte[Bearbeiten]

Elektrische Ausrüstung[Bearbeiten]

Maße und Abmessungen[Bearbeiten]

"Diesel-Ausführung"


  • Länge = 3680 mm
  • Breite = 1850 mm
  • Höhe über Lenkrad = 1750 mm
  • Radstand = 2100 mm
  • Bodenfreiheit = 260 mm
  • Vordere Spurweite = 1425 mm
  • Hintere Spurweite = 1450 mm
  • Wendekreishalbmesser = 4000 mm
  • Eigengewicht = 3700 kg


"Imbert-Ausführung"

  • Länge = 3930 mm
  • Breite = 2000 mm
  • Höhe über Lenkrad = 1750 mm
  • Radstand = 2100 mm
  • Eigengewicht = 3920 kg


"Einheitsgenerator-Ausführung"

  • Länge = 3680 mm
  • Breite = 2250 mm
  • Höhe über Lenkrad = 1750 mm
  • Radstand = 2100 mm
  • Eigengewicht = 4060 kg

Bereifung[Bearbeiten]

Luftbereifung

  • Vorne = 6.50 x 20
  • Hinten = 12.75 x 28

Verbrauch[Bearbeiten]

  • Kraftstoffverbrauch = 160 g/PSh

Kabine[Bearbeiten]

  • Fahrerstand mit seitlichem Sitz, Tacho, Kilometerzähler und Wagenwinde
  • Auf Wunsch mit Windschutzscheibe und Rollverdeck

Sonderausrüstung[Bearbeiten]

  • Riemenscheibe
  • Seilwinde 120 m
  • Windschutzscheibe
  • Rollverdeck
  • Spurlockerer

Sonstiges[Bearbeiten]

Der Schlepper war damals seiner Zeit voraus, was sich im sehr hohen Preis widerspiegelte. Am Haken entwickelte er eine maximale Zugkraft von 2800 kg.


"Fertigungszahlen"

  • Von 1938 bis 2/1943 = 355 Exemplare
  • Unter Lizenz von 3/1943 bis 8/1944 = 325 Diesel-Exemplare und 146 Holzgas-Exemplare
  • Ohne Lizenz bis Ende 1946 = 497 Exemplare


"Festgesetzte Preisliste"

  • Ausführung-Luftbereift = 10.250 RM
  • Ausführung-Eisenbereift = 9.300 RM
  • Ausführung-Imbert-Vergaser = 11.070 RM
  • Ausführung-Einheitsgenerator = 12.265 RM ( Minus 2.100 RW durch Zuschuss der Reichsregierung)

Literatur[Bearbeiten]

  • MAN-Traktoren (Udo Paulitz) Seite 15 bis 24
  • MAN-Prospekte 1922-1963 (Peter Streiber) Seite 16 bis 19
  • OLDTIMER TRAKTOR Ausgabe 09/2016, Seite 8 ff.

Weblinks[Bearbeiten]

Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht Kapitel „MAN“