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Visual Basic 6: Einleitung

Aus Wikibooks

Vorwort

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Warum ein Buch über Visual Basic 6 schreiben, wo doch gerade Version 8 (auch als Visual Basic 2005 bekannt) erschienen ist und VB9 bereits entwickelt wird und DotNet in aller Munde ist?

Ist das noch zukunftsträchtig und bekommt man überhaupt noch Unterstützung von Microsoft?

Es gibt sicherlich noch viele weitere Fragen in diese Richtung die alle auf dasselbe Ergebnis hinaus laufen. Hier sind hoffentlich ein paar mögliche Antworten - Gründe die auch andere Entwickler anführen würden. Die wichtigste Frage für professionelle Entwickler ist sicher die nach der Unterstützung durch Microsoft.

Microsoft arbeitet daran, VB6 Programme auch unter Windows Vista lauffähig zu haben, und nach Informationen von Microsoft wird mit Windows Vista die VB6-Runtime mitausgeliefert. Visual Basic wurde aber durch die Masse der Hobby-Programmierer so populär und viele von diesen werden keinen Support durch den Hersteller in Anspruch nehmen, sie suchen sich in Newsgroups und Webseiten die benötigten Informationen. Dieses Buch soll eine solche Quelle sein. Für den Umstieg auf Visual Basic.Net benötigt ein Entwickler ein gewisses Maß an Umdenken und Schulung, Umstellungen von existierenden Programmen sind schwierig, manchmal kaum machbar und oft nicht sinnvoll. In der Praxis werden einzelne Module bei der weiteren Entwicklung neuer Versionen komplett neu geschrieben und so eine Anwendung nach und nach umgestellt. All das läuft auf einen gesteigerten, vor allem zeitlichen Aufwand bei der Umstellung hin, der durchaus gerechtfertigt sein kann. Die Vorteile die Visual Basic bis Version 6 gegenüber anderen Sprachen hatte, die deutlich schnellere und unkomplizierte Entwicklung der Benutzeroberfläche ( GUI, Graphical User Interface) steht mit dem Net Framework allen Net Sprachen zur Verfügung, was die Frage aufwirft, warum nicht gleich auf eine andere Sprache umsteigen. Letzten Endes ist das Geschmackssache bzw. hängt von den Anforderungen ab. Für die große Gruppe der Hobby-Programmierer ist der Umstieg häufig aber keine Option, und wenn Sie dieses Buch lesen, haben Sie wahrscheinlich Ihre Entscheidung bereits getroffen.

Zielgruppe & Voraussetzungen

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Die Zielgruppe dieses Buches sind Programmieranfänger, die bisher noch nie programmiert haben, aber endlich mal ihre eigene Software schreiben wollen. Mitbringen sollten Sie auf jeden Fall Geduld - am Anfang werden Sie vieles nicht auf Anhieb verstehen und sich fragen, wie Sie einfachere Dinge umsetzen sollen. Das Geheimrezept: Probieren. Einfach mal was testen, wenn's mal nicht hinhaut, alles löschen und noch mal von Anfang an durchdenken.

Als Software benötigen Sie Microsoft Visual Basic 6. Sie können selbstverständlich auch mit älteren Versionen arbeiten, allerdings werden ab und an einige Beispiele nicht funktionieren - VB wird bzw. wurde von Microsoft weiterentwickelt und bekam von Version zu Version neue Funktionen spendiert. Inbesondere der Sprung von VB4 auf VB5 brachte einige neue Funktionen mit sich (AddressOf).

Sie haben kein VB(6)? Ein paar Möglichkeiten haben Sie dennoch:

  • Visual Basic 5 Control Creation Edition (VBCCE) - eine Art Demo die zur Einführung der Entwicklung von Steuerlementen diente [1]. Auf vielen Büchern zu VB ist diese Version auf der beiliegenden CD enthalten...
  • VBA. In Word, Excel und Access ist VBA (Visual Basic for Applications) enthalten. Theoretisch gesehen ist das exakt das gleiche, auch die eigenständige Visual Basic-IDE ist eine Art "Word", die VBA enthält. Die Unterschiede liegen im Wesentlichen nur in der Möglichkeit, Programme zu kompilieren, und dem Formulardesigner. So werden z. B. unter Access Formulare deutlich anders mit Quellcode gesteuert. Und das ist das ganze Problem - Sie werden die Beispiele nicht nachvollziehen können.
  • VB bei eBay ersteigern oder auf einem Computerflohmarkt kaufen. Zumindest hab ich schon ewig kein VB6 mehr im Laden gesehen...
  • Gambas oder RealBasic. RealBasic ist ebenfalls kostenpflichtig, wurde vor kurzem aber an Privatanwender verschenkt. Mir persönlich gefällt die IDE von RealBasic nicht so. Gambas ist eine kostenlose IDE/Compiler Lösung, die im Quellcode vorliegt. Zu Gambas existieren eigene Bücher bei Wikibooks. Gambas ist vor allem Linux Nutzern mit KDE zu empfehlen.
  • Eine weitere IDE, die ähnlich VB ist, ist Envelop - allerdings wie RealBasic und Gambas nicht komplett zu VB6 kompatibel.

