Traktorenlexikon: Ruhrwerke

Aus Wikibooks
Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht

Die Ruhrwerke Actiengesellschaft Motoren- und Dampfkesselfabrik, Apparatebauanstalt fertigte von 1911-1914, in Duisburg (Auf der Höhe 16a), Zugmaschinen von 15 bis 50 PS.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Aktienmaschinenfabrik Kyffhäuserhütte Reuß Artern (ARKA) fusioniert mit den Vereinigten Maschinenfabriken Ergon-Kosmos A.-G., Karlsruhe/Baden u. Cassel. Damit verbunden war die Übernahme von deren Motorenbau-Programm. 1911 wurde dies Gesellschaft aufgelöst und man beteiligte sich an der Ruhrwerke AG, Duisburg, welche in den Fabrikgebäuden der Dampfkesselfabrik und Apparate-Bauanstalt Wiedenfeld & Co. GmbH neu gegründet wurde [1]. 1912 wurde ein weit gefächertes Programm angeboten welches u.a. von Motoren für flüssige Brennstoffe, Universalmotorpflüge, Vorspannmaschinen, Motordreschsätze, Motorbrennholzsägen und -spaltmaschinen, Dampfkessel aller Systeme, Dampfüberhitzer und Speisewasservorwärmer, bis zu Apparate, Rohrleitungen und Blechschweißarbeiten reichtet. Die Universalmotorpflüge waren die ARKA's von der Kyffhäuserhütte, doch die Vorspannmaschinen waren eine eigene Entwicklung und für damalige Verhältnisse Traktoren der modernsten Bauart. Vielleicht auch zu modern, da zu dieser Zeit in Deutschland noch auf Tragpflüge gesetzte wurde. Durch ungünstige Prozesse und kriegsbedingt kommt es 1913 zu hohen Verlusten, was 1914 zu Liquidation führte[1]. Die gesamte Fabrikanlage in Duisburg wurde von der Kyffhäuserhütte übernommen, doch die Fertigung von Zugmaschinen wurde eingestellt. Man beschränkt sich nur noch auf Tragpflüge, welche noch bis 1927[1] gefertigt wurden.

Typen[Bearbeiten]

Felix Bornemann kommentiert die Zugmaschinen in seinem Buch Die Motorkultur in Deutschland 1913 wie folgt:

"Ob sie unter deutschen Verhältnissen überall im Acker befriedigende Resultate bei ihren hohen Eigengewichten und verhältnismäßig geringen Radgrößen und geringen Motorstärke ohne Zuhilfenahme von Greifern und Sporen liefern können, mag dahingestellt bleiben. Sicherlich sind aber die Maschinen preiswert und solide gebaut. Sie gestatten eine vielseitige Verwendung zum Lastenzug, Dresche, Mähen, Brennholzsägen, Wasserpumpen, Häckselscheiden usw. Auf Heideland, Steppenböden, überhaupt auf festen Böden, mögen auch die Pflugleistungen zufriedenstellend sein."

Literatur[Bearbeiten]

  • Felix Bornemann: Die Motorkultur in Deutschland, Verlag Paul Parey Berlin 1913
  • Panhuis Michael in het: Schlepper und landwirtschaftliche Maschinen im Ruhrgebiet, Schwungrad Verlag (1995), ISBN 3-9033185-6-7, Seite 18-19
  • Wolfgang H. Gebhard: Deutsche Traktoren seit 1907, Motorbuch-Verlag 2006, ISBN 978-3-613-02620-9, Seite 413

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 http://www.artern-stadt.info/15.html Kyffhäuserhütte Artern, Historischer Abriss
Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht