Wandern/ Zitate

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Josef Freiherr von Eichendorff, Dichter des Taugenichts

Zitate[Bearbeiten]

  • Der Weg ist das Ziel. Konfuzius
  • »Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert.«  Johann Wolfgang von Goethe:
  • Es gibt noch viele Wege zu gehen... Robby Mörre
  • «Wandern ist eine Tätigkeit der Beine – und ein Zustand der Seele.» Josef Hofmiller
  • Ich ging also in das Haus hinein und holte meine Geige, die ich recht artig spielte, von der Wand, mein Vater gab mir noch einige Groschen Geld mit auf den Weg, und so schlenderte ich durch das lange Dorf hinaus. Ich hatte recht meine heimliche Freude, als ich da alle meine alten Bekannten und Kameraden rechts und links, wie gestern und vorgestern und immerdar, zur Arbeit hinausziehen, graben und pflügen sah, während ich so in die freie Welt hinausstrich. Ich rief den armen Leuten nach allen Seiten stolz und zufrieden Adjes zu, aber es kümmerte sich eben keiner sehr darum. Mir war es wie ein ewiger Sonntag im Gemüte. Josef Freiherr von Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts, Erzählung (1826)
  • "Man muss sich einfache Ziele setzen, dann kann man sich komplizierte Umwege erlauben." - Charles de Gaulle
  • "Nur aufs Ziel sehen verdirbt die Lust am Reisen." - Friedrich Rückert
  • Fürs Wandern kann man keine Regeln aufstellen, das ist das Schönste daran. Josef Hofmiller
  • Das schönste an Wanderplänen ist, daß man sie umstoßen kann. Niemals sich binden. Wandern ist kein zielbewußtes Reisen. Wandern ist Laune, Willkür, Erleuchtung des Augenblicks, heute hier, morgen dort, starre Wanderpläne sind Sünde gegen den heiligen Geist. Josef Hofmiller
  • Diessmal habe ich nur den kleinsten Theil zu Fusse gemacht; ungefähr nur hundert und funfzig Meilen. Lieber wäre es mir und besser gewesen, wenn meine Zeit mir erlaubt hätte, das Ganze abzuwandeln. Wer geht, sieht im Durchschnitt anthropologisch und kosmisch mehr, als wer fährt. Ueberfeine und unfeine Leute mögen ihre Glossemen darüber machen nach Belieben; es ist mir ziemlich gleichgültig. Ich halte den Gang für das Ehrenvolleste und Selbständigste in dem Manne, und ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge. Man kann fast überall bloss desswegen nicht recht auf die Beine kommen und auf den Beinen bleiben, weil man zu viel fährt. Wer zuviel in dem Wagen sitzt, mit dem kann es nicht ordentlich gehen. Das Gefühl dieser Wahrheit scheint unaustilgbar zu seyn. (...) Wo alles zu viel fährt, geht alles sehr schlecht: man sehe sich nur um! So wie man im Wagen sitzt, hat man sich sogleich einige Grade von der ursprünglichen Humanität entfernt. Man kann niemand mehr fest und rein ins Angesicht sehen, wie man soll: man thut nothwendig zu viel, oder zu wenig. Fahren zeigt Ohnmacht, Gehen Kraft. Schon desswegen wünschte ich nur selten zu fahren, und weil ich aus dem Wagen keinem Armen so bequem und freundlich einen Groschen geben kann. Wenn ich nicht mehr zuweilen einem Armen einen Groschen geben kann, so lasse mich das Schicksal nicht lange mehr leben! Im Gehen geht es besser von Johann Gottfried Seume (1837)
  • Kleine Philosophie des Wanderns in englischer Sprache: Walking is one of the first things an infant wants to do and one of the last any of us wants to give up doing…..Walking is the exercise that does not need a gym….It is the prescription without medicine, the weight control without diet and the cosmetic that can’t be found in a chemist….It is the tranquilliser without a pill, the therapy without a psychoanalyst and the holiday that does not cost a penny…What’s more, it does not pollute, consumes few natural resources and is highly efficient…Walking is convenient, it needs no special equipment, is self-regulating and inherently safe…..Walking is as natural as breathing Aaron Sussman & Ruth Goode. "The Magic of Walking" 1967