Was definitiv nicht funktionieren wird, ist, dieses Buch und die Beispiele mit VB.NET nachzuvollziehen. VB.NET ist eine so gut wie komplett neue Sprache, die lediglich noch ähnliche Schlüsselwörter verwendet.

Systemvoraussetzungen

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  • Pentium PC mit 90 MHz oder schnellerem Prozessor
  • Betriebssystem Microsoft Windows 95 oder Microsoft Windows NT Workstation Version 4.0 SP3 oder höher
  • 24 MB RAM (32 MB empfohlen)
  • Microsoft Internet Explorer 4 SP1 oder höher (für MSDN Library)
  • Erforderlicher Festplattenspeicher
  • Professional Version 174 bis 846 MB
  • Enterprise Version 366 MB bis über 1 GB
  • CD-ROM-Laufwerk
  • VGA-Monitor oder Monitor mit höherer Auflösung (Super VGA wird empfohlen)
  • Microsoft-Maus oder kompatibles Zeigegerät

Die Entwicklungsumgebung

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Hier ist weder der Arbeitsplatz noch die Pflege des Programmierers gemeint. Es geht um die IDE (Integrated Development Environment oder Integrierte Entwicklungsumgebung). Die IDE integriert alle Funktionen die wir als Entwickler benötigen, für weitere gewünschte Funktionalitäten ist sie durch AddIns erweiterbar. Zunächst stellt sie Editoren zur Verfügung um den Sourcecode bearbeiten zu können oder Designer um Oberflächen zu gestalten. Der Code kann in der IDE schrittweise ausgeführt werden um Fehler zu finden und sie kümmert sich letztendlich darum aus unserem Code die Anwendung oder was immer wir programmiert haben zu kompilieren oder zu interpretieren.

Visual Basic nutzt (wie alle Microsoft Sprachen die den Namensteil Visual tragen) die Visual Studio IDE. Wird die IDE gestartet fragt sie den Entwickler zunächst welche Art von Projekt er anlegen, bzw. welches vorhandene Projekt er öffnen möchte. Zunächst soll die IDE aber erst einmal nach unseren Bedürfnissen eingerichtet werden daher ist der Projekttyp hier irrelevant. Allerdings muss ein Projekt geladen sein um an die Optionen zu gelangen, Standard-EXE ist zunächst eine gute Wahl.

Optionen

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Der Optionen Dialog findet sich im Menü Extras unter Optionen. Ich möchte und kann hier keine Auswahl der für Sie richtigen Einstellungen treffen, möchte Ihnen aber unbedingt ans Herz legen die Option Variablendeklaration erforderlich auf der ersten Seite (Editor) einzuschalten. Das hat zur Folge, dass jedes Modul und jede Klasse, die Sie neu erstellen die Direktive Option Explicit erhält und damit jede Variable vor der ersten Verwendung deklariert werden muss. Es wird sowohl durch den Compiler als auch den Interpreter geprüft und bewahrt uns vor langwieriger Fehlersuche bei falsch geschriebenen Variablennamen da bei der Ausführung und Erstellung eine Fehlermeldung ausgegeben wird sollte ein solcher Fehler vorliegen. Probieren Sie ein wenig mit unterschiedlichen Einstellungen zu arbeiten um Ihre Produktivität und Ihr Wohlbefinden bei der Arbeit zu verbessern. Auf der Seite Weitere können Sie die IDE zwischen Multiple Document Interface (MDI) und Single Document Interface (SDI) umschalten. Im MDI Modus wird alles innerhalb eines Programmfensters abgewickelt (z.B. MS Word und MS Access), Kindfenster können nicht herausgezogen werden. Im SDI Modus sind die Kindfenster frei auf dem Desktop plazierbar. Auch sollten Sie sich mit den Einstellungen auf der Seite Editorformat beschäftigen, auf der Schriftarten, deren Farben und Größen eingestellt werden. Ich habe die Erfahrung gemacht das sich angehende Programmierer nicht mehr umstellen wenn Sie sich erst an eine Einstellungen (vor allem die Farben betreffend) gewöhnt haben.


