Wikibooks:Rundschau:WB-Demokratie

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Siehe auch Wikipedia:Machtstruktur

Der folgende Artikel ist die Privatmeinung von hjn, und er steht hier, gerade weil es in der Wiki-Community umstritten ist, ob wir demokratisch sind oder nicht. Die Frage geht uns alle an. Hjn 16:24, 3. Jul 2006 (UTC)

Wikibooks ist demokratisch, denn in ihren Strukturen drückt sich das aus, was eine Demokratie am meisten kennzeichnet:

  • (1) Jeder kann sich an dem beteiligen, was ihn betrifft.
  • (2) Jede Macht, und sei sie noch so klein, wird kontrolliert.

Partizipation. Wie ihr wisst, kann sich hier jeder beteiligen, der die minimalen Spielregeln einhält (den Zweck von Wikibooks akzeptieren und sich einer neutralen, verständlichen Sprache bedienen). Es gibt noch nicht einmal Altergrenzen wie in der Politik. Gut schreiben ist alles, was man mitbringen muss, ob man 13 ist oder 93. Die Macht, wenn man das überhaupt so nennen darf, haben die Admins, und die müssen gewählt werden und können via Beschwerde und Diskussion wieder entfernt werden. Sie selber kontrollieren sich gegenseitig.

Von den 3500 Benutzern, die im Laufe der Zeit einmal eingetragen waren oder es noch sind, machen bei den Abstimmungen immer nur sehr wenige mit. Manchmal sind es weniger als zehn! Aber wenn wir Mehrheiten zählen, genügt es die Mehrheit der berechtigten Mitmacher zu zählen. Was sonst? Jeder könnte ja mitmachen. Das genügt, um sich mit vollem Recht demokratisch nennen zu dürfen.

Natürlich muss man sagen: Demokratisch sind wir immer nur der Absicht nach. Aber diese Einschränkung gilt auch für unsere Republik und für alle Demokratien: der Absicht nach sind sie demokratisch. Immer gibt es überall noch Mächte, die sich der Kontrolle entziehen. Und Partizipieren an den Dingen, die uns etwas angehen, das ist auch noch nicht überall realisiert.

Und wenn Wikibooks in diesem Sinne irgendwo nicht demokratisch ist, dann helft bitte alle mit, dass es demokratischer wird. Nirgendwo darf es in unserem Land Dinge geben, die alle betreffen, ohne dass sich alle dazu mit Verbesserungsvorschlägen äußern dürfen. Nirgendwo darf es Macht geben, die unkontrolliert bleibt. Genau darin liegt die Zukunft der Demokratie, dass wir beides immer weiter ausdehnen: Partizipation und Machtkontrolle.

Wikibooks und Wikipedia sind sogar zukunftsweisende Beispiele dafür, wie die demokratische Partizipation sich weiterentwickeln kann. Die neuen Medien machen es möglich, dass im Prinzip und in der Praxis jeder, der etwas besser weiß, sein Wissen und Können dorthin bringt, wo es gebraucht wird. Und warum sollte diese Idee, die wir hier verbreiten und deren Funktionieren wir täglich beweisen, nicht auch auf ganz viele andere Gebiete übertragbar sein?

Das war das, was man auf die Kürze zu Wikibooks und Demokratie sagen kann. Über Demokratie-Theorie gibt es unzählig viele dicke Bücher. Vielleicht finden wir ja auch unter den Wikibooks mal eines über Demokratie, das durch einfache und klare Darstellung sich wohltuend von den vielen komplizierten Wälzern abhebt?

Vielleicht noch eines. Woher kommt es, dass die Hauptkennzeichen einer Demokratie so wenig bekannt sind?

Das liegt an der Volksetymologie "Demo-Kratie" = "Volks-Herrschaft". Aber Volksherrschaft hat es niemals gegeben und wird es niemals geben (das Volk hört immer auf seine "Führer"). Und Volksherrschaft wird kaum ein Demokratietheoretiker als Kennzeichen der Demokratie durchgehen lassen. "Volks-Herrschaft" kann im besten Fall eine Metapher sein für Partizipation und Machtkontrolle. Leider ist es eine irreführende Metapher.

Sah das ein wenig nach Politik aus? Das schon. Aber es hat nichts mit Parteipolitik zu tun, sondern mit dem politischen Ast, auf dem wir alle sitzen; - auch hier bei Wikibooks. (hjn 3.07)

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