Wikibooks:Rundschau/ Bearbeite diese Seite

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"Bearbeite diese Seite!" (Edit this page) So steht es in der englischen Wikipedia. Diese Seite soll ich bearbeiten? Na, wenn die das wollen, dachte ich, dann leg ich gleich los und versuche es einmal! Ein Fenster erscheint und der gleiche Text noch einmal, der aber nun editiert werden kann. Ich korrigiere ein falsches Wort und speichere. Wubbs, die ganze Welt sieht jetzt meine Verbesserung. Das machte Spass. Zuviel vielleicht, denn bald wurde ich höflichst darauf aufmerksam gemacht, dass ich auch mal ein paar Regeln beachten und mich anmelden könnte. Die Regeln sind harmlos und leicht zu merken.

Die deutsche Wikipedia hat den Imperativ: "Edit this page! - Bearbeite diese Seite!" der Kürze halber entfernt, und Wikibooks hat das so übernommen: "Bearbeiten" steht da jetzt. Bearbeiten? Von wem? Meinen die mich? - Ja, dich, lieber Leser, der du gerade an dieser Stelle angekommen bist! Es ist als Aufforderung gemeint wie in der englischen Version: "Bearbeite diese Seite!" Drück da oben mal drauf! Aber lass dir vorher was einfallen. Oder warte noch. Ich erzähle dir erst, was die Idee von Wikibooks ist.

Die erste Wiki-Idee ist, Wissen zu verbreiten; kostenlos und an jedem Punkt der Welt abrufbar.

Entsprechend ist die Idee von Wikibooks: weltweit kostenlose Lehrbücher zu verbreiten. Über den Computer mit Internet-Anschluss natürlich. Die gibt es, vermute ich, fast in jedem Haushalt; jedenfalls mehr als Buchhandlungen.

Die zweite Wiki-Idee ist: Jeder kann mitarbeiten. So geht alles viel schneller. Vor allem: So werden Fehler, wie wir sie immer machen, am schnellsten ausgebessert. Und das wichtigste: Gemeinsam sind wir klüger als jeder einzelne. Gemeinsam schaffen wir etwas, was kein einzelner so zustande gebracht hätte.

Diese Idee hat wie kein anderer der Ökonom Friedrich von Hayek entwickelt: Bücher wie das BGB (Bürgerliches Gesetzbuch), Systeme wie ein demokratischer Staat oder eine freie Wirtschaft können nie von einzelnen erdacht werden. Das ist der Fehler der sogenannten radikalen Konstruktivisten. Die Idee, die Wirtschaft eines Staates zentral lenken zu wollen (siehe Planwirtschaft), musste daher in allen Ländern scheitern, die das versucht hatten. Das System ist klüger als jeder einzelne, wenn für eine gewisse Organisation gesorgt wird. Bei Hayek sind das die "Regeln", die eine "spontane Ordnung" schaffen. 'Spontane Ordnung', das ist bei uns dann die Wikipedia oder Wikibooks. Wie muss solch ein System aussehen?

  • Viele Ideen haben (Konstruktion)
  • Viele beteiligen (Partizipation)
  • Viele, die Fehler ausmerzen und Alternativen vorschlagen (Kritik),
  • Viele, die das Beste auswählen (Selektion),
  • Das verbesserte Ergebnis muss festgehalten werden (Tradition), um es immer wieder der erneuten Verbesserung auszusetzen.

Das BGB ist ein solches System und jedes Wikibook ist ein solches Systeme, wenn nur viele daran mitarbeiten.

Die Sache mit den gemeinsam erarbeiteten Gesetzbüchern ist kaum jemand aufgefallen. Hast du dir, lieber Leser, einmal überlegt, dass Tausende von Verbrechern an dem Strafgesetzbuch in gewisser Weise 'mitgeschrieben' haben? (Geschrieben haben Generationen von Juristen. Aber die Verbrecher haben immer neue Schliche erfunden, auf die die Juristen reagieren mussten).

Erst Jimmy Whales zeigte uns, was in Hayeks Idee steckte. In unglaublich kurzer Zeit entstanden brauchbare Nachschlagwerke in vielen Sprachen. Die englische Wikipedia dürfte heute das umfangreichste und beste Lexikon der Welt sein.