-> Grundlegende Einrichtung der IDE und wichtigste Funktionen dokumentieren

Fenster und Nachrichten

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Alles was Windows anzeigt sind Fenster. Angefangen bei einem einfachen Label über das Textfeld bis hin zu einem Formular einer Anwendung. Um ein Fenster ansprechen zu können benötigt es eine eindeutige Kennzeichnung, das sogenannte Handle und jedes Fenster hat dabei ein Elternfenster, wobei das in der Hierarchie oberste Fenster das Betriebssystem selbst ist. Als Beispiel soll einmal nachgestellt werden wie eine Funktion für ein Mausklickereignis in einer Anwendung aufgerufen wird.

Zunächst haben wir lediglich eine Nachricht des Maustreibers an das Betriebssystem, das eine Taste der Maus gedrückt wird, um welche Taste es sich handelt und wo sich der Mauszeiger relativ auf dem Bildschirm gerade befindet. Windows stellt zunächst fest ob an dieser Stelle ein Fenster liegt, ob dieses aktiv ist (den Fokus hat, andernfalls wird es aktiv), dafür ein Handle existiert und mit diesem Handle eine Fensterprozedur angemeldet wurde. In unserem Beispiel handelt es sich um ein Formular mit einer Schaltfläche. Das Formular seinerseits ist jetzt dafür zuständig diese Nachricht entweder selbst zu verarbeiten, an die Schaltfläche weiterzuleiten oder zu verwerfen.

Visual Basic kapselt uns glücklicherweise von alldem recht gut ab. Die Fensterprozedur wird durch die Runtime erzeugt ohne dass wir diese zu Gesicht bekommen würden und ruft seinerseits die Click() Prozedur der Schaltfläche auf, in der wir dann darauf reagieren können. Tun wir dies nicht (die Schaltfläche verwirft die Nachricht) wird die Nachricht wieder von Fenster zu Fenster zurückgereicht. Wie wir als Visual Basic Entwickler dort eingreifen können ist unter Visual Basic 6: Subclassing nachzulesen.


Kommentare

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Kommentare helfen der besseren Übersichtlichkeit des Quellcodes. Oft ist der Sinn des Quellcodes nicht zu erkennen. Kommentare geben Informationen, was das Programm an dieser Stelle macht, und helfen so dem Entwickler und anderen, die den Quellcode verstehen wollen (z. B. bei Open-Source-Projekten). Kommentare sind besonders wichtig, wenn das Programm irgendwann aktualisiert werden soll. Da fällt es selbst dem ursprünglichen Entwickler schwer, hinter die Zusammenhänge des Quellcodes zu kommen – noch viel schwieriger ist es dann für einen anderen Programmierer, der sich vorher noch nie damit beschäftigt hat. Kommentare werden vom Compiler nicht beachtet und tauchen in der kompilierten Anwendung nicht auf.
Die Syntax für Kommentare: ' Kommentartext
Ein Kommentar geht vom Kommentarzeichen( ' ) bis zum Zeilenende.

Beispiel:

Public Function arcsin(x as double) 'Berechnet den Arkussinus
  ...

-> erstellen..

Ungarische Notation

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Die ungarische Notation ist eine Möglichkeit, den Typ einer Variablen oder eines Objektes durch den Variablennamen zu kennzeichnen. Vor dem Variablennamen gibt eine Abkürzung aus 3 Buchstaben den Typ an. Beispiele:

frmMain 'Hauptfenster
mnuFile 'Menü "Datei"

gebräuchliche Abkürzungen bei Visual Basic

Abkürzung Typ
mod Modul
cls Klassenmodul
frm Formular
mnu Menü
pic Picturebox
lbl Label
txt Textbox
cmd Commandbutton
chk Checkbox
opt Optionsfeld
lst Listbox
cmb Combobox
str Datentyp String
int Datentyp Integer
dbl Datentyp Double
arr Datentyp Array


-> erstellen.., sprechen wir ungarisch? (siehe Diskussion)