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Wie schreibe ich ein Drehbuch/ Druckversion

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Ein Drehbuch ist nicht so leicht geschrieben, wie es sich Viele vorstellen. Eine Idee zu haben und dann gleich „drauflos zu schreiben“ ist meistens nicht von Erfolg gekrönt. Bevor Sie mit dem Schreiben eines Drehbuches beginnen, müssen Sie sich über einige Punkte im Klaren sein. Hier ein paar Beispiele:

  • Wo spielt die Geschichte?
  • Wer spielt mit?
  • An welchen Orten soll das Geschehen spielen?
  • Wie beginnt die Geschichte?
  • Wie endet die Geschichte?
  • Wo sind die Plot-Punkte (die dramatischen Wendepunkte)
  • Welche Eigenschaften sollen die Charaktere haben?
  • Ist das Drehbuch realisierbar?
  • Spannungsaufbau?
  • Internationalisierung - Wird mein Film auf der ganzen Welt verstanden? (Verschiedene Kulturen)


Kern der Geschichte/Idee formulieren

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Die Grundidee für das Drehbuch sollte in der Regel zuerst nicht ausgebaut, sondern reduziert werden. In einem ersten Schritt sollte sie in zwei bis fünf Sätzen zusammengefasst und ihr Thema (siehe unten) genau festgelegt werden. Dieses Vorgehen bedeutet nicht, dass man sich rückwärts bewegt und die Frucht der Inspiration verstümmelt. Es dient vielmehr dazu, die Idee auf den Punkt zu bringen.

Eine Geschichte, die sich nicht in drei Sätzen zusammenfassen lässt, oder mehr als ein Hauptthema hat, ist wahrscheinlich zu kompliziert und würde den Rahmen eines abendfüllenden Spielfilms sprengen, wenn sie richtig ausgearbeitet wird. Ein durchschnittlicher Spielfilm ist zwischen 90 und 120 Minuten lang. In seltenen Fällen auch mal bis zu 180 Minuten.

Die Zusammenfassung soll dazu dienen, sich während des Schreibens immer wieder darauf zu beziehen. Wird dies nicht schriftlich festgehalten und ganz oben an die Pinnwand gehängt, kann es leicht vorkommen, dass sich durch die intensive Beschäftigung mit dem Stoff neue Gedanken oder Interpretationen einschleichen, die nicht in der Geschichte verankert sind und die Aussage des Films verwässern können.

Zentraler Konflikt bzw. Problem der Geschichte

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Dreh- und Angelpunkt vieler Filme ist ein grundlegender Konflikt bzw. ein grundlegendes Problem, das gelöst werden muss. Die Suche nach einer Lösung sowie die Lösung des Konflikts bzw. des Problems liefern zugleich den roten Faden für die Handlung und treiben diese gleichsam voran. Daher wird ausgehend vom Konflikt bzw. Problem der dramatische Aufbau bzw. die dramatische Struktur der Filmhandlung entwickelt. Damit ein Spielfilm nicht zu vorhersehbar wird und auch abendfüllend ist, sollten dem Helden immer wieder neue (möglichst unvorhersehbare) Hindernisse und Widerstände in den Weg gelegt werden.

Wahl des Genres

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Gleich zu Anfang sollte auch eine Entscheidung über das Filmgenre getroffen werden, da nach Robert McKee (Story) jedes Genre bestimmte Konventionen hat, die bei der Entwicklung des Plots und der dramatischen Struktur für die jeweilige Filmhandlung berücksichtigt werden müssen, wenn die Geschichte in sich stimmig sein soll. Ein Horrorfilm folgt eben anderen Konventionen als ein Liebesfilm. Dessen muss man sich bewusst sein. Schon mit der ersten Einstellung sollte man auch das Genre etablieren, um den Zuschauer auf eine bestimmte Erzählweise und Geschichte grundsätzlich einzustimmen. Man kann einen Film nicht als Tragödie beginnen lassen, wenn es eigentlich eine Komödie ist (Dem Fortgeschrittenen ist es schon möglich, verschiedene Genres zu vermischen).

Thema

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Das Thema der Geschichte sollte ebenfalls notiert werden. Die meisten Filme beschäftigen sich mit wenigen großen Themen: Freiheit, Liebe, Rache, Gerechtigkeit, Stolz, ...

Diese großen Themen können sich auch in kleinen Gegebenheiten und alltäglichen Situationen äußern, aber sie verweisen auch dort auf den größeren Zusammenhang. So ergibt sich aus einem Thema eine unendliche Zahl möglicher Geschichten, deren Aussage von jedem Menschen, egal welcher Herkunft oder Kultur verstanden werden kann, weil es um ein grundsätzliches Gefühl geht, von dem jeder eine Vorstellung hat und das auch jeder in irgendeiner Spielweise schon einmal erlebt hat.

Besteht keine Zuordnung zu einem Thema in der Geschichte, sollte nochmals hinterfragt werden, ob diese Idee es verdient, in einem Film umgesetzt zu werden; ob es eine wichtige Aussage gibt, die dem Zuschauer nahe gebracht, oder einfach nur eine lustige Anekdote erzählt werden soll.

Wenn Sie ein Drehbuch schreiben wollen, aber die zündende Idee für eine Geschichte noch fehlt, hilft es meist, nach einem Thema zu suchen, das Sie selbst beschäftigt. Es mag genügen, ein seltsames Gefühl zu beschreiben, das Sie manchmal haben, oder eine Begegnung mit einem fremden Menschen, eine Beziehung oder etwas Ähnliches, die Ihnen außergewöhnlich erschien und die einen tiefen Eindruck hinterließ.

Story

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Die Filmhandlung sollte nicht geradlinig verlaufen. Beispielsweise profitiert die Darstellung eines Helden von Hindernissen, die ihn daran hindern, sein Ziel zu erreichen. Er muss über sich selbst hinauswachsen und neue Wege gehen. Er muss seine alten Trampelpfade verlassen und sich auf neues, unbekanntes Terrain begeben, wenn er sein Ziel erreichen will. Fehlt dies, erscheint die Handlung vorhersehbar, banal, langweilig und belanglos.

Fisch auf dem Land

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Handlung ist das, was die Figuren tun oder nicht tun. Die Kunst besteht darin, dass die Handlung einige Haken schlägt, die niemand erwartet hätte, oder die die Figuren selbst nicht erwartet hätten, obwohl diese Handlungsmöglichkeiten in ihren Vorgeschichten oder ihrem Charakter angelegt sind. Dies ist ein wichtiges dramatisches Mittel, das bei der Geschichtenentwicklung berücksichtigt werden sollte: Das Prinzip "Fisch auf dem Land". Eine Figur wird durch einen Konflikt oder ein Problem aus ihrem normalen Leben oder ihren Konventionen herausgerissen und muss sich nun plötzlich mit einer ganz neuen Situation, neuen Anforderungen, Konventionen oder Bedingungen auseinandersetzen. Die alten Handlungsmuster und die bisherige Lebensweise greifen hier nicht mehr. Die Figur muss sich verändern, muss Dinge neu bzw. anders machen, um den Konflikt oder das entstandene Problem lösen zu können. Da dies Neuland für die Figur ist, wird sie mit vielen ungeahnten Problemen oder Hindernissen konfrontiert, für deren Lösung sie kaum auf ihre bisherige Erfahrung zurückgreifen kann. Hier können Wegbegleiter, Verbündete oder Mentoren der Figur helfen, ihren Weg zu finden bzw. davon abhalten ihr Ziel zu erreichen. Zudem sollte er/sie interessant sein und nicht schnell zu durchschauen. Also etwas 'mysteriös'.

