Wie mein Buch auf die Welt kommt/ Kern

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Einleitung[Bearbeiten]

Vilèm Flusser, Philosoph:
„Ein sich änderndes Bewusstsein ruft nach veränderter Technik, und eine veränderte Technik verändert das Bewusstsein.“

Quelle: [1]

Wie hätte Johannes Gensfleisch alias Gutenberg 1456 ahnen können, welche umwälzenden Auswirkungen seine Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Bleilettern auslösen würde? Sein Bestreben, Bücher schneller, kostengünstiger und in größerer Auflage herstellen zu können, resultierte nicht nur in der Entwicklung einer völlig neuen Technik des Buchdrucks.[2] Sie war der Auslöser einer universalen Medienrevolution. Marshall McLuhan bezeichnete das neu anbrechende Medienzeitalter als die ,Gutenberg-Galaxis‘ und sah seine Erfindung bedeutungsmäßig gleich hinter der Erfindung der Schrift.[3] Das gebundene Buch wurde zum Leitmedium der Neuzeit. Gleichzeitig bildete Gutenbergs Erfindung die Voraussetzung für drei Phänomene, welche die abendländische Kultur und Gesellschaft nachhaltig veränderten und noch bis heute nachwirken: Massenkommunikation, Bildung und Demokratisierung.[4]

Gutenbergs neue Buchdrucktechnik bedeutete das Ende für das Informationsmonopol von Staat und Kirche und löste die bis dahin übliche Handschriften- und Bildkultur des Mittelalters ab. Sie ermöglichte immer breiteren Schichten der Bevölkerung Zugang zu Informationen, die vorher vom mittelalterlichen Machtapparat kontrolliert und gesteuert wurden. Zentral war dabei, dass gedruckte Bücher viel schneller und günstiger hergestellt werden konnten und damit eine räumlich weitere Verbreitung ermöglichten.

Martin Luther war der Erste, der das Potential dieses neuen Mediums erkannte, bewusst einsetzte und damit eine andere Revolution auslöste. „Für ihn war die ,Truckerey‘ das ,summum et postremum donum‘, das höchste und äußerste Geschenk, durch welches Gott die Sache des Evangeliums weitertreibe, nämlich den Kampf gegen das korrupte Rom und den Sieg der Reformation.”[5] „Ein Drittel der gesamten deutschsprachigen Buchproduktion in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entfiel auf seine Schriften, allein die geschätzte Gesamtauflage seiner hochdeutschen Bibelausgabe beläuft sich auf eine halbe Million Exemplare.”[6]

Zug um Zug wurde das gedruckte Buch zum Massenmedium und zum anerkannten Ort der Information und des Diskurses. „Die wissenschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den folgenden Jahrhunderten wären ohne das Massenmedium Buch nicht möglich gewesen.”[7] Die Verwendung bestimmter Schriftarten beim Buchdruck mit beweglichen Lettern hatte zwei weitere nicht zu unterschätzende Auswirkungen. Durch die zunehmende Verbreitung von Büchern kam es zu einer Standardisierung der Schrifttypen. Gleichzeitig beeinflussten die typischen Lettern über das verwendete Vokabular und die Art der Schreibweise die Entwicklung der hochdeutschen Sprache.

Im 20. Jahrhundert entstanden mit Radio, Kino, Telefon und Fernsehen neue Massenmedien. Durch ihre rasche Verbreitung bildeten sie erstmals eine ernstzunehmende Konkurrenz. Seine Rolle als Leitmedium konnte das Buch jedoch behaupten. Erst der Computer in seinen verschiedenen Ausformungen als Desktop, Laptop, Tablet u.ä. schaffte die nötigen Voraussetzungen für die digitale Erstellung und Handhabung von Text sowie die Kombination mit digitalen Bild- und Tondateien. Den eigentlichen Durchbruch brachte die beginnende Vernetzung von einzelnen Computern im Internet am Ende des 20. Jahrhunderts. Es entstand ein Schriftmedium, das ohne Papier auskommen und das gedruckte Buch als Leitmedium in Frage stellen sollte.

Zwischen Personen, die das neue Medium befürwortern und jenen, die es kritisieren, gibt es ziemlich kontroverse Diskussionen über dessen Vor- und Nachteile. Schließlich geht es um die Frage, ob es sich in den durch Computer und Internet ausgelösten Umwälzungen in der globalen Medienwelt um einen Paradigmenwechsel zur ,Internet-Galaxis‘ Manuel Castells handelt - vergleichbar mit der Revolution zu Gutenbergs Zeit, als der Buchdruck mit beweglichen Lettern das Ende der Handschriftenkultur einläutete.[8]

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Diskurs zwischen gedrucktem und elektronischem Buch. In einem kurzen Abriss geht es zunächst um das Buch und um die Frage, was ein Buch ist und welche Beziehungen es zwischen dem Inhalt und dem Trägermedium gibt. Weiters werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen analogem und digitalem Buch vorgestellt. Daran schließt sich die Beschreibung der derzeit zu beobachtenden Innovations- und Substitutionsprozesse als Folge der Digitalisierung im Buchmarkt an. Es wird untersucht, wie Verlage und Buchhandel damit umgehen. Um auch die Sicht der schreibenden Zunft zu kennen, wurden zwei Autorinnen aus Vorarlberg und zwei Autoren aus dem deutschsprachigen Ausland befragt, wie sie zum Medium Buch stehen und wie sie dessen Zukunft sehen.

Anschließend wird in einer Fallstudie der Frage nachgegangen, wie Laien mit frei erhältlicher Software ein Buch erstellen können, um es sowohl in gedruckter Form bei einem Print-on-Demand-Dienstleister als auch in digitaler Form zu publizieren. Dabei wird analysiert, welche Prozesse ablaufen, um eine fertige Vorlage für den Digitaldruck sowie verschiedene E-Book-Formate zu generieren. Die gesammelten Hinweise münden schließlich in eine Umsetzungsrichtlinie für potentielle Autorinnen/Autoren, die ihr Manuskript als Buch herausbringen möchten und sich bei der Umsetzung alle Wege offen halten wollen.

Das Kapitel ,Praktische Umsetzung‘ fasst kurz die Erfahrungen zusammen, die sowohl bei der Erstellung der Masterarbeit als Wikibook als auch bei der Erzeugung verschiedener Ausgabeformate gemacht wurden. Zum Abschluss wird ein Ausblick auf die Zukunft des Publizierens gewagt.

Quellen

  1. Flusser 1992, S. 20
  2. Vgl. Janzin/Güntner 1997, S. 108-111
  3. Vgl. Rücker 2011, S. 39
  4. Vgl. Miedl 1995, Einleitung
  5. Rummler 1999, S. 76
  6. SUB Göttingen 2000, S. 1
  7. Vgl. Miedl 1995, Einleitung, o. S.
  8. Vgl. Koschnik 2009, S. 5
"No product is an island.
A product is more than the product.
It is a cohesive, integrated set of experiences...
Make them all work together seamlessly. That's systems thinking."


Don Norman, Interaction Design Guru



Quelle: Norman 2009, o. S.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Buchformen[Bearbeiten]

Don Norman, Interaction Design Guru:
„No product is an island. A product is more than the product. It is a cohesive, integrated set of experiences... Make them all work together seamlessly. That's systems thinking.“

Quelle: [1]


Kein anderer Gegenstand verkörpert die abendländische Kultur mehr als das Buch. Zumindest galt das bis in die Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts, als die neuen digitalen Medien den traditionellen Medien Konkurrenz zu machen begannen und sie in vielen Bereichen verdrängten oder sogar ersetzten. Es ist offensichtlich, dass das gebundene Buch seine zentrale Bedeutung als Medium der Wissensbewahrung und Gedankenbelebung eingebüßt hat.[2]

Im Gegensatz zu vielen Schriftstellerinnen und Schriftstellern sieht die renommierte Buchgestalterin Judith Schalanski diesen Prozess jedoch positiv. „Dadurch, dass es [das Buch] Konkurrenz in Form der E-Books bekommt, wird es als Medium prekär, aber das ist ja gerade hochinteressant. In diesem Moment muss sich das Buch neu erfinden. [...] In diesem Moment der Konkurrenz muss jedes Buch auch zeigen, was es kann, und sich seines Buch-Seins neu bewusst werden: Was kann ein Buch, was andere Medien nicht haben?”[3]

Die Gesellschaft hat es also mit zwei Medien zu tun, mit dem gebundenen Buch und dem E-Book, mit zwei verschiedenen Formen des Archetypus Buch. Es bildet in literalen Gesellschaften durch seine vielfältigen Erscheinungsformen einen wesentlichen Anteil an der medialen Umwelt und erfüllt dabei unterschiedlichste Funktionen. Auffallend dabei ist, dass es in der Gesellschaft ein breites Einvernehmen darüber gibt, was mit dem Begriff Buch gemeint ist, aber beim Bezeichnen konkreter Ausformungen ziemliche Verschwommenheit darüber herrscht, ob das Artefakt als Buch zu sehen ist oder nicht.

Was ist ein Buch? Die landläufige Beschreibung ist wohl „die Einheit aus gebundenem Papier, Rücken, Pappe vorne, Pappe hinten.”[4]

Quellen

  1. Norman 2009, o. S.
  2. Vgl. Kisters 2012, o. S.
  3. in einem Interview mit Platthaus 1992, o. S.
  4. Rheinischer Merkur o. J., o. S.

Buch als Objekt[Bearbeiten]

1964 beschloss die UNESCO eine Empfehlung eines internationalen Standards für die statistische Erfassung der Buch- und Zeitschriftenproduktion, die auch eine Definition des Buches enthält. “A book is a non-periodical printed publication of at least 49 pages, exclusive of the cover pages, published in the country and made available to the public.”[1] Wikipedia[2] definiert einige andere physikalische Aspekte und erwähnt auch, dass es ein digitales Pendant gibt. „Ein Buch (auch Kodex) ist eine mit einer Bindung und meistens auch mit Bucheinband (Umschlag) versehene Sammlung von bedruckten, beschriebenen, bemalten oder auch leeren Blättern aus Papier oder anderen geeigneten Materialien. […] Elektronisch gespeicherte Buchtexte nennt man digitale Bücher (Englisch e-book).” Den beiden Varianten der Begriffserklärung kann man zwei Hauptinformationen entnehmen. Zum einen, dass das Buch ein Materialobjekt ist und dass die sachbezogenen Sichtweisen von Bücherproduzenten und Buchhändlern geprägt wurden und zum anderen, dass es als eine Art Behälter für Information dient.

Einen wesentlich umfassenderen Ansatz finden wir bei der deutschen Buchwissenschaftlerin Ursula Rautenberg. „Als materielles bzw. physisches Objekt oder elektronisches Speichermedium ist das Buch Produkt eines handwerklich oder maschinell geprägten Herstellungsprozesses. Es besteht aus einem Trägermaterial [...] und den darauf aufgebrachten Sprach- und Bildzeichen [...]. [...] In der Buch-Kommunikation findet Sprache die ihr gemäße Ausdrucks- und Überlieferungsform durch das Medium der Schrift.”[3]

Rautenbergs Definition ist im Unterschied zu anderen Begriffsbestimmungen so weit gefasst, dass es das klassische, gedruckte, gebundene Buch und auch seine handschriftlichen Vorläufer sowie digitalen Nachfolger in ihren verschiedenen Ausprägungen einschließt. Also von den assyrischen Tontäfelchen und ägyptischen Papyrusrollen über die Pergamentkodizes der mittelalterlichen Klosterskriptorien zu den Inkunabeln aus den Anfängen des Buchdrucks. Und im digitalen Zeitalter sind es die virtuellen Bücher. Sie brauchen als Träger ein elektronisches Gerät, welches die verschiedenen digitalen Speicherformate wie WIKI, DOC, PDF, EPUB, HTML usw. lesen und dann auf einem Bildschirm erscheinen lassen kann. Wahrscheinlich denkt man dabei an den Computerbildschirm sowie die Displays von Smartphones, Tablets oder E-Readern. Auch wenn es ungewöhnlich erscheinen mag, als Interface zwischen Mensch und Buch könnte auch ein Beamer, eine Software zum Vorlesen oder die Braillezeile zum Einsatz kommen.

Einen weiteren interessanten Ansatz liefert Vincent Kaufmann mit einer Liste der spezifischen Merkmale des Buches, welche in ihren Grundzügen auf Régis Debray zurückgehen. In seinem Vorschlag setzt sich die Einzigartigkeit des Buches aus elf Kategorien zusammen:

Darst. 1: Kategorien des Buches nach Vincent Kaufmann[4]

1. Sprache
2. Schriftform
3. Datenträger
4. Format
5. Einband und Bindung
6. Drucktechnik
7. Gliederungsnormen
8. Herausgeber
9. Autoren und Autorinnen und deren Rechte
10. Büchermarkt (nicht nur Handel)
11. Begleitinstitutionen (Bildungseinrichtungen, Literaturkritik, ...)

Im Allgemeinen gehen wir davon aus, dass ein Buch ein Artefakt, ein von Menschen gemachtes Ding ist. Eine Autorin/ein Autor schreibt seine Gedanken nieder, ein Verlag entscheidet sich, das Manuskript herauszubringen, eine Druckerei stellt es her und der Kunde kann es dann in einem Buchladen in die Hand nehmen, durchblättern und schließlich kaufen. Nach dem Auslesen kann es weitergegeben oder ins Regal gestellt werden.[5] Bücher sind Gebrauchsgegenstände wie andere Dinge auch, eine gewisse Zeit nützlich. Einmal unnütz geworden, werden sie entsorgt. Wir Menschen verfügen nach Belieben über sie, weil wir überzeugt sind, dass „die Dinge keine Akteure sind, von denen wir einen Aufstand oder die stumme Verweigerung Bartlebys befürchten müssen.”[6] Böhme bezieht sich hier auf eine Geschichte von Hermann Melville, in der ein zuerst fleißiger Kanzleischreiber namens Bartleby es immer öfter ablehnt, bestimmte Arbeiten zu verrichten, wodurch er zunehmend in Schwierigkeiten gerät.

Doch angesichts der Tatsache, dass uns inzwischen unzählige solche Artefakte umgeben, nicht nur Bücher, auch andere Gebrauchsgegenstände aller Art, stellt sich die Frage, ob unser Umgang mit Objekten wirklich so problemlos ist, wie wir annehmen. Der ungarische Professor für Psychologie Mihaly Csikzentmihalyi, bekannt geworden durch seine Flow-Theorie, weist darauf hin, dass wir uns einer anthropozentrischen Illusion hingeben, wenn wir glauben, dass wir Herr über die uns umgebenden Objekte und damit auch über deren Wahrnehmung durch uns sind.[7]

Quellen

  1. UNESCO 1964, o. S.
  2. Wikipedia 2014d, o. S. w: Buch
  3. Rautenberg 2013, S. 83
  4. Kaufmann 2008, S. 37
  5. Vgl. Rötzer 2002, S. 215
  6. Boehme 2006, S. 43
  7. Vgl. Boehme, 2006, S. 94

Was ein Buch (nicht) kann[Bearbeiten]

Wer sich längere Zeit mit dem Begriff ,Buch‘ beschäftigt und dafür verschiedenste Quellen nützt, dem wird schnell klar, dass das Buch als Form nicht so leicht zu fassen ist und sehr viele Aspekte in sich vereint. Dies wird besonders dann deutlich, wenn man das gedruckte Buch und sein digitales Pendant daraufhin untersucht, was die jeweilige Form leisten kann oder nicht. Die nachfolgenden Tabellen fassen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen analogem und digitalem Buch zusammen.

Hinweis: In den nachfolgenden Tabellen erfolgte die Beschreibung der Aspekte des digitalen Buches hauptsächlich aus dem Blickwinkel der E-Book-Lesegeräte. Sie unterscheiden sich beim Lesen am Computerbildschirm sowohl hinsichtlich der Möglichkeiten und Einschränkungen. Dies betrifft insbesonders die Nutzung der semantischen Textauszeichnung. Weiters bietet derzeit nur ein Rechner Möglichkeiten für Behinderte an, sich Informationen auf auditive oder taktile Art zugänglich zu machen.

Darst. 2: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen analogem und digitalem Buch[1]

Herstellung
analoges Buch digitales Buch
materiell immateriell
Archetyp Hardwarevarianten in Diskussion
ca. 1000 Seiten 10 Mio. Seiten
statischer Informationsspeicher dynamisches Informationsmedium
Altpapier Elektronikschrott
Interne Struktur
analoges Buch digitales Buch
Druckerschwärze elektronische Tinte / Pixel
gute Grauwertauflösung geringere Grauwertauflösung
guter Kontrast sehr guter Kontrast
guter Farbraum noch wenig Farbraum
gut lesbar bei normalem Licht gut lesbar bei normalem und hellem Licht
hat ein Gewicht kein Gewicht, E-Reader sind meister leichter
papierrauh, wenig Streulicht glatte Oberfläche, mehr Streulicht
Einheit von Typografie und Code Trennung von Typografie und Code
eingeschränkte Verwendung semantischer Textauszeichnung reichhaltige semantische Textauszeichnung möglich
statische Formatierung flexible Formatierung
Relation Äußeres und Inhalt keine Relation von E-Book und Gerät
Externe Struktur
analoges Buch digitales Buch
Druckmaschinen, Drucker Anzeigesoftware
meist Lektorat manche ohne Lektorat
lange Wertschöpfungskette kurze Wertschöpfungskette
viel Marketing noch wenig Marketing
physischer Shop und Internetshop Internetshop, Gratisdownload
Nachwuchsförderung bisher keine spezielle Förderung
komplizierte Umsetzung einfachere Umsetzung
Preisbindung eingeschränkte Preisbindung
Lesen — eher Zuhause besonders im in Urlaub und Studium
Schwerpunkt Nischensortiment Massensortiment
teurer Einstieg für Neuautor/-in kostengünstiger Einstieg
Buch und Werk: angemessener Preis Werk: nur unwesentlich günstiger
Konventionen
analoges Buch digitales Buch
Inhaltsverzeichnis Menü
Standardformat Formatstreit / variables Format
viele Buchformate Lesegerätgebundenes Format, ausgenommen Monitor
Bücher nutzen verschiedenste Fonts eingeschränkte Anzahl von Fonts
fixe Schriftgrößen variable Schriftgrößen
Papiergröße und Zuschnitt Bildschirmgröße
Layout für Doppelseite komponiert Layout für Einzelseite / Monitor auch Doppelseite
blättern und falten scrollen, klicken, noch nicht faltbar
drucken speichern
Bibliographie Hyperlinks
Lesezeichen Lesezeichen
faltbar noch nicht faltbar
Orientierung klar weniger klar
kein Zoomen Zoom möglich
Buchregal Dokumentenordner
Nutzung
analoges Buch digitales Buch
Besitz, Schenken und Verkauf möglich nur Nutzungsrecht
keine technische Abhängigkeit Lesegerät/Bildschirm, Strom, Software, ev. Internet
einfache Bedienung noch mühsamer, Vorwissen nötig
robust, relativ unempfindlich nur das Lesegerät ist empfindlich
mehrere Bücher gleichzeitig nutzbar derzeit nur eines nutzbar
vielerorts öffentlich nutzbar noch wenig öffentlich sichtbar
multisensorisch erfassbar hauptsächlich visuell und auditiv erfassbar
taktil erfassbar taktil nicht erfassbar / nur am PC
geruchsmäßig erfassbar geruchsmäßig nicht erfassbar
auditiv erfassbar nur als Multimedium auditiv erfassbar
emotionaler Bezug relativ hoch emotionaler Bezug niedrig
Leseatmosphäre möglich Leseatmosphäre relativ steril
durch Leseaktivität veränderbar Leseaktivität eingeschränkt
Trend zum Elitemedium Trend zum Massenmedium
Statussymbol: intellektuelles Image Statussymbol: technikaffines Image
im Regal repräsentativ auf sozialen Plattformen repräsentativ
gebundes Buch Aura Lesegeräte kühl und steril
eher Liebhaber/-in eher Konsument/-in
etabliert, seriös skeptisch, potentiell unseriös
Gesten
analoges Buch digitales Buch
fotokopieren kopieren und einfügen
mit Notizen versehen Kommentare
Buch übergeben Buch weiterleiten
Fingerabdrücke auf Papier Fingerabdrücke auf Bildschirm
Buch aufschlagen Datei öffnen
Buch zuklappen Datei schließen
umblättern klicken von Tasten, Fingerbewegung
durchblättern durchklicken
durch Leseaktivität veränderbar eingeschränkt
biegen möglich noch nicht möglich

Quellen

  1. Ludovico 2012, S. 159-161 sowie Aspektesammlung des Autors

Effekte des Mediums auf den Inhalt[Bearbeiten]

Die Öffentlichkeit hat es also mit zwei Medien zu tun, mit dem gebundenen Buch und dem E-Book, zwei verschiedenen Formen des Archetypus Buch. Zentral ist die Erkenntnis, dass ein Buch ein Medium ist. Obwohl dieses Verständnis banal klingen mag, ist es unerwarteterweise ziemlich neu. Der deutsche Medienwissenschaftler Prof. Dr. Werner Faulstich weist in seinem Buch ,Grundwissen Medien‘ (2004) auf diesen Umstand hin: „Kurioserweise wird das Buch oft gar nicht als ein Medium begriffen, obwohl es eine explizite Buchwissenschaft bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts gibt [...]. Gleichwohl mutet seltsam an, dass es bis heute eine explizite Theorie des Buchs, als Medientheorie, noch nicht gibt, obwohl doch das Buch über Jahrhunderte als wichtigstes Kulturmedium weltweit seine Bedeutung hatte.”[1] Wenn man sich im konventionellen Kultur- und Wissenschaftsbetrieb mit dem Buch beschäftigt, gilt das Interesse hauptsächlich dem Inhalt und nur in geringem Maße der Frage, wie das Medium Buch durch die Art und Weise, wie es auftritt, den Inhalt beeinflusst und wie es durch unseren Umgang mit ihm unsere Wahrnehmung konditioniert.

