Ubuntu-Anwenderhandbuch/ Terminal

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In diesem Kapitel wird das Terminal, eines der wichtigsten Linux-Werkzeuge überhaupt, vorgestellt und seine Bedienung erklärt.

Das Terminal: Vorstellung[Bearbeiten]

Was ist das Terminal eigentlich? Das Terminal wird auch Bash (gesprochen: Bäsch) oder Konsole genannt. Im Gegensatz zur Eingabeaufforderung in Windows ist es kein unwichtiges Relikt aus vergangenen Zeiten. Im Gegenteil: Das Terminal ist das mächtigste Systemwerkzeug, das es in Ubuntu (bzw. Linux im Allgemeinen) gibt. Auch wenn es zunächst recht abschreckend wirkt, kann man schon nach kurzer Zeit mit dem Terminal genauso schnell – oder sogar noch schneller – als mit der grafischen Oberfläche arbeiten.

Das Terminal kennenlernen[Bearbeiten]

Die Konsole öffnen[Bearbeiten]

Der erste Schritt besteht darin, die Konsole zu öffnen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:

1.) Drücken Sie Strg+Alt+F1 (sämtliche F-Tasten von 1 bis 6 sind mit verschiedenen Terminals belegt, so wie die virtuellen Desktops der graphischen Oberfläche). Mit Strg+Alt+F7 wechseln Sie wieder zur grafischen Oberfläche.

2.) Klicken Sie auf Anwendungen→Zubehör→Terminal: nun wird ein Terminalfenster geöffnet. Alternativ kann dieses Terminalfenster auch mit Strg+Alt+T geöffnet werden.

Die Unterschiede[Bearbeiten]

Beide Wege öffnen die Konsole unterschiedlich. Möglichkeit 1 wechselt den gesamten Bildschirm in eine Nur-Text-Ansicht. Außerdem muss man sich hier erneut einloggen.
Möglichkeit 2 öffnet die Konsole lediglich in einem neuen Fenster. Hier ist der aktuelle Benutzer bereits eingeloggt.

Die Bedienung[Bearbeiten]

Die Konsole wird bedient, indem Kommandos eingegeben werden.

Beispiel:

cd /home/Benutzername/Desktop/

Benutzername ersetzen sie durch ihren eigenen Benutzernamen. Sie sind nun in den Ordner Desktop ihres Benutzernamens gewechselt. Der Befehl cd hat dies bewirkt. cd heißt change directory, also "Verzeichnis wechseln".

Einige Befehle und Dateinamen sind recht lang. Deshalb können sie diese durch Drücken der Tabulator-Taste vom Terminal vervollständigen lassen. Dazu gibt man nur die ersten Buchstaben des Befehls ein und drückt dann kurz auf die Tabulatortaste.

Die wichtigsten Befehle[Bearbeiten]

Hier sind die wichtigsten Befehle für die Konsole zusammengefasst:

Navigation und Arbeiten mit Dateien[Bearbeiten]

cd Verzeichnis – wechselt in das angegebene Verzeichnis. Ohne Verzeichnisangabe wird automatisch in das home-Verzeichnis des Benutzers gewechselt.

ls (für list) – zeigt den aktuellen Verzeichnisinhalt an. ls -a bezieht auch versteckte Dateien ein und ls -l gibt auch Zusatzinformationen aus, wie z.B. Die Schreib- und Leserechte.

less Dateiname – zeigt den Inhalt der angegebenen (Text-)Datei an.

pwd (für print working directory) – gibt den Pfad des aktuellen Ordners aus.

mount gibt an, welche Festplatten eingebunden wurden.

df -h gibt den Platzverbrauch auf den eingebundenen Festplatten in Megabytes an.

free gibt den Hauptspeicherverbrauch an.

ps ax gibt eine Liste der laufenden Prozesse in der Reihenfolge ihres Aufrufs an. Unten stehen die zuletzt aufgerufenen.

tail Dateiname  – zeigt die letzten 10 Zeilen einer Datei an.

man Befehl  – gibt weitere Informationen zu einem Befehl aus. Dies ist ein kleines Programm, in dem man sich mit den Pfeiltasten auf der Tastatur herauf- oder herunterbewegen kann. Mit einem kurzen Tipp auf die Taste Q verlässt man dieses Programm wieder.

top ist ein weiteres sehr nützliches Programm der Konsole. Es zeigt, wieviele Benutzer an dem Computer angemeldet sind, wieviel Speicher verbraucht wird, wie stark die Prozessoren belastet werden und noch viele andere nützliche Informationen. Mit Q verlässt man es wieder.

Nützlich sind Pipes. Eine Pipe leitet die Standardausgabe auf das nächste Programm um. Das Pipezeichen ist der Strich "|" ps aux | grep Prozess listet alle laufenden Prozesse auf, die Prozess im Kommando haben. Meist ist Prozess der Programmname. ls -la | less zeigt alle Dateien ausführlich an; im grafischen Terminal kann sogar mit der Maus gescrollt werden.

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