Figuren

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Für jede wichtige Figur sollten wichtige Eigenschaften, Schwächen und Stärken festgelegt werden. Darüber hinaus sollte man für jede dieser Figuren eine eigene Biografie schreiben, die einem den Hintergrund der Figur noch besser erschließt: Wie alt ist die Figur? Wie war das Elternhaus? Hatte sie viele Freunde oder war sie ein Außenseiter? Gut in der Schule oder ein Schulabbrecher? Lebt er schon immer in Miami oder ist er erst vor fünf Jahren hier hergezogen und spricht deshalb manchmal mit einem leichten Bostonakzent? Trinkt er gerne kalte Milch oder einen trockenen Martini mit Olive? etc. etc. So kann man den Figuren und damit auch der Geschichte Tiefe verleihen.

Es ist ein Unterschied, ob der Protagonist bloß ein Polizist ist, der seinen Job nach Plan macht oder ob er ein strafversetzter Cop ist, ein alleinlebender Mittfünfziger, der dreimal geschieden und desillusioniert ist. Er schert sich nicht um Konventionen, ist unrasiert, ein Einzelgänger, der nur manchmal mit Kollegen abends Kegeln geht. Er lebt auf einem Hausboot und dennoch kümmert er sich in seiner Nachbarschaft, einem sozialen Brennpunkt, in Sozialprojekten um die dort lebenden, chancenlosen Kinder...

Dramaturgie

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Das Rückgrat jeder Geschichte ist ihre dramatische Grundstruktur. Die Überlegungen von Aristoteles sind seit der Antike eigentlich bis heute weiterhin so gültig. Sie wurden aber für das Erzählen von Geschichten für den Film leicht angepasst.

Die Dramaturgie kann entweder direkt vom Drehbuchautor oder vom Redakteur entwickelt werden. Hauptberufliche Dramaturgen (Script Designer) einer Produktionsfirma helfen manchmal auch Drehbuchautoren bei den Feinheiten und Details des Drehbuchs. Der Dramaturg analysiert das Drehbuch, um Fehler oder Ungereimtheiten zu finden. Auch gibt er konstruktive Vorschläge für mögliche Verbesserungen.

Das Exposé

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Um zu überprüfen, ob diese Kriterien alle erfüllt wurden, ist es empfehlenswert, die Geschichte in einem „Exposé“ zusammenzufassen. In dem Exposé wird die Handlung des Films umrissen. Es kommt dabei ohne Dialoge der handelnden Personen aus, die zu diesem frühen Zeitpunkt ja noch nicht erdacht sind. Der Umfang sollte zwischen einer und vier Seiten liegen.

Das Exposé ist einmal für den Drehbuchautor nützlich, um grob die Handlung zu umreißen und später als Gerüst für das Drehbuch zu dienen. Produktionsfirmen entscheiden außerdem auf Grundlage des Exposés, ob sie die Drehbuchentwicklung finanzieren.



Wie schreibt man ein Drehbuch

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Wenn obiges fertig durchdacht und ausgeführt wurde, kann man sich an das Schreiben des Drehbuches machen. Hierzu gibt es ein paar allgemeine Sachen zu beachten:

Ein Drehbuch ist keine Geschichte, die möglichst spannend erzählt werden soll. Die Geschichte eines Drehbuches wird stets klar und deutlich, schnörkellos und einprägsam erzählt.

Dazu ein paar einfache Regeln

  • Kurze klare Sätze
  • Präsens (die Geschichte wird in der Gegenwart geschrieben)
  • Wenige Regieanweisungen
  • Keine unwichtigen Einzelheiten
  • Keine „unsichtbaren“ Handlungen (wenn sie nicht hörbar gemacht werden)
  • Wenige Monologe - bis gar keine

Wenn Sie diese Punkte beachten, sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. Eine genaue Beschreibung zur Vorgehensweise finden Sie im Teil Die Ausführung.


Das Layout eines Drehbuches

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Es gibt für Drehbücher keine zwingende ISO-Norm. Es hat sich viel mehr bei Drehbuchautoren eingebürgert, sich an einige „Richtlinien“ zu halten.