    • Auf Deutsch: Laufen ist eines der ersten Dinge die ein Kind tun möchte und eines der Dinge, die man am schwersten aufgeben will. Laufen ist eine Bewegung die keine Turnhalle braucht. Es ist ein medizinisches Rezept ohne Medikament, es ist eine Gewichtskontrolle ohne Diät und eine Kosmetik , die man nicht chemisch beschreiben kann. Es ist ein Schlafmittel ohne Tablette, eine Psychotherapie ohne Analyse und ein Ferientag der fast nichts kostet. Außerdem trägt Wandern nicht zur Umweltverschmutzung bei, verbraucht fast keine Rohstoffe und ist hocheffektiv. Wandern ist bequem, es braucht meist keine besondere Ausrüstung. Es reguliert sich von selbst und ist kaum verletzungsträchtig. .. Laufen ist so natürlich wie Atmen.
  • Wanderung (Hermann Hesse) Wandersehnsucht reißt mir am Herzen, wenn ich Bäume höre, die abends im Wind rauschen. Hört man still und lange zu, so zeigt auch die Wandersehnsucht ihren Kern und Sinn. Sie ist nicht Fortlaufenwollen vor dem Leid, wie es schien. Sie ist Sehnsucht nach Heimat, nach Gedächtnis der Mutter, nach neuen Gleichnissen des Lebens. Sie führt nach Hause. Jeder Weg führt nach Hause, jeder Schritt ist Geburt, jeder Schritt ist Tod, jedes Grab ist Mutter. So rauscht der Baum am Abend, wenn wir Angst vor unseren eigenen Kindergedanken haben. Bäume haben lange Gedanken, langatmige und ruhige, wie sie ein längeres Leben haben als wir. Sie sind weiser als wir, solange wir nicht auf sie hören. Aber wenn wir gelernt haben, die Bäume anzuhören, dann gewinnt gerade die Kürze und Schnelligkeit und Kinderhast unserer Gedanken eine Freudigkeit ohnegleichen. Wer gelernt hat, Bäumen zuzuhören, begehrt nicht mehr, ein Baum zu sein. Er begehrt nichts zu sein, als was er ist. Das ist Heimat. Das ist Glück. Hermann Hesse, Gesammelte Werke, Band 6
  • Wandern ist kinderleicht. Es ist allen zugänglich - jung, alt, arm, reich, männlich, weiblich. Einen persönlichen Stil bildet jeder Wanderer, jede Wanderin von selbst aus. Einfach losgehen. Entscheidend ist nicht das Logo an der Jacke. Offen sein, durchlässig werden für die Einflüsse von Natur und Landschaft und nicht zuletzt für die innere Stimme. Unterwegs die Pforten der Wahrnehmung möglichst weit öffnen. Für die Blickachsen, Duftfelder, Klangräume, in die man eintaucht. Unsere Sinne, die im urbanen Alltag verkümmern, wieder schärfen - darauf kommt es an. Strapazen und die Bereitschaft, manchmal bis an die eigenen Grenzen zu gehen, gehören durchaus dazu. Essenz des Wanderns ist das Erlebnis von Freiheit: Ich verfüge souverän über Raum und Zeit.
  • Der Wanderer (Khalil Gibran) Ich traf ihn an der Gabelung eines Weges. Er trug nichts bei sich als seinen Umhang und einen Stab; und auf seinem Antlitz lag ein Schleier von Schmerz. Wir grüßten einander, und ich sprach: "Komm in mein Haus, und sei mein Gast." Und er trat näher. Mein Weib und meine Kinder kamen uns an der Türschwelle entgegen; lächelnd blickte er sie an, und sie freuten sich über sein Kommen. Dann saßen wir gemeinsam am Tisch und fühlten uns glücklich mit ihm, denn es umhüllten ihn Ruhe und Geheimnis. Nach dem Abendmahl setzten wir uns um das Feuer, und ich fragte ihn nach seinen Wanderungen. In dieser Nacht hörten wir viele Geschichten, und auch am folgenden Tag - doch was ich nun wiedergebe, wurde aus der Schwere seines Lebens geboren, obwohl er selbst gütig war und nur seine Geschichten den Staub und die Mühsal seines Weges atmeten. Und als er nach drei Tagen wieder von uns ging, da spürten wir, daß der Gast uns nicht wirklich verlassen hatte; eher war es so, daß einer von uns draußen im Garten stand und noch nicht eingetreten war. Khalil Gibran, The Wanderer