Üblicherweise gehen wir davon aus, dass die Form keinen Einfluss auf den Inhalt hat. Ob Wasser aus einem Glas, einer Tasse oder einem Plastikbecher getrunken wird, hat keinen Einfluss auf die Flüssigkeit. Sie verändert ihre physikalische Zusammensetzung nicht. Diese Erkenntnis lässt sich aber nicht auf Medien übertragen. Zwei renommierte Philosophen des 20. Jahrhunderts beschäftigten sich mit den Fragen nach dem Verhältnis von Form und Inhalt und hatten großen Einfluss auf die Entwicklung der Medientheorie, weil sie einige fundamentale Konzepte und Methoden medientheoretischen Denkens vorbereiteten.

1964 formulierte der amerikanische Medientheoretiker Marshall McLuhan seine berühmte These ,Das Medium ist die Botschaft‘, nachdem er tiefgreifende Analysen über den Stellenwert der oralen Kultur und den des Buchdrucks angestellt und mit dem ,globalen Dorf‘ eine Metapher entwickelte hatte, um die zunehmende elektronische Vernetzung der Welt zu beschreiben. McLuhan nahm an, dass sich die speziellen Eigenschaften eines Mediums viel stärker auf die Gesellschaft auswirken als der übertragene Inhalt. Seine These illustrierte er am Beispiel der Glühlampe, die selbst keinen Inhalt hat, aber durch ihre Anwesenheit Räume schafft, die sonst nicht möglich wären.[2] Sie macht deutlich, dass das Medium die Botschaft ist, weil das Medium selbst die Wahrnehmung jedes einzelnen Menschen wie auch die Entwicklungsmöglichkeiten und die Form des gesellschaftlichen Lebens bestimmt und verändert. Während man unter einem Medium üblicherweise einen Informationsträger wie Fernsehen, Internet oder Buch versteht, umfasst er nach McLuhan viel mehr. Er begreift Medien als funktionale Erweiterungen unseres Körpers. Der deutsche Philosoph Mike Sandbothe greift diesen anthropomorphen Ansatz, bei dem Medien Werkzeugcharakter zugeschrieben wird, auf und interpretiert Medien als „Instrumente zur Veränderung der Wirklichkeit”.[3] McLuhans globaler Medienbegriff konnte sich in der Medienwissenschaft nicht durchsetzen, weil zum einen einige Kritikerinnen/Kritiker jede Art von Anthropomorphismus bei technischen Errungenschaften bekämpfen und zum anderen die Organersatztheorie hinterfragen, da Individuen nicht in der Lage seien, unsere komplexe mediale Wirklichkeit zu steuern.[4]

1967 proklamierte Jacques Derrida, der französische Philosoph, die Beobachtung: „Es gibt kein Außerhalb des Textes (il n'y a pas de hors-texte).”[5] Nach der deutschen Kulturwissenschaftlerin Mercedes Bunz heißt dies: „Ein Text schöpft keine Bedeutung aus einer hinter ihm stehenden Wirklichkeit, auf die er verweist. Er steht mit ihr vielmehr in einem untrennbaren Beziehungsgefüge, einem Gefüge, das offen gelegt werden kann.”[6] Derrida weist darauf hin, dass niemand dieses Gefüge verlassen kann, um einen neutralen Beobachtungsstandpunkt einzunehmen. Die Welt, in der wir leben, ist die Welt der Sprache, da alles Wissen, Denken und Begreifen sich in sprachlichen Strukturen vollzieht. Wir denken, sprechen, schreiben und erschließen uns die Welt unter Nutzung von sprachlichen Strukturen.[7]

Die mehrmalige Verwendung des Begriffs Medium im obigen Abschnitt führt uns zur Frage, was man darunter versteht. Der Duden[8] beschreibt Medium als ein „vermittelndes Element". Rehm definiert Medien als „Kommunikationsmittel zur Verbreitung von Wissen [...] durch Zeichen und Bilder, Rede, Druck [...].”[9] Bei Anwendung des Begriffs in diesem Sinne fallen ganz verschiedene Arten darunter: Menschen genauso wie Zeitungen und Bücher, aber auch Telefon, Fernsehen, E-Mails oder Facebook. Aufgrund der zunehmenden gesellschaftlichen Bedeutung sind Medien Gegenstand verschiedener Wissenschaften. Ihre fachspezifische Herangehensweise an das gemeinsame Objektfeld ,Medien‘ führt fast zwangsläufig zu einem eigenen Modell des Medienbegriffs.[10]

Der deutsche Medienwissenschaftler Knut Hickethier identifiziert vier verschiedene Wissenschaftsbereiche, die sich mit Medien beschäftigen und sie zu ihrem Thema machen.[11] 1. Wissenschaften, die Medien als Bausteine für ihre übergeordneten Theorien benötigen: Soziologie, Politologie und Philosophie. 2. Wissenschaften, denen Medien Material für ihre Problemstellungen liefern: Psychologie, Pädagogik oder Rechtswissenschaft. 3. Wissenschaften, die sich mit Medien auseinandersetzen, weil ihr eigentlicher Gegenstand von Medien zum Gegenstand gemacht wurde: Kunst-, Musik-, Theater- und Literaturwissenschaft. 4. Wissenschaften, welche die Medien zu ihrem zentralen Thema machen: Medienwissenschaft, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.

Bisher gibt es noch keine einheitliche Definition für Medien, welche die Forschungsarbeit und den Austausch erleichtern würde. Hickethier geht von einem Medienbegriff aus, welcher die Kommunikation in den Vordergrund stellt: „Kommunikation bedient sich immer eines Mediums. Die Menschen, die miteinander kommunizieren, verwenden dabei Zeichen, die mit Bedeutungen in Verbindung stehen. Kommunikation ist Voraussetzung dafür, dass Menschen Vorstellungen erzeugen und Wissen entsteht.”[12]

Es gab verschiedene Versuche, Struktur in die Bandbreite des Begriffs zu bringen. So untersuchte zum Beispiel der deutsche Publizistikwissenschaftler Harry Pross die Medien auf den Grad der Technisierung, welcher beim Senden und Empfangen der Information betrieben wird. 1972 stellte er die klassische Einteilung in drei Mediengruppen vor.[13] Diese wurde 1997 vom deutschen Kommunikationswissenschaftler Manfred Faßler durch quartäre Medien ergänzt, wobei er besonders auf die zunehmende Auflösung der Bedeutung räumlicher und zeitlicher Abstände hinwies:[14]

  • Primärmedien: Es sind die Menschen selbst. Sie benützen Sprache und Gesten, um Informationen und Gefühle zu übertragen. Weder auf der Sender- noch auf der Empfängerseite ist ein technisches Gerät notwendig.
  • Sekundärmedien: Bei diesen benötigt der Medienhersteller technisches Gerät für die Erstellung und Verbreitung von Inhalten.
  • Tertiärmedien: Sowohl Medienhersteller als auch Mediennutzer brauchen technisches Gerät, um Informationen zu senden oder zu empfangen.
  • Quartärmedien: Wie bei den Tertiärmedien benötigen sowohl Sender als auch Empfänger technisches Gerät, allerdings mit dem Unterschied, dass die Inhalte digital vorliegen, eine Verbindung mit dem Internet bedingen und nicht unbedingt auf Kommunikation mit großen Gruppen aus sind.


Darst. 3: Medieneinteilung nach Harry Pross und Manfred Faßler[15]

Primärmedien Sekundärmedien Tertiärmedien Quartärmedien
Sender keine Medientechnik benötigt Medientechnik benötigt Medientechnik benötigt Medientechnik
Empfänger keine Medientechnik keine Medientechnik benötigt Medientechnik benötigt Medientechnik
Beispiel Sprache, Gesten Zeitungen, Bücher Film, Telefon, Fernsehen digitale Datei z.B. EPUB, JPEG, HTML, MP3

Der österreichische Medienphilosoph Frank Hartmann wirft in diesem Zusammenhang der Medientheorie Versagen vor. Sie könne ihre Zusicherung, kulturelle Kommunikation zu erklären, bisher nicht erfüllen und liefere nur Symptombeschreibungen oder leere Begriffsspielereien. Weil die meisten medientheoretischen Ansätze ihren Fokus auf das Subjekt oder die Gesellschaft legten, würden variable technische Gegebenheiten und besondere Medienleistungen, wie Umwandlung und Weitergabe, nachrangig behandelt und somit in ihren Aus- und Rückwirkungen auf Technik und Kultur unterschätzt.[16]

Diese Fixiertheit, sich mit Medien unter einem bestimmten Blickwinkel auseinanderzusetzen, stößt schon früher auf Widerstand. Erwin Panofsky schlug zum Beispiel die ,ikonologische Analyse‘ als neue Methode der Bildbetrachtung vor. Mit ,Kommunikologie‘ bezeichnete Vilém Flusser seine Theorie menschlicher Kommunikation, bei der er untersucht, wie über den kommu­nika­tiven Prozess Infor­mati­onen gespei­chert, verän­dert und weiter­verteilt werden. Der Franzose Régis Debray entwickelte mit der ,Mediologie‘ eine interdisziplinäre Wissenschaftstheorie, die untersuchen will, welche Technologien, welche historischen Bedingungen und welche kulturellen Praktiken der Medien die Grundlage für die Wirklichkeit bilden. „Der Ansatz des mediologischen Geistes besteht nun darin, den Finger auf die Überschneidungen zwischen intellektuellem, materiellem und sozialem Leben zu legen und diese allzu gut geschmierten Scharniere zum Quietschen zu bringen.”[17]

Bruno Latour versteht im Kontext einer Akteur-Netzwerk-Theorie auch Dinge als handelnde Akteure, die zusammen mit menschlichen Akteuren in netzwerkartigen Handlungszusammenhängen agieren und so mit diesen zu Aktanten verschmelzen. Ein einfaches Beispiel dafür ist der Aktant ,Mensch-Pistole‘, der aus dem Zusammenwirken der beiden Einzelakteure Pistole und Mensch entsteht und nicht auf einen dieser beiden Akteure reduziert werden kann. Die Akteur-Netzwerk-Theorie geht davon aus, dass sich Technik, Natur und das Soziale in einem Netzwerk wechselseitig Eigenschaften und Handlungspotentiale zuschreiben. „Ein Aktant ist somit die Summe all dessen, was einen Sachverhalt dahingehend bewegt, was eine Situation verändert.”[18]

Quellen

  1. Faulstich 2004, S. 130, zitiert bei Rautenberg 2010, S. 40
  2. Vgl. McLuhan 1994, S. 8
  3. Sandbothe 2003, o. S.
  4. Vgl. Panke 2011, o. S.
  5. Bunz 2006, S. 8
  6. Bunz 2006, S. 10
  7. Vgl. Panke 2011, o. S.
  8. Duden o. J., o. S.
  9. Rehm 1991, S. 191
  10. Vgl. Heller u.a. 2000, S. 35 zit. bei Hickethier 2003, S. 5
  11. Vgl. Hickethier 2003, S. 5-6
  12. Hickethier 2003, S. 20
  13. Vgl. Künzler 2013, S. 15
  14. Vgl. GiB 2013, o. S.
  15. eigene Zusammenstellung, Quelle: Wetzlmaier 2010, o. S.
  16. Vgl. Hartmann 2003, o. S.
  17. Debray 2004, S. 73
  18. Friedrich 2013, o. S.
"Die 500 Jahre alte Struktur,
dass einige Verleger entscheiden,
was auf den Markt kommt,
hat ausgedient."


Gunnar Siewert, Mitgründer von Bookrix



Quelle: FAZ 2012, S. 14

Innovations- und Substitutionsprozesse[Bearbeiten]

Gunnar Siewert, Mitgründer von Bookrix (Self-Publishing-Service):
„Die 500 Jahre alte Struktur, dass einige Verleger entscheiden, was auf den Markt kommt, hat ausgedient.“

Quelle: [1]


Mit dem Einzug des digitalen Zeitalters befindet sich der Buchmarkt in einem Stadium des dauernden Übergangs. Der Übergang aus der analogen Gutenberg-Galaxis und die fortschreitende Digitalisierung führen in allen Bereichen zu grundlegenden Veränderungen. Alle an der Herstellung und dem Vertrieb von Büchern Beteiligten sind betroffen: Autorinnen und Autorinnen, Verlage und Buchhandel. Eine zunehmende Zahl merkt es und manche wollen es noch nicht wahrhaben. Aber es ist deutlich, dass alle verunsichert sind, wie sie den Herausforderungen gerecht werden können. Sie erleben, dass das Buch als ältester serienmäßig herstellbarer Datenträger zunehmend in Gefäß und Inhalt zerfällt. Bewährte Technik und Verfahren werden durch innovativere und meist kostengünstigere ersetzt. Bis ins späte 20. Jahrhundert beherrschten in den allermeisten Ländern Verlage und Buchhändler den Buchmarkt. Jetzt sind sie mit der Frage konfrontiert, ob ihr bisheriges Geschäftsmodell in der ,Ära des entleibten Buches‘ überleben wird.[2]

Die Digitalisierung von Inhalten war zuerst ein Thema für die Hersteller von Büchern. Ihr Einsatz versprach niedrigere Herstellungskosten für Bücher. Alle Bereiche – vom Satz bis zum Vertrieb – wurden umgestellt und mittels Computer organisiert. Wer ein gebundenes Buch kaufte, war sich nicht bewusst, dass es eigentlich ein ausgedrucktes E-Book war. Die zunehmende Verbreitung des Internets eröffnete neue Möglichkeiten für die Verteilung und Vermarktung von Büchern, und zwar sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form. Da Verlage und besonders der Buchhandel die Chancen des neuen Mediums hinsichtlich der Präsentations- und Distributionsmöglichkeiten zunächst unterbewerteten[3], bekamen sie Konkurrenz durch branchenfremde Mitbewerber. Wie Darst. 4 zeigt, konnte sich der Online-Handel von Büchern erfolgreich etablieren und verdrängt zusehends die stationären Buchhändler.

Darst. 4: Umsatzanteile nach Vertriebswegen in Prozent (gerundet; 2017 Prognose)[4]

Jahr stationär nicht
stationär
Verlag
direkt
Buchklub Versand
klassisch
Versand
online
2005 68 32 18 3 4 7
2011 61 39 19 2 3 15
2017 53 47 20 3 4 19

Die veränderte Marktsituation zwang Verlage, sämtliche betriebliche Abläufe zu überdenken und neue Vertriebsformen zu entwickeln. Mit der zunehmenden Konzentration im Buchhandel wuchs dieser Druck noch, weil große Verlagsgruppen bessere Konditionen aushandeln konnten. Um ihre Kostenstruktur weiter zu optimieren, „reichte es nicht mehr, wenn die Verlagsgruppe insgesamt schwarze Zahlen schrieb, sondern jeder Einzelverlag und schließlich jeder einzelne Titel musste plötzlich gewinnbringend sein.”[5] Die schon in der Nachkriegszeit begonnenen Verschiebungen in der Verlagslandschaft verstärkten die Konzentration auf einige wenige Verlagsgruppen. In Deutschland sind es Random House (Bertelsmann), Springer, Holtzbrink, WEKA und Burda. In den USA kontrollieren sechs Medienkonzerne 90 % dessen, was die Menschen lesen, sehen oder hören.[6]

Die bewährte Praxis, dass wirtschaftlich erfolgreiche Bücher durch Quersubventionierung das Verlegen auch weniger erfolgversprechender Bücher ermöglichen, wird damit unterlaufen. Dies hat sowohl für ein vielfältiges aktuelles Angebot als auch für den Aufbau einer Backlist – das sind alle lieferbaren Titel eines Verlags, welche in der Zukunft für Einkommen sorgen – unheilvolle Auswirkungen.[7] Der amerikanische Medienexperte Jeff Jarvis bringt es als professioneller Blogger und Twitterer mit teilweise scharfen Worten auf den Punkt: „Ich habe nichts gegen Bücher, aber Print als einziges Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr.”[8] In seinem erfolgreichen Buch ,Was würde Google tun?‘ wirft er besonders den Verlegern Versagen vor, weil sie sich nicht den Herausforderungen des digitalen Zeitalters stellen. Er rät ihnen, sich anzupassen und innovativ wie Google zu werden, wenn sie überleben wollen. Kritiker wenden ein, dass Jarvis' Sicht auf Google sehr euphorisch ist, räumen aber ein, dass seine Ansätze dazu anregen, die bisherige Praxis, wie Bücher produziert und vertrieben werden, gründlich zu überdenken.[9]

Quellen

  1. Giesbert 2012, S. 14
  2. Vgl. Neffe 2009, o. S.
  3. Schrape 2012, S. 127
  4. Schrape 2012, S. 127
  5. Blaschke 2006, S. 9
  6. Vgl. Medialeaks 2013, o. S.
  7. Vgl. Luecken 2000, S. 55
  8. Boie 2013, o. S.
  9. Vgl. Boie 2013, o. S.

Digitale Medien auf dem Vormarsch[Bearbeiten]

Thomas J. Watson, IBM-Chef 1943:
„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt..“

Quelle: [1]


Als Thomas J. Watson diese oft zitierte IT-Fehlprognose abgab, ging er davon aus, was er kannte. Zu dieser Zeit waren Computer elektronische Geräte, die viel Platz und Energie benötigten sowie selbst für große Unternehmen kaum erschwinglich waren. Obwohl es in den folgenden Jahren zu einer Miniaturisierung der elektronischen Bestandteile und damit zu einer Verbilligung der Mainframe-Computer kam, wurde die Idee, „dass der Computer seinen Platz in privaten Haushalten finden und jedem Menschen frei zugänglich sein sollte, von der in den 1970er-Jahren vorherrschenden Industrie als absurd abgetan.”[2]

Die damaligen großen Unternehmen, die Großrechner herstellten, schätzten die Chancen eines Personal Computers gering ein. Weil sie das Potential des revolutionären Ansatzes nicht erkannten, ergriffen kleine und innovative Unternehmen wie Hewlett-Packard, Commodore, Apple u.a. die Chance und übernahmen in der Folge immer mehr Marktanteile. Die Großkonzerne sahen sich durch die neue Konkurrenz veranlasst, eigene PCs zu entwickeln, spielten aber als PC-Anbieter - mit Ausnahme von IBM - keine entscheidende Rolle mehr.[3]

Darst. 5: Innovationen des Informationszeitalters[4],[5]

Digitale Erfindungen Start weit verbreitet um
Zuse Z3 - erster universell programmierbarer Digitalrechner (K. Zuse) 1941
Erfindung des Transistors (W.B. Shockley, J.Bardeen und W. Brattain) 1948
Entwicklung des ersten Integrierten Schaltkreises (J. Kilby) 1958
Arpanet - Frühform des Internets 1969
Microcomputer (Commodore PET) 1977 frühe 80er
Compact Disk (CD) 1979 Mitte 80er
Laptop 1980 90er
Digitalkamera 1980 2000er
Mobiltelefon 1984 späte 90er
Persönlicher Digitaler Assistent (PDA) 1984 90er
World Wide Web 1989 1995
digitales Fernsehen 1990 2000er
digitales Mobilfunknetz 1991
erstes elektronisches Buch auf CD-ROM: Bibel 1992
drahtlose Netzwerkkommunikation späte 90er 2000er
Smartphones 2005 2010er

Darst. 6: Scan einer Logarithmendatei
von 1912[6]


Der Computer und besonders die damit verbundene Digitalisierung von Text, Bild, Ton und anderen Medien führten und führen zu bedeutsamen Veränderungen in weiten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, besonders im Bereich der Mediennutzung (siehe Darst. 5). Eines der ersten Opfer dieses Umbruchs waren die Logarithmentafeln, welche in den 1970er-Jahren vom Taschenrechner abgelöst wurden. Mit dem Einzug des Internets in viele Haushalte lösten Wikipedia und Google einen starken Rückgang bei Nachschlagewerken und Lexika aus. Prominenteste Opfer waren die Encyclopedia Britannica, die 2012 die gedruckte Fassung einstellte[7] und die Brockhaus Enzyklopädie, welche seit 2014 nur noch im Internet verfügbar ist.[8] Besonders betroffen sind inzwischen auch Printprodukte wie Wörterbücher, Telefonbücher, Fahrpläne und Bedienungsanleitungen. „Bücher, die Informationen von kurzfristiger Aktualität speichern, sind generell eine bedrohte Spezies.”[9]

2006 hatten durchschnittlich 49 % aller EU-Haushalte einen Internetzugang und 30 % eine Breitbandverbindung, während es 2012 schon 76 % bzw. 72 % waren.[10] Das Internet ermöglicht uns Formen der Datenkommunikation, die bei dessen Einführung noch nicht absehbar waren, ganz gleich, ob wir Social-Media-Technologien wie Weblogs, Foren, soziale Netzwerke, Wikis oder Podcasts nutzen, persönliche Dateien jeder Art auf die Dropbox stellen und bestimmten Leuten zugänglich machen oder unsere Handydaten mit dem Computer abgleichen. Für unsere Kultur, die noch immer stark durch gedruckte Medien geprägt ist, stellt die im Internet scheinbar grenzenlose Verfügbarkeit von Informationen in nahezu unendlicher Menge, kürzester Zeit und vielfältiger Form tatsächlich eine revolutionäre Veränderung dar.[11] Mit der Möglichkeit, jede Art von Inhalt ohne Umweg über das Papier digital übertragen zu können, bildet das Internet ein neues Medium, welches in direkter Konkurrenz zum Buchdruck steht und ihm die Rolle als Leitmedium streitig macht. Die Auswirkungen dieser digitalen Revolution betreffen inzwischen alle Medien und erfordern von den am Prozess Beteiligten Anpassungsmaßnahmen, um die neuen Herausforderungen bewältigen zu können.