Nun kommt das erste Aber. Die Idee, dass viele an einem Buch schreiben, ließ sich nicht so leicht auf Wikibooks übertragen. Zu unterschiedlich sind die Themen, die die Autoren bearbeiten, als dass einer beim anderen mitarbeiten könnte. Wer sich bestens auskennt im Sexualverhalten der Blattläuse, weiß noch lange nichts über den Zusammenhang zwischen Geldwert und Wirtschaftswachstum. Wir brauchen also Leser, die unsere Bücher nicht nur lesen, sondern daran mitarbeiten, damit sie besser werden als die Vorlage, die der Initiator geschaffen hat.

Und da sind wir mitten drin in einer der Diskussionen

Was ist los bei Wikibooks? - Zunächst mal: Es ist viel los. Stell dir einen Raum vor, in dem Hunderte von Schriftstellern sitzen und an mehr als 400 Büchern arbeiten. Zwischen den Reihen laufen einige wenige sogenannte Admins (kurz für Administratoren und Bürokraten) herum. Es sind zur Zeit nicht mehr als sieben! (nur drei sind noch aktiv). Sie haben alle ihre eigene Arbeit und betreuen uns hier über ihre Arbeitszeit hinaus. Sie pflegen und verbessern laufend den technischen Apparat. Sie begrüßen die Neuen, geben Rat, sorgen für den reibungslosen technischen Ablauf. Sie achten darauf, dass die Regeln beachtet werden, von denen es wirklich nur wenige gibt, wie "Schreibe neutral!", also bring keine Hetzthemen auf; aber schreibe auch keine Liebesromane, denn das sind keine Lehrbücher. Manche Schriften müssen ganz wieder gelöscht werden, weil sie nicht hierher passen. Dann muss eine Abstimmung in Gang gebracht werden. Usw.

Admins versuchen auch, sich einen Überblick zu verschaffen, stellen die Bücher in Regale, verwalten diese usw. Aber sie können nicht auch noch Rezensionen schreiben, Bücher beurteilen, die guten hervorheben, die schlechteren in aller Stille unterstützen, das ganze Unternehmen bekannt machen, auswärtige Mitarbeiter anwerben usw. (obgleich sie wohl auch das tun oder tun würden, wenn sie könnten).

Das, liebe Leser, müsst ihr nun selber tun (auch ich bin nur einer der Leser beziehungsweise Mitautoren). Und die RUNDSCHAU ist unser gemeinsames Forum. Es gibt keine Redaktion, keinen Chefredakteur. Sie wird sich so entwickeln wie ihr sie haben wollt. Da aber das Wiki-Prinzip "Verbessere alles, was dir in die Finger kommt" nur funktioniert, wenn ein Anfang da ist, den man verbessern könnte, sollen hier ein paar Vorschläge folgen.

Die RUNDSCHAU wofür? - Ein paar Vorschläge:

  • Mitteilungen
  • Fertige Bücher vorstellen
  • Neue interessante Buch-Projekte vorstellen
  • Für Mitarbeit an Buch-Projekten werben (da müssen wir uns vor allem nach außen wenden, da die Autoren hier im Allgemeinen zu spezialisiert sind)
  • Neue Autoren anwerben
  • Besonders die Unis interessieren
  • Rezensionen schreiben. Am besten in einer eigene Rubrik auf dem Titelblatt. Dabei nur den interessant geschriebenen Anfang oder die Zusammenfassung auf das RUNDSCHAU-Titelblatt setzen, dann auf die Fortsetzung unter dem Titel der Rezension als eigene Seite verweisen (so wie bei diesem Artikel).
  • Public Relation pflegen. Ab und zu einen Überblick geben, wie Wikibooks in der Presse (stell dir SZ, FAZ usw. vor) erscheinen sollte, oder zumindest die Daten zusammenfassen, die externe Journalisten brauchen, um über uns berichten zu können. (Nennt man so etwas nicht eine Pressemappe?)
  • Ältere Artikel ins Rundschau-Archiv verschieben; bei "evergreens" einen link auf dem Titelblatt belassen.

Nun also: Bearbeite diese Seite! – Aber noch besser als die theoretische Diskussion darüber, was die anderen alles so tun könnten, ist: Gestalte die RUNDSCHAU selber durch deine Mitarbeit.

Ein Benutzer (Hjn 08:51, 9. Mai 2006 (UTC))

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