Format
A4, Hochformat
Schrift
nicht-proportional, 12  pt., einfacher Zeilenabstand
  • genutzt werden nicht-proportionale Schriften, wie Courier, so lassen sich Zeiten schätzen
Ränder
jeweils ungefähr 3,0 cm, rechts ggf. weniger
Formatierungshilfen und  Tabstopps
Tabstopp bei ~3,0 cm vom Seitenrand: Szenenüberschriften (in Großbuchstaben), Szenenbeschreibungen
  • Beschreibung der Handlung, ggf. mit vorangestelltem Hinweis
    • z. B. INNEN/BÜRO/TAG,
    • INNEN, BÜRO – TAG oder
    • Fabian N. wirft einen Schneeball auf Peter B.
Tabstop bei ~4,5 cm: Beschreibung des Dialogs (in Klammern)
  • z. B. (böse)
Tabstop bei ~5,5 cm: Name der sprechenden Rolle bzw. Quelle der Stimme in Großbuchstaben
  • z. B. PETER B.
Tabstop bei ~15,0  cm, rechtsbündig: Szenenübergänge in Großbuchstaben
  • z. B. SCHNITT AUF:

Das sieht dann ungefähr so aus:

   INNEN, BÜRO – TAG
   
   Fabian N. wirft einen Schneeball auf Peter B.

          PETER B.

       (böse)

     Eyyy, warum hast Du mir einen Schneeball ins Gesicht geworfen?

                                                         SCHNITT AUF:

Die Seitenzahl steht in der rechten oberen Ecke jeder Seite. Die Tabstopps können auch abweichen oder sich am imperialen System in Zoll orientieren. [1]

Auf dem Deckblatt des Drehbuches sollte stehen:

  • Titel
  • Version
  • Autor(en)
  • Anschrift

Wenn Sie sich aus diesen Richtlinien keine eigene Word-/LibreOffice-Vorlage machen möchten, können Sie alternativ auf diverse Software zurückgreifen. Es gibt hierbei sowohl kommerzielle Produkte, als auch Open-Source-Lösungen. Unter den kommerziellen Produkten gibt es schon seit Jahren ein Referenzprodukt:  Final Draft. Es ist der bekannteste und meistverkaufte Vertreter professioneller Drehbuchsoftware. Eine früher freie häufig genutzte Lösungen Celtx zur Erstellung von Drehbüchern ist nicht mehr so frei, wie es früher mal war. Nach Registrierung steht die Test-Nutzung für ein Dokument und drei Exporte zur Verfügung, weiterer Zugriff wird über ein Abo-Modell gewährt.

Quelloffen ist die Markup-Sprache  en:Fountain (markup language), sehr bekannt und für viele Editoren verfügbar.[2] Für Fountain gibt es Weiterverarbeitungsmöglichkeiten, z. B. Afterwriting[3]. Darüber hinaus gibt es weitere Programme, die sich über eine Internetsuche finden lassen, die hier aber mangels Test und Beurteilung nicht empfohlen und verlinkt werden. Alternativ gibt es auch vorgefertigte Word-/LibreOffice-Vorlagen, die obige Konventionen realisieren. Ein Sucheinstieg kann z. B. die englische Formulierung „screenplay template libreoffice“ sein.

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  • Template Datei für Openoffice.org-Writer
  •  Lyx ist ein freies Programm zum Schreiben von Texten (Latex). Mitgeliefert werden die Klassen hollywood und broadway mit der man ein Drehbuch Standardkonform schreiben kann.[4]
  • Manuskript ist ein Schreibwerkzeug mit Strukturierungsmöglichkeiten, aktuell ohne Unterstützung von Drehbuch-Formatierungen.

Fußnoten

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  1. Vgl. z. B. https://screenwriting.io/what-is-standard-screenplay-format/
  2. Vgl. http://www.fountain.io
  3. Vgl. http://blog.afterwriting.com/2014/09/off-we-go.html
  4. vgl. https://github.com/nicowilliams/lyx/tree/master/lib/tex



Anweisungen

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Zudem gibt es noch direkte Anweisungen und Informationen wie ein Drehbuch aufgebaut sein soll.