In Zeiten des Umbruchs reagieren sowohl Betroffene als auch Unbeteiligte nach bereits bekannten Mustern. Die Befürworterinnen/Befürworter begrüßen die Veränderung, sehen vor allem die Vorteile. Einige Apologeten des Neuen - wie Weeks und Coover - prophezeien dem Alten das baldige Ende: „Die Ära des gedruckten Buches geht zu Ende. Seit etwa zwanzig Jahren wird über das Ende des Buches spekuliert. Es gibt inzwischen Anzeichen für das baldige Ende des gedruckten Buches, so wie man es die letzten 500 Jahre kannte. Gebundene Bücher werden nie ganz verschwinden, aber sie könnten ähnlich selten werden wie Achtspur-Tonbänder, Schreibmaschinen und hölzerne Tennisschläger.”[12] „In der realen Welt heutzutage, das heißt, in der Welt der Videoübertragungen, Mobiltelefone, Faxgeräte, Computer-Netzwerke, insbesondere in den summenden digitalisierten Revieren der Avantgarde-Computer-Hacker, Cyberpunks und Hyperraum-Freaks, werden Sie oft zu hören bekommen, dass das Druckmedium zum Scheitern verurteilt und veraltete Technologie sei, eine bloße Neugier der vergangenen Tage, welche bald für immer diesen staubigen, unbeaufsichtigten Museen übergeben werden, welche wir heute als Bibliotheken bezeichnen. Tatsächlich handelt es sich bei der zunehmenden Zahl von Büchern und anderen Print-Medien, die in diesem waldfressenden, papierverschwendenden Zeitalter so weit verbreitet sind, -- um ein Zeichen seines fiebrigen Siechtums, dem letzten vergeblichen Aufbäumen einer ehemals vitalen Form, bevor sie schließlich für immer stirbt [...].”[13]

Die Gegner warnen vor den möglichen Auswirkungen auf die Buchwirtschaft, einem eingespielten Wirtschaftsbereich, der sich seit Gutenberg um das gedruckte Buch gebildet hat. Es wird nicht nur befürchtet, dass im großen Maßstab Arbeitsplätze verloren gehen könnten, sondern dass wegen der Schnelllebigkeit und Individualisierung auch die Qualität leiden könnte. Extreme Stimmen beschwören gar das Ende des Abendlandes.

Quellen

  1. Manhart 2010, o. S.
  2. Manhart 2010, o. S.
  3. Koschnik 2009, S. 9
  4. Wikipedia 2013a, o. S.
  5. Wikipedia 2013b, o. S.
  6. Wikipedia 2014, o. S.
  7. Vgl. McCarthy 2012, o. S.
  8. Vgl. MOZ 2013, o. S.
  9. Piper 2008, o. S.
  10. Vgl. Eurostat 2013, S. 2
  11. Vgl. Koschnik 2009, S. 9
  12. Weeks 2010, o. S.
  13. Coover 1992, o. S.

der Verlage und Buchhändler[Bearbeiten]

Die Herausforderungen der digitalen Revolution führen dazu, dass die Buchindustrie bedeutende Veränderungen durchmacht. Die Buchverlage nahmen in den letzten zwei Jahrzehnten eher eine Defensivposition gegenüber dem Internet ein, weil sie die Auswirkungen auf das traditionelle Verlagswesen nicht abschätzen konnten. Sie taten sich schwer damit, „das Internet als wirklich neues Medium zu begreifen, das ganz eigenen Regeln folgt”[1] und die neuen Möglichkeiten und Chancen wahrzunehmen, die es bietet. Gleiches gilt auch für den Hype um das elektronische Buch.

Für einen großen Teil der Verlage sind E-Books erst einmal ein zusätzliches Glied in der kommerziellen Verwertungskette von Buch, Taschenbuch und Hörbuch. Innovative Verlage wie Springer sehen ihre zukünftige Rolle auch als Anbieter qualifizierter Online-Inhalte oder gar als Dienstleister derselben. Das Verständnis dafür, welche ungeahnten Möglichkeiten das World Wide Web bietet, entwickelt sich noch langsam. „Die heutige Situation in diesem Bereich ist vergleichbar mit dem frühen Film, der ohne Schwenks, ohne Zoom und ohne Ortswechsel versucht hatte, ein Theater zu simulieren, so wie der frühe Buchdruck versucht hatte, das Erscheinungsbild der Handschriften zu imitieren.”[2] Gravierender als das Verpassen von Chancen ist allerdings, dass die Buchverlage dabei sind, „die Fehler der Musik- und Filmbranche zu wiederholen. Sie machen ihren Kunden wenig befriedigende elektronische Angebote - und werben damit indirekt für illegale Alternativen. Doch Datenträgernostalgie ist lebensgefährlich. Und Papier nicht unsterblich”, meint Christian Stöcker, Ressortleiter Netzwerk beim Spiegel.[3]

In einer Umfragestudie an bayrischen wissenschaftlichen Bibliotheken fand Leo Matschkal heraus, dass nur noch bei der Hälfte der Studentinnen/Studenten eine klare Präferenz für gedruckte Lehrbücher besteht.[4] Wenn Studierende mit einem beschränkten Budget nur Teile oder Auszüge eines Buches benötigen, werden sie wenig Bereitschaft verspüren, den vollen Ladenpreis zu bezahlen. Das Internet bietet meist einen schnelleren und leichteren Zugang zu vielen Texten. Der Buchhandel sah sich gezwungen, den Kunden vorteilhaftere digitale Lösungen anzubieten. Die Preise für die E-Book-Variante sind durchschnittlich 20 % günstiger als das gedruckte Exemplar. Einige Verlage bieten auf ihren Onlineportalen kapitelweise Auszüge eines Titels im PDF- oder E-Book-Format zu einem reduzierten Preis an, allerdings können mehrere Kapitel schnell teurer sein als das Buch in gedruckter Form.[5]

Obwohl sich der E-Book-Umsatz zwischen 2011 und 2012 auf 2,4 % verdreifacht hat, muss man eher von Evolution als Revolution sprechen.[6] Elektronische Bücher konnten besonders im deutschsprachigen Raum nicht wirklich reüssieren. Die Hauptgründe dafür sind zum einen, dass die erhältlichen E-Reader nicht alle E-Book-Formate lesen können, und zum anderen, dass kommerzielle E-Books im Unterschied zu gebundenen Büchern weder verliehen, weitergegeben noch verkauft werden dürfen. Bemerkenswert ist zudem, dass sich die meisten E-Books immer noch dadurch auszeichnen, dass sie das gebundene Buch möglichst gut zu simulieren versuchen.

Auf der Digital Minds, einer alljährlich im Vorfeld der Londoner Buchmesse stattfindenden Konferenz, empfahl Neil Gaiman den Akteuren im Buchsektor, sich die Pusteblume zum Vorbild zu nehmen. Sie sollten eine Vielzahl von Dingen ausprobieren und akzeptieren, dass die meisten von ihnen nicht funktionieren würden.[7] Der Autor zahlreicher Comicbücher, Science-Fiction- und Fantasygeschichten formulierte die Richtschnur: “The model for tomorrow is try everything, make mistakes, fail, fail better.”[8]

Quellen

  1. Sommerfeld 2010, S. 9
  2. Hauffe 2011, o. S.
  3. Stöcker 2011, o. S.
  4. Vgl. Matschkal 2009, o.S.
  5. Vgl. Warner 2011, o. S.
  6. Vgl. Kremsberger 2013, S. 11
  7. Vgl. Jones 2013, o. S.
  8. Gaiman zitiert von Jones 2013, o. S.

Digitales Zeitalter: Bedrohung oder Chance?[Bearbeiten]

Die Digitalisierung in der Medienbranche ist in vollem Gange. Keiner Gruppe, die am Buchmarkt beteiligt ist - weder Verlage, Buchhandel noch Autorinnen/Autoren - war in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts klar, welche Auswirkungen die Kombination von Computer und Internet auf die Buchbranche haben würde. Weder über den Umfang noch das Tempo, mit der dieser Wandel etablierte Geschäftsmodelle erschüttern würde. Es sind besonders der Buchhandel und die Verlage, die sich ob ihrer zukünftigen Rolle in Frage gestellt sehen. Russell Grandinetti, einer der Spitzenmanager bei Amazon, beschreibt die Situation so: “The only really necessary people in the publishing process now are the writer and the reader. Everyone who stands between those two has both risk and opportunity.”[1]

In der Diskussion, ob es in Zukunft überhaupt noch Bücher geben wird, treten nach Hans Magnus Enzensberger zwei Hauptkontrahenten auf: die digitalen Evangelisten und die digitalen Apokalyptiker. „Die Evangelisten sind Anhänger froher Botschaften, frohlocken über alle technischen Errungenschaften und prophezeien das Heraufziehen einer elektronischen Demokratie und den Abbau von Hierarchien. Die Apokalyptiker hingegen sehen in jedem neuen Medium einen Sinnverlust und eine Gefahr für die Gesellschaft.”[2] In der alltäglichen Praxis hilft dieser Streit jedoch nicht bei der Bewältigung der grundlegenden Herausforderungen, denen sich sowohl die Autorengemeinschaft, der Buchhandel und die Verlage stellen müssen.

Natürlicher Replikator

Wenn das mediale Potential des E-Books thematisiert wird und dabei seine Chancen und Risiken kontrovers diskutiert werden, sind sich wahrscheinlich wenige Leute bewusst, dass die Anfänge bis in das Jahr 1971 zurückreichen. Michael Stern Hart, damals Student an der Universität von Illinois, gilt als der Erfinder des E-Books. Er stellte als ersten elektronischen Text die Unabhängigkeitserklärung der USA zum Download zur Verfügung. Es war schnell klar, dass der Computer ein ideales Werkzeug für die Verbreitung von Texten ist. Mit ihm war es sehr viel leichter geworden, Texte zu erfassen, zu speichern, zu editieren, zu kopieren und über Netzwerke zu verteilen. Ein natürlicher Replikator.[3] Hart initiierte im selben Jahr das ,Project Gutenberg‘ mit dem Ziel, eine Bibliothek einzurichten, welche der Öffentlichkeit die 10.000 meist verwendeten Bücher zur Verfügung stellen sollte, und das bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.[4] Das E-Book wurde in der Öffentlichkeit bis in die Achtzigerjahre weder wahr- noch ernstgenommen. Das änderte sich erst mit der erfolgreichen Einführung der ersten E-Reader um 2007. Im Mai 2014 umfasste die Online-Bibliothek 45.966 freie E-Books[5] und der deutsche Ableger Projekt Gutenberg-DE, welcher von Spiegel Online gehostet wird, 7539.[6]

Umfragen zur Nutzung elektronischer Medien in Europa zeigen, dass die Mehrzahl der Menschen keine Berührungsängste hat. Man kann ohne zu übertreiben behaupten, dass noch nie soviel gelesen und geschrieben wurde wie heute.[7] Viele Menschen führen eine rege Privatkorrespondenz per E-Mail, SMS, Twitter oder Facebook und nutzen das Internet, um sich zu informieren oder multimediale Inhalte zu verbreiten. Dies trifft besonders auf Digital Natives zu, die mit der digitalen Technologie aufgewachsen sind.

Die entscheidende Frage ist, ob der Einzelne die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters nutzen kann oder nicht. „Wir fahren Auto, ohne ein Auto reparieren zu können. Aber ein Computer ist kein Auto. Er ist auch kein besseres Radio. Er ist etwas Generelles: Was der Computer für mich machen kann, ist heute nur durch meine Vorstellung begrenzt. Deswegen sollten ihn viele Leute beherrschen." [8] Es ist allerdings eine Tatsache, dass es eine digitale Kluft (Digital Divide) in der Gesellschaft gibt. Weil ein Teil der Bevölkerung diese Technologien nicht nutzt oder nicht nutzen kann, werden sie noch stärker marginalisiert. Die Verheißungen des Internets auf Freiheit, Wissen und grenzenlose Kommunikation für alle erweisen sich als Mythen.[9]

Unabhängig davon entwickelt sich das Web ständig weiter und die Benutzerinnen/Benutzer sind Teil dieser Entwicklung. Es verändert sie. Es formt nicht nur deren Gesten und Gewohnheiten, sondern auch das Bewusstsein.[10] Und sie wiederum verändern das Web durch die Art und Weise der Nutzung. Was auf Zuspruch stößt, kann weiter wachsen, was nicht ankommt verschwindet. Eine Recherche über innovative Projekte in der Buchbranche erbrachte ein vielseitiges Ergebnis. Die nachfolgende Liste mit zehn Beispielen demonstriert beispielhaft deren Bandbreite:


Nr. Innovatives Projekt
1 E-book: nur ein Arbeitschritt für viele Endgeräte: “Add, copy and paste!” (Padify[11])
2 „gebrauchte” E-Books auf dem virtuellen Flohmarkt verhökern (Redigi[12])
3 digitale Wasserzeichen für E-Books (Booxtream [13])
4 nur für gelesene Seiten bezahlen (Total Boox [14])
5 transmediale Geschichte mit Leserentscheidungen (Bastei Lübbe Verlag [15]).
6 zehn Experten und fünf Tage: Buch ist fertig (Booksprints [16])
7 Bücher im lokalen Copyshop kopieren und drucken (Paperight [17])
8 E-Books mit Bildern, Ton und Filmclips anreichern (Nook Developer [18])
9 die Fans finanzieren Buchprojekte, Lesungen u.ä. (Crowdfans [19])
10 Geschenkkarten für den E-Book- und Hörbuchdownload (Snapload [20])

Quellen

  1. Streitfeld 2011, o. S.
  2. Leibinger-Kammüller 2008, S. 146
  3. Vgl. Warner 2013, o. S.
  4. Vgl. Dalakov 2014, o. S.
  5. Vgl. Gutenberg 2014, o. S.
  6. Vgl. Gutenberg-D 2014, o. S.
  7. Vgl. Bremer u.a. 2013
  8. Wenger 2012, o. S.
  9. Vgl. Balbous 2012, o. S.
  10. Vgl. Flusser 1992, S. 20
  11. http://padify.net/
  12. https://www.redigi.com/
  13. https://www.booxtream.com/
  14. http://www.totalboox.com/
  15. http://www.luebbe.de/Buecher/Kinder/Details/Id/978-3-8339-3800-9
  16. http://www.booksprints.net/
  17. http://www.paperight.com/
  18. https://nookdeveloper.barnesandnoble.com/
  19. http://www.crowdfans.de/
  20. http://www.snapload.de

Multiple Verwertungsmöglichkeiten[Bearbeiten]

1995 führt Alexander Gäfe, Inhaber der Agentur 702, den Begriff der Medienkonvergenz ein, um eine Entwicklung im Medienbereich zu beschreiben, bei der sich im Zuge der Digitalisierung neue Medienformate bilden und über verschiedene Plattformen und Distributionsmedien verbreiten.[1] Aufgrund der technischen Entwicklung wirkt sich der Prozess auch auf die inhaltliche und wirtschaftliche Ebene der Medienwirtschaft aus und bietet Synergieeffekte, die es zu nutzen gilt.

Die logische Folge der Medienkonvergenz ist nach Max Gloss Cross-Medialität, die Vernetzung von Inhalten und Produktionsprozessen. Sich gleichzeitig im Print- und Onlineberech zu engagieren, bietet große Chancen für Verleger. „Ein vorgelagertes Themenmanagement trifft bereits die Entscheidung über die Funktionalität des Themas. Der Content-Pool bereitet die Themen inhaltlich vor, damit sie danach mediengerecht bearbeitet und veröffentlicht werden können.”[2]

Obwohl Verleger und Buchhandel viel Geld investieren, um neue Möglichkeiten auszuloten und Claims abzustecken, wissen sie vorher nicht, ob es sich rentieren wird. Ganz klar ist jedoch nach Jens Klingelhöfer, Geschäftsführer der E-Book-Vertriebsfirma Bookwire: „Der Endekunde wird sich ganz schnell von uns abwenden, wenn er nicht bekommt, was er verlangt.‟ [3]

Quellen

  1. Vgl. Maaß 2010, S. 1
  2. Gloss 2008, S. 78
  3. Schröder 2011, o. S.


Wie mein Buch auf die Welt kommt/ Horx

Sicht der AutorInnen[Bearbeiten]

Da das Thema Digitalisierung im Buchhandel hauptsächlich aus der Perspektive der Verlage und des Buchhandels beleuchtet wurde, kommen in diesem Kapitel Mitglieder der schreibenden Zunft zu Wort. Auf Grundlage eines Fragenkatalogs wurde mit zwei Vorarlberger Autorinnen und einem Autor aus der Schweiz Interviews durchgeführt. Der Autor aus Deutschland beantwortete die Fragen schriftlich. Sie wurden zu ihrem Verhältnis gegenüber dem analogen und digitalen Buch, zu ihren Erfahrungen bei der Umsetzung von Buchprojekten sowie zu ihrer Meinung bezüglich der Zukunft des Buches befragt.


Die Autorinnen


Gabriele Bösch (*1964, A) ist verheiratet und lebt in Hohenems. Ab 1996 machte sie mit literarischen Arbeiten und Veröffentlichungen in Zeitschriften auf sich aufmerksam und erhielt 2004 ein Literaturstipendium des Landes Vorarlberg. Einem größeren Publikum bekannt wurde sie 2007 durch das Buch "Der geometrische Himmel", welches sie auch für das Theater bearbeitete. Seit 2009 engagiert sich die Autorin in der literarischen Nachwuchsförderung durch Workshops und Vorstellung der "Jungen Autoren".[1]


Monika Helfer (*1947, A) ist mit dem Schriftsteller Michael Köhlmeier verheiratet und lebt als Schriftstellerin in Hohenems. Seit 1973 hat sie Romane, Erzählungen und Kinderbücher veröffentlicht und zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. 2012 erschien ihr jüngstes Werk „Die Bar im Freien” mit mehr als 100 Kurzgeschichten. Dieses Buch ist ein weiterer Beleg für die Absicht, welche sie beim Schreiben verfolgt. Sie sagt, es sei ihr wichtig, Unglaubliches mit ganz wenig zu erzählen, die Geschichte müsse dann im Leser passieren.[2]


Die Autoren


Christian Biesenbach (*1987, D) lebt in Rheinland-Pfalz und begann 2007 mit dem Schreiben von Alltagsromanen, erhielt von den Verlagen aber nur Absagen. Nach einem Genrewechsel zu Krimi/Thriller/Horror brachte er 2011 seinen ersten Krimi "Sonne, Wind und Mord" im Selbstverlag heraus und landete einen E-Book-Bestseller. Nachfolgende Publikationen wurden ebenfalls zu Verkaufsschlagern, sodass er zu den erfolgreichen deutschen Indie-Autoren zählt.[3]


Dr. Josef Breuss (*1938, CH) ist katholischer Theologe und lebt mit seiner Frau in der Nähe von Zürich. 1976 habilitierte er über den evangelischen Theologen David Friedrich Strauss und vertrat dessen kritische Sicht der kirchlichen Dogmen. Er arbeitete als Religionslehrer an Kantonalschulen und schrieb nebenbei Bücher, die er in seinem Kundschafter-Verlag veröffentlichte. Er möchte Kundschafter in das offene unbekannte Gelände des Evangeliums sein und anderen helfen, selber in das Geheimnis der Schriften zu schauen.[4]

Quellen

  1. Vgl. Literaturreport 2012, o. S.
  2. Vgl. ORF 1999, o. S.
  3. Vgl. Biesenbach 2014, o. S.
  4. Vgl. Schnelling 2009, S. 5

Gestaltungsvorstellungen[Bearbeiten]

Am Beginn wurden die Autorinnen/Autoren gefragt, ob sie sich während der Entstehungsphase des Manuskripts schon Gedanken über das Aussehen ihres Buches machen. „Eigentlich nicht wirklich. Vordergründig geht es zuerst um den Text“, meint Gabriele Bösch und vertritt damit eine ähnliche Ansicht wie die anderen drei Interviewten.

Der Schreibprozess nimmt viel Zeit in Anspruch und wird als Erlebnis empfunden, das einen stark beeinflusst wie Monika Helfer es beschreibt: „Während des Schreibens kommen mir ständig neue Ideen. Es passieren auch Dinge, die ich nicht vorgesehen habe. Ich habe Personen erfunden und die machen dann Dinge, die ich vorher nicht wusste, dass sie sie machen werden. Und so muss ich denen folgen.“ Der Theologe Dr. Josef Breuss spricht auch die Herausforderung an, vor der Autorinnen/Autoren beim Niederschreiben ihrer Texte stehen: „Es geht darum die Sache einzufangen, auf den Punkt zu bringen. Es ist eine Verdichtung. Es ist wie ein Zwiegespräch und irgendwie auch wie eine Geburt, wo man etwas herausbringt. Vielleicht einen Gedanken, den ich so noch nie gesehen oder gelesen habe.“

Die intensive Auseinandersetzung mit dem Text ist nach Meinung aller der Grund, warum sie erst nach Abschluss des Manuskripts Überlegungen zum Aussehen ihres Buches anstellen. „Gedanken dazu, wie es am Ende aussehen wird, mache ich mir erst, wenn der Text fertig ist und es daran geht, Klappentexte zu schreiben, Kapitel einzuteilen oder eben mit meinem Coverdesigner das Cover zu besprechen“, stellt Indie-Autor Christian Biesenbach fest.

Alle Autorinnen/Autoren legen besonderen Wert darauf, sich beim Design des Buches mit ihren Ideen und Wünschen einbringen zu können. Christian Biesenbach begründet diesen Anspruch so: „Weil ich im Gegensatz zum Coverdesigner meine Geschichte kenne und manchmal ein ganz bestimmtes Bild von einer Szene im Kopf habe, die ich als Cover für sinnvoll halte, da sie einen guten Eindruck vermittelt, was Leserinnen/Leser erwartet. Natürlich gebe ich dabei nur den Input und lasse den Experten dann aus meinen Ideen das entwickeln, was er sich darunter vorstellt.“ In den Interviews wurde deutlich, dass den Autorinnen/Autoren eine ansprechende Gestaltung wichtig ist oder wie es Dr. Josef Breuss ausdrückt: „Der Inhalt des Buches sollte sich im Charakter des Mediums zeigen!“

Verlag oder Selbstverlag?[Bearbeiten]

Alle Interviewten publizierten mehrere Bücher und versuchten dies über den klassischen Weg des Verlags. Sie gaben verschiedene Gründe an, warum sie ihr Manuskript einem Verlag anboten. Gabriele Bösch ist sich sicher: „Es ist ein Qualitätskriterium bei einem Verlag angenommen zu sein.“ Sie weisen darauf hin, dass sie keine Zeit haben, sich um alles, was mit dem Verlegen zu tun hat, selbst zu kümmern oder dass sie es nicht wollen. „Es ist ganz einfach. Das Schreiben ist mein Beruf. Mein Mann und ich leben vom Schreiben. Wenn wir nicht schreiben, verdienen wir nichts“, stellt Monika Helfer fest.

Das mangelnde Interesse angeschriebener Verlage veranlasste Christian Biesenbach dazu, sein erstes Buch "Sonne, Wind und Mord" als E-Book auf amazon.de herauszubringen. „Dass die meine Texte nicht so toll fanden, kann ich rückblickend betrachtet vollkommen verstehen. Damals allerdings hat mich das schon sehr geknickt“, begründet er seine Entscheidung zum Selbstverlag. Einen ähnlichen Schritt machte Dr. Josef Breuss, als das Interesse bei seinem Verlag nachließ. Seither publiziert er seine Bücher in einer Kleinauflage im Eigenverlag.

Digital verlegen[Bearbeiten]

Die Frage, ob sich die Autoren vorstellen können, ihre Werke auch digital zu verlegen, wurde von allen positiv beantwortet. „Ja, natürlich!“, sagt Monika Helfer und fügt dann hinzu: „Ich habe ja irgendwann auch nicht mehr mit meiner Olivetti geschrieben. Ich bin glücklich, dass ich einen Computer habe.“ Dr. Josef Breuss befürchtet, dass die Chancen digitaler Bücher jedoch kleiner sind als die der analogen Ausgaben: „Ich sage ich mir, E-Books, Internet und E-Mail sind so große Heuhaufen, dass man da die kleinen Stecknadeln nicht mehr sieht. Die könnten genauso gut in der Schublade existieren.“

Umsetzungserfahrungen[Bearbeiten]

Da die Umsetzung eines Buchprojektes eine sehr komplexe Aufgabe darstellt, wurden die Autorinnen/Autoren gebeten, über ihre Erfahrungen bei der Umsetzung von Buchprojekten zu berichten. Einen Verlag zu finden ist nach Gabriele Bösch die größte Hürde und braucht Ausdauer. Monika Helfer konzentriert sich auf ihre Rolle als Schriftstellerin: „Das Wichtigste ist, dass Inhalt des Buches gut ist. Dann kommt der Umschlag, der sollte auch schön sein. Ich arbeite den Text mit dem Lektor durch und dann geht der Korrektor noch einmal durch. Wenn alles okay ist, sag ich, dass es gemacht werden soll. Ich möchte, dass es funktioniert. Ich bin die Schriftstellerin, ich habe das Buch geschrieben und dann soll es gehen. Dann wünsche ich ihm viel Glück.“

Findet man keinen Verlag, ist man als unabhängige Autorin/unabhängiger Autor auf sich selbst gestellt. Es ist schwierig, ein seriöses Lektorat und jemanden zu finden, der sich um das Marketing kümmert oder Pressemeldungen an Zeitungen und andere Medien lanciert. Für Christian Biesenbach eröffnet das andererseits viele Freiheiten, die man bei einem Verlag vielleicht nicht hätte. „Niemand pfuscht einem in den eigenen Text hinein. Es wird nicht verlangt, dass man irgendetwas herauskürzt oder dazuschreibt, obwohl man der Meinung ist, dass der Roman in seiner jetzigen Form bereits gut ist - unter eigenen Gesichtspunkten natürlich perfekt. Man ist nicht an irgendwelche Termine gebunden.“ Für Dr. Josef Breuss, der seine analogen Bücher im Eigenverlag herausbringt, ist die Umsetzung als Buch ein komplett neuer Prozess und eine Teamarbeit. „Bei mir treten dabei zwei Personen in Erscheinung. Meine Frau ist Kunsthistorikerin und ich verlasse mich auf ihr Urteil. Sie macht das Layout. In der Nachbarschaft wohnt der Germanist Max Rasberger, der das Lektorat für mich macht.“

Hinweise für Laien[Bearbeiten]

Jemand, der zum ersten Mal ein Buchprojekt umsetzen will, möchte natürlich typische Anfängerfehler und Stolperfallen vermeiden und an den Erfahrungen von etablierten Autorinnen/Autoren teilhaben. Die wichtigsten Hinweise aus der Befragung sind hier kurz zusammengefasst:

Christian Biesenbach rät jedem, kritisch mit dem eigenen Text umzugehen. „Das Geschriebene für ein paar Wochen beiseite zu legen, nicht mehr darüber nachzudenken und danach mit klarem Kopf und möglichst objektiv noch einmal zu lesen, was man da überhaupt geschrieben hat.“ Diese zeitliche Distanz hilft dabei, „ein Gefühl zu erlangen, wie man einen Text zu schreiben hat, damit die Leser in einen Textfluss kommen, in dem Sie quasi mühelos durch die Geschichte gleiten können.“

Monika Helfer unterstreicht, wie wichtig die Einstellung zur Arbeit ist: „Man muss genau arbeiten. Das Schreiben ist ein Handwerk. Je länger man es macht, umso besser kann man es. Und ich bin ganz sicher, es ist auch Begabung.“

Sowohl Gabriele Bösch wie Dr. Josef Breuss ermutigen diejenigen, die zum ersten Mal schriftstellerisch tätig werden, hinter ihrem Buch zu stehen und einen Verlag zu suchen, der den Themenbereich in seinem Programm abdeckt. Für Dr. Breuss ist auch die Option Selbstverlag möglich und man soll versuchen, „etwas draus zu machen, mit einer kleinen Auflage zu beginnen und zu schauen, was dann passiert.“

Qualitäten des Buches[Bearbeiten]

„Bücher können schmerzen, können heilen und verletzen, können anleiten und befreien. Bücher werden indiziert, verbrannt, verboten und weggesperrt,”[1] meint Erich Klein und beschreibt damit auch gleich, wie groß die Spannweite der Qualitäten des Buches ist. Die Autorinnen/Autoren haben ein besonderes Verhältnis zum Buch und schätzen seine speziellen Eigenschaften. Dies wurde besonders während der Interviews deutlich, als alle die Qualitäten des analogen bzw. digitalen Buches beschrieben.

Wenn Gabriele Bösch ein Buch in die Hand nimmt und zu lesen beginnt, ist es einerseits ein vertrauter Vorgang und andererseits begibt sie sich in eine neue Welt. „Ein gutes Buch muss meinen Geist anregen. Die wirklichen Bücher bleiben einem länger in Erinnerung und sind eine Bereicherung“, erklärt Monika Helfer. Sie beschreibt dann, was sie dabei empfindet: „Ein gebundenes Buch in Leinen und Dünndruck zu haben und darin zu lesen, und wenn die Blätter dann so umfallen, ganz träge, und dann noch ein Lesebändchen, das ist das Schönste.“

Interessanterweise ist Christian Biesenbach der Einzige, der Erfahrung mit E-Books hat. Obwohl er bisher hauptsächlich digitale Bücher geschrieben hat und sehr erfolgreich damit ist, schätzt er das, was digitale Bücher nicht bieten können: „Das Fühlen der Seiten, das Aufschlagen der Buchklappe, das Umblättern, das Hinterlassen von Schokoladenflecken auf den Seiten eines Taschenbuchs sowie das Füllen von Bücherregalen mit eben diesen Büchern.“

Die Vorteile eines digitalen Buches sieht er vor allem in der Kompaktheit. „Auf diese Weise passen tausende Titel auf ein Lesegerät, das kaum größer ist als aktuelle Multifunktionssmartphones, es wiegt nur wenig und nimmt kaum Platz weg [...].“ Er weist auf die Möglichkeit hin, sich über Cloud-Dienste die gewünschten E-Books auf alle möglichen Endgeräte herunterzuladen und hat gleich auch noch einen Ratschlag parat: „Wenn man wirklich vorhat, länger zu lesen, sollte man einen E-Reader haben, der strengt die Augen sogar wenger an als ein Buch.“

Gabriele Bösch kann sich natürlich vorstellen, dass ein E-Reader im Urlaub praktisch ist. Doch sie möchte weder ein Tablet noch einen E-Reader nutzen. „Ich lese nicht gern am Bildschirm, weil ich das mit Arbeit verbinde. Ich drucke noch immer alles aus, bevor ich meine Texte lese.“ Auch Monika Helfer steht zu ihrer Ablehnung und erklärt: „Ich habe mich bisher verweigert.“

Quellen

  1. Klein 2013, o. S.)

Zukunft des Buches[Bearbeiten]

Da auch Autorinnen/Autoren von den Auswirkungen der Digitalisierung betroffen sind, wurden sie um eine Einschätzung bezüglich der Zukunft des analogen Buches und der weiteren Entwicklung gebeten.

Alle erwarten, dass der Marktanteil des digitalen Buches noch größer werden wird. Christian Biesenbach freut sich über diese Entwicklung, denn seine Einnahmen stützen sich großteils auf E-Books, er teilt aber die Überzeugung der anderen Autorinnen/Autoren, dass es viele gute Gründe gibt, weshalb das gebundene Buch auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird: „Menschen lieben es, Bücher zu besitzen und direkt zu sehen, welche Bücher man besitzt.“ Er gesteht ein, dass er so jemand ist.

Auch Dr. Josef Breuss kann sich nicht vorstellen, dass das E-Book das analoge Buch ersetzen kann: „Das ist einfach ein Hilfsmittel, welches unter gewissen Umständen hilfreich sein kann.“ Trotz Digitalisierung hoffnungsvoll in die Zukunft blickt Gabriele Bösch, weil sie immer öfter Menschen trifft, die sich Entschleunigung wünschen: „Irgendwann ist ein Sättigungspunkt erreicht. Man hat genug von Emails, SMS, Facebook - das wird irgendwann zum Stress. Die Zeit wird sicher wieder kommen, in der man ein Buch in die Hand nimmt und sich daran freut.“

Weil sowohl das gebundene als auch das elektronische Buch Vor- und Nachteile haben, können nach Christian Biesenbach beide sehr gut nebeneinander existieren. Er ist überzeugt, dass es nicht wirklich einen Konkurrenzkampf zwischen analogem und digitalem Buch gibt, sondern „dass die Verlage die Möglichkeiten des E-Books zu lange verkannt haben und nun mit einem Globalplayer wie Amazon zurechtkommen müssen, der die Zeichen der Zeit erkannt und genutzt hat.“

"Each book is unique
and will require
it’s own path to travel."


Steena Holmes, Autorin



Quelle: Holmes 2013, o. S.

Fallstudien typischer Produktionsprozesse[Bearbeiten]

--->

Steena Holmes, Autorin:
„Each book is unique and will require it’s own path to travel.“

Quelle: [1]


Wenn eine Autorin/ein Autor mit dem Manuskript fertig ist, stellt sich die banale Frage, wie es weitergeht. Sie/Er muss sich damit auseindersetzen, auf welchem Weg und in welcher Art das Werk veröffentlicht werden kann, damit es auf Interesse stößt. Im nächsten Schritt muss jemand das Buch lesen und beurteilen, ob es veröffentlicht wird.

Wird diese Entscheidung einem Verlag übertragen, scheitern die meisten Erstautorinnen/Erstautoren an dieser Hürde. Möglicherweise fällt ihr Werk in der Vielzahl oft unverlangt zugesandter Manuskripte nicht auf. Vielleicht bedient der Verlag das angebotene Genre nicht oder das Manuskript ist nicht gut genug, um das unternehmerische Risiko einer Veröffentlichung einzugehen[2] ,Ein Buch verlegen‘ bedeutet, das Geld für die Druckkosten eines Buches vorzustrecken.[3]

Aber die Hürde ist deutlich niedriger geworden, seit das digitale Zeitalter auch in den Haushalten angekommen ist. Nach einer 2013 von der EU beauftragten Umfrage zur E-Kommunikation verfügten 72 % der europäischen Haushalte über einen Computer und 68 % über einen Internetzugang.[4] Unter diesen günstigen Voraussetzungen ist Hemmschwelle gesunken, ein Manuskript zu veröffentlichen. In diesem Kapitel werden mögliche Wege und Prozesse beschrieben, wie eine Erstautorin/ein Erstautor das Manuskript in eine publikationsreife Fassung bringen kann.

Quellen

  1. Holmes 2013, o. S.
  2. Vgl. Buchmesse 2013, o. S.
  3. Vgl. Duden o. J., o. S.
  4. EU 2013, S. 15

Publizieren — aber wie?[Bearbeiten]

Buch auf Bestellung[Bearbeiten]

Schon seit den Neunzigerjahren kann die Autorin/der Autor ein Publikationsverfahren wählen, das sich Buch-auf-Bestellung bzw. Book-on-Demand oder Print-on-Demand nennt. Es genügt, wenn dem Anbieter dieser Dienstleistung eine digitale Druckvorlage übermittelt wird. Auf diese Weise lässt sich auch eine kleine Auflage des Buches kostengünstig im Selbstverlag publizieren.[1] Die niedrige Einstiegs- und Hemmschwelle machen diesen neuen Vertriebsweg außergewöhnlich attraktiv: „Null Grundkosten, keine Mindestlaufzeit, keine Kündigungsfristen, keine Abtretung der Nutzungsrechte. Text hochladen – fertig.”[2]

Noch einfacher ist es, wenn auf die Druckversion verzichtet und das Werk als E-Book herausgebracht wird. Die digitale Ausgabe eines Buches ist prädestiniert für das Lesen auf einem E-Book-Reader. Möglich ist das auch auf jedem Personal Computer, Tablet-Computer oder Smartphone, vorausgesetzt diese verfügen über ein geeignetes Programm zur Anzeige der verschiedenen Dateiformate.

Die Möglichkeiten, Inhalte zu publizieren, werden zunehmend billiger, besser und einfacher. Im Verlagswesen ziehen damit dunkle Wolken auf. Es kommt zu Verwerfungen zwischen den traditionellen Verlagshäusern und Online-Versandhändlern wie Amazon oder Barnes & Nobles. Für Prof. Clay Shirky, Berater und Lehrer für die sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Internettechnologien an der Universität New York, ist die Ursache klar: “Publishing is not evolving. Publishing is going away. Because the word “publishing” means a cadre of professionals who are taking on the incredible difficulty and complexity and expense of making something public. That’s not a job anymore. That’s a button. There’s a button that says “publish,” and when you press it, it’s done.”[3]

Selbst publizieren[Bearbeiten]

Wenn ,Indie-Autorinnen/Autoren‘ (independent authors) ihr Buch im Selbstverlag herausbringen, stellen sie damit das genaue Gegenteil zum eigentlichen Verlagswesen dar. Sie nutzen die freie Wahlmöglichkeit, wie sie ihr Werk publizieren wollen. Sie nehmen damit allerdings auch in Kauf, neben dem Schreiben auch für das Lektorat, das Umschlag-Design sowie die Öffentlichkeitsarbeit und den Vertrieb verantwortlich zu sein. Das ist einer der Hauptgründe, warum Verlage bislang die wichtigsten Filter sowohl für gedruckte als auch elektronische Bücher sind.

Damit stellt sich die Frage, wie man vom Manuskript zur publikationsreifen Druckvorlage oder zum E-Book kommt. Um es gleich klar zu sagen: Es gibt keinen Königsweg. Jede Autorin/jeder Autor entwickelt bestimmte Arbeitsweisen und Vorlieben. Anhand eines fiktiven Beispiels wird nun beschrieben, wie man dieses Ziel erreichen kann.

Fiktive Autorin[Bearbeiten]

Carmen Bischof, eine Studentin an der Fachhochschule Vorarlberg, möchte ihre Hausarbeit publizieren und sich dafür alle Wege offen halten. Um eine fertige Vorlage für den Digitaldruck sowie verschiedene E-Book-Formate zu generieren, nutzt sie nur frei verfügbare Software. Sie möchte ihr Buch über einen Print-on-Demand-Dienstleister als Softcover (Broschur) veröffentlichen. Dies ermöglicht eine kostengünstige Umsetzung ihres Buchprojektes. Da Carmen Bischof außerdem die Open-Source-Bewegung unterstützt, nutzt sie die Möglichkeit, ihr Werk bei Wikibooks online verfügbar zu machen. Sie erlaubt der Öffentlichkeit im Rahmen einer freien Lizenz (Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported [„CC-BY-SA] die kostenlose Nutzung und Weiterverbreitung ihres Buches.[4]

Quellen

  1. Vgl. Kirschner 2003, S. 65
  2. Gerben 2014, o. S.
  3. Sariya 2012, o. S.
  4. Vgl. Wikimediafoundation 2014, o. S.

Grundlage Typoskript[Bearbeiten]

Medienneutrales Typoskript[Bearbeiten]

Verlage erwarten heute von ihren Autorinnen/Autoren, dass sie ein medienneutrales Manuskript, ein Typoskript, ihres Buches liefern. Handgeschrieben ist es nur noch in dem Sinne, dass es auf einer Tastatur getippt wurde. Buch meint hier nicht einen bedruckten Papierblock zwischen zwei Buchdeckeln, sondern einen Behälter für Information. Die geistige Leistung der Autorin/des Autors manifestiert sich in der digitalen Datei des Typoskripts.

Um eine medienneutrale Textvorlage zu erstellen, wird der Inhalt von Form, Format und Ausgabemedium getrennt. In dieser medienneutralen Form eignet sich die Textvorlage am besten für das Erstellen der verschiedenen Präsentationsformen wie Papierdruck, Bildschirmausgabe, PDF und Retrieval (Abruf wie auch Wiederherstellung der Vorlage).[1] Die Mehrfachverwertung von Daten, insbesondere ihr Einsatz in verschiedenen Medien bezeichnet man als Single Source Publishing (auch Einzelquellenausgabe).

Mehrfachnutzung[Bearbeiten]

Viele Menschen träumen davon, ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Wer diese zeitaufwändige Arbeit in Angriff nimmt, muss drei Hürden nehmen: 1. ein Manuskript schreiben, 2. daraus ein Buch gestalten und 3. den Vertrieb organisieren. Die herkömmliche Art wäre der klassische Buchdruck, im digitalen Zeitalter wird die Autorin/der Autor die diversen Möglichkeiten des E-Books aber nicht ausschließen wollen. Durch die Erstellung eines medienneutralen Typoskripts hält sich die Autorin/der Autor alle Möglichkeiten offen, egal ob sie/er genaue Vorstellungen über eine oder mehrere Ausgabeformen ihres/seines Werkes hat. Dadurch lassen sich „mit möglichst geringem Aufwand in einer einzigen Quelle vorliegende Inhalte mehrfach [..] nutzen und in unterschiedlicher Zusammenstellung über verschiedenste Kanäle zum Kunden bringen.”[2] So können schlechte Ergebnisse beim Konvertieren von einem Format in ein anderes und zeitraubendes Nachbearbeiten vermieden werden.

Für die Erstellung der medienneutralen Textvorlage eignet sich grundsätzlich jeder Texteditor. Um daraus eine fertige digitale Druckvorlage zu generieren, benötigt man allerdings Kenntnisse mächtiger Konvertierungswerkzeuge, welche sich zur Konvertierung in ein Dateiformat wie Extensible Markup Language (XML) oder Extensible Stylesheet Language (XSL) eignen. Die Auszeichnungssprache XSL wird zur Kennzeichnung und Hervorhebung von Textabschnitten in Manuskripten verwendet. Mit der Sprachenfamilie Extensible Stylesheet Language (XSL) kann die Darstellung und Umwandlung vom XML-Daten definiert werden.[3]. Obwohl es für die native Erstellung von Dokumenten im XML-Format zahlreiche Programme wie XMLSpy oder XML Editor gibt, sind sie für Autorinnen/Autoren ohne XML-Kenntnisse nicht geeignet und professionielle Software wie Adobe Indesign oder QuarkXPress scheidet wohl wegen der Kosten aus. Eine gute Basis sind deshalb Textverarbeitungsprogramme mit grafischer Benutzeroberfläche wie LibreOffice, OpenOffice oder Microsoft Word. Sie bieten eine Arbeitsumgebung, die der Benutzerin/dem Nutzer bereits weitestgehend vertraut ist, und befriedigen das Bedürfnis nach einer einfachen Umsetzungsmöglichkeit, wenn nur ein Buchprojekt umgesetzt werden soll.

Für die Veröffentlichung eines Buches nur auf einen Schaltknopf klicken zu müssen, ist als letzter Schritt beim Umsetzen eines Buchprojektes vielleicht richtig, aber blauäugig. Wenn Buchcover und Satz amateurhaft wirken oder es dem Buch an Lektorat und Korrektat mangelt, wird es schon (vor der Beurteilung des Inhaltes) abgewertet. Die Akzeptanz eines Buches und damit auch der ideelle wie materielle Erfolg hängen sowohl von der Qualität des Inhaltes als auch der Aufmachung ab.