Szenenüberschrift

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     INNEN - KÜCHE - TAG

Mit diesen Zeilen beginnt eine Szene. Obiges Beispiel bedeutet, dass die Szene in einem geschlossenen Raum (Küche) am Tage spielt. Vorne steht immer INNEN oder AUSSEN bzw. INT. und EXT.. Danach kommt der Ort, an dem die Szene spielt. Nach der Ortsangabe kommt die Tageszeit, zu der die Szene spielt (TAG oder NACHT, seltener MORGEN oder ABEND). Die Szenenüberschriften werden immer großgeschrieben.

Handlungsanweisung

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     DAVID läuft die Straße entlang. In der Hand hält er einen Blumenstrauß.

Hier wird die eigentliche Handlung erzählt. Wenn eine Person das erste Mal erscheint, wird sie großgeschrieben.

Dialog

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(Fast) Jeder Film lebt vom Dialog! Auch hier gibt es einige Regeln, die Sie beachten müssen.

             HAN SOLO
        (wütend) 
     Nicht mal beim Scheißen hat man vor dem Imperium seine Ruhe.


Als erstes steht der Name der Person, die den Dialog spricht. Dieser wird immer in Großbuchstaben geschrieben. Darunter kommt, wenn es für das Verständnis wichtig ist, entweder die Richtung, in welche die Person spricht, oder etwas ähnlich erklärendes (z. B. flüsternd, zu Bob). Bemerkungen dieser Art sollten nur verwendet werden, falls die Sprechweise/Emotion nicht eindeutig aus dem Dialog hervorgeht z. B. sarkastisch. Darunter folgt der Dialog.

Charakternamen

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Wenn ein Charakter das erste Mal auftaucht, wird der Name des Charakters in der Szenenbeschreibung großgeschrieben, z. B. (THOMAS). Danach wird er “normal“ weitergeführt (Thomas). Kleinere Nebenrollen können entweder durchnummeriert sein (GANGSTER 1, GANGSTER 2) oder aber die Charaktere näher beschreiben (KLEINER GANGSTER, DÜNNER GANGSTER).

Kameraanweisung

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Generell sollte in einem Drehbuch nichts Technisches geschrieben werden. Das bezieht sich vor allem auf die Kameraanweisungen. Die Kunst des Drehbuchschreibens besteht darin, durch den gewählten Stil eine bestimmte Einstellung oder Einstellungsgröße zu implizieren, so dass Regisseur und Kameramann beim Lesen die Szene schon auf bestimmte Weise vor sich sehen. Weil aber die Realität oft Änderungen erzwingt, kann man sich als Autor die Überlegungen zur Kamera bzw. zur Auflösung sparen.

Dennoch gibt es ein paar "Befehle" für die Kamera, die in einem Drehbuch untergebracht werden können. Diese werden wie folgt abgekürzt. Sparen Sie auch hier mit zu vielen Details. Lassen Sie diese Arbeit den Kameramann machen.

  • CU - Close-up
  • N - Nah
  • HN - Halbnah
  • Zweier - 2 Personen in einem Bild
  • OS - Over Shoulder
  • POV - Point of view

In sehr seltenen Fällen ist es bei Drehbüchern wichtig, bestimmte Kamerabewegungen vorzugeben. Dies macht man um z. B. eine wichtige Stimmung zu schaffen oder eine bestimmte Information zu geben. Solche Anweisungen sollten aber selten bis gar nicht verwendet werden, da es zu den Aufgaben einer Kamerafrau/eines Kameramannes gehört, das Drehbuch in einzelne Einstellungen aufzulösen.