Selbstverpflichtung[Bearbeiten]

Der Selfpublisher und Verlagsautor Stephan Waldscheidt schlägt in seinem Blog eine freiwillige Selbstverpflichtung für Indie-Autorinnen/Autoren vor: „Ich biete die beste mir mögliche Qualität an - in Inhalt und Aufmachung.”[4] Er ist überzeugt, wenn sie sich aus freien Stücken Qualitätskriterien unterwerfen, werden sowohl die Bücher besser als auch das Image der Indie-Autorinnen/Autoren in der Öffentlichkeit. In der Nähe zur Leserin/zum Leser sieht Waldscheidt die besondere Stärke der Selfpublisherinnen/Selfpublisher. So wie Biobauern und ihre im Hofladen angebotenen Produkte positiv besetzt sind, kann er deren Motto für seine Initiative adaptieren: 'Gute Bücher direkt vom Erzeuger'.[5]


In fünf Schritten zum Typoskript[Bearbeiten]

Um ein medienneutrales Typoskript zu erstellen, wird folgende Vorgangsweise vorgeschlagen:

Schritt 1: Texteditor wählen[Bearbeiten]

LibreOffice Writer ist ein kostenloses Textverarbeitungsprogramm, das sich sowohl für die Erstellung eines medienneutralen Typoskripts als auch einer fertigen Druckvorlage für den Digitaldruck eignet. Es verfügt über zahlreiche Bearbeitungs- und verschiedene Konvertierungsmöglichkeiten.

Schritt 2: Formatvorgaben benützen[Bearbeiten]

Beim Erstellen des Textes wird darauf geachtet, im Dokument nur unbedingt nötige Formate wie zum Beispiel Überschriften, Fettdruck und kursive Schrift zu verwenden. Studentin Carmen Bischof schreibt ihr Typoskript ohne Beachtung von Schriftart, Farben, Kopf- und Fußzeilen, Seitenränder oder ähnliches. Um Layout und Satz wird sie sich in einem späteren Arbeitsschritt kümmern.

Schritt 3: Textfassung erstellen[Bearbeiten]

Das Buch als Repräsentation der gedanklichen Auseinandersetzung der Autorin mit dem Thema präsentiert den Text grundsätzlich auf lineare Art, nämlich ein Hintereinander von Textzeilen.[6] Auf den Titel und das Inhaltsverzeichnis folgt als Hauptteil der narrative Text, aufgeteilt in Kapitel und Einzelseiten. Den Abschluss bilden Teile wie das Glossar, das Literaturverzeichnis und der Anhang. Obwohl diese auch das lineare Merkmal tragen, verweisen sie auf nichtlineare Beziehungen zwischen ihnen und dem Text und ermöglichen den Lesern, solche Verbindungen nachzuvollziehen.[7]

Es macht Sinn, diese bewährte Struktur als Leitlinie für die Erstellung des Buches zu nutzen. Nach Festlegung eines (Arbeits)Titels für das Buch, empfiehlt es sich, zu Beginn die Gliederung des Buches zu erstellen. Gemäß dieser Einteilung kann dann Abschnitt für Abschnitt mit Inhalt gefüllt werden. Die Teile, welche für die Erschließung des Inhalts behilflich sind, ergeben sich fast zwangsläufig aus dem Hauptteil.

Schritt 4: Lektorat beauftragen[Bearbeiten]

Nachdem die Rohfassung des Buches erstellt ist, wird diese einem gründlichen Lektorat unterzogen. Die Texte werden hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik, Stil und Inhalt überprüft und falls nötig verbessert.

Schritt 5: Änderungen einarbeiten[Bearbeiten]

Die vorgeschlagenen Änderungen des Lektors bzw. der Lektorin werden in die Vorlage eingearbeitet und im Ausdruck nochmals auf Richtigkeit überprüft. Liegt das fertige Typoskript vor, kann man auf dieser Grundlage die verschiedenen Ausgabeformate wie Print, PDF und E-Book-Versionen erstellen.

Quellen

  1. Vgl. Diepold, S. 86
  2. Reichard 2014, o. S.
  3. Vgl. Ott, S. 87
  4. Waldscheidt 2013, o. S.
  5. Waldscheidt 2013, o. S.
  6. Vgl. Beisswenger, S. 91
  7. Vgl. Beisswenger, S. 93

Wikibook[Bearbeiten]

Wikibooks[Bearbeiten]

Das mehrsprachige Wikimedia-Projekt ,Wikibooks‘ dient der Erstellung von Lehr-, Sach- und Fachbüchern unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Wikis nutzen die Markup Language (ML), die es Nutzerinnen/Nutzern erlaubt, die Inhalte mit dem Webbrowser sowohl online zu lesen als auch zu editieren. Sie gelten deshalb als Web-2.0-Anwendung. Häufig ist mit deren Einsatz beabsichtigt, „Erfahrung und Wissen gemeinschaftlich zu sammeln (kollektive Intelligenz) und in für die Zielgruppe verständlicher Form zu dokumentieren.”[1] Da die Inhalte rund um die Uhr verfügbar sind, kann Wissen jederzeit transferiert werden und ist nicht mehr von unmittelbaren zwischenmenschlichen Kontakten abhängig.

Alle Wikimedia-Projekte basieren auf der Idee des öffentlichen und freien Zugangs zu Information. Da Carmen Bischof diese weltweite Bewegung unterstützt und auch selbst etwas dazu beitragen will, publiziert sie ihr Werk auch als Wikibook. Diese Vorgangsweise hat zwei entscheidende Vorteile. Sie bietet eine größere mediale Verbreitung und kann die Autorin/den Autor sowohl bei der Entwicklung wie Verbesserung, Erweiterung und Vertiefung ihres Werkes unterstützen. Wikis sind von ihrer Konzeption her auf die Beteiligung ihrer Nutzerinnen/Nutzer angelegt. Diese kann jederzeit in Form eines Feedbacks geschehen. Als alleinige Autorin entscheidet Carmen Bischof frei darüber, ob sie Hinweise, Vorschläge und Kritik aufgreift oder nicht. Auch gemeinsames Arbeiten am Buchprojekt ist möglich, obwohl das bei einer Master-Arbeit wegen der Bedingungen nicht zum Tragen kommt. Auf diese Weise lassen sich auch Vorhaben umsetzen, die für eine Person vom zeitlichen wie inhaltlichen Aufwand her zu umfangreich wären.

Ein Wikibook erstellen[Bearbeiten]

Als Ausgangspunkt der Arbeit am Buch dient wiederum der Text als Typoskript. Es wird entweder direkt im angelegten Wikibook geschrieben oder liegt als Textdatei vor, im LibreOffice zum Beispiel als ODT-Dokument. Ein Wikibook muss zuerst angelegt und mit den ersten Kapiteln versehen werden, bevor Text eingegeben oder hineinkopiert wird.

Vorbereitende Schritte[Bearbeiten]

Ein Wikibook ist ein inhaltsoffenes Lehr- oder Sachbuch, das grundsätzlich aus einer Reihe von Kapiteln besteht. Text wird mit Hilfe des Wiki-Editors bearbeitet, es können mehrere Personen daran beteiligt sein. Überschriften, Fettschrift, Aufzählungen und andere Formatierungen erfordern eine Formatierung in der Wikitext Markup Language. Für häufig benötigte Formatierungen bietet der Wiki-Editor Schaltflächen an, die dann den notwendigen Code generieren.[2]

Bevor die Studentin mit ihrem eigentlichen Buch beginnt, macht sie zwei vorbereitende Schritte. Sie legt fest, in welchem Regal von Wikibook ihr Buch zu finden sein wird und fasst in der Projektdefinition alle wichtigen Informationen zusammen, um allen, die Hinweise geben möchten, eine Orientierung zu geben.[3]

Darst. 7: Ausschnitt des [Regal: Ratgeber][4], (Screenshot)

Darst. 8: Auschnitt HTML-Codeseite des Regals Ratgeber[5]

Darst. 9: Hauptseite des neuen Buches[6]
Bücherregal auswählen[Bearbeiten]

Es ist empfehlenswert, den Titel des eigenen Buches in das Bücherregal von Wikibooks einzuordnen, damit es für die Nutzerinnen/Nutzer auffindbar ist. Dazu wird die [Hauptseite|Hauptseite von Wikibooks] aufgerufen und das passende Regal ausgewählt (siehe Darst. 7). Auf der entsprechenden Regalseite klickt man auf ,Bearbeiten‘ und fügt den Titel an einer geeigneten Stelle der Bücherliste ein (siehe Darst. 8).

  * [[Name des Buches]]

Zur Orientierung der Leserschaft wird der Eintrag üblicherweise mit einem Fortschrittssymbol versehen, welches den Grad der Fertigstellung anzeigt. Es stehen vier verschiedene Anzeigearten für den Status zur Verfügung (Status 1 bis Status 4). Die zweite Zahl gibt den Anteil in Zehntel an (zum Beispiel 5/10).

   * {{Status2|5}} [[Name des Buches]]
Hauptseite erstellen[Bearbeiten]

Nach dem Speichern des Eintrags landet man wieder in der Standardansicht von Wikibooks, dem Lesemodus. Der eingetragene Buchtitel erscheint in roter Schriftfarbe, da diese Seite noch nicht existiert. Ein Klick darauf öffnet die leere Hauptseite des Buches, wo die Studentin ihr Buch mit vier Einträgen versieht (siehe Darst. 9):

Darst. 10: Liste der ersten Einträge in die Startseite[7]

{{Regal|xyz}} 1 Regalnamen zuweisen
{{subst:Projektdefinition}} 2 Projektdefinition einbinden
{{Buchkandidat|210415}} 3 Kennzeichnung als Buchkandidat
{{Kategorie:Buch}} 4 Kategorie Buch zuweisen
Projektdefinition einfügen[Bearbeiten]

Carmen Bischof speichert die Einträge und öffnet die Seite nochmals zum Editieren. Dort kann sie nun die Vorlage zur Projektdefinition ausfüllen. Der Rat eines Studienkollegen, sich im Vorfeld die Projektdefinitionen einiger anderer Bücher anzusehen, erweist sich jetzt als nützlich. Die Projektdefinition ist eine Vorhabensbeschreibung und enthält Informationen zu verschiedenen Aspekten des Buchprojektes:[8]

  * Zielgruppe
  * Projektumfang
  * Themenbeschreibung
  * Ziele
  * Aufbau des Buches
  * Hinweise für Co-Autoren

Gliederung erstellen[Bearbeiten]

Nachdem die Hauptseite des Buches generiert ist, erstellt die Studentin die Gliederung für das Buch, welches sie schreiben möchte, und verbessert diese solange, bis diese den beabsichtigten Umfang und Inhalt möglichst gut abbildet. Eine gute Gliederung hilft nicht nur beim Verfassen der einzelnen Textabschnitte. Sie ermöglicht auch die sukzessive Verlinkung der einzelnen Kapitel mit den Gliederungspunkten.

(Unter-)Kapitel erstellen[Bearbeiten]

Darst. 11: Übersicht der Überschriftenarten in Wikibooks

Um die Gliederung an einer passenden Stelle der Startseite ihres Buches einzubauen, fügt die Studentin die einzelnen Gliederungspunkte ohne Ordnungszahlen untereinander ein. Um Überschriften im Buch oder Kapitel zu generieren, setzt man vor und hinter der Überschrift je zwei Gleichheitszeichen. Für Unterüberschriften verwendet man drei Gleichheitszeichen usw. (siehe Darst. 11). Sind drei oder mehr Überschriften eingetragen, wird nach dem Speichern das automatisch erstellte Inhaltsverzeichnis vor der ersten Überschrift angeordnet. Der erste Punkt auf der Gliederungsliste von Carmen Bischof ist die ,Einleitung‘ und wird von ihr wie folgt eingetragen:

  ==Vorwort==

Die Gliederungspunkte entsprechen den Überschriften von Kapiteln, Unterkapiteln und Unter-Unterkapiteln im Buch. Diese Unterteilung wird von den meisten Leserinnen/Lesern erwartet und hat in der Entstehungsphase des Buches außerdem ganz praktische Vorteile. Kurze Textabschnitte bleiben übersichtlich und Fehler lassen sich leicht finden. Besonders in der Wikibook-Version ist es sehr unpraktisch, wenn man sich zum Editieren wie zum Lesen durch lange Textabschnitte scrollen muss. Mit einem Klick zu ,blättern‘ ist bequemer und entspricht den Lesegewohnheiten.

(Unter-)Kapitel verlinken[Bearbeiten]

Die erstellten Überschriften für die einzelnen Buchabschnitte kann die Studentin im nächsten Schritt mit einer kleinen Veränderung in einen Link umwandeln. Je nachdem, ob sie den Doppelpunkt oder Schrägstrich als Trennzeichen bevorzugt, passt sie ihren vorigen Eintrag wie folgt an:

  ==[[Buchname: Einleitung|Einleitung]]== 

oder

  ==[[Buchname/ Einleitung|Einleitung]]==


In der Vorschau bzw. nach dem Speichern erscheint der neue Link rot. Wird er angeklickt, kann man mit dem Schreiben beginnen. Mit dem Abspeichern wird eine Unterseite generiert, welche von der Hauptseite aus aufgerufen werden kann.[9] Es wäre allerdings sehr unpraktisch, weil man nur auf umständliche Art wieder zurück auf die Hauptseite gelangen kann.

Navigation erstellen[Bearbeiten]

Von der Hauptseite her lassen sich alle angelegten Kapitel und ihre Unterkapitel aufrufen. Notwendig ist als Minimum ein Link von jeder Unterseite zurück auf die Hauptseite des Buches.

  ==[[Buchname|< Hoch zu Buchname]]==

In der Liste aller Navigationhilfen und Liste aller bucheigenen Vorlagen kann man passende Vorlagen für die Navigation innerhalb des Buches finden. Carmen Bischof sah sich dort um und fand eine brauchbare Vorlage für den Rücksprung auf die Hauptseite. Diese Vorlage wird wie folgt am Beginn und eventuell auch am Ende jeder Unterseite eingebunden:

  {{Vorlage:Navigation_Reihe|Buchname|Hoch zu Buchname}}

Sie möchte nun die Vorlage noch etwas anpassen und klickt auf Bearbeiten. Dann markiert sie den gesamten Inhalt und kopiert ihn. Ihre eigene buchspezifische Vorlage legt sie durch einen Eintrag am Beginn der Unterseite an:

  {{''':Buchname/_'''Vorlage:Navigation_Reihe|Buchname|Hoch zum Buchname}}

Vor dem ersten senkrechten Strich steht die Bezeichnung der Vorlage. Zwischen den senkrechten Strichen muss der genaue Buchname stehen. Hinter dem zweiten Strich darf ein beliebiger geeigneter Text stehen. Nach dem Abspeichern der Seite erscheint der Link rot. Durch Anklicken erstellt Carmen Bischof eine leere buchspezifische Vorlage und kann den vorher kopierten Inhalt einfügen. Mit einem Klick auf ,Seite speichern‘ wird die Vorlage aktiviert. Die Studentin fügt obigen Link auf jeder Unterseite ein.

Inhalte eintragen oder einfügen[Bearbeiten]

Nachdem die Grundstruktur des Wikibooks eingerichtet ist, kann mit dem Füllen der angelegten Seiten begonnen werden. Die Studentin hat die Wahl, ob sie direkt im Wikibook schreibt oder jeweils einzelne fertige Textabschnitte aus dem Typoskript, welches sie im LibreOffice Writer geöffnet hat, überträgt. Nach dem Abspeichern kann sie in der Ansicht überprüfen, wie die Inhalte dargestellt werden. Um Tippfehler auszubessern, Leerzeilen einzufügen oder Veränderungen vorzunehmen, klickt man auf ,Bearbeiten". Oberhalb des Eingabefensters hat man weitere Möglichkeiten wie das Einfügen eines Links, einer Grafik oder einer Tabelle.

Für 'Inhalte eintragen oder einfügen' wird Carmen Bischof am meisten Zeit brauchen und noch eine Weile am Text und der Gestaltung feilen. Das Flussdiagramm in Darstellung 36 geht davon aus, dass das Wikibook komplett ist und zeigt, wie ein ePUB, PDF und eine odt-Datei für den LibreOffice Writer generiert werden können. Wikibooks bietet dafür zwei Möglichkeiten an:


Druck vorbereiten[Bearbeiten]

Tausendertrenner und Maßeinheiten[Bearbeiten]

Damit eine Zahl und die dazugehörige Maßeinheit beim Zeilenumbruch beieinander bleiben, verwendet man ein Zwischenraumzeichen und nicht das Leerzeichen. Auch für den Tausendertrenner steht ein eigenes Zeichen zur Verfügung:[10]

  &nbsp; - Zwischenraum ohne Zeilenumbruch
  &#x202f; - Tausendertrenner
Druck ausschließen[Bearbeiten]

Alle Teile des Wikibooks, die nicht gedruckt werden sollen, blendet man aus. Dazu gehören beispielsweise Navigationsleisten und Kapitelinhaltsverzeichnisse:

  <noinclude>Auszublendender Inhalt</noinclude>
Inhaltsverzeichnis (TOC)[Bearbeiten]

Überlichweise setzt sich ein Wikibook aus mehreren Kapiteln zusammen. Aus den verschiedenen Überschriften auf den einzelnen Wikibook-Seiten wird das Gesaminhaltsverzeichnis generiert. Allerdings ist es vorher nötig, die Kapitelinhaltsverzeichnisse auszublenden:

   <noinclude>__TOC__</noinclude> zeigt das Inhaltsverzeichnis (an dieser Stelle)
   <noinclude>__NOTOC__</noinclude> versteckt das Inhaltsverzeichnis
   <noinclude>__FORCETOC__</noinclude> erzwingt die Anzeige
   <noinclude>__NOEDITSECTION__</noinclude> Bearbeitung ausblenden
   
Navigation unterdrücken[Bearbeiten]

Navigationseinträge müssen in der Druckerversion ausgeblendet werden. Falls Fußnoten verwendet werden, darf man <references/> nicht ausblenden.

  <noinclude>{{Vorlage:Navigation_Reihe|Buchname|Hoch zu Buchname}}</noinclude>

Darst. 12: Wikibooks: Auswahl Drucken/Exportieren

Darst. 13: Wikibooks: Ein Buch verwalten

Darst. 14: Wikibooks: Buchgenerator

Darst. 15: Wikibooks: Sammlung ordnen

Darst. 16: Wikibooks: Herunterladen und Sammlung speichern
Wikibook fertigstellen[Bearbeiten]

Sind die Druckvorbereitungen abgeschlossen, hat man die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Entweder legt man eine fertige Druckversion des Wikibooks an oder stellt eine Sammlung der Kapitel zusammen, die man dann als E-Book im PDF-Format oder als ODT-Textdokument exportieren kann (siehe Darst. 12). Unter der Rubrik ,Drucken/Exportieren‘ klickt man auf ,Buch erstellen‘ und bestätigt mit OK. Ein weiterer Klick auf ,Buchfunktion starten‘ aktiviert den Buchgenerator, wo erst einmal der Titel und Untertitel eingetragen werden (Darst. 13).

Kapitel vorbreiten[Bearbeiten]

Im nächsten Schritt weist man dieser leeren Buchsammlung nun alle Kapitel zu, die es für den Export enthalten soll (Darst. 14). Wenn nötig können eingefügte Seiten durch Verschieben noch umsortiert oder wieder gelöscht werden (Darst. 15). Den Abschluss bildet das Sichern dieser Zusammenstellung. Im leeren Feld rechts vom Benutzer trägt man den Namen ein, unter dem diese Sammlung gespeichert werden soll.

Offline-Version exportieren[Bearbeiten]

Um eine Offline-Version des Buches herunterzuladen, wählt man das gewünschte Ausgabeformat (siehe Darst. 16), beispielsweise E-Book (PDF) oder Textverarbeitung (ODT). Mit Hilfe von LibreOffice Writer kann man das Ergebnis überprüfen und nachbearbeiten. Eine weitere Variante wäre die Erstellung einer Druckvorlage so wie es im Kapitel 5.3 beschrieben ist.

Das Menü auf der linken Seite bietet noch eine zweite Möglichkeit. Mit einem Klick auf ,Druckversion‘ kann man ein Kapitel "Druckversion" erstellen und als Downloadmöglichkeit anbieten (siehe Hilfe:Fertigstellen/_Druckausgaben). Die Erstellungsschritte ,Kapitel vorbereiten‘ und ,Offline-Version‘ funktioneren wie bei der ersten Variante. Die Erstellung dieser Druckversion verlangt allerdings einige HTML-Kenntnisse, wenn am Layout gefeilt werden muss.


Quellen

  1. Wikipedia 2014a, o. S.
  2. Vgl. Wikibooks 2014a, o. S.
  3. Vgl. Wikibooks 2014b, o. S.
  4. Breuß 2014a, o. S.
  5. Breuß 2014b, o. S.
  6. Breuß 2014c, o. S.
  7. Vgl. Wikikboos 2014c, o. S.
  8. Vgl. Wikibooks 2014a, o. S.
  9. Vgl. Wikibooks 2014c, o. S.
  10. Vgl. Wikibooks 2014c, o. S.

Digitaldruck[Bearbeiten]

Eine Druckvorlage erstellen[Bearbeiten]

Aus dem fertigen Typoskript eine druckreife Vorlage zu erstellen, ist nicht besonders schwierig. Bei der Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Arbeit bestehen sowohl inhaltliche als auch formale Anforderungen, welche die Studentin Carmen Bischof zu beachten hat. Angewandt liefern sie ein einfaches, aber professionelles Ergebnis. Durch eine schlechte Form wird eine inhaltlich gute Arbeit abgewertet und fließt in die Note mit ein. Mit dem Einsatz einer Textverarbeitung ist die Studentin sowohl Autorin als auch Setzerin. Sie wird ein ansprechendes Layout festlegen und ihre Textdatei dementsprechend formatieren. Anschließend wird sie sich ein geeignetes Design für den Buchumschlag überlegen, denn er ist der primäre Blickfänger.

Layout[Bearbeiten]

Nun wird sich die Studentin Gedanken über das Layout ihres Buches machen und sich dabei folgende Fragen stellen:

  • Welches Format hat mein Buch?
  • Wie sieht der Satzspiegel aus?
  • Welche Schriftart und Schriftgröße wähle ich?
  • Welches Cover bekommt das Buch?

Im Bewusstsein dieser Kriterien könnte ein professionelles Layoutprogramm wie QuarkXPress oder Adobe InDesign für die Erstellung der fertigen Druckvorlage zum Einsatz kommen. Die Autorin entschied sich aber bewusst für den frei verfügbaren LibreOffice Writer, um herauszufinden, ob dieser geeignet sei, ein Buchprojekt umzusetzen und als semi-professionelles Produkt zu gestalten.

Darst. 17: LibreOffice 4.2.4.2 unter Microsoft Windows 7: Screenshot der definierten Formatvorlagen

Dokumentvorlage[Bearbeiten]

LibreOffice bietet für die Erstellung einer Druckvorlage mit einer Dokumentvorlage einen Weg an, der doppelte Arbeit vermeidet und Autorinnen/Autoren dabei unterstützt, ein einheitlich erscheinendes Dokument zu erstellen. Bei der Dokumentvorlage (engl. template) handelt es sich um eine Datei, mit der sich Dokumente erzeugen lassen, die in Bezug auf die inhaltlichen Teile und das Layout konsistent sind. Sich wiederholende Strukturelemente wie Absätze, Überschriften, Bildunterschriften, Tabellen u.ä. werden einmal zentral festgelegt. Sie lassen sich dann einfach und zügig formatieren. Außerdem können dokumentübergreifende Modifizierungen leicht bewerkstelligt werden, indem einfach die Formatvorlage abgeändert wird. Die Dokumentvorlage kann unter folgender Adresse heruntergeladen werden:

Downloadlink der Dokumentenvorlage_für ein A5-Buchformat https://dl.dropboxusercontent.com/u/9189934/A5_typoscript_template.ott

Alle auf dieser Seite erwähnten Einstellungen für die Seiten- und Absatzformate sind in der Vorlage definiert. Mit ihr lässt sich aus einem fertigen Typoskript auf einfache Art eine Druckvorlage im A5-Format erstellen (LibreOffice Writer 4.1.4.2).

Darst. 18 LibreOffice 4.2.4.2 unter Microsoft Windows 7: Screenshot der Einstellungen in der Seitenvorlage für linke Seiten

Seitenformat und Satzspiegel[Bearbeiten]

Der erste Schritt bei den Überlegungen zum Print-Layout ist die Wahl des Buchformats. Die Studentin entscheidet sich für einen zweifachen Weg, da für eine gebundene Masterarbeit sehr spezifische Formalkriterien gelten, währenddessen die Publikation für eine breitere Öffentlichkeit mehr gestalterische Freiheiten bietet.

Wissenschaftliche Arbeiten werden grundsätzlich einseitig und einspaltig im DIN A4-Hochformat ausgedruckt[1] und zeichnen sich durch eine einheitliche Seitengestaltung aus. Im Interesse der besseren Lesbarkeit und damit Korrekturen möglich sind, empfiehlt der ,Leitfaden für schriftliche Arbeiten‘ des Dudenverlags folgende Satzspiegeleinstellungen:

Darst. 19: Satzspiegelkonstruktion einer A4-Doppelseite nach Empfehlung von Duden[2]

DIN A4-Hochformat Rand (mm)
Bundsteg 35
Kopfsteg 25
Außensteg 15
Fußsteg 20
Satzspiegelbreite 170
Satzspiegelhöhe 252
Fließtextgröße 12 Punkt
Zeilenabstand 16-18 Punkt

Für ihre öffentliche Printbuch-Ausgabe wählt die Studentin ein DIN A5-Hochformat, weil Bücher unterhalb des DIN A4-Formates deutlich günstiger als DIN A4-Formate sind (Digitaldruckanbieter arbeiten selten mit Papierformaten größer als DIN A3+). Zudem ist es ähnlich handlich wie das gängige Taschenbuchformat von 12,5 x 20 cm, aber es bietet mehr Platz für Grafiken und Bilder. Hier kann Carmen Bischof einen harmonischeren Satzspiegel festlegen, der sich an den Goldenen Schnitt und die Fibonacci-Folge 2:3:4:5 anlehnt.[3]

Darst. 20: Satzspiegelkonstruktion einer A5-Doppelseite

DIN A5-Hochformat Rand (mm)
Bundsteg 15,5
Kopfsteg 23
Außensteg 31
Fußsteg 39
Satzspiegelbreite 100
Satzspiegelhöhe 148
Fließtextgröße 9 Punkt
Zeilenabstand 120 %

Darst. 21 LibreOffice 4.2.4.2 unter Microsoft Windows 7: Screenshot der Einstellungen in der Absatzvorlage Textkörper für die Schrift

Darst. 22 LibreOffice 4.2.4.2 unter Microsoft Windows 7: Screenshot der Einstellungen in der Absatzvorlage Textkörper für den Textfluss

Darst. 23 LibreOffice 4.2.4.2 unter Microsoft Windows 7: Screenshot der Einstellungen in der Absatzvorlage Textkörper für Einzüge und Abstände

Schriften[Bearbeiten]

Eine weitere bedeutsame Entscheidung ist die Wahl der Grundschrift und ihrer Größe. Sie bestimmt, wieviel Raum für den Text zur Verfügung steht. Gleichzeitig kann man damit den optischen Gesamteindruck der Seite beeinflussen. Es wird allgemein angenommen, dass Serifenschriften die Lesbarkeit von Texten verbessern, weil durch die Serifen (das sind feine Linien, welche einen Buchstaben am Ende quer zu seiner Grundrichtung abschließen) die Grund- und Mittellinie einer Schrift betont werden.[4]

Für beide Formatversionen ihres Buches wählt die Studentin mit der serifenbetonten Garamond die gleiche Grundschrift: 11 pt im A5-Format und 12 pt im A4-Format. Wegen der Vorgaben der Fachhochschule verwendet sie die Garamond gleich für alle Arten von Schriftauszeichnungen. Beim A5-Format zieht sie jedoch mit Myriad (alternativ Helvetica Neue) eine serifenlose Schrift für die Überschriften vor. Endnoten, Fußzeilen, Beschriftungen sowie Glossar und Verzeichnisse werden 1 bis 2 pt kleiner als die Grundschrift gesetzt.

Darst. 24: Übersicht der verwendeten Schriftauszeichnungen

Schriftauszeichnung A4-Format A5-Format
Grundschrift Garamond 12 pt Garamond 11 pt
Zitat Garamond 12 pt kursiv Garamond 11 pt kursiv
Fußzeile Garamond 10 pt Garamond 9 pt
Beschriftungen Garamond 10 pt kursiv Garamond 9 pt kursiv
Kapitelüberschriften Garamond 14 – 16 – 18 – 20 pt Helvetica 11 – 12 – 13 – 14,5 – 16 pt
Quellenverzeichnis Garamond 10 pt Garamond 10 pt

Zeilenabstand[Bearbeiten]

Für die Lesbarkeit eines Textes ist der Zeilenabstand einer der entscheidenden Faktoren. Ist er zu klein, gerät man leicht in eine falsche Zeile. Bei zu großem Abstand entsteht leicht der Eindruck, dass die Zeilen nicht zu einem gemeinsamen Absatz gehören. Für die Masterarbeit im A4-Format ist ein Zeilenabstand von 1,5 gefordert. Für das Buch im A5-Format experimentiert Carmen Bischof mit verschiedenen Zeilenabständen und entscheidet sich dann für einen Zeilendurchschuss von 2 pt.

Blocksatz und Satzbreite[Bearbeiten]

Die Satzbreite oder Zeilenlänge ist der zweite wichtige Faktor, der die Lesbarkeit beeinflusst. Bei einem durchschnittlichen Leseabstand von 40 cm gelten 50 – 70 Anschläge als optimal.[5] Je mehr Wörter das Auge erfassen kann, umso weniger anstrengend ist der Lesevorgang. Die Wortabstände spielen eine ebenso wichtige Rolle.

Carmen Bischof ist sich bewusst, dass die Verwendung von Blocksatz in dieser Hinsicht besondere Aufmerksamkeit erfordert. Die Wortabstände dürfen gegenüber den anderen Zeilen nicht aus dem Rahmen fallen. Wenn nötig, sind die Wörter zu trennen, um ein einheitliches Schriftbild zu erreichen. Sie wendet dabei einen Tipp an, den sie im Gestaltungsbüro erfahren hat. Man hält die ausgedruckte Textseite auf dem Kopf stehend leicht schräg und schließt ein Auge. Erscheint die Textfläche gleichmäßig grau, ist der Blocksatz ausgewogen. Fallen Löcher auf, sollten diese nachbearbeitet werden.

Bilder und Tabellen[Bearbeiten]

Bilder und Tabellen erfüllen zwei unterschiedliche Aufgaben. Sie dienen als Blickfang und transportieren Inhalte, um den Text zu illustrieren und zu erläutern. Aus Textblöcken, Grafikelementen und Weißräumen sollte die harmonische Gesamtkomposition einer Seite entstehen.[6] Es ist ratsam, sich bei den Layoutüberlegungen gleich zu Beginn mit der Frage zu beschäftigen, ob Bilder und Tabellen in Farbe oder in Graustufen verwendet werden. Dies kann ein Kostenfaktor beim Drucken sein. Weiters gilt es darauf zu achten, dass die Grafik kein zu starker optischer Anziehungspunkt ist und bei der Platzierung keine unschönen Löcher entstehen. Am einfachsten ist das zentrierte Einfügen zwischen zwei Absätzen. Aus diesem Grund verzichtet die Studentin auf farbige Grafiken. Es ist Carmen Bischof auch bewusst, dass es bei Tabellen üblich ist, sie ohne Rahmenlinien zu verwenden, weil sie den Lesefluss stören. Um Bilder in guter Qualität drucken zu können, verwendet sie in ihrer Masterarbeit nur Bilder mit einer Bildauflösung von mindestens 300 DPI.

Kontrolle der fertigen Fassung[Bearbeiten]

Vor dem Abschluss der Printvorlage steht die genaue Kontrolle des erstellten Dokuments. Dieses wird am besten ausgedruckt, damit Inkonsistenzen im Layout auffallen und Fehler im Text markiert werden können. Die Konzentration und das Durchhaltevermögen beim Lesen längerer Abschnitte scheinen am Bildschirm trotz verbesserter Grafikqualität limitiert zu sein.[7] Nachdem die notwendigen Korrekturen gemacht sind, kann man die fertige Druckvorlage entweder in das Postscript- oder in das PDF-Format exportieren. Dieses wird von den meisten Book-on-Demand-Anbietern akzeptiert.

Quellen

  1. Vgl. Mayer 2010, S. 4
  2. Vgl. Niederhauser 2010, S. 17
  3. Vgl. Weiss 2013, o. S.
  4. Vgl. Indymedia.org 2003, S. 3
  5. Vgl. Koeberlin 2009, o. S.
  6. Vgl. Köhler o. J., S. 38
  7. Vgl. Schönberger 2014, o. S.

E-Book[Bearbeiten]

Ausgangslage[Bearbeiten]

An der Vielzahl inzwischen erhältlicher E-Book-Lesegeräte wird deutlich, dass das elektronische Buch bei den Leserinnen/Lesern angekommen ist. Zum Lesen von E-Books verwenden die User neben E-Readern auch ihre Tablets und Smartphones.[1] Man könnte annehmen, dass es hauptsächlich die ,Digital Natives‘ sind, welche das große Angebot downloadbarer Bücher nutzen. Doch Untersuchungen über das Leseverhalten zeigen, wer vorher keine analogen Bücher las, liest jetzt auch keine digitalen. Es sind die Vielleserinnen/Vielleser, welche das digitale Buch angenommen haben und die Vorzüge beider Medienarten schätzen gelernt haben.

Den größten Erfolg können E-Books bisher in den USA aufweisen. Nach Jahren schnellen Wachstums haben E-Books einen Anteil von 14% am Buchumsatz, allerdings flachte die Wachstumskurve ab 2012 merklich ab.[2] Im gleichen Zeitraum verdreifachte sich in Deutschland ihr Anteil am Gesamtumsatz auf 2,4 % und birgt damit noch deutliches Entwicklungspotential.[3]

Downloadplattformen bieten E-Books in unterschiedlichen Formaten an. Damit wird deutlich, dass es sich um einen Oberbegriff für digitale Bücher handelt. Die Definition von Matrisch und Welsch fasst nur die gemeinsamen Merkmale zusammen: „Ein E-Book ist die digitale Publikation von Inhalten für die Nutzung von Lesegeräten, die die Inhalte auf Displays darstellen und Funktionen zur Nutzung bereitstellen.”[4] Diese Lesegeräte weisen derzeit allerdings noch verschiedene Einschränkungen in der Nutzung der Inhalte auf. Die verschiedenen Formate und Funktionen werden nicht von allen E-Readern unterstützt und bei E-Book-Dateien mit Kopierschutz (DRM) ist die Nutzung auf bestimmte Geräte beschränkt. E-Reader können aber durch Lesekomfort, Bedienfreundlichkeit und Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel Stichwortsuche, Wörterbuch und Vorlesefunktion überzeugen. Es ist zu erwarten, dass die verstärkte Einbindung von multimedialen Inhalten und die Einbeziehung der Leserschaft über Social Media dazu führen wird, dass E-Books eine eigenständige Rolle neben dem gedruckten Buch einnehmen werden. Derzeit sind E-Books häufig nur eine Nachbildung des analogen Pendants.

E-Book-Dateiformate[Bearbeiten]

Wenn ein E-Book die digitale Version eines Buches ist, subsumiert das sehr unterschiedliche Dateiformate. Das Buch kann eine reine Textdatei (.txt), ein Open Office Dokument (.odt), ein Hypertextdokument (.html) oder eine Datei im portablen Dokumentenformat (.pdf) sein. Für jedes Gerät, das digitale Bücher ausgeben kann, gibt es prädestinierte Dateiformate. Mit einer Wikibook- und einer PDF-Version eines Buches ermöglicht man die Ausgabe auf dem Bildschirm eines Personal Computers oder Laptops. Auf einem E-Reader sind diese Formen entweder nicht möglich oder eignen sich wegen ihres Seitenformates nur bedingt für die Anzeige auf dem Display.

Für die Ausgabe auf elektronischen Lesegeräten, Smartphones und Tablets hat sich die Studentin dazu entschlossen, ihre Masterarbeit in die zwei gängigsten E-Book-Formate zu konvertieren und dann auf verschiedenen E-Book-Plattformen kostenlos anzubieten.

Beim ePUB-Format (.epub) handelt es sich um einen offenen E-Book-Standard. Der Buchtext wird in Abhängigkeit des Displays und der gewählten Schriftgröße in Seiten und Zeilen aufgeteilt. Der aktuelle Standard ist derzeit ePUB3 (Version 3.0.1), obwohl ePUB2 noch häufig verwendet wird. Er wird von den meisten Geräten – mit Ausnahme des Kindle™ des Herstellers Amazon® - und Apps unterstützt.[5] In ePUB3 werden Inhaltsdokumente entweder mit der XML-Variante von HTML5 oder mit dem XML-basierten Dateiformat SVG 1.1 realisiert. Der iPad™ von Apple® hat ein eigenes iBook Format, kann aber andere Bücher ohne Kopierschutz im ePub-Format lesen. Das ePUB-Format bietet die Option, das E-Book mit einem Kopierschutz zu versehen.

Das Mobi-Format (.mobi) ist ein geschlossener E-Book-Standard und erlaubt keine Programmveränderun­gen. Der Mobipocket Reader™ sowie Amazons Kindle™ und einige andere Lesegeräte können Dateien im Mobi-Format lesen. Für seinen Kindle Reader verwendet Amazon ein verballhorntes EPUB-Format unter dem Namen AZW (.azw), um die eigenen Pfründe abzusichern.[6] Die aktuelle Version "Kindle Format 8" (KF8) bzw. AZW3 (.azw3) ist ein proprietäres Archivformat, welches von anderen Lesegeräten nicht unterstützt wird. E-PUB-Dateien können auf dem Kindle Reader nicht geöffnet werden.

In 10 Schritten zum E-BOOK[Bearbeiten]

Die entscheidenden zwei Punkte bei der Erstellung eines E-Books sind der Fokus auf den reinen Text und Formatierungen nur zur Strukturierung des Textes, also Überschriften, fett und kursiv. E-Reader haben voreingestellte Standardschriften und die Schriftgröße lässt sich benutzerdefiniert einstellen. Der hier vorgestellte Weg geht davon aus, dass das Manuskript im ODT-Format vorliegt.[7] Es gibt viele andere Varianten, um aus einer Textvorlage ein E-Book zu erstellen.

Schritt 1: Dokument vorbereiten (ODT)[Bearbeiten]
  • Falls das Dokument ein automatisch generiertes Inhaltsverzeichnis enthält, wird es entfernt.
  • Anstelle von nicht zusammenhängenden Formatierungsschritten werden durchgehend Formatvorgaben wie Überschrift1, Überschrift2 verwendet, um dem reinen Text eine konsistente Struktur zu geben.
  • Manche E-Reader unterstützen die Darstellung von Tabellen nicht besonders gut. Das Problem kann mit einem Screenshot umgangen werden, jedoch mit dem Nachteil, dass der Tabellentext nicht mehr durchsuchbar und skalierbar ist.


Schritt 2: Dokument aufräumen[Bearbeiten]

Darst. 20: Textfenster von word2cleanHTML

Darst. 21: Das gesäuberte HTML

Durch das Entfernen aller speziellen Formatierungen (farbiger Text, Markierungen, Einzüge usw.) wird ein sauberes HTML-Dokument erstellt, aus dem ein E-Book generiert werden kann.

  • Libre Office Dokument (.odt) öffnen
  • Anklicken von ,Bearbeiten → Alles markieren‘
  • Kopieren des Textes mit Hilfe von ,Bearbeiten → Kopieren‘
  • Starten des Online-Werkzeuges word2cleanHTML.com
  • Einfügen des Textes in das Textfenster von word2cleanHTML (siehe Darst. 20)
  • Klick auf ,Convert to clean html‘ (siehe Darst. 21)
  • Markieren des gesäuberten Quelltextes durck Klick auf ,Copy HTML to clipboard‘
  • Kopieren durch Rechtsklick auf ,Kopieren‘ oder drücken von STRG+c

Die meisten Formatierungen, die im .epub- und .mobi-Format nicht dargestellt werden können oder zu Problemen führen, entfernt das Online-Werkzeug word2cleanHTML.com.

Darst. 22: Einfügen des HTML-Code in die Quelltextseite
Schritt 3: Sigil anwerfen[Bearbeiten]

Sigil ist ein Open-Source-Programm, mit dem sich ePUB-Datei sowohl erstellen als auch bearbeiten lassen. Man kann ein vorliegendes Dokument in Titel einteilen und Metadaten einfügen. Es erstellt auch ein automatisches Inhaltsverzeichnis für das EPUB.[8]

  • Starten des ePUB-Editors Sigil
  • neue Datei erstellen mit Klick auf ,Datei → Neu‘
  • Ein neuer Reiter mit der Bezeichnung Section0001.xhtml öffnet sich (siehe Darst. 22).
  • zum Quelltext wechseln mit Klick auf ,Ansicht → Quelltext‘
  • Der HTML-Quelltext aus Schritt 2 wird mit Rechtsklick auf ,Einfügen‘ zwischen die beiden Tags <body> und </body> kopiert.
  • Wechsel in die vorherige Ansicht mit Klick auf ,Ansicht → Buch-Ansicht‘
  • E-Book-Inhalte auf ,saubere‘ Darstellung hin kontrollieren (siehe Darst. 27).
Schritt 4: Bilder einfügen[Bearbeiten]

Leider werden die im LibreOffice-Dokument eingefügten Bilder im Schritt 2 nicht übernommen und müssen manuell mit Sigil eingefügt werden.

  • Rechtsklick auf ein Bild im LibreOffice-Dokument
  • auf ,Grafik speichern …‘ klicken
  • einen Speicherort und einen eindeutigen Dateinamen angeben
  • auf ,Speichern‘ klicken

Die Studentin hat geschickterweise alle verwendeten Bilder schon im vorhinein in einem Bilderordner mit aussagekräftigen Titeln abgespeichert und kann sich die vorigen drei Schritte ersparen. Mit dem Sigil-Editor kann sie die Bilder zügig an die vorgesehene Stelle des E-Books einfügen.

  • das Bild in Sigil mit ,Datei – Hinzufügen – Bestehende Dateien‘ importieren
  • ,Einfügen → File‘ anklicken und das gewünschte Bild markieren.
  • einfügen mit Klick auf ,OK‘ bestätigen

Darst. 23: Metadaten-Editor

Darst. 24: Metadaten-Editor - Weitere Meta-Informationen hinzufügen
Schritt 5: Metadaten ergänzen[Bearbeiten]

Metadaten enthalten Informationen über das E-Book, sodass dieses nicht auf solche durchsucht werden muss. Sie sind ein wichtiges Hilfsmittel bei der Verwaltung und Suche von E-Book-Dateien.

  • Start des Metadaten-Editors mit ,Werkzeuge → Metadaten-Editor‘ (siehe Darst. 23)
  • Anpassen und Ergänzen der Meta-Informationen wie Titel, Sprache, Autor, Beschreibung u.a.
  • Mit Klick auf ,Basis-Infos hinzufügen‘ können weitere Aspekte hinzugefügt werden (siehe Darst. 24).

Darst. 25: Sigil - Inhaltsverzeichnis erzeugen
Schritt 6: Inhaltsverzeichnis erstellen[Bearbeiten]

Sigil kann aus den im Dokument verwendeten HTML-Bezeichnungen h1 (Überschrift 1), h2 (Überschrift 2) usw. ein Inhaltsverzeichnis generieren.

  • Mit dem Befehl ,Werkzeug → Inhaltsverzeichnis → Inhaltsverzeichnis generieren‘ wird ein Inhaltsverzeichnis erstellt.
  • In der Rubrik ,Einbeziehen‘ kann durch das Setzen oder Löschen von Haken festgelegt werden, ob eine Überschrift im Inhaltsverzeichnis steht oder nicht. Mit den Pfeiltasten kann die Ebenenstruktur beeinflusst werden.
  • Mit ,Ok‘ werden die getroffenen Einstellungen übernommen und das Inhaltsverzeichnis in die ePUB-Datei eingefügt (siehe Darst. 25).

Darst. 26: Sigil- Buchdeckel (Cover) hinzufügen

Darst. 27: Formatierungsmöglichkeiten in Sigil
Schritt 7: Cover-Bild festlegen[Bearbeiten]

Die Titelseite (Cover) ist der wichtigste Teil eines E-Books, weil es der Leserschaft in der Vielzahl anderer elektronischer Bücher als auch in sehr kurzer Zeit soweit auffallen muss, dass es zu einem Klick verleitet. Sie muss in der Briefmarkengröße der E-Book-Übersicht genauso wirken, wie im Großformat des E-Reader-Displays und auch hinsichtlich Genre und Typografie zum Bildinhalt passen. Das vorbereitete Titelbild wird in Sigil hinzugefügt.

  • auf ,Werkzeuge → Buchdeckel hinzufügen‘ klicken (siehe Darst. 26)
  • ,Andere Dateien …‘ anklicken und das gewünschte Bild auswählen
  • mit Klick auf ,OK‘ aktivieren

Darst. 28: Sigil - Überprüfung mit Flightcrew

Darst. 29: Überprüfung mit EpubCheck (software)


Schritt 8: Fine-Tuning[Bearbeiten]

Wenn die Studentin ihr E-Book bei Online-Portalen einstellen will, muss sie sicherstellen, dass ihr .epub alle notwendigen Dateien und Informationen enthält sowie alle Regeln des ePUB-Standards einhält. Dazu geht sie jede .xhtml-Datei in der Buch-Ansicht durch und kontrolliert sie auf Formatierungsfehler und Unschönheiten.

  • Stelle, die verändert werden soll, markieren
  • ,Formatierung → Formatierung entfernen‘ in den Standard zurückversetzen oder mit gelisteten Eigenschaft formatieren (siehe Abb. Darst. 27).
  • Falls dies nicht die erwartete Verändung bewirkt, in die Quelltext-Ansicht wechseln und dort überflüssige Inline-Formatierungen (zum Beispiel 'style="..."' oder ,align=left) entfernen.
  • der Reiter ,Werkzeuge‘ bietet eine weitere Hilfe
  • die fertige .ePUB-Datei speichern

Bei der Fehlersuche lässt sich die Studentin auch von frei zugänglicher Software unterstützen:

  • In Sigil auf ,Werkzeuge → Validiere EPUB mit Flightcrew‘ klicken oder Funktionstaste F7 drücken.
  • Die Prüfroutine listet allfällige Probleme in einem Fenster auf (siehe Darst. 28: Überprüfung mit Flightcrew).
  • Die einzelnen Punkte werden überprüft und verbessert.

Da keine Software alle Probleme zuverlässig identifizieren kann, führt sie mit ihrer .ePUB-Datei einen weitere Überprüfung mit EpubCheck durch (siehe Darst. 29). Das EpubCheck-Programm kann online unter http://validator.idpf.org/ verwendet oder heruntergeladen und lokal ausgeführt werden. Ähnlich wie bei Flightcrew werden Problem aufgelistet und können dann editiert werden.

  • Die überprüfte Datei wird mit ,Datei → Speichern unter...‘ im gewünschten Ordner unter dem gewählten Dateinamen im .ePUB-Format abgespeichert.

Darst. 30: Ansicht des E-Book-Verwaltungsprogrammes Calibre
Schritt 9: In .mobi umwandeln[Bearbeiten]

Die fertige .ePUB-Datei wandelt die Studentin mit dem Open-Source-Programm Calibre in das .mobi-Format um.

  • Calibre starten
  • .ePUB-Datei importieren mit ,Bücher hinzufügen → Einzelnes Buch hinzufügen‘
  • Alternative: die Datei in das Hauptfenster von Calibre ziehen (siehe Darst. 30)
  • Rechtsklick auf die ePUB-Datei und auf ,Bücher konvertieren – Einzelnes Buch konvertieren‘ klicken
  • rechts oben ,Mobi‘ als Ausgabeformat einstellen
  • mit ,OK‘ die Konvertierung starten
  • Die erstellte Mobi-Datei kann mit dem Kindle Previewer getestet werden. Das Programm kann alternativ zu Calibre ePUB-Dateien konvertieren und die Ansicht auf den verschiedenen Kindle-E-Readern simulieren.
Schritt 10: E-Book testen[Bearbeiten]

Um wirklich sicher zu sein, dass bei der Konvertierung keine Formatierungsprobleme aufgetreten sind, stehen der Studentin verschiedene Werkzeuge zum Testen zur Verfügung.

  • Der E-Book-Betrachter von Calibre wird rechts in der Detailansicht mit einem Klick auf. ,ePUB‘ oder ,Mobi‘ gestartet. Er simuliert wie das E-Book auf den E-Readern voraussichtlich aussehen wird.
  • Ein weiteres kostenloses Vorschauprogramm für .ePUB-Dateien bietet Adobe mit Digital Editions.
  • Smartphones und Tablets stellen eigene Reader-Apps zur Verfügung. Im Internet findet man zahlreiche Übersichten geeigneter E-BOOK-Apps für Android, www.24android.com zum Beispiel.

Quellen

  1. Vgl. Andrasch 2013, o. S.
  2. Vgl. Haupt 2013, o. S.
  3. Kremsberger 2013, S. 11
  4. Martisch/Welsch 2011, S. 9
  5. Vgl. Andrasch 2013, o. S.
  6. Vgl. Hoffmann 2014, o. S.
  7. Vgl. Andrasch 2013, o. S.
  8. Vgl. Kleisny 2012, S. 178–179

PDF-Export[Bearbeiten]

Darst. 31: LibreOffice Screenshot des Registers Datei - Exportieren als ...

PDF ist ein beliebtes Format für den Austausch von Druckvorlagen, da es ein erzeugtes Layout sowohl auf dem Bildschirm wie beim Ausdruck fast originalgetreu wiedergeben kann. Von besonderem Vorteil sind dabei die Vermeidung von Konvertierungsproblemen und die Unabhängigkeit von der verwendeten Software- und Hardwareplattform. Ein PDF enthält alle Daten und Elemente wie Text, Bilder, Linien und Grafiken, welche für den Druck notwendig sind. Der LibreOffice Writer (Version 4.2.4) verfügt über eine geeignete Exportfunktion, die Installation eines virtuellen PDF-Druckers wie zum Beispiel eDocPrintPro ist nicht erforderlich. Wenn die Studentin in LibreOffice alle Layouteinstellungen richtig gemacht hat, kann sie das druckreife PDF mit wenigen Mausklicks erstellen und dem Book-on-Demand-Anbieter per E-Mail-Anhang oder Upload auf dessen Webseite übergeben.

Exportieren als PDF[Bearbeiten]

Der LibreOffice Writer bietet zwei Arten für das Exportieren in das PDF-Format an. In der Standardfunktion "Exportieren …" lassen sich allerdings nur der Dateiname und Speicherort wählen. Um detaillierte Vorgaben machen zu können, muss man "Exportieren als PDF …" wählen (siehe Darst. 31). Die gewünschten Einstellungen kann man dann in den fünf Registern der PDF-Optionen treffen. Im Register Allgemein setzt man ein Häkchen bei PDF/A-1a (siehe Darst. 32). Dieses Dateiformat enthält alle Schriftarten, die im Originaldokument verwendet wurden und ist für die Langzeitarchivierung von Dokumenten definiert. Die meisten Book-on-Demand-Anbieter akzeptieren die PDF/A-1a als Druckvorlage.


Darst. 32: LibreOffice Screenshot der PDF-Exportoptionen

Checkliste für die Druckvorlage[Bearbeiten]

Das Exportieren einer Druckvorlage in eine PDF-Datei ist einfach zu bewerkstelligen. Man sollte trotzdem auf folgende Punkte achten, damit das Endergebnis den Vorstellungen entspricht:

  • Das gewünschte Seitenformat muss in der Druckvorlage angelegt sein.
  • Entspricht das Papierformat nicht dem Druckformat, müssen Schnittmarken verwendet werden.
  • Alle Buchseiten müssen als Einzelseiten vorhanden sein.
  • Wenn es Leerseiten gibt, müssen diese auch im PDF-Dokument enthalten sein.
  • Alle Seiten müssen die gleiche Ausrichtung haben.
  • Verwendete Schriften sollten sicherheitshalber eingebettet sein.
  • Interaktive Elemente wie Videos, Java-Skripte oder Formularfelder müssen deaktivert werden.[1]
  • Seiten, die schwarz-weiß gedruckt werden sollen, dürfen nur in schwarz-weiß angelegt sein.
  • Wenn Bilder oder Flächen abfallend gedruckt werden sollen, muss im PDF ein Mindestanschnitt von 3 mm enthalten sein, der auf allen Seiten identisch ist.
  • Das Buchcover mit Titelseite, Buchrücken und Rückseite sollte fertig aufgebaut sein. Die erforderliche Buchrückenstärke lässt sich online berechnen:
http://www.print-assistant.de/tools_postpress_berechnung_rueckenstaerke_buch.html

Quellen

  1. Vgl. Wenderoth 2013, S.3
"Bücher können schmerzen,
können heilen und verletzten,
können anleiten und befreien.
Bücher werden indiziert, verbrannt,
verboten und weggesperrt."


Erich Klein, Publizist



Quelle: Klein 2013, o. S.

"Einfachheit
ist die höchste Form
der Raffinesse!"


Leonardo da Vinci'



Quelle: www.buch-simplicity.com am 01.11.2011

Gestaltung und deren Grenzen[Bearbeiten]

Leonardo da Vinci:
„Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse.“

Quelle: [1]


Der wichtigste Grund, warum Selfpublishing so erfolgreich ist, liegt in der Tatsache, dass es wirklich einfach ist. Die digitale Technologie versetzt auch Laien in die Lage, ein Buch zu publizieren, sei es in analoger oder digitaler Form. Und die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, werden ständig verbessert. Die Entscheidung für Selfpublishing beinhaltet aber auch die Übernahme der Aufgaben und Verantwortung, welche sonst Verlage übernehmen. Wer ein Buch selbst herausbringt, spielt in der Amateurliga der Buchgestalterinnen/Buchgestalter und muss sich dessen auch bewusst sein.

Der wesentliche Teil im Kapitel 6 ist die Umsetzungsrichtlinie, welche auf den Erkenntnissen der Fallstudie basiert. Sie beschreibt in zwei unterschiedlichen Ansätzen, wie potentielle Autorinnen/Autoren ein Buchprojekt angehen und sich dabei alle Wege offen halten können. Begleitet wird die Umsetzungsrichtlinie von Hinweisen zur Gestaltung.


Quellen

  1. q:Simplicity

Umsetzungsrichtlinie[Bearbeiten]

Die hier vorgestellte Umsetzungsrichtlinie basiert auf den Erkenntnissen, welche in der Fallstudie typischer Produktionsprozesse (Kapitel 5) gewonnen wurden. Sie soll potentiellen Autorinnen/Autoren einen Überblick verschaffen, wie sie ein Buchprojekt umsetzen können:

Ausgangspunkt[Bearbeiten]

Viele Leute kommen in ihrem Leben auf die Idee, ein Buch zu schreiben. Auslöser sind besondere Erlebnisse oder der Wunsch, etwas weitergeben zu wollen. Die Hauptfrage bei der Realisierung eines Buchprojektes ist die Frage nach der richtigen Vorgangsweise, um zu einer publikationsreifen Druckvorlage oder zum E-Book zu kommen und sich dabei keine Wege zu verbauen. Es gibt keine allgemeingültige Antwort, weil es viele Möglichkeiten gibt, wie man eine Veröffentlichung realisieren kann. Den Ausgangspunkt bildet die Idee zu einem Buch. Es wird empfohlen, sich zuerst über zwei grundsätzliche Dinge Klarheit zu verschaffen:

1. Mit welchem Werkzeug wird das Manuskript erstellt?
2. Welche Art oder Arten von Publikation soll daraus entstehen?

Darst. 34: Wie mein Buch auf die Welt kommt: Grundlage Typoskript

Typoskript erstellen[Bearbeiten]

Es wird angenommen, dass für das Schreiben des Manuskripts praktischerweise ein Computer verwendet wird. Er bietet durch das jederzeit mögliche Editieren viele Vorteile bei der Erstellung des Textes. Auch wenn Autorinnen/Autoren am Beginn noch kein genaue Vorstellung über die Ausgabeforme(n) ihres Buches haben, empfehlen einschlägige Ratgeber, ein medienneutrales Typoskript zu erstellen (siehe Kapitel 5.1).

Zum Abschnitt ,In fünf Schritten zum Typoskript‘

Für die Erstellung des Typoskript sind Textverarbeitungsprogramme und Editoren geeignet. In der Fallstudie wurden dafür zwei unterschiedliche Varianten analysiert (siehe Darst. 33): Die Offline-Erstellung mit Hilfe der frei verfügbaren Software ,LibreOffic Writer‘ und die Online-Erstellung mit Wikibooks, das es erlaubt, Inhalte mit dem Webbrowser sowohl online zu lesen als auch zu editieren (siehe Kapitel 5.2). LibreOffice Writer liefert eine .odt-Datei und Wikibooks kann sein XHTML-Format in .odt konvertieren und exportieren.

Wenn das Typoskript fertig ist, kann man einen der beide Wege wählen, um aus dem Manuskript ein analoges oder digitales Buch zu erstellen. Falls man nicht sicher ist, ob das Typoscript wirklich sauber von Formatierungen der verwendeten Textverarbeitunng ist, sollte man die Textvorlage zuerst mit einem Programm wie HTML Tidy aufräumen.

Darst. 34: Wie mein Buch auf die Welt kommt: Umsetzungsrichtlinie für ein Buch mit LibreOffice

Darst. 35: Wie mein Buch auf die Welt kommt: Umsetzungsrichtlinie für ein Buch mit Wikibooks
Offline-Erstellung mit LibreOffice Writer[Bearbeiten]

Das Flussdiagramm in Darstellung 34 veranschaulicht, wie ein Buch mit Libreoffice umgesetzt werden kann. Bevor mit dem Erstellungsprozess begonnen wird, ist es geboten, eine Sicherung der Originaldatei des Typoskript zu machen. Ausgehend vom Typoskript, das in einer ODT-Datei für LibreOffice Writer vorliegt, hat man die Wahl, ob zuerst die Printvorlage (odt) oder das ePUB erstellt werden soll. Ausgangspunkt für beide ist das geöffnete Typoskript im Original.

ePUB und Mobi[Bearbeiten]

Um ein ePUB zu erstellen, wird aus der odt-Datei als erstes eine XHTML-Datei erstellt. Diese bildet die Grundlage für die Erstellung der ePUB- und mobi-Fassung des Buches. Im zweiten Schritt wird diese mit dem ePUB-Editor Sigil bearbeitet. Als nächstes werden Bilder, Metadaten, Inhaltsverzeichnis und das Cover hinzugefügt. Nach einem Feintuning wird mit Flightcrew und EpubCheck überprüft, ob noch Probleme bestehen. Den Abschluss bildet das Abspeichern des fertigen ePUBs. Mit dem frei zugänglichen Programm Calibre lässt sich das ePUB anschließend in eine Mobi-Datei konvertieren. Die fertigen E-Books stellt man dann online und/oder lädt sie auf ein Lesegerät hoch. Sicherheitshalber sollten beide E-Book-Formate am Computer und auf Lesegeräten getestet werden, um Fehler auszuschließen. Die Arbeitsschritte werden im Kapitel 5.4 detailliert beschrieben (Vgl. Fallstudie 5.4 E-Book) .

Zum Abschnitt ,In zehn Schritten zum E-Book‘

Printvorlage[Bearbeiten]

Die Erstellung der Printvorlage erfordert eine Dokumentvorlage, mit der das medienneutrale Typoskript formatiert werden kann. Dazu werden im Rohtext die entsprechenden Stellen markiert und mit dem gewünschten Format versehen. Es ist empfehlenswert, mit der Printvorlage einen Probedruck herzustellen, um das Aussehen zu überprüfen und sicherzustellen, dass im Layout keine Fehler auftreten.

Online-Erstellung mit Wikibooks[Bearbeiten]

Auch hier ist das Typoskript Ausgangspunkt. Kapitel 5.2 beschreibt, wie ein Wikibook angelegt und entwickelt wird. Es lässt der Autorin/dem Autor die Wahl, ob sie/er direkt im Wikibook schreiben oder jeweils einzelne Textabschnitte aus einem Textverarbeitungsprogramm einfügen will. Das Flussdiagram in Darstellung 35 geht davon aus, dass der Text im Wikibook komplett ist und zeigt die Schritte, mit denen daraus ein ePUB, PDF und eine ODF-Datei (OpenDocument Format) für den LibreOffice Writer generiert werden können. Wikibooks bietet dafür zwei Möglichkeiten an:

Druckversion[Bearbeiten]

Die einfachste Art ist ein Klick auf ,Druckversion‘ im Abschnitt Drucken/Exportieren der Navigationsspalte und entspricht in etwa dem Aussehen am Bildschirm.

Buchgenerator[Bearbeiten]

Bei der zweiten Variante legt man mit dem Buchgenerator zuerst eine Sammlung an. Anschließend weist man über die Funktion „Seite hinzufügen“ jedes erstellte Kapitel einzeln zu. Ist die Sammlung vollständig, lässt sich das Dokument über den Link „Sammlung zeigen (... Seiten)“ mit Titel und Untertitel versehen. Falls nötig kann man auch die Reihenfolge beeinflussen oder Kapitel wieder löschen.

Die rechte Seite des Bildschirms bietet dann einerseits die Möglichkeit, die erstellte Sammlung zu speichern und sie andererseits in zwei verschiedenen Dateiformaten herunterzuladen. E-Book (PDF) und Textverarbeitung (.txt im ODF-Format) bieten die Chance, sie mit Sigil und LibreOffice nachzubearbeiten, falls man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist.

Allgemeine Hinweise[Bearbeiten]

Cover[Bearbeiten]

Die Titelseite des Buches ist das erste, was Nutzerinnen/Nutzer in der Buchhandlung oder im Internet sehen. In der kurzen Zeit, wo sie den Blick über das Cover schweifen lassen, entscheidet sich, ob es gefällt. Online ist es noch wichtiger, weil man bei einer Suche zuerst nur das briefenmarkengroße Titelbild präsentiert bekommt. Aus dieser Tatsache ergeben sich für die Gestaltung zwei wichtige Ansätze:

  • Titelbild: Das verwendete Titelbild muss stimmungsmäßig mit dem Titel und Inhalt des Buches übereinstimmen, damit die Leser/-innen auch das bekommen, was sie sich erwarten.
  • Cover: Es sollte einfach gehalten sein – weniger ist mehr – und nur das Wesentliche umfassen: den Titel, eventuell Untertitel oder Genre und den Namen der Autorin bzw. des Autors.

Format des Buches[Bearbeiten]

Es gilt zu überlegen, welches das passende Format sowohl für das Design der Printfassung als auch seines elektronischen Pendants ist, da man nicht ausschließen kann, dass die Autorin/der Autor beide Möglichkeiten nutzen möchte. Auf Grundlage dieser Entscheidung kann man dann das Design entwickeln. Der leichtere Weg für den Laien ist es, zuerst die Printvorlage zu erstellen und anschließend an das elektronische Format anzupassen. Versiertere Gestalterinnen/Gestalter entscheiden sich für die zweite Möglichkeit und designen beide getrennt von einander.

Satzspiegel[Bearbeiten]

Abhängig vom Buchformat kommt grundsätzlich ein ein- oder zweispaltiger Satzspiegel in Frage. Abhängig ist die Wahl neben der Seitengröße vom Genre des Buches und ob die digitale Vorlage aus der Printvorlage entwickelt wird. Im Interesse der Leserinnen/Leser sollte bei den ersten Versuchen ein harmonisch wirkender Satzspiegel angestrebt werden.

Schrift, Zeilenabstand und Blocksatz[Bearbeiten]

Für den optischen Gesamteindruck einer Seite ist die Auswahl der geeigneten Grundschrift und eines angemessenen Zeilenabstandes mitentscheidend. Für das gedruckte Buch wird eher einer Serifenschrift der Vorzug gegeben, während am Bildschirm auch Groteskschriften in Frage kommen. Bei der Wahl, ob der Text linksbündig oder in Blocksatz gesetzt wird, ist die Zeilenlänge der entscheidende Faktor. Blocksatz bedarf jedenfalls der Nachbearbeitung, damit ein einheitliches Schriftbild ohne Löcher erreicht werden kann.

Hinweise zum digitalen Buch[Bearbeiten]

Nachdem die Vorgangweise zur Erstellung des Typoskripts gewählt ist, muss die Art der Ausführung festgelegt werden. Soll beispielsweise nur ein EPUB entstehen, kann sich der Autor bzw. die Autor darauf konzentrieren diese singuläre Buchform zu erstellen. Der besondere Vorteil des Typoskript kommt zum Tragen, wenn die Veröffentlichung mehrerer Buchformate beabsichtigt wird.

Allerdings muss sich die Autorin/der Autor bewusst sein, dass die Erstellung von Printvorlagen nicht den gleichen Gestaltungsregeln folgt wie die verschiedenen E-Book-Formate, weil dort die Leserinnen/Leser die Formatierung nach ihren Bedürfnissen vornehmen. Der Journalist Matthias Matting weist auf fünf wichtige Unterschiede hin, die man bei der Gestaltung von E-Books berücksichtigen muss:[1]

  • Formatierungen: Konzentration auf die notwendigen Strukturelemente
  • Inhaltsverzeichnis: unbedingt einsetzen, weil E-Books beim Blättern langsam sind
  • Hin und zurück: normal in E-Readern
  • Tabellen: Einbindung nicht als Grafik, sondern im HTML-Format, um sie durchsuchen zu können
  • Interaktivität: ins Internet verlinken, wenn es Sinn macht

Quellen

  1. Matting 2013, o. S.

Hinweise zum analogen Buch[Bearbeiten]

In einem Standardtextprogramm wie Microsoft Word, LibreOffice und OpenOffice kann man eine Dokumentvorlage (ein Template) anlegen, welche die Arbeit an der Druckvorlage des Buches unterstützt. Es handelt sich um ein Textdokument, das hauptsächlich vorbereitete Formatvorlagen enthält. Darin sind Elemente wie Überschriften, Textkörperabschnitte, Fußnoten u.a. in ihren Eigenschaften definiert. Durch den Einsatz einer Dokumentvorlage ersparen sich Autorinnen/Autoren das mühsame Formatieren in Einzelschritten und können sicherstellen, dass das erstellte Dokuments in Bezug auf die inhaltlichen Teile und das Layout konsistent ist. Außerdem sind nachträgliche Veränderungen ohne großen Aufwand möglich.

Neue Dokumentvorlage erstellen[Bearbeiten]

Die Erstellung einer Dokumentvorlage in LibreOffice Writer ist ein einfacher Vorgang:[1]

   * ein neues Textdokument erstellen und einige Musterinhalte einfügen 
   * mit Funktionstaste F11 die Formatvorlage aufrufen
   * anhand der vorhandenen Inhalte die gewünschten Einstellungen in der Formatvorlage treffen
   * zum Speichern im Menü Datei ,Als Vorlage speichern...‘ anklicken
   * im Feld ,Neue Vorlage‘ die neue Vorlage benennen
   * aus der Liste ,Kategorien‘ eine passende auswählen
   * mit Klick auf ,OK‘ abschließen

Bestehende Dokumentvorlage importieren[Bearbeiten]

Es ist auch möglich, Formatvorlagen aus einem anderen Dokument oder einer bestehenden Dokumentvorlage in das aktuelle Dokument zu importieren.

   * im Menu Format - Formatvorlagen - Laden wählen
   * um das Untermenü zu öffnen, auf den Pfeil in der rechten oberen Ecke klicken
   * ,Vorlagen laden‘ anklicken
   * gewünschte Vorlagenart im unteren Teil des Dialogfensters auswählen und entweder
    a) einen Eintrag aus der Liste Bereiche wählen und die gewünschte Vorlage anklicken oder
    b) ,Aus Datei‘ anklicken, gewünschte Formatvorlage wählen und mit ,Öffnen‘ anwenden

Dokumentvorlage anwenden[Bearbeiten]

Um die Dokumentvorlage auf ein Typoskript anzuwenden, wird die Dokumentvorlage importiert:[2] Alternativ kann man zuerst ein neues Dokument auf Basis einer Vorlage erstellen:

   * im Menü Datei – Datei – Neu – Vorlagen... wählen
   * Typoskript in das leere Dokument kopieren

Musterdokumentvorlage[Bearbeiten]

Im Kapitel 5.4 wurde für ein fiktives Beispiel eine Dokumentvorlage für ein A5-Buchformat erstellt. Diese enthält die dort beschriebenen Einstellungen für die Seiten- und Absatzformate und kann unter folgendem Link als Muster heruntergeladen werden.

Dokumentenvorlage für ein A5-Buchformat

Quellen

  1. Vgl. The Document Foundation 2013a, o. S.
  2. Vgl. The Document Foundation 2013b, o. S.
"Das,
was ein Buch ausmacht,
ist nicht die Verpackung."


Katharine Gerlach, Radiomoderatorin



Quelle: Boscher 2013, Blogeintrag von Gerlach am 14.12.2013

Praktische Umsetzung[Bearbeiten]

Im Rahmen dieser Master-Arbeit zum Thema ,Wie mein auf die Welt kommt. Die Symbiose des analogen und digtalen Publizierens‘ ging es um die Gewinnung von Erkenntnissen zu folgenden Fragestellungen:

  • Was ist ein Buch? Welche Beziehungen gibt es zwischen dem Inhalt und dem Trägermedium? Welche Gemeinsamenkeiten und Unterschiede gibt es zwischen dem gebunden Buch und dem E-Book?
  • Welche Innovations- und Substitutionsprozesse kann man als Folge der Digitalisierung im Buchmarkt beobachten und wie gehen Verlage und Buchhandel damit um? Welche Sicht haben Autorinnen/Autoren? Welche neue Chancen tun sich auf?
  • Wie setzt man sowohl ein analoges wie digitales Buchprojekt um, ohne sich Wege zu verbauen? Ist das mit frei zugänglichen Mitteln möglich? Wo stößt die Gestaltung an ihre Grenzen?

Den Schwerpunkt der theoretischen Arbeit bildet die Analyse wie man vom Manuskript zur publikationsreifen Druckvorlage und zum E-Book kommt sowie die Entwicklung einer Umsetzungsrichtlinie für potentielle Autorinnen/Autoren. Es stand schon bei der Abgabe des Dispositionspapiers fest, dass die praktische Arbei nur ein Buchprojekt sein kann, welches die gewonnenen Erkenntnisse beispielhaft umsetzt. Der Autor entschloss sich in Absprache mit seinem Betreuer, seine Master-Arbeit als Buch zu publizieren: in einer gedruckten Fassung, in Form von drei E-Book-Varianten sowie in einer Online-Version. Die nächsten vier Abschnitte fassen seine Erfahrungen zusammen.

als Wikibook[Bearbeiten]

Ursprünglich bestand die Absicht, mit Hilfe frei verfügbarer Software ein analoges Buch und einige E-Book-Varianten zu publizieren. Auf Vorschlag des Betreuers DI Dr. Roland Alton-Scheidl befasste sich der Autor auch mit Wikibooks, einem Schwesterprojekt der Wikipedia, welches das Schreiben und Publizieren von Online Büchern ermöglicht. Obwohl ihm das Wiki-Konzept vertraut war, stellte der Einstieg in das Erstellen eines Wikibooks eine ziemliche Hürde dar. Leider ist der Hilfe-Bereich bei Wikibooks nicht besonders gut strukuriert und nützliche Informationen sind nicht leicht zugänglich. Ein Projekt namens ,Wikibooks soll schöner werden‘ verspricht Abhilfe.

Einen positiven Eindruck hinterließen die Betreuer der Wikibooks Community, die besonders am Beginn des Schreibprozesses unterstützen und mit Rat und Tat beistehen. Wer sich einmal etwas eingearbeitet hat, dr oder dem geht die Arbeit zügig von der Hand. In Sachen Gestaltung bietet die Wikitext Markup Language, die bei allen Mediawiki Portalen zur Anwendung kommt, nur eingeschränkte Möglichkeiten[1], daher wurde der Weg der Reduktion beschritten, welcher für eine wissenschaftliche Masterarbeit auch adäquat erschien. Für Nutzerinnen/Nutzer von Tablets und Smartphones ist es zudem wichtig, dass sich Seiten automatisch an die Bildschirmgröße anpassen können. Wer über HTML-Kenntnisse verfügt, ist jedenfalls deutlich im Vorteil, etwa wenn es darum geht Links oder Kästen korrekt zu setzen.

Quellen

  1. Wikibook about Editing Wikitext

als Softcover[Bearbeiten]

Der Autor nutzt beruflich mehrheitlich proprietäre Software, fühlt sich aber auch dem Open-Source-Gedanken verbunden. Durch die intensive Beschäftigung mit LibreOffice Writer lernte er die Vorzüge der freien Software schätzen. Besonders praktisch war es, problemlos zwischen Writer und Wikibooks hin und her wechseln zu können, Textschnipsel zu kopieren und einzufügen sowie Wikitext-Markup-Code zu testen. Beide Anwendungen erwiesen sich als sehr stabil.

Die Entwicklung einer geeigeneten Dokumentvorlage für die Printversion erwies sich leichter als gedacht. In mehreren Tests zeigte sich, dass die Erstellung des Textes am Computer als Typoskript in Kombination mit einer Dokumentvorlage sehr gut funktioniert. Bei der Formatierung des Typoskripts leistete es willkommene Dienste und erleichterte die Arbeit des Satzes. Es waren am Ende des halb-automatisierten Prozesses nur noch kleine Anpassungen notwendig.

als PDF[Bearbeiten]

Sowohl in Wikibooks als auch LibreOffice Writer ließ sich das fertige Buch problemlos exportieren. Es ist nicht zu unrecht das am häufigsten verwendete E-Book-Format im Bildungsbereich, wo viele digitale Dokumente ausgetauscht werden. Seine Stärken sind die leichte Verfügbarkeit und die korrekte Darstellung des Inhaltes unabhängig von der Hard- und Software der Anwenderin/des Anwenders.

als E-Book[Bearbeiten]

Den größten gestalterischen Kompromiss muss man als Autorin/Autor beim E-Book eingehen. Es gibt so viele elektronische Geräte mit verschieden großen Displays und unteschiedlichen Apps, dass man ohne entsprechende Ressourcen gar nicht in der Lage ist, alle Varianten zu berücksichtigen. Zudem sind Multifunktionsgeräte so angelegt, dass die Benutzerin/der Benutzer die Anzeige nach Belieben einstellen kann. Bei Berücksichtigung der grundlegendsten Regeln sind die Ergebnisse dennoch akzeptabel, auch wenn die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt bleiben.

"Der wahre Zweck eines Buches ist es,
den Geist hinterrücks
zum eigenen Denken zu verleiten."


Christopher D. Morley, Schriftsteller



Quelle: Auf einer Sonnenblende
der Bibliothek der Fachhochschule Vorarlberg

Perspektiven des Publizierens[Bearbeiten]

Christopher D. Morley:
„Der wahre Zweck eines Buches ist es, den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten.“

Quelle: [1]


Von der fortschreitenden Digitalisierung ist nicht nur der Buchsektor betroffen. Sie hat inzwischen in viele Lebensbereiche Einzug gehalten und stellt jedes Individuum sowie die Gesellschaft — und mit ihr die Wirtschaft — vor neue Herausforderungen. Weil sich Menschen und Technologien, und im weiteren Sinn Medien, gegenseitig beeinflussen und weiterentwickeln[2], ist nur klar, dass dieser evolutionäre Prozess unaufhaltsam ist. In welchem Umfang und Tempo weitere Veränderungen eintreten werden, lässt sich seriöserweise nicht abschätzen. Trotzdem wird auf Basis der vorhandenen Hinweise ein differenzierter Ausblick auf die Zukunft des analogen und digitalen Buches gewagt.

Quellen

  1. Auf einer Sonnenblende der Bibliothek der Fachhochschule Vorarlberg
  2. Vgl. Hartmann 2002, o. S.

Das Internet verändert alles[Bearbeiten]

Die Digitalisierung hat ein völlig neues Umfeld für das Verlegen, das Vertreiben und die Nutzung von Büchern geschaffen.[1] Mit einem Computer und einem Internetanschluss eröffnet sich allen Nutzerinnen/Nutzern eine neue Welt. Als Leserinnen/Leser haben sie Zugriff auf ein riesiges Angebot und können das Gewünschte sofort ordern oder herunterladen. Sie können diese neue Welt aber auch als Verlegerin/Verleger betreten und selbst ein Buch erstellen, um es in analoger oder digitaler Form zu veröffentlichen. Self-Publishing ist einfach und kostengünstig. Wem das Gedruckte zu zeitaufwendig ist, bietet es der Leserschaft digital an. Dieser unkomplizierte Zugang führt zu einem Absinken der Hemmschwelle, eigene Texte zu veröffentlichen und ermutigt Autoreninnen/Autoren, mit neuen Textformaten zu experimentieren.

Obwohl Self-Publishing zu Beginn wegen mangelnder Qualität kritisch gesehen wurde, haben Verlage und Buchhandel die Chance erkannt und Self-Publishing-Plattformen eingerichtet. Verlage sehen diese auch als gute Möglichkeit, die Markttauglichkeit von Manuskripten zu testen und Autorinnen/Autoren erfolgreicher E-Books unter Vertrag zu nehmen.[2] Wie wichtig das Web als Vertriebsmechanismus ist, mussten Buchhandel und Verlage am Erfolg von Amazon und an eigenen Umsatzeinbrüchen erkennen. Verlage müssen sich vom reinen Printverlag hin zu qualitativen Content-Providern entwickeln. Ihre Kernaufgaben sind medienneutral: Inhalte zu Verfügung stellen, lektorieren, publizieren und werben.

Buchhändler sehen ihre Überlebenschance darin, ihre Kundschaft mit einem starken Online-Auftritt und der Inszenierung von Erlebniswelten zu beeindrucken. Durch bedürfnisgerechte Sortimente und besondere Beratungskompetenz hoffen sie, die Kundinnen/Kunden (wieder) an sich zu binden.[3] [4] Praktisch alle bieten ihre Dienstleistungen über Internetportale an. Die Konkurrenz untereinander und mit Amazon sorgt dafür, dass die Angebote und die Funktionalitäten ständig verbessert werden.

Auch Autorinnen/Autoren sind sich der Bedeutung des Webs bewusst. Selbst jene, die dem Internet kritisch gegenüber stehen: "Sich dem Medium zu verweigern, kann darum nicht die Lösung sein, sondern wir müssen neue Methoden entwickeln, mit denen wir unsere Literatur den Lesern digital vermitteln.", fordert eine Initiative, die befürchtet, dass die Literatur zunehmend ins Hintertreffen gerät.[5] Bis E-Books Geschwister des gebundenen Büches werden, ist trotz guter Ausgangslage noch ein weiter Weg zurückzulegen. Es gilt vorhandene Steine aus dem Weg zu räumen.

Quellen

  1. Roesler-Graichen 2012, S. 8
  2. Vgl. Klug 2002, S. 161
  3. Vgl. Huck 2012, S. 70-72
  4. Vgl. Lemster 2013, o. S.
  5. Bremer u. a. 2013, o. S.

Vom Web 2.0 zum Web 3.0[Bearbeiten]

Keine Multimedialisierung[Bearbeiten]

Das World Wide Web ist kommunikativ angelegt. Informationen, Meinungen und Multimediainhalte werden ausgetauscht. Aus diesem Grund ist zu erwarten, dass es zu einer Synthese aller Medien auf einer Benutzeroberfläche kommen wird.[1] Welche Implikationen sich daraus für das Buch als Behälter von Information und als materielles bzw. virtuelles Objekt ergeben, ist bisher nicht abzusehen.

Durch die Digitalisierung von Multimediainhalten ergeben sich für das digitale Buch neue Möglichkeiten der Emotionalisierung und Personalisierung[2], die erst ausgelotet werden müssen. Und auch bei den E-Readern und Tablets zeigt sich, dass sich Funktion und Design verstärkt an den Bedürfnissen der Leserinnen/Leser orientieren.

Ob der multimediale Ansatz bei der Leserschaft auf Widerhall stößt, wird man sehen. Bei speziellen Buchformaten wie Reiseführern, Kochbüchern und Kinderbüchern ist er vorstellbar. Es ist zweifelhaft, ob es auch für Bücher, die Geschichten oder Ideen entwickeln, gilt: "Eigentlich ist ein Buch wie eine gute App. In der Flut von Informationen, Wissensfragmenten und Unterhaltungsschnipseln, die uns über alle analogen und digitalen Kanäle um die Ohren fliegen, reduziert es Komplexität und gibt einen klaren Rahmen vor. Man konzentriert sich auf das Wesentliche und kann sich endlich mal ungestört mit einer einzelnen Sache beschäftigen. Also eigentlich ein äußerst zeitgemäßes Konzept."[3]

Quellen

  1. Vgl. Bolz 1995, o. S.
  2. Vgl. Beckmann 2012, o.S.
  3. Daniel 2012, o. S.

Das Buch hat Zukunft[Bearbeiten]

Computer, Internet und Digitalisierung haben die gesamte Buchbranche verunsichert. Sie unterschätzte die Möglichkeiten des Web und bezahlte mit dem Verlust von Marktanteilen an branchenfremde Unternehmen, weil diese die Bedürfnisse und Wünsche der Kundschaft besser bedienen konnten. Seit Jahren erodiert ihr Stammgeschäft weg von analogen und hin zu digitalen Medien. Das zwingt Verlage und Buchhandel, ihr Geschäftsmodell und ihre Strukturen zu überprüfen und an die neuen Herausforderungen anzupassen. Dabei gibt es einige erfolgversprechende Ansätze, wie man dem begegnen kann:

Chancen für Verlage und Buchhandel[Bearbeiten]

  • Eine zentrale Frage müssen sich Verlage und Buchhandel zuerst selbst beantworten und zwar, wie sie ihre Rolle im Buchmarkt sehen. Sind sie nur Lieferanten für gedruckte Bücher oder Content-Provider, die ein vielseitiges Sortiment sowohl analoger als auch digitaler Inhalte bieten können?
  • Ein anderer wichtiger Punkt ist das Verhältnis zu den Kundinnen/Kunden. In einer zunehmend globalisierten Welt ist ihre Zufriedenheit und ihr Vertrauen in die Beratungskompetenz eines Unternehmens ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
  • Hilfreich ist es zudem, die Perspektive der Kundinnen/Kunden einzunehmen. Für die Kaufentscheidung sind die Qualität des Produktes oder der Dienstleistung, die schnelle und problemelose Verfügbarkeit (Hindernis DRM) und der Preis ausschlaggebend.
  • Die Ausrichtung auf bestimmte Zielgruppen bietet die Chance, die eigenen Stärken auszuspielen und so die eigene Marke zu stärken.
  • Die Digitalisierung sollte als Chance wahrgenommen werden, um die innewohnenden Synergieeffekte zu nutzen.
  • Am wichtigsten ist eine Experimentierkultur. Da sich der Buchmarkt ständig weiterentwickelt, ist ausprobieren, Fehler machen, ausbessern, … überlebenswichtig.

Hemmschuhe für das E-Book[Bearbeiten]

Es ist zu erwarten, dass der Anteil der E-Books am Gesamtumsatz weiterhin zunehmen wird. Die Entwicklung würde schneller laufen, wären da nicht einige Hemmschuhe. E-Reader und Tablets können noch nicht wirklich überzeugen, weil das E-Book nur unwesentlich zugänglicher als die Printversion ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass es keinen einheitlichen Standard für das elektronische Buchformat gibt. EPUB ist zwar der meist verbreitete, kann aber von manchen Geräten nicht angezeigt werden. Der zweite Hemmschuh ist die derzeitige Handhabung des Digitalen Rechtemanagements (DRM). Sie schränken die Benzutzerfreundlichkeit sowie die Möglichkeit der Weitergabe und Archivierung unnötig stark ein.

Aus Sicht des Autors ist nicht zu befürchten, dass sich das Grundprinzip des Buchmarktes ändern wird. Es ist Aufgabe und Kompetenz der Verlage, Autorinnen/Autoren und Inhalte zu selektieren sowie sich um die Vermarktung und den Verkauf zu kümmern. Alle Dienstleistungen, die sie nicht selber erbringen können oder wollen, werden sie auf dem Markt nachfragen.[1]

Die Annahme, dass das Digitale das Analoge ersetzen wird, ist zu simpel. E-Books sind nämlich nicht die virtuellen Klone der gebundenen Bücher, sondern allenfalls Geschwister. Es ist daher zu erwarten, das es in Zukunft ein Neben- und Miteinander der Print- und Onlinemedien geben wird und diese ihre besonderen Eigenschaften schärfen werden.

„Nicht das Medium Buch an sich ist am Ende, sondern: Das Buch als Leitmedium der Gegenwart ist am Ende. Diese Stelle nimmt der Computer ein. Aber das Buch gewinnt eine neue, sehr edle und achtenswerte Funktion - nämlich die der humanen Kompensation. Das Buch ist das einzige Medium, das den Bedürfnissen der Menschen entspricht. Es bietet den Trost der Überschaubarkeit. Ein Buch beginnt auf der ersten Seite und endet auf der letzten.‟[2]

,Wie mein Buch auf die Welt kommt‘ lautet der Titel dieser Master-Arbeit. Er ist bewusst positiv formuliert und will ermutigen, das Publizieren ein Stück weit selbst in die Hand zu nehmen. Mit den frei zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln der Open Source Gemeinschaft sind auch Laien in der Lage, sowohl ein gebundenes Buch als auch ein E-Book zu erstellen. Sie schaffen so die Symbiose des analogen und digitalen Publizierens.

„In Wahrheit geht es nämlich nicht darum, wie in Zukunft geschrieben und gelesen wird, sondern ob, wie viel und was“.[3]

Quellen

  1. Vgl. Röhring 2011, S. 89
  2. Bolz 1995, o. S.
  3. Neffe 2013, o. S.

Quellenverzeichnis[Bearbeiten]

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Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Master-Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Stellen sind als solche kenntlich gemacht.

Die Arbeit wurde bisher weder in gleicher noch ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch nicht im Printverfahren veröffentlicht. Die Erarbeitung als Wikibook impliziert eine Veröffentlichung im Internet.

Dornbirn, am 15. Juli 2014