  • SCHWENK – Die Kamera schwenkt links/rechts oder hoch/runter.
  • HUB – Die Kamera bewegt sich bei gleichbleibender horizontalen in der vertikalen Achse
  • ZOOM – Die Kamera zoomt zu einem Objekt oder von einem Objekt weg
  • FAHRT, DOLLY – Die Kamera bewegt sich vom Objekt weg oder zum Objekt hin

Szenenübergänge

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Szenenübergänge sind meistens zwischen dem Ende einer Szene und dem Anfang einer neuen zu finden. Allerdings gilt ähnlich wie bei den Kameraanweisungen, dass man diese technischen Beschreibungen lieber weglässt.

  • SCHNITT AUF: bzw. CUT TO: - Der häufigste Übergang. Hier wird einfach "hart" zu einer anderen Szene geschnitten. In den meisten Fällen kann diese Anweisung entfallen.
  • ÜBERBLENDUNG bzw. DISSOLVE TO: - Das Ende einer Szene wird mit dem Anfang einer anderen überblendet. Dies wird meistens verwendet, um einen Zeitsprung zu symbolisieren.
  • AUFBLENDE/ABBLENDE bzw. FADE IN:/FADE OUT: - Dies wird meistens am Anfang/Ende eines Filmes verwendet. Hierbei wird vom meist schwarzen Bildschirm, auf- oder abgeblendet.

Beispielseite

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INNEN - STUBE - TAG
 
GERDA sitzt auf dem Sofa und liest eine Illustrierte. Ihr Mann HEINRICH
stürmt herein.
          
                                HEINRICH
                             (wutentbrannt)
                     Hast du denn den Brief nicht
                     bekommen?
 
Heinrich tritt zu Gerda und starrt sie wütend von oben herab an.
 
                               GERDA
                     Doch. Deine Kündigung. Was hast
                     du denn getan?
                             (schreit)
                     Was hast du getan?
 
Heinrichs Gesicht wird bleich.
 
                                ERZÄHLER (V.O.)
                     Gerda wusste nichts von Heinrichs
                     Unfall. Niemand wusste etwas.
 
AUSSEN - PARKPLATZ - TAG
 
Heinrich fährt mit seinem Auto aus seiner Parklücke. Er übersieht
die Limousine hinter ihm und RAMMT sie.
 
Der Fahrer steigt aus.
 
                               FAHRER
                             (schreit)
                     Müller? Sind sie wahnsinnig?
 
                               HEINRICH
                     Chef? Es tut mir leid.



Die Ausführung

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Da Sie nun über einige grundlegenden Informationen über das Drehbuchschreiben verfügen, können Sie loslegen. Überprüfen sie aber bitte, ob Sie sich sorgfältig genug vorbereitet haben (siehe Kapitel Vorarbeit).

Die Charaktere

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Wenn Sie sich nun sicher sind, was für eine Story Sie schreiben möchten, ist Folgendes von besonderer Bedeutung: Die Charaktere Ihres Filmes!

Zuerst stellt sich die Frage nach Protagonist und Antagonist. Jede Geschichte braucht einen (oder mehrere) Helden, den Protagonisten, dem der Zuschauer folgt und der die Geschichte erlebt. Der Protagonist muss kein Held sein. Er kann auch einen Antihelden verkörpern. Der Unterschied der beiden ist, dass der Held ein Ziel hat, das er erreichen will und für das er sich aktiv einsetzt. Der Antiheld will eigentlich in gar keiner Geschichte vorkommen, er will sein gewohntes Dasein führen, wird aber durch eine Person oder ein Ereignis zum Handeln gezwungen. Ihm geht es (zumindest am Anfang) nicht darum, ein Ziel zu erreichen, sondern darum, endlich wieder seine Ruhe zu haben.

Außerdem braucht es einen Antagonisten, der sich dem Protagonisten entgegenstellt. Dabei muss es sich nicht unbedingt um einen Charakter wie z. B. "Dr. No", "Agent Smith", "Cruella deVille" oder einen anderen Bösewicht handeln. Es kann auch die Schüchternheit des Helden, seine vielleicht tödliche Krankheit oder seine Abhängigkeit von seiner Mutter sein.

Jeder gute Film lebt von den Charakteren, nicht von bloßen Personen (z. B. Bruce Willis in "Die Hard"). Wie wird aber eine Person zu einem besonderen Charakter? Charaktere zeichnen sich durch markante Eigenschaften, Erlebnisse oder Verhaltensweisen aus (egal ob positive oder negative). Diese in Szenen dem Zuschauer näher zu bringen, ist die Aufgabe eines Drehbuchautors. Er muss versuchen, über die gesamte Dauer des Filmes aus einer gewöhnlichen Person einen wirklichen Charakter zu schaffen. Etwas Einzigartiges.

Dies erreicht er, indem er sich Szenen, Dialoge oder Ereignisse in seiner Geschichte einfallen lässt, die seinen Charakter dem Zuschauer vermitteln. Dabei sollte für den Drehbuchautor die oberste Prämisse die Glaubwürdigkeit des Charakters seiner Figur sein. Nichts ist schädlicher für einen Film als unglaubwürdige Charaktere.

Dabei sollten Sie aber beachten, dass die meisten anspruchsvollen Cineasten nicht die stereotypen Helden und Bösewichter mögen. Sie sollten immer versuchen, besondere Charaktere zu schaffen, die alle auf ihre Art und Weise einzigartig sind (so wie Ihr Drehbuch). Warum ist dies wichtig? Die meisten Menschen schauen sich Filme in Kinos oder im Fernsehen zwar an, weil sie unterhalten werden möchten, aber sehr viele möchten sich, wenn auch meistens unterbewusst, auch mit den Charakteren des Filmes identifizieren. Wenn Sie schaffen, dies in einem Drehbuch umzusetzen, haben Sie schon die Hälfte geschafft.

Sie sollten deswegen auch auf stereotype Helden und Bösewichte oder Ähnliches verzichten. Lassen Sie ihre Charaktere etwas Besonderes sein. Die Originalität ihrer Charaktere macht einen großen Teil der Vitalität ihres Filmes aus (Beispiele gibt es genügend in der Filmwelt (Captain Jack Sparrow - Pirates Of The Caribbean)). Außerdem muss der Protagonist im Laufe ihrer Geschichte eine Wandlung durchlaufen, zu einer Erkenntnis gelangen, etc. Bleibt er von allen Vorkommnissen unbeeindruckt, erscheint er schnell hölzern und unrealistisch.

Ein Werkzeug zur Schaffung einer interessanten und wandlungsfähigen Figur ist z. B. das Must-need-Konzept. Eine Figur, vor allem der Protagonist, braucht ein dramatisches Ziel, das "must". Er hat aber auch eine unbewusste Eigenschaft, das "need", das diesem Ziel entgegensteht. Im Verlauf der Geschichte wird immer wieder auf diese Schwäche abgezielt ("wounding"). So muss sich die Figur wandeln, um am Ende ihr Ziel erreichen zu können.

Die Handlung

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Die Handlung ist ebenso wichtig wie der Aufbau des Charakters. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Handlung LOGISCH korrekt ist (auch wenn sich erst am Ende alles aufklärt). Nichts vergrault einen Zuschauer mehr als eine unlogische Handlung. Er verliert dann schnell die Lust am Rest des Filmes und wird wahrscheinlich nicht sehr positiv über Ihren Film sprechen. Deswegen sollten Sie versuchen, alle Geschehnisse in irgendeiner Weise zu erklären. Nehmen Sie dies aber nicht zum Anlass, leicht vorhersehbare Geschichten zu erzählen. Natürlich lebt ein Film auch von erst unlogisch wirkenden Ereignissen. Der Zuschauer erwartet aber dann immer eine Erklärung. Bleiben Sie ihm diese nie schuldig! Versuchen Sie also immer das richtige Maß an Originalität, Logischem & Unvorhergesehen zu finden.

Wie kommt nun aber die Handlung voran? Die Antwort zu dieser Frage ist eigentlich ganz einfach. Durch die Charaktere. Durch die Erlebnisse ihrer Charaktere, deren Umwelt und deren Verhalten (Thomas hat sein Flugzeug verpasst, weil er wieder mal zu viel getrunken hatte. Deswegen muss er sich einfallen lassen, wie er nun nach ...). Hier kommen dann die sogenannten Plot Points (Handlungswendepunkte) ins Spiel. Ein gutes Drehbuch kommt nicht ohne Spannung aus. Diese muss kontinuierlich aufgebaut werden. Spannung treibt die Geschichte voran. Sie steigt meistens an bis zu den Plot Points. Normalerweise erreicht die Spannung kurz vor Ende des Filmes ihren Höhepunkt. Es klären sich alle ungelösten Fragen, und der Film ist dann meistens zu Ende.

Kurz: Am Anfang steht ein Problem, welches aufgebaut wird und sich immer weiter steigert, bis es am Ende gelöst wird.

Beschreiben von Szenen

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Wenn all diese Punkte geklärt sind, können Sie sich an das Ausformulieren der Szenen machen. Hierbei ist zu beachten, dass Sie möglichst eine allgemeine, kurze Beschreibung der Örtlichkeit abgeben. (Café, Kneipe, Wohnzimmer…) Versuchen Sie nicht, ganze Romane über die Örtlichkeit zu verschwenden. Schreiben Sie kurz, wie es dort aussieht. Zusätzliche Beschreibungen müssen nur aufgenommen werden, wenn diese Dinge für die Handlung von Bedeutung sind.

Versuchen Sie möglichst passende und interessante Orte für Geschehnisse zu verwenden.

Wenn Sie planen, einen Hobbyfilm/Lowbudget zu schreiben, sollten Sie auf Außenszenen weitestgehend verzichten, da dies mit geringen finanziellen Mitteln nur schwer gut/realistisch zu schaffen ist. Wenn die Handlung in einem Haus stattfindet, wird nur eine oder zwei Außenaufnahmen in der Totalen vom Haus und der Umgebung bei vielleicht Tag und Abend aus der gleichen Kameraposition geschossen. Dadurch wird dem Zuschauer vermittelt, dass die Personen gerade in diesem Haus sind.

Und zum Schluss

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Ganz generell kann man zwei Tipps geben, um sich dem Drehbuchschreiben anzunähern:

- Lesen Sie!

Lesen Sie Drehbücher. Am besten von Filmen, die Sie interessant finden! Im Internet gibt es einige Drehbücher von Hollywoodfilmen, die dort kostenlos zu Lehrzwecken in PDF-Form, allerdings in englischer Sprache, angeboten werden. Die Eingabe von Stichworten wie „Storybook“ oder „Drehbuch“ sollte einige Treffer bei den Suchmaschinen ergeben, da es im englischen Sprachraum sehr viele Menschen gibt, die gerne Drehbücher lesen, um daraus zu lernen. Es gibt mittlerweile auch Drehbücher von bereits gelaufenen Hollywoodfilmen in deutscher Sprache im Buchhandel zu kaufen.

- Schreiben Sie!

Zur Übung kann mit dem Drehbuch für einen Sketch oder einen Werbefilm für ein Phantasieprodukt begonnen werden. Dies sollte erheblich leichter fallen, als ein Drehbuch für einen kompletten Spielfilm auszuarbeiten. Später kann dann versucht werden, einen guten Roman als Grundlage für das Drehbuch zu benutzen. Wenn dies aber nicht nur eine Übung sein soll, ist es ratsam, sich vorher mit dem Autor des Romans abzusprechen, wieviel die Filmrechte dafür kosten würden. Sonst hat man zwar ein tolles Drehbuch, aber man darf es nicht umsetzen, weil die Filmrechte zu teuer sind.

Lassen Sie es von mehreren Leuten in Ihrer nächsten Umgebung lesen. Nun können Sie anfangen. Viel